Positive News aus dem Hause mic AG (ISIN: DE000A254W52): Mit der Pyramid Computer GmbH hat die wesentliche Beteiligung der Münchner ihre Prognose 2021 bestätigt – und das trotz weltweiter Beschaffungs- und Logistikprobleme. „Unser Auftragseingang liegt über Vorjahr. Dabei entwickelt sich u. a. der Bereich der Self-Check-out-Systeme im Wachstumsmarkt Lebensmitteleinzelhandel sehr positiv“, erläutert mic-Vorstand Josef Schneider im Gespräch mit dem Nebenwerte-Magazin. Sein Vorstandskollege Andreas Empl sieht in der geplanten Übernahme der Faytech AG eine außergewöhnliche Chance für mic/Pyramid. Ein entsprechender Kaufvertrag soll nun im vierten Quartal unterzeichnet werden und die Gesellschaft auf den nächsten Level der Unternehmensentwicklung bringen.
Herr Empl, die geplante Übernahme der Faytech AG zieht sich länger hin als erwartet, u. a. aufgrund der „komplexen Konzernstruktur“. Haben Sie die Komplexität der Due Diligence unterschätzt?
Andreas Empl: Nein. Einer der Beteiligten hatte leider einen krankheitsbedingten Engpass. Dies hat die Datenbeschaffung und damit auch die Durchführung der Due Diligence verzögert. Dies war nicht vorhersehbar, gefährdet aber nicht die Durchführung der Transaktion.
Sie gehen davon aus, dass Sie im Laufe des 4. Quartals 2021 einen Kaufvertrag mit den Verkäufern der faytech AG unterzeichnen werden. Welche Hürden gilt es noch zu überspringen?
Andreas Empl: Die Hürden selbst kommen aus den Ergebnissen der Due Diligence. Wir gehen hier sehr gründlich vor. Gegebenenfalls kann es auch noch zu einer Anpassung der Transaktionskonditionen kommen, um mögliche Risiken abzudecken. Das ist ausschließlich zum Vorteil unserer Aktionäre.
Was macht die faytech AG zum idealen Übernahmeziel für die mic AG?
Andreas Empl: Diese Transaktion ist eine außergewöhnliche Chance für mic/Pyramid. Wir haben mit der mic AG gerade erst den komplexen, aber reibungslos verlaufenen Reverse-IPO der Pyramid Computer GmbH hinter uns gebracht. Mit einer erfolgreichen Durchführung der faytech-Akquisition erreichen wir gleich den nächsten Level der Unternehmensentwicklung. Wir werden internationaler, dynamischer und steigern unsere Wahrnehmung am Produkt- sowie Kapitalmarkt. Aber ganz besonders schätzen wir, dass sich das Team hinter den Produkten – die Menschen, die entscheidend für den Erfolg unseres Unternehmens sind – auf allen Ebenen ideal ergänzt und erweitert.
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Herr Schneider, die 100%-Tochter Pyramid Computer GmbH hat die Prognose für das laufende Jahr bestätigt, auch aufgrund des „positiven Auftragseingangs“. Woher kamen die jüngsten Orders?
Josef Schneider: Unser Auftragseingang liegt über Vorjahr. Dabei entwickelt sich sowohl unser Produktsegment Akhet durch kundenspezifische Edge-Computing-Anwendungen als auch der Bereich der Self-Check-out-Systeme im Wachstumsmarkt Lebensmitteleinzelhandel sehr positiv. Hier zahlt sich unsere technologische Spitzenposition aus.
Sie sprechen von der „Abhängigkeit weltweiter Beschaffungs- und Logistikprobleme“. Wie ist die Verfügbarkeit der benötigten Komponenten aktuell und welches Risiko sehen Sie hier für das Jahresendgeschäft?
Josef Schneider: Prominentestes Beispiel ist der plötzliche und nicht absehbare Lockdown in Vietnam. Hier sind von einem Tag auf den anderen Versorgungsketten für bestimmte Motherboards unterbrochen worden. Die Ereignisse und herausfordernden Situationen an den Beschaffungsmärkten sind nun weitreichend öffentlich bekannt und ziehen sich durch sämtliche Branchen, die auf Halbleiter-Komponenten angewiesen sind. Dennoch ist es uns erfolgreich gelungen, in diesem Geschäftsjahr schwerwiegende Folgen durch hohe Anstrengungen bis dato zu vermeiden. Dafür schätzen und belohnen uns aktuell die Kunden.
Ist Pyramid durch ihre Hardwareausrichtung gefährdet, wenn diese durch „Nachahmer“ aus Asien zu Kampfpreisen angeboten werden sollten?
Josef Schneider: Nein, darin sehen wir keine erheblichen Risiken, sondern Chancen. Unsere Produkte der automatisierten Interaktionen sind keine „Off-the-Shelf“-Produkte, sondern ermöglichen eine kundenspezifische Customer Experience. Unsere Kunden haben mittlerweile überwiegend große eigene IT-Bereiche etabliert, um intelligente Kompetenzen im Bereich von Daten aufzubauen. Dort geht es nicht um den Einsatz von fünf Tablets in einem einzelnen Store, sondern um signifikante Roll-outs von umfassenden und langfristigen IT-Strategien.
Welche positiven Effekte hätte die geplante Faytech-Übernahme auf die Geschäfte der Pyramid? Ist 1+1 im Fall Pyramid und Faytech tatsächlich mehr als 2?
Josef Schneider: Wir glauben, dass Touch-Anwendungen aufgrund der lokalen Computing Anforderungen eine zentrale Position in der smarten IoT-Landschaft der Zukunft einnehmen können. Hier liegt eine wesentliche Expertise von Faytech. Zusätzlich bietet Faytech aufgrund der Middleware-Programmierung heute schon mehr als „nur“ Hardware. In der Kombination bietet uns dies signifikante Wettbewerbsvorteile.
Wenn man sich die aktuelle Situation an den weltweiten Rohstoff- und Beschaffungsmärkten ansieht, wird sich auch die Pyramid höheren Einkaufspreisen nicht entziehen können. In welchem Umfang können Sie diese zusätzlichen Kosten an Ihre Kunden weitergeben?
Josef Schneider: Wir sind stets im sehr engen Austausch mit unseren Lieferanten und Kunden. Im Zusammenwirken von Märkten und nachhaltigen Partnerschaften ist dies Grundvoraussetzung. Durch diese engen Vertrauensverhältnisse gelingt es uns, Wege zu finden, gemeinsam mit dieser Situation umzugehen, um für beide Seiten zu tragfähigen Lösungen zu kommen.
Herr Empl, Sie selbst haben im August mic-Aktien verkauft. Könnten Sie uns bitte kurz den Hintergrund erläutern? Sehen Sie kein weiteres Kurspotenzial mehr bei der Aktie?
Andreas Empl: Der Grund ist ganz einfach zu verstehen. Ich habe mic-Aktien als Bestandteil meines Gehalts erhalten und musste auf diese „Boni“-Aktien Lohnsteuer inklusive Solidaritätszuschlag bezahlen. Zur Finanzierung musste ich einen Teil meiner Aktien verkaufen. Ich halte jedoch auch weiterhin einen Großteil meiner mic-Aktien und sehe – wie auch die Analysten – noch weitaus höheres Potenzial für die mic-Aktie.
Die mic-Aktie ist zuletzt unter die Marke von 3 Euro gerutscht. Mit welchen Argumenten wollen Sie neue Investoren für die „neue Pyramid“ gewinnen?
Andreas Empl: Mit Vertrauen, indem unsere Beteiligung Pyramid Computer GmbH ihre Planzahlen einhält und einen ordentlichen operativen Job macht. Zudem möchte ich natürlich mit den bestmöglichen Konditionen im Sinne unserer Aktionäre die faytech AG übernehmen. Schon bald gehen wir auf Roadshow und werden zahlreiche Investoren besuchen, um die neue „Equity Story“ von Pyramid/Faytech zu kommunizieren.
