Die Salzgitter AG spürt im Jahr 2024 die Last des schwachen Konjunkturverlaufs und hoher Energiekosten, die den Konzerngewinn im Bereich Stahlproduktion und -verarbeitung erheblich belasten. Trotz dieser Herausforderungen hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten Umsätze von 7,7 Milliarden Euro erzielt, was zwar unter dem Vorjahresniveau von 8,4 Milliarden Euro liegt, jedoch durch strategische Beteiligungen und das starke Technologie-Segment unterstützt wird. Der Rückgang des EBITDA auf 320,6 Millionen Euro (gegenüber 576,0 Millionen Euro im Vorjahr) spiegelt das schwierige Marktumfeld wider, insbesondere im Bereich Stahlverarbeitung, wo Wertberichtigungen in Höhe von rund 150 Millionen Euro zu verzeichnen waren.
Die Salzgitter AG bleibt jedoch fest entschlossen, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und durch die Strategie „Salzgitter AG 2030“ die Basis für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. Das Ziel: eine langfristige Transformation der Stahlerzeugung. Ein wesentliches Projekt ist hierbei das SALCOS®-Programm, das die Umstellung auf umweltfreundlichere Produktionsmethoden zum Ziel hat. In den letzten Monaten konnte bereits der Reaktorturm der Direktreduktionsanlage errichtet werden – ein wesentlicher Fortschritt in Richtung grüne Stahlproduktion.
Herausfordernde Marktbedingungen und strategische Entscheidungen
Vorstandsvorsitzender Gunnar Groebler äußerte sich zu den Entwicklungen und betonte, dass die anhaltend hohen Energiepreise und das schwache konjunkturelle Umfeld nicht nur die Salzgitter AG, sondern die gesamte europäische Stahlindustrie belasten. Die Eigenkapitalquote des Konzerns bleibt mit 43,3 % dennoch stabil, und der Verkauf der Mannesmann Stainless Tubes Gruppe bringt die Konzernstruktur näher in Einklang mit den strategischen Zielen.
Auch die Finanzvorständin Birgit Potrafki unterstrich die Wichtigkeit klarer Maßnahmen, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Neben kurzfristigen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung arbeitet das Unternehmen an strukturellen Anpassungen in Zusammenarbeit mit Arbeitnehmervertretern. Das Ergebnisverbesserungsprogramm „Performance 2026“ soll dabei helfen, den Konzern resilient aufzustellen.
Ausblick und strategische Herausforderungen im Stahlsektor
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet die Salzgitter AG einen Umsatz zwischen 9,5 und 10 Milliarden Euro, ein EBITDA zwischen 275 und 325 Millionen Euro sowie einen Verlust vor Steuern zwischen 275 und 325 Millionen Euro. Diese Prognose berücksichtigt Einmaleffekte wie Wertminderungen und Rückstellungen in Höhe von rund 270 Millionen Euro.