Die wallstreet:online-Gruppe (ISIN: DE000A2GS609), Anbieter von diversen Finanzportalen, lag offensichtlich vom Timing her perfekt: Über ein Jahr gibt es den Smartbroker, ein Angebot der mehrheitlich gehaltenen wallstreet:online capital AG für aktive Trader, denen ein Neobroker zu wenig Produkte/Dienstleistung bietet und ein Discountbroker zu teuer ist. Und die Kundenzahlen beeindrucken – nach einem Jahr Tätigkeit kam man bereits auf 80.000 Kunden. Und erwartet für Ende Februar waren weitere 30.000 Kunden und insgesamt plant man in 2021 rund 120.000 Neukunden zu gewinnen – so wäre man zum 31.12.2021 bei rund 200.000 Kunden.
Aus der Unternehmensmeldung vom 25.02.2021:
„Das Kundenwachstum für den Smartbroker wird für 2021 mit ca. 120.000 neuen Wertpapierdepots kalkuliert und soll somit um 50 % über dem Wert aus dem Vorjahr liegen. Ende 2021 soll der Smartbroker somit auf insgesamt 200.000 Kunden gewachsen sein. Es ist zu erwarten, dass bis Ende Februar 2021 bereits 30.000 Neukunden hinzugewonnen werden können.“
Hierfür werden in diesem Jahr Aufwendungen in Höhe von gut 12 Mio EUR eingeplant – gut investiertes Geld. Denn auch wenn das Portalgeschäft in 2020 um beeindruckende 25 % erhöhte Umsätze generierte, so ist doch der Smartbroker der erklärte Wachstumstreiber für den Konzern.
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Umsatzsteigerung von 60 bis 75 % erwartet in 2021
Und das Potential durch den Smartbroker ist auf Jahre für w:o sehr hoch, so dass der Umsatzanteil in den nächsten Jahren sich zu Gunsten des Smartbroker Geschäfts verschieben sollte. Bereits 2021 sollen 40% des Gesamtumsatzes dabei aus Transaktionsgeschäften erlöst werden, ca. 60% aus Werbeeinnahmen. Und man muss kein Prophet sein, dass sich diese Relationen in den nächsten Jahren weiter verschieben werden. Margenstarkes, stark durch Skalenvorteile bestimmtes Geschäft – sobald die Profitabilitässchwelle erreicht ist.
Sieht auch die GBC AG mit einem auf 29,00 EUR erhöhten Kursziel!
Die Analysten erwarten bereits in 2022 ein EBITDA von annähernd 20 Mio EUR. Und begründet wird dieses durch den erkennbaren Erfolg des Smartbrokers:
„(…)Vor allem der sehr erfolgreiche Markteintritt des Smartbrokers und der von uns erwartete weitere starke Ausbau des Brokerage-Geschäfts haben zur deutlichen Prognoseanpassung beigetragen. Hierbei sollte sich für die Gesellschaft insbesondere der Zugang zu den eigenen Werbeportalen (Finanzcommunity) auszahlen, der eine effiziente und günstige Kundengewinnung ermöglichen sollte. Daneben sollen mit der neuen Smartphone-App, deren Einführung laut Unternehmensangaben noch für das laufende Geschäftsjahr geplant ist, neue Zielgruppen erschlossen werden und damit ein zusätzlicher Umsatzschub erzielt werden.(…)“, GBC AG, „Original-Research: wallstreet:online AG“, Stand 08.03.2021.
Kundenpotential auf Jahre hoch – und entsprechend hohe Wachstumsraten in den Folgejahren möglich – denn der Preis stimmt
Um die Möglichkeiten des zukünftigen Wachstums auf viele Jahre einzuordnen ein Vergleich: Smartbroker aktuell – sofern Planzahlen erreicht wurden – mind. 110.000 Kunden. Consorsbank: 1,5 Mio Kunden (Stand: 08/20), Comdirect: 2,4 Mio Kunden (ohne onvistabank, Stand 04/19), DKB erreicht 4,3 Mio Kunden (Stand: 12/19) und ING rund 8,7 Mio Kunden (Stand 12/18). Und ein Anbeiter mit ähnlichem „Finanzpresse-background“ – die flatexDEGIRO – erreicht zum 31.12.2020 rund 1,25 Mio Kunden und plant bis 2025 mit 3 Mio Kunden:
„With more than 1.25 million customers and 75 million securities transactions in 2020, flatexDEGIRO is the largest retail online broker in Europe. In a time of bank consolidation, low interest rates and digitalization, the flatexDEGIRO Group is ideally positioned for further growth. Until 2025 at the latest, flatexDEGIRO aims to win over 3 million customers and execute at least 100 million transactions per year – even in years with low volatility.“ CN flatexDEGIRO, 25.02.2021.
