21.04.2021 – Bei der FinLab AG (ISIN: DE0001218063) soll sich offensichtlich einiges ändern. Anders ist die heutige Meldung nicht zu verstehen. Aber zuerst die Vorgeschichte:
Am 08.01.2021 meldete die FinLab in trockenen Worten: „Die Gesellschaft wurde heute durch Herrn Bernd Förtsch infolge von Mitteilungen nach § 20 AktG darüber informiert, dass Herr Förtsch seine Beteiligung an der FinLab AG weiter ausgebaut hat und nun deutlich über 50% hält. Die neuen Anteile wurden außerbörslich von Christian Angermayer sowie der Apeiron Investment Ltd., dem Family Office von Herrn Angermayer, übernommen.“
Interessantes Wording, was die heutige Entwicklung vielleicht schon vorweg nahm: „Gesellschaft wurde HEUTE darüber informiert“ – dasss heisst das Unternehmen war im Vorfeld weder informiert noch eingebunden. Erinnert ein wenig an Unternehmensmonopoly. Nachdem der Hauptaktionär der flatexDEGIRO im letzten Sommer seine Beteiligung reduziert hatte, suchte er offensichtlich interessante Investitionsmöglichkeiten. Und fand diese in der FinLab, deren Beteiligungsgesellschaft Heliad ja bereist am Wachstum und Entwicklung der „alten“ flatex aktiv beteiligt war. Und deren Aktionär Christian Angermeier scheint seine Interessen eher in Richtung Bitcoinmining/High Performance Computing oder Immobilien verschoben zu haben.
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Offensichtlich wird diskutiert zwischen Gremien und neuem Mehrheits- oder Hauptaktionär
Eigentlich sollte man denken, dass alle Aktionäre bei einer Neuausrichtung mitzureden hätten, aber „mehr als 50 %“ der Aktien entscheiden. Schade das die Minderheitsaktionäre wahrscheinlich nur das Endergebnis präsentiert bekommen. Jedenfalls heisst es heute:
„In seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Finlab AG (ISIN DE0001218063) im Einvernehmen mit dem Vorstand beschlossen, dass die beiden Vorstände Juan Rodriguez und Stefan Schütze ihre Vorstandstätigkeit zum 30. April 2021 beenden. Der Grund für die Mandatsniederlegung des Vorstands ist die angedachte Neuausrichtung der FinLab AG und der Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA durch den Großaktionär Bernd Förtsch.“
Misserfolge sollten nicht der Grund für die Neuausrichtung sein – und vor allen Dingen: Wohin fährt der Zug?
Auf jeden Fall soll wohl die Blockchain nicht mehr relevant sein. Eine in der Finanzwelt als Lösung für viele Transaktionsfragen oder Abwicklungsansätze gesehene neue Lösungsvariante soll wohl nicht mehr im Fokus der FinLab liegen. Vielmehr wollen die ausgeschiedenen Vorstände: „Juan Rodriguez und Stefan Schütze befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen, um zukünftig mit einer eigenen Gesellschaft den FinLab EOS VC Fund zu managen, um so für eine wichtige Kontinuität in der Betreuung der Blockchain Portfoliogesellschaften zu sorgen.“
Den FinLab Aktionären bleibt erstmal vieles ungeklärt – FinLab wird erst mal zur Black Box – erinnert an die derzeit beliebten SPAC’s
Eine Neuausrichtung muss nicht schlecht für die Aktionäre sein, eine geänderte Risikostruktur ebenfalls nicht. Aber die Minderheitsaktionäre sollten zumindest wissen, wohin der Zug fahren soll. Um dann zu entscheiden, ob die Aktie für die gewünschte Anlagerichtung weiterhin interessant ist. Und so sollte bei dem Unternehmen möglichst bald Transparenz geschaffen werden über die zukünftige Ausrichtung.
Jedenfalls brachte die „alte Ausrichtung“ keine schlechten Ergebnisse
Oder wie der scheidende Vorstand Juan Rodriguez sagt: „Seit der Umfirmierung zur FinLab AG und dem damit verbundenen Strategiewechsel im Jahr 2014 hat sich die finanzielle Performance des Unternehmens sehr gut entwickelt. So konnten wir den Aktienkurs von damals rund EUR 2,50 auf teilweise bis zu 30 EUR entwickeln und so für die Aktionäre eine außerordentliche Performance erzielen. Aber nicht nur der Aktienkurs konnte deutlich gesteigert werden, auch den NAV konnten wir während dieser Zeit von rund EUR 4,00 auf EUR 32,00 steigern, was ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis darstellt“.
Und ähnlich äussert sich Stefan Schütze: „FinLab hat sich als Finanzinvestor für Fintech- und Blockchain Startups in Deutschland einen guten Ruf erworben. Seit 2014 hat der Vorstand Wert auf ein breit diversifiziertes Portfolio gelegt und sich gerade als Frühphaseninvestor ausgezeichnet. Für Startups war dabei nicht nur das finanzielle Engagement wichtig, sondern auch das Netzwerk, über das die FinLab verfügt.
Mit der geplanten Neuausrichtung der FinLab AG, als auch der Heliad Equity Partners, haben mein Kollege und ich entschieden, einvernehmlich aus der Gesellschaft auszuscheiden, um die neue Strategie mit neuen Leuten umsetzen zu können. Wir bleiben jedoch der Fintech- und insbesondere der Blockchain-Welt verbunden und werden uns zukünftig mit unserer eigenen Gesellschaft dem Management von Funds widmen.“
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Abschiedsworte des Aufsichtsrats geben auch keine Auskunft über das Neue, was offensichtlich kommen wird
Und so mit dem Abschluss – für heute – Axel Benkner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der FinLab AG: „Ich möchte mich beim Vorstandsteam Juan Rodriguez und Stefan Schütze für ihre erfolgreiche Tätigkeit bedanken. Sie hinterlassen ein sehr gut aufgestelltes und finanziell kerngesundes Unternehmen. Beide sind eng verknüpft mit der strategischen Ausrichtung der FinLab hin zu einem führenden Frühphaseninvestor für deutsche Fintech- und Blockchain-Startups und dem Bereitstellen von Wagniskapital für deren Finanzbedarf.“
Quo vadis FinLab?
Aktuell (21.04.2021 / 12:44 Uhr) notieren die Aktien der FinLab AG im Frankfurter-Handel Minus -0,40 EUR (-1,65 %) bei 23.90 EUR.