SAF Holland Aktie handelte in den letzten Monaten eher seit- oder sogar abwärts. Und heute geht es mit aktuell 13,58 % „runter“. ein sehr vorsichtiger Ausblick, ein relativ hohes Russlandexposure und steigende Kosten drücken auf die Stimmung.
Auch wenn die Zahlen für 2021, die SAF-HOLLAND SE (ISIN: DE000SAFH001) heute vollständig, und testiert veröffentlicht, eine sehr gute Entwicklung zeigen, handelt die Börse „die Zukunft“. Und diese erscheint trotz voller Auftragsbücher „getrübt“, zumindest aber mit hohen Risikofaktoren behaftet. Aber der Reihe nach. Zuerst die Zahlen 2021. Gut. Solide. Und durch den Dividendenvorschlag von 0,35 EUR je Aktie zeigt der Automotive, das man die corona-Delle aus 2020 klar überwunden hat.
SAF Holland Aktie – Bilanz 2021 Highlights: Konzernumsatz plus 29,9 % auf 1,247 Mrd EUR – Gewinn nach Steuern auf 36,7 Mio EUR gesteigert (Vorjahr: 13,8 ) – Verschuldung kräftig reduziert (Verschuldungsgrad von 2,4 auf 1,58 )- bereinigte EBIT-Marge von 6,1 % auf 7,5 % verbessert
Und so kann Alexander Geis, CEO der SAF-HOLLAND SE zufrieden sagen: „Wir können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurückblicken. Wir haben unsere im letzten November angehobenen Ziele bezüglich Konzernumsatz und bereinigter EBIT-Marge leicht übertroffen bzw. erreicht. Und dies trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie, angespannter Lieferketten und massiver Preissteigerungen bei Stahl, Energie und Frachten. Ohne die starke Kosteninflation hätten wir eine höhere Marge erzielt.“
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„Finanziell sind wir sehr gut aufgestellt. Unsere Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 sehr solide 36,6 %. Die Leverage-Quote – also das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu EBITDA – belief sich auf einen Wert von 1,58. Vor einem Jahr betrug dieser Wert noch 2,40. Unser solides Finanzprofil eröffnet uns die Möglichkeit, gegebenenfalls sich im Markt ergebene Opportunitäten zu nutzen“, ergänzt Alexander Geis.
Hierbei wurde das Ergebnis in nahezu allen Regionen durch hohe Stahlpreise und hohe Fracht- und Energiekosten belastet. Die stärksten Umsatzsteigerungen und Ergebnissteigerungen konnten in der Region Asien/Australien erzielt werden.
Ausblick 2022 ist geprägt von Unsicherheit – und Unsicherheit ist Gift für die SAF Holland Aktie
Generell ist man „eigentlich positiv gestimmt“: „Aktuell geht der Vorstand davon aus, dass die Nachfrage nach Komponenten für Nutzfahrzeuge weiter steigen wird und SAF-HOLLAND sowohl im Erstausrüstungs- als auch im Ersatzteilgeschäft weiterwachsen wird. Erste kleinere Umsatz- und Ergebnisbeiträge werden aus neuen innovativen Produkten, wie den elektrifizierten Achsen, die im zweiten Halbjahr 2022 in Serienproduktion gehen, erwartet. Demgegenüber steht eine Verschiebung im Produktmix hin zu Standardprodukten, während 2021 Speziallösungen einen positiven Einfluss hatten.
Auf der Kostenseite wird das Unternehmen durch die deutlich gestiegenen Stahlpreise und die hohen Fracht- und Energiekosten sowie Inflation und Gehaltssteigerungen belastet. Die 2021 verzeichneten Stahlpreiserhöhungen werden auf Basis von Kundenverträgen 2022 zum größten Teil weitergegeben. Jedoch wird die Weitergabe von Materialpreiserhöhungen – zusammen mit allgemeinen Kosteneinsparungen – die Kostensteigerungen nur teilweise kompensieren können.“
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Aber dazu kommen die Risiken – direkt und indirekt aus dem Krieg in der Ukraine – unberechenbar
Direkte Auswirkung des Krieges und der Sanktionen ist, dass die SAF-HOLLAND sich entschlossen hat, die Investitionen in das neue Werk in Russland „on hold“ zu setzen. Was natürlich ein Bilanzrisiko darstellt. Dazu kommt aber noch wesentlich mehr „Risiko“ für die SAF. Das Unternehmen ist mit einem sehr hohen Auftragsbestand in das Jahr 2022 gestartet. Dieser gewährleistet im ersten Halbjahr eine sehr gute Kapazitätsauslastung. Der Ausblick wird aktuell durch den Russland-Ukraine-Konflikt belastet, da auch die Erstausrüstungsaufträge aus Russland „on hold“ gesetzt worden sind.
Es ist davon auszugehen, dass ein niedriger einstelliger Prozentsatz des erwarteten Konzernumsatzes aus dem OEM-Russland-Geschäft verloren geht. Teilweise könnte es auch zu Stornierungen von Kundenaufträgen im Zusammenhang mit Lieferungen von Lkw und Trailern nach Russland kommen – oder sogar zu einem vollständigen Storno, möglicherweise auch durch Sanktionsausweitungen erzwungen. Unter Berücksichtigung des Russland-Ukraine-Konflikts und unter der Annahme stabiler Währungskurse erwartet der Vorstand der SAF-HOLLAND SE für das Geschäftsjahr 2022 aktuell einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 1,15 Mrd EUR bis 1,3 Mrd EUR.
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Und so kommt Alexander Geis, Vorstandsvorsitzender der SAF-HOLLAND SE zu dem Schluss: „Der beispiellose Anstieg der Rohstoff-, Energie- und Frachtkosten wird erst einmal erhalten bleiben und wir können steigende Rohstoffkosten nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben. Vor diesem Hintergrund wird insbesondere das erste Quartal 2022 herausfordernd sein. Auch sind die weiteren Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Lieferketten, die Rohstoff- und Energiepreise, die Frachtraten und die Inflation sowie die globale BIP-Entwicklung aktuell nicht absehbar.“
Definitiv wird der Krieg in der Ukraine direkt und indirekt SAF Hollands Bilanz belasten, in welchem Umfang ist ungewiss
Die prognostizierte Absatzmenge und die Kosten, vor allem für Stahl, Energie und Frachten, sollen durch den Russland-Ukraine-Konflikt negativ beeinflusst werden und können zum aktuellen Zeitpunkt nicht vollumfänglich prognostiziert werden. Stahlpreiserhöhungen können nur teilweise und mit Zeitverzögerung weitergegeben werden. Der im Zusammenhang mit den in Russland „on hold“ gesetzten Erstausrüstungsaufträgen erwartete Rückgang im Umsatz würde in der Folge einen Rückgang des geplanten EBIT in Höhe eines niedrigen einstelligen EUR-Millionenbetrages bedeuten. Unter diesen Rahmenbedingungen erwartet SAF-HOLLAND aktuell, dass die bereinigte EBIT-Marge deutlich unter dem Vorjahr liegen wird.
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