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Also weg scheint vorgezeichnet und die Gebührenstruktur des Smartbroker ist eine „harte Nuss“ für die bisherigen Platzhirsche – gerade wenn die Volatilität in Zukunft abnehmen sollte, würd enoch mehr der Blick auf die Kosten fallen – und da ist der Smartbroke reigentlich nur durch die Neobroker – mit i.d.R. kleinerer Produktpalette – angreifbar.
Also entweder werden zukünftig flatexDEGIRO, ING und die anderen ebenfalls an der Gebührenschraube drehen müssen oder…
der Smartbroker wird in deren Revier weiter wildern können. Und zusätzlich bieten neben den Filalbanken mit ihren hohen Kostenstrukturen auch die potentiellen Trade Republik und Co. Kunden Potential. Seit dem GameStop-Handelsverbot einzelner Neobrolker, wie RobinHood oder Trade Republik, aus nicht nachvollziehbaren Gründen, ist deren Glanz etwas verblasst – hierzu nochmals unsere Fragen seinerzeit an den „Smartbroker“, ob ein solches Handelsverbot bei ihm auch möglich wäre.
Dazu die Konsolidierung am Onlinebrokermarkt – bei der w:o bereits mitspielte durch die Übernahme der Volkswagen Bank Depotkunden und wietere Transaktionen dieser Art in Aussicht stellte. UNSER BEITRAG ÜBER DEN ÜBERGANG DER VOLKSWAGENKUNDEN UND DIE WEITEREN PERSPEKTIVEN – KOMPLETT.
Perspektiven durch Gebührenmodell, günstiges Marketing durch Portalgescäft und Konsolidierungsdruck
Und mit dem offensichtlich konkurrenzfähigen Gebührenmodell für den Endkunden und einem Zwang zur Grösse könnte wallstreet:capital in diesem Prozess eine aggressive und expansive Rolle einnehmen. Denn: Je höher das Volumen, desto geringer der Fixkostenanteil je Kunde. Und die Migration wird für Kunden auch leichter, wenn es zu einem im Internet in den diversen Rankings weit vorne liegenden „smarten Broker “ geht.
„Wir sind teilweise sogar günstiger als ein Neobroker. Gleichzeitig bieten wir aber Qualität, Service und Auswahlmöglichkeiten wie man es von den ,klassischen‘ Brokern kennt. Unsere Kunden haben vollen Zugriff auf alle deutschen Börsenplätze und traden bereits ab 0 Euro“, erklärte Soltau zum Einjährigen des Smartbrokers im Dezember 2020.
Anfang des Jahres starteten wir eine Reihe über Online-Aktien und wählten als ersten „Hoffnungswert“ mit langfristigen Perspektiven – so sahen wir eszumidnest seienrzeit. Und bleiben dabei, bestätigt durch das schnelle Erreichen der 5 Mrd EUR verwaltetes Depotvolumen bereits im Februar 2021 – gerade mal am Anfang der Story…
Online-Aktien, Teil 1: „Hype oder Trend?“ – wallstreet:online startet jetzt erst…
spannend auch die beiden anderen Teile:
Aktuell (21.03.2021 / 10:31 Uhr) notierten die Aktien der Wallstreet:online AG im XETRA-Handel zum Schluss Freitag bei 19,30 EUR. Der Kurs ist von den Hochs Anfang des Jahres zurückgekommen und bietet nun wieder möglicherweise günstige Einstiegsmöglichkeiten in ein kräftig wachsendes Online-Unternehmen. Natürlich nur wenn man an die Marktchancen des Smartbrokers glauben will.
Chart: wallstreet:online AG | Powered by GOYAX.de