RWE Aktie Wasserstoffwert? Nächster Schritt in diese Richtung – gemeinsam mit Arcelor Mittal.

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RWE Aktie

RWE Aktie als Wasserstoffwert? Sollten alle Millliardenprojekte so umgesetzt werden, wie es aussieht, durchaus. Und RWE hat nach dem am 4.06.2022 berichteten  500 Mio EUR Investment in ein 1,4 GW Kraftwerk für den geplanten Energie- und Wasserstoffhub Eemshaven nun einen weiteren Schritt getan.

Einen weiteren Schritt zum Wasserstoffwert. Denn heute melden RWE AG (ISIN: DE0007037129) und der Stahlhersteller ArcelorMittal SA (ISIN: LU1598757687) eine gemeisname Absichtserklärung, um bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Offshore-Windparks und Wasserstoffanlagen zusammenzuarbeiten, die die für die Produktion von emissionsarmem Stahl in Deutschland erforderliche erneuerbare Energie und grünen Wasserstoff liefern sollen.
Die Partnerschaft ziele  darauf ab, die Produktion von CO2-neutralem Stahl voranzutreiben. Dabei ist geplant, Kohle durch Windenergie zu ersetzen und grünen Wasserstoff als Hauptenergiequelle für die Stahlproduktion in den Stahlwerken von ArcelorMittal in Deutschland zu etablieren. Um seine Produktionsstätten in Bremen, Hamburg, Eisenhüttenstadt und Duisburg wie geplant zu dekarbonisieren, benötigt ArcelorMittal Deutschland erneuerbare Energien in großem Umfang. Und daher prüfen RWE und ArcelorMittal Optionen für eine gemeinsame Beteiligung an Ausschreibungen für Offshore-Windpark-Standorte in der Nordsee.

Zwei starke Partner – geht auch um Milliarden – RWE Aktie geht vorweg…

Sven Utermöhlen, CEO Offshore Wind, RWE Renewables:Strom aus erneuerbaren Energien und grüner Wasserstoff müssen zum Markenzeichen der industriellen Produktion in Deutschland werden. Die Industrie braucht beides so schnell wie möglich in großen Mengen, um ihre Klimaziele zu erreichen. Darum planen wir gemeinsam mit ArcelorMittal eines der ambitioniertesten Ausbauprojekte für Offshore-Windparks und Elektrolyseure in Deutschland. Wenn der regulatorische Rahmen stimmt, wollen wir gemeinsam bei der Ausschreibung von Offshore-Flächen erfolgreich sein. ArcelorMittal ist ein exzellenter Partner, um unsere Industriekooperation auszubauen und damit Dekarbonisierungsprojekten in Deutschland einen echten Schub zu geben.“

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Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Deutschland, kommentiert: „ArcelorMittal Germany leitet einen radikalen Wandel ein, um sicherzustellen, dass wir unsere Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen erreichen. Das bedeutet, dass wir saubere Energie für die Stahlherstellung benötigen. Die Partnerschaft, die wir heute mit RWE bekannt gegeben haben, ist aus mehreren Gründen von Bedeutung:

Sie wird uns mit erneuerbarem, erschwinglichem Strom und grünem Wasserstoff versorgen, die wir benötigen, um emissionsarmen Stahl zu produzieren und gleichzeitig auf einem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus bietet sie durch die Integration der Energie- und Wasserstoffversorgung in unser Geschäft entscheidende Sicherheit in der Lieferkette. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit RWE bei diesem äußerst wichtigen Projekt und darauf, von ihrer Erfahrung und ihrem Know-how zu profitieren, während wir bei der Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Deutschland und darüber hinaus weiterhin führend sein werden.”

70 MW Elektrolyseur-Pilotanlage soll erst der Anfang sein…

RWE und ArcelorMittal wollen auch bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten: gemeinsam wollen die Unternehmen nach Flächen suchen, auf denen Elektrolyseanlagen zur Versorgung der Stahlproduktionsstandorte in Bremen und Eisenhüttenstadt gebaut werden können. Bis 2026 soll zunächst eine 70-MW-Pilotanlage errichtet werden. Langfristig beabsichtigen die Unternehmen, ihre Zusammenarbeit auf Projekte bis in den Gigawatt-Bereich zu erweitern – vorbehaltlich der Genehmigung öffentlicher Mittel.

Mit der Kombination von RWEs Expertise in Offshore-Windparks und Elektrolyseuren und ArcelorMittal als garantiertem Abnehmer des grünen Stroms und Wasserstoffs sehen die beiden Unternehmen hervorragende Chancen für eine tragfähige Partnerschaft. RWE und ArcelorMittal beabsichtigen, langfristige Abnahmeverträge für Windstrom sowie für grünen Wasserstoff abzuschließen.