Herr Empl, Herr Schneider, vielen Dank für das Interview.
Andreas Empl | CEO der mic AG
Andreas Empl war als gelernter Werbekaufmann bis Ende der 90er Jahre in diversen Funktionen im Medien- und Kommunikationssektor tätig. Als einer der ersten Investor Relations Manager am Kapitalmarkt in Deutschland, begleitete er den millionenschweren Börsengang einer IT-Vermarktungsfirma in Deutschland zum Erfolg. Im Anschluss leitete Andreas Empl über zehn Jahre lang die Geschicke seiner eigenen Corporate Finance und Private Equity Agentur. Zeitgleich war er immer wieder im Amt als Vorstand- oder Aufsichtsrat von börsennotierten Aktiengesellschaften. Zuletzt war Andreas Empl in selbständiger Funktion in London, UK als Berater internationaler Firmen tätig. Er verfügt über ein internationales Netzwerk von Investoren, wie Banken, Institutionen sowie Private-Equity-Gesellschaften.
Vita Josef Schneider | CEO der mic AG
Josef Schneider hat von 1998 bis 2003 an der technischen Universität Karlsruhe Wirtschaftsingenieur-Wissenschaften studiert. Nach beruflichen Stationen bei Continental / ContiTech AG und Bertelsmann AG / arvato AG war Josef Schneider von 2008 bis 2014 zunächst im Familienunternehmen Schneider Leichtbau GmbH und nach dem Verkauf für einen Private Equity in der LKE Gruppe tätig, wo er für den Vertrieb verschiedener Divisionen und den Standort Freiburg zuständig war. Er hat am Ausbau des Unternehmens speziell im Bereich Luftfahrt Umsatzwachstum von 4 Mio. Euro mitgewirkt. Von 2014 bis 2019 war Josef Schneider für das Schweizer Family Office Diethelm Keller Group tätig. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag dabei auf Unterstützung in der Restrukturierung, M&A und Geschäftsentwicklung von Portfoliogesellschaften. Seit 2019 ist Josef Schneider Geschäftsführer der Pyramid Computer GmbH und seit 2021 Vorstandmitglied der mic AG.
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Kurzdarstellung Pyramid Computer GmbH
Die Pyramid Computer GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der mic AG, gilt als Pionier für den digitalen Marktplatz. Das süddeutsche Unternehmen ist ein führender Entwickler und Hersteller von IT-Lösungen für den Einzelhandel sowie den Finanz- und Industriesektor.
Die kundenspezifischen Hardware-Lösungen umfassen interaktive Kiosk-Systeme, Netzwerke & Sicherheit sowie weitere IT-Lösungen. 1985 gegründet, ist Pyramid heute in Segmenten wie z. B. Restaurants der weltweit führende Hersteller von Self-Service-Terminals – mehr als 40.000 Kiosk-Systeme wurden bereits an namhafte globale Unternehmen ausgeliefert.
Mehr als 130 Mitarbeiter sind am Hauptsitz in Freiburg im Breisgau und am Produktions- und Logistikstandort in der Nähe von Erfurt tätig. Die Geschäftsführung liegt bei Josef Schneider, der seit dem Einstieg der mic AG als Gesellschafterin auch deren Vorstand angehört, sowie Stefan Brückner. Die beiden Pyramid-Gründer Frieder Hansen und Niko Hensler bleiben der Gruppe als Aktionäre der mic AG verbunden.
Kurzdarstellung mic AG:
Die mic AG ist seit Oktober 2006 an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und seit März 2017 in das Scale-Segment einbezogen (Börsenkürzel: M3BK, ISIN: DE000A254W52). Unter https://www.mic-ag.eu erhalten interessierte Anleger weitere Informationen zur mic AG.