Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) hat wenigstens geliefert – Bilanzen 2019 liegen jetzt vor, ohne Testat, mit Riesenverlust, aber mit Perspektiven, sofern die Rechtsstreitigkeiten geklärt werden können – so das noch etwas bleibt von Steinhoff.
„I’m hopeful it will be soon“ so zitiert Bloomberg gestern Christo Wiese auf die Frage nach einer Einigung mit Steinhoff. Einer der eine Forderung von rund 3,5 Mrd. USD gegen Steinhoff erhebt und Chairman of the Board war als Steinhoff implodierte, fast implodierte. Er hatte sein Unternehmen Pepkor Südafrika 2015 – gegen Steinhoff-Aktien größtenteils – an Steinhoff International Holdings veräußert. Und Pepkor Südafrika floriert trotz Corona und hat gute Aussichten seinen Wachstumskurs fortzusetzen („Steinhboff’s Südafrika Tochter holt sich frisches Geld und meldet Rekordumsätze nach dem Lockdown„). Steinhoff verkaufte in der Krise bereits einige Anteile an Pepkor und besitzt jetzt noch 68% der Aktien der börsnenotierten Gesellschaft.
Insgesamt geht es um Forderungen in Höhe von rund 11 Mrd. USD gegen Steinhoff aufgrund der Bilanzmanipulationen des alten Managements, die möglicherweise „im Paket“ inclusive Wieses Forderung jetzt kurzfristig geklärt werden sollen. Klar wird sein, dass nicht die Gesamtforderung von 11 Mrd. bedient werden wird, aber spannend wird die „Vergleichsquote“ sein – und Hinweis und Richtschnur für weitere im Raum stehende Forderungen. Aber mit diesem Klumpen wäre schon mal ein großes Problem gelöst. Natürlich nur wenn das Lösungspaket für beide Seiten stimmen sollte.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Im Raum steht wohl eine Kombi-Lösung, Urteil in Johannesburg als Initialzündung?
Im Einzelnen soll wohl eine Kombination aus Pepkor Südafrika Aktien und einer Cash-Komponente gezahlt werden. Welche Größenordnung diese erreichen kann? Derzeit liegt wohl das Hauptproblem für Steinhoff in der aufgrund Corona Lock-Downs stark zurückgekommenen Börsenbewertung Pepkors, was diese „Währung“ derzeit unter die langjährigen Durchschnittskurse drückt. Eine Kurserholung dieses kerngesunden Unternehmens scheint wahrscheinlich – werden das Steinhoffs Gegner berücksichtigen? Dieses wird bestimmt bei den Forderungsgegnern geltend gemacht werden. Wichtig wäre für alle Beteiligten auf jeden Fall eine Klärung. DERZEIT STEIGEN MIT JEDEM TAG, JEDEM MONAT DER VERHANDLUNGEN DIE SOWIESO SCHON EXTREM HOHEN RECHTSBERATUNGSKOSTEN STEINHOFFS – und die Kosten für die Kläger, alles zu Lasten der potentiellen Entschädigung. Ein Ende wäre für alle Seiten wichtig.
WOCHENRÜCKBLICK – diese Woche war gut für Delivery Hero, Paion, flatex, BioNTech, ADO u.a.
Wirecard Chronologie eines Abstiegs – bis zum 04.07.2020 und Freitag: Wirecard – Betrug seit 2014, Deutsche Bank interessiert, Adyen nicht – Philippinen-Konto gab es vor 3 Jahren
Paion – FDA zulassung ist der Durchbruch
Varta’s Kurs kennt kein Halten mehr – aber es ziehen Wolken auf
Delivery Hero verdoppelt (fast) die Bestellungen im Q2 – Rekordlauf
BioNTech liegt gut im Rennen – erste Egebnisse stehen an und BioNTech liefert ab – Hoffnung steigt
flatex – Überflieger und einen Tag später flatex-Hauptaktionäre machen Kasse
Steinhoff mit Bilanz, aber ohne das Mazars…
GOLD, GOLD – geht es Richtung 5.000,00 EUR die UNZE -GOLDREPORT – KOSTENLOS
Die Rechtsunsicherheit bezüglich der noch nicht bezifferbaren Schadensersatzansprüche der Aktionäre und Anleihegläubiger wegen der Bilanzbetrügereien des alten Vorstands – deren Klärung ist eine der klar formulierten Zukunftsaufgaben des derzeitigen Managements – zuletzt in der aktuell vorgelegten Bilanz mit Schönheitsfehlern( „Unser Artikel über die Bilanz mit Flecken „). Vielleicht hat der verlorene Prozess in Südafrika – da werden die Verhandlungen über das 11 Mrd. USD Forderungspaket geführt, einen wichtigen Schub gegeben, um endlich außergerichtlich zu einer Lösung zu gelangen! Das Urteil aus letzter Woche hat wahrscheinlich die Kompromissbereitschaft der potentiellen Kläger gesteigert und Kompromissen die Tür geöffnet: „Hoffnungsschimmer: Steinhoff gewinnt Prozess in Johannesburg: Haften sollen DeLoitte und das alte Management und nicht die Steinhoff International Holding NV„.
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Also könnte der sanfte Druck des Richters am Obersten Gerichtshof David Unterhalter die Parteien wieder an den Tsich gezwungen haben; auch das fortgeschrittene Alter Wieses (78 Jahre) spricht für einen ausgeprägten Wunsch nach einer endlich erzielten Einigung oder um laut Bloomberg Christo Wiese zu zitieren: “I wanted to get around the table and do a settlement as soon as we could, and now it’s dragged on for three years.”
Spannende Tage. Der Druck für eine schnelle Einigung ist durch das Öffentlichwerden dieser fortgeschrittenen Gespräche noch mehr gestiegen.
Vom Sonntag – Nachtrag 12.17 / 05.07.2020:
Commerzbank – kopflos aus der Dauerkrise?
Qiagen für nur 39,00 EUR? Trotz der aktuellen Entwicklungen? Scheint noch Luft nach oben…
„Wir setzen unsere Reise zur Lösung alter Probleme fort und versuchen der Steinhoff Gruppe und ihren Geschäften Stabilität zu verleihen“
So das Management im Bilanzbericht 2019. Könnte gelingen wenn erstmal die erste Einigung steht, sollten die anderen Klagegruppen unter Zugzwang geraten. Unser Artikel über den Geschäftsbericht HIER. Und für die an den Originalveröffentlichungen interessierten Leser hier die Links zum
Statement des Managements zum Bilanzbericht 2019
Aktuell (04.07.2020 / 08.47) notierten die Aktien der Steinhoff International Holdings AG im Frankfurter-Handel zum Schluss Freitag kräftig im Plus – prozentual mit über 18%, absolut um 0,01 EUR- bei 0,059 EUR. Die Nachricht hatte sich bereits „rundgesprochen“. Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}