Die Mutares Gruppe (ISIN: DE000A2NB650) hat den Erwerb der QLogisitcs, ehemalige Tochter der ÖBB abgeschlossen und kann jetzt mit dem Umbau beginnen oder besser gesagt muss jetzt…
Die Voraussetzungen sind wie immer bei Mutares-„Projekten“: Ertragsschwach oder sogar verlustreich, Mitgift des Veräußerers, geringer Kaufpreis und viel „zu tun und zu verändern“. Q Logistics hat sich mit einem flächendeckenden Netzwerk in Österreich eine eiegntlich gute Ausgangsposition im Stückgut- und Warehousing-Bereich erarbeitet und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von EUR 250 Mio.. Auf dieser Position aufbauend plant Mutares nach der Übernahme gemeinsam mit dem lokalen Management und Team an der Implementierung und Weiterentwicklung eines Wertsteigerungsprogrammes arbeiten. KLARTEXT: Alles wird hinterfragt, Management kommt auf den Prüfstand, Mitarbeiter werden „mitgenommen“, frischer Wind zieht ein – und dann sollte der Erfolg kommen, hat zumindest bisher häufiger geklappt als gescheitert.
„Wir sind überzeugt mit der Industrieholding Mutares einen erfahrenen, langfristig ausgerichteten, unternehmerisch denkenden Partner für Q Logistics gefunden zu haben. Mutares verfügt über die nötige Expertise und Erfahrung, um die erfolgreiche Entwicklung der Q Logistics sicherzustellen und ein nachhaltiges Konzept mit dem Management umzusetzen“, sagt Mag. Arnold Schiefer, Mitglied des Vorstandes (CFO ÖBB).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Q3 war gut
Der Anstieg im Umsatz ist im Wesentlichen durch die Akquisitionen im laufenden Geschäftsjahr bedingt. Gleichzeitig konnte mit EUR 73,3 Mio. das operative Ergebnis (EBITDA) mehr als verdoppelt werden (Q1-Q3/2018: EUR 27,0 Mio.). Das um Transaktionseffekte und Restrukturierungsaufwendungen bereinigte Adjusted EBITDA beläuft sich auf EUR 5,8 Mio. (Q1-Q3/2018: EUR 15,7 Mio.). Insbesondere die in den letzten zwölf Monaten neu erworbenen Gesellschaften trugen wie erwartet noch negativ mit operativen Verlusten in Höhe von EUR 6,5 Mio. zum Adjusted EBITDA bei. Die Restrukturierungsmaßnahmen bei KiCo, Keeeper, Plati, Trefil Union und FDT Flachdachtechnologie (Teil der Donges Group) laufen positiv und teilweise leicht besser als geplant.
Die liquiden Mittel in der Gruppe betragen zum 30. September 2019 EUR 65,3 Mio. (31. Dezember 2018: EUR 108,1 Mio.), die Eigenkapitalquote der Mutares Gruppe liegt mit 26 % insbesondere aufgrund der in 2019 erstmalig verpflichtend anzuwendenden Leasingvorschriften des IFRS 16 nach wie vor unter der Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2018 (33 %).{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Strategische Entwicklung der Donges Group schreitet voran
Im Segment Engineering & Technology liegen die begonnenen Integrations- und Optimierungsmaßnahmen im Plan, so dass die strategische Entwicklung der Beteiligungen, insbesondere der Donges Group, weiterhin erfreuliche Fortschritte zeigt. Die neuesten Zukäufe der Donges Group, FDT und Normek, trugen wie erwartet gemäß ihrer Portfoliophase noch mit Verlusten zum Adjusted EBITDA bei. Die umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen sollen im nächsten Jahr zu einem wesentlichen Ergebnisbeitrag der Gesellschaften innerhalb der Donges Group führen. Das bereits im Oktober 2018 erworbene Geschäft von kundenspezifischen Dach- und Fassadenlösungen unter der Marke Kalzip hat sich deutlich über den Erwartungen entwickelt und soll 2020 mit einem Rekordjahr zur Donges Group beitragen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Deutliches Wachstum über Zukäufe in allen Segmenten im laufenden Jahr
Transaktionsseitig wurden im dritten Quartal zwei Akquisitionen vermeldet: Für das Segment Automotive & Mobility wurde mit Kico eine neue Plattformbeteiligung (Umsatz FY2018: EUR 100 Mio.) in Deutschland sowie mit Ruukki (Umsatz FY2018: EUR 130 Mio.) ein weiterer strategischer Zukauf für die Donges Group in Finnland (Segment Engineering & Technology; Vollzug der Transaktion noch ausstehend) erworben. Zusätzlich konnte nach dem Berichtszeitraum mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags für Q Logistics (Umsatz FY2018: EUR 250 Mio.), ein exzellent positioniertes Plattforminvestment für das Segment Goods & Services erworben werden.
Starker Ausblick
Nach den bereits acht Akquisitionen im laufenden Geschäftsjahr sieht der Vorstand das Portfolio diversifiziert und im Hinblick auf die angestrebte Dividendenfähigkeit nachhaltig aufgestellt an. Für das Jahresende werden weitere operative Fortschritte in den nun vierzehn Beteiligungen und eine weitere Transaktion erwartet.
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Net Asset Value des Portfolios
Auf Basis der Entwicklungen in den Segmenten sowie der relevanten Märkte im dritten Quartal 2019 wurden die Net Asset Values (NAV) für die Segmente zum Stichtag 30. September 2019 aktualisiert. Die Berechnung des NAV erfolgt als Summe der Bewertungen der Segmente (Vermögenswerte abzüglich des Marktwerts der Schulden zuzüglich Nettofinanzmittel) mit einem firmenspezifischen WACC von 6 % bis 11 % (Durchschnitt: 9 %) und einer einheitlich konservativen Wachstumsrate von 0,5 %. Für die Berechnung des NAVs wird allein der Sum-of-the-Parts-Wert der einzelnen Segmente betrachtet, d. h. die Transaktionstätigkeit, Turnaround-Expertise sowie die Markenstärke der Mutares sind in der folgenden Berechnung nicht enthalten:
Segment |
NAV zum 30.09.2019
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NAV zum 30.06.2019
|
Automotive & Mobility | 39,1 | 44,8 |
Engineering & Technology | 135,0 | 125,0 |
Goods & Services | 16,5 | 16,5 |
Nettofinanzmittel | 5,5 | 9,4 |
Gesamt | 196,1 | 195,7 |
NAV pro Aktie (in EUR) | 12,87 | 12,85 |
Anmerkungen zum NAV im Q3/2019: Automotive & Mobility: Die Bewertung der STS Group AG erfolgte zum Stichtag 30. September 2019 auf Basis des Börsenkurses (XETRA) und des von der Mutares SE & Co. KGaA gehaltenen Anteils.