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Und wie will RWE zum Wasserstoffwert werden? Überblick der aktuellen Wasserstoff-Projekte. Milliarden EUR potentieller Investitionen

Rund 3,5 Mrd EUR planen RWE und OGE (Open Grid Europe) gemeinsam in „H2ercules“ zu investieren. Dabei soll H2ercules den vorrangig im Norden Deutschlands produzierten grünen Wasserstoff für Industrieunternehmen deutschlandweit zugänglich machen – durch eine 1.500 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline zwischen Nord-Deutschland und industriellen Verbrauchern im Süden und Westen des Landes. Zugleich sollen im Norden Deutschlands neue Elektrolyse-Kapazitäten von 1 Gigawatt geschaffen werden.

RWE in Brunsbüttel – Terminal für grünes Ammoniak plus auf H2 umrüstbares LNG Terminal

In Brunsbüttel plant RWE allein ein Terminal für grüne Energieimporte: Bereits ab 2026 sollen jährlich rund 300.000 Tonnen grünes Ammoniak in Deutschland ankommen und an Kunden weiterverteilt werden. Das Terminal steht somit am Anfang einer grünen Importinfrastruktur, an deren Ende klimafreundliche Produktionsprozesse stehen. In dieses Leuchtturmprojekt will RWE die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen – vom Import über die Umwandlung bis hin zu Transport und Einsatz bei Industriekunden. Und der gemeinsam von RWE und weiteren Partnern in Brunsbüttel im Aufbau befindliche Importhafen für  Flüssigerdgas LNG soll direkt langfristig zur perspektivischen Umrüstung von LNG auf Wasserstoff ertüchtigt werden.

RWE mit Machbarkeitsstudie für Wasserstoffhub in Niederlanden – Konsortiumsmitglied NortH2

RWE verstärkt eines der ambitioniertesten Wasserstoffprojekte Europas – NortH2. Das Firmenkonsortium NortH2 ist im Februar 2020 mit dem Ziel gestartet, im Norden der Niederlande ein Zentrum für grünen Wasserstoff für Nordwesteuropa zu entwickeln. Seit Dezember 2020 bringt RWE ihre Expertise bei den Erneuerbaren Energien und beim Thema Wasserstoff in das Projekt ein. Zu NortH2 gehören außerdem die Energieunternehmen Shell und Equinor, der Gasnetzbetreiber Gasunie und der Hafen Groningen Seaports.

Die NortH2-Partner wollen gemeinsam ein System aus Offshore-Windparks, Elektrolyseuren, Gasspeichern und Leitungen etablieren, um Offshore-Windstrom in grünen Wasserstoff umzuwandeln, zu speichern und zu Industriezentren im Nordwesten Europas zu transportieren. Bis 2030 soll so eine Erzeugungsleistung von 4 GW geschaffen werden.

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RWE Aktie – nochmal grüner Wasserstoff in den Niederlanden

Zusammen mit dem im niederländischen Teil der Nordsee größten Offshore-Gasproduzent Neptune Energy will RWE den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in den Niederlanden fördern. So soll bis 2030 eine Elektrolyseur-Kapazität von 300 bis 500 Megawatt vor der Küste der niederländischen Nordsee gebaut werden – unter dem Projektnamen H2opZee . Der mittels Offshore-Windkraft erzeugte Wasserstoff soll anschließend über eine bestehende Pipeline an Land gebracht werden, welche zukünftig den Transport von 10 bis 12 GW ermöglichen kann.

RWE ist mit dem Projekt H2opZee Teil eines der weltweit ersten und größten Wasserstoffprojekte dieser Art und verstärkt so die Wettbewerbsposition der Niederlande – einem der Kernmärkte des Konzerns. Damit die Umsetzung gesichert werden kann, wird im zweiten Quartal 2022 eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Eine Ausschreibungsmethodik für die anschließende Durchführung des Projektes muss zunächst noch festgelegt werden.

Pembroke Net Zero Centre – britischer RWE Standort wird decarbonisiert

An einem alten Kraftwerksstandort angesiedelt, soll das „PNZC“ Projekt von RWE die Dekarbonisierung von Wales und des gesamten Vereinigten Königreich fördern. Das PNZC wird drei verschiedene Säulen entwickeln und umsetzen:

  1. Dekarbonisierung des Kraftwerks Pembroke, einschließlich CCS und erster Durchführbarkeitsstudien für Wasserstoff;
  2. Erzeugung von grünem Wasserstoff, inklusive Durchführbarkeitsstudien für die Entwicklung eines ersten Elektrolyseurs mit einer Leistung von 100 bis 250 MW am Standort Pembroke, aber auch mit Blick auf längerfristige Möglichkeiten im GW-Maßstab;
  3. Entwicklung schwimmender Offshore-Windkraftanlagen in der Keltischen See.

Das RWE Gaskraftwerk Pembroke in Milford Haven befindet sich in einem von sechs großen Industrie-Clustern in UK: Durch seine Nähe zu Unternehmen aus der britischen Stahl-, Chemie-, Öl- und Zementindustrie eigne sich Pembroke als Zentrum einer zukünftigen Wasserstoffproduktion. Unter anderem untersuche man, inwieweit sich Wasserstoff in Südwales produzieren und nutzen lässt – und welche Infrastruktur man dafür benötige. Im Projektkonsortium werden auch Optionen für einen Kohlenstoffkreislauf geprüft. Beispielweise könnte CO2, das bei der Zementproduktion abgeschieden und gespeichert wird, zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe genutzt werden.

Rostock – Projekt zur Sektorenkopplung mit grünem Wasserstoff – 1GW Elektrolyseurkapazität ins Auge gefasst – RWE Aktie mit grossen Ambitionen

Mit der sogenannte Sektorenkopplung beschäftigt sich das RWE-Projekt in Rostock, das sich auf Produktions- und Einsatzmöglichkeiten von grünem Wasserstoff konzentriert. Im Rahmen des Projekts untersucht ein Konsortium lokaler Akteure in Zusammenarbeit mit RWE Generation und RWE Renewables den Aufbau von bis zu einem Gigawatt (GW) Elektrolysekapazität an Land. Grüner Wasserstoff soll dann als klimaneutraler/CO2-freier Energieträger dann in verschiedenen Sektoren wie beispielsweise Industrie, Verkehr und Wärme eingesetzt werden. Das Projekt bediene damit alle Pfade der klassischen Sektorenkopplung, d.h. Abwärmenutzung, Power-to-Heat (PtH), Wasserstofferzeugung für lokale und regionale Mobilität für LKW und ÖPNV sowie Schienenverkehr.

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Für dieses Vorhaben biete der Standort Rostock mit direkter Lage an der Ostsee großes Potential. Der grüne Wasserstoff könnte in der Hafenstadt in vielfältigen maritimen sowie industriellen Anwendungen sowie in der Wärmeversorgung eingesetzt werden. Damit eröffnen sich zahlreiche Perspektiven auf der Abnehmerseite. Der für die Wasserstoffproduktion benötigte Strom komme aus Windparks in der Ostsee sowie aus anderen erneuerbaren Quellen.

Noch zwei Multimilliardenprojekte und ein kleineres – RWE Aktie will in die Vollen gehen…

Dazu kommt das bereits am 04.05.2022 im nwm vorgestellte „GETH2“-Projekt in Lingen, die mit BASF geplante Decarbonisierung des Chemiestandortes Ludwigshafen mittels grünem Wasserstoff – im nwm am 23.05.2021 vorgestelltes Multimilliardenprojekt des RWE Konzerns. Dazu noch ein eher 2kleineres Projekt“ im dreistelligen Millionenbereich: Am Kraftwerksstandort Eemshaven plant RWE die Errichtung einer – zunächst! – 50 MW- Elektrolyseanlage zur Erzeugung von Wasserstoff. Die Anlage soll direkt an den RWE-Windpark Westereems, einen der größten Onshore-Windparks in den Niederlanden, angebunden. Den vom Windpark erzeugte erneuerbare Strom will man zur Herstellung von grünem Wasserstoff verwenden.

Das Eemshydrogen-Projekt demonstriere den flexiblen Einsatz eines Elektrolyseurs, der wetterabhängige Elektrizität mit dem industriellen Grundlast-Wasserstoffbedarf verbinde. Der Kraftwerksstandort biete Synergien wie Sicherheits- und Betriebsdienste und nutzt vorhandene Einrichtungen für die Produktion von entmineralisiertem Wasser und die Kühlinfrastruktur.

Fazit: Die RWE AG will „an erster Front“ die Entwicklung zur Wasserstoffwirtschaft begleiten – natürlich solange „geförderte Startinvestitionen“ und „passende Rahmenbedingungen“ vorliegen. RWE AG – Wasserstoffwert? Ja, wenn die geplanten oder gestarteten Projekte im angekündigten Umfang umgesetzt werden sollten…
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