Die Ringmetall SE (ISIN: DE000A3E5E55), ein international führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie, hat sich auch im dritten Quartal in einem weiterhin rezessiven Konjunkturumfeld gut behaupten können. Wenngleich inzwischen deutlicher spürbar wird, dass der konjunkturelle Abschwung an Breite gewinnt, so gelang es dem Unternehmen dennoch, den Umsatzrückgang im traditionell schwächeren dritten Quartal im Vergleich zu den direkten Vorquartalen einzudämmen.
„Aufgrund der frühzyklischen Natur unseres Spannringgeschäfts bereiten wir uns schon seit Jahresbeginn auf einen breiteren konjunkturellen Abschwung vor. Daher kommen wir insgesamt gut mit dem neuen Umfeld zurecht. Bereinigt um Effekte aus der Rohstoffpreisentwicklung und der Schließung des Segments Industrial Handling dürfen wir mit unserer Geschäftsentwicklung im dritten Quartal in Anbetracht der Umstände durchaus zufrieden sein“, hebt Christoph Petri, Vorstandssprecher der Ringmetall SE, hervor. „Die Umsatzstabilisierung im dritten Quartal lässt zumindest eine gewisse Hoffnung aufkommen, dass ein großer Teil des Abschwungs vielleicht schon hinter uns liegt. Gleichzeitig sind Anzeichen für eine Verbesserung der Lage noch nicht auszumachen. Das konjunkturell schwierige Umfeld dürfte uns also noch eine Weile auf Trab halten.“
Der Konzernumsatz der ersten neun Monate 2023 lag mit 143,7 Mio. EUR um 15,6 Prozent unter Vorjahr (9M 2022: 170,3 Mio. EUR). Die Zuwächse aus Unternehmenszukäufen konnten dabei den Effekt aus rückläufigen Rohstoffpreisen nicht zur Gänze kompensieren. Bereinigt um die Effekte aus der Veräußerung von HSM beläuft sich der Umsatzrückgang auf 13,7 Prozent. Die organische Geschäftsentwicklung zeigt sich deutlich von dem konjunkturell bedingten Nachfragerückgang in zunehmend mehr Abnehmerindustrien geprägt, insbesondere der chemischen Industrie. Während sich die Lage im Produktbereich Rings zunehmend stabilisiert, sind die Anzeichen des breiteren konjunkturellen Abschwungs nun auch im Auftragseingang des Produktbereichs Inliner wahrnehmbar. Gleichzeitig konnten in vielen Bereichen der Gruppe Kosteneinsparungsmaßnahmen umgesetzt und Synergieeffekte über Integrationsschritte bei zugekauften Tochtergesellschaften erzielt werden.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 13,5 Mio. EUR um 44,1 Prozent unter Vorjahr (9M 2022: 24,2 Mio. EUR). Bereinigt um die einmaligen Entkonsolidierungseffekte in Höhe von -4,6 Mio. EUR aus dem Verkauf von HSM sowie den Ergebnisbeitrag der Gesellschaft im dritten Quartal des Vorjahres (0,5 Mio. EUR) beläuft sich der Rückgang auf 23,7 Prozent. Die EBITDA-Marge bezogen auf die Gesamtleistung lag mit 9,5 Prozent deutlich unter den weit überdurchschnittlichen Niveaus des Vorjahres (9M 2022: 14,0 Prozent). Bereinigt um die Effekte aus der Veräußerung von HSM beläuft sich die EBITDA-Marge auf 12,7 Prozent.
Die wesentlichen Kennzahlen zur Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum stellen sich wie folgt dar:
IFRS, in TEUR | 9M 2023 | 9M 2022 | ∆ [abs.] | ∆ [%] |
Umsatzerlöse | 143.694 | 170.262 | -26.568 | -15,6% |
Gesamtleistung (GL) | 142.857 | 172.909 | -30.053 | -17,4% |
Rohertrag | 70.175 | 73.661 | -3.486 | -4,7% |
Rohertragsmarge (auf GL) | 49,1% | 42,6% | ||
EBITDA | 13.532 | 24.203 | -10.671 | -44,1% |
EBITDA-Marge (auf GL) | 9,5% | 14,0% | ||
EBIT | 7.566 | 18.717 | -11.151 | -59,6% |
EBIT-Marge (auf GL) | 5,3% | 10,8% |
Im Segment Industrial Packaging waren die Umsätze mit 135,4 Mio. EUR um 14,5 Prozent rückläufig (9M 2022: 158,3 Mio. EUR). Die im Produktbereich Rings bereits im ersten Halbjahr zu beobachtende konjunkturell bedingte Nachfrageabschwächung in den Abnehmerindustrien sowie die Rohstoffpreisveränderungen waren dabei auch im dritten Quartal zu beobachten. Gleichzeitig zeigte sich hier jedoch bereits eine gewisse Stabilisierung der Umsatzentwicklung im Vergleich zum zweiten Quartal, was positiv zu bewerten ist. Im Produktbereich Inliner waren dagegen – nach einer vergleichsweise guten Entwicklung im ersten Halbjahr – im dritten Quartal erstmalig Auswirkungen der konjunkturellen Abschwächung auf den Auftragseingang zu verzeichnen. In Folge der Zukäufe von Protective Lining und Liner Factory legte der Produktbereich jedoch insgesamt deutlich an Umsatz zu. Das Segment-EBITDA zeigte sich mit 20,7 Mio. EUR um 18,4 Prozent rückläufig (9M 2022: 25,4 Mio. EUR) und damit nur geringfügig stärker als der Segmentumsatz. Die EBITDA-Marge zeigte sich folglich mit 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (9M 2022: 15,8 Prozent).
Im Segment Industrial Handling lag der Umsatz in Folge der Veräußerung der Konzerntochter HSM und der damit verbundenen Schließung des Segments zum 30. Juni 2023 unverändert bei 8,3 Mio. EUR (H1 2022: 11,9 Mio. EUR). Auch das Segment-EBITDA war mit 0,5 Mio. EUR gegenüber dem 30. Juni 2023 unverändert (9M 2022: 1,2 Mio. EUR).
Im Detail zeigte sich die Segmententwicklung im Berichtszeitraum wie folgt:
IFRS, in TEUR | 9M 2023 | 9M 2022 | ∆ [abs.] | ∆ [%] |
Industrial Packaging | ||||
Umsatz | 135.424 | 158.314 | -22.890 | -14,5% |
Gesamtleistung (GL) | 134.422 | 160.199 | -25.777 | -16,1% |
EBITDA | 20.700 | 25.381 | -4.681 | -18,4% |
EBITDA-Marge (auf GL) | 15,4% | 15,8% | ||
Industrial Handling | ||||
Umsatz | 8.270 | 11.948 | -3.678 | -30,8% |
Gesamtleistung (GL) | 8.435 | 12.711 | -4.276 | -33,6% |
EBITDA | 548 | 1.155 | -607 | -52,5% |
EBITDA-Marge (auf GL) | 6,5% | 9,1% |
Aufgrund der weiterhin im Rahmen der Erwartungen liegenden Unternehmensentwicklung in den ersten neun Monaten 2023 bekräftigt der Vorstand die Prognose zum Geschäftsverlauf im Gesamtjahr. Die Gesellschaft geht somit unverändert von einem Konzernumsatz im Bereich von 175 bis 195 Mio. EUR bei einem EBITDA im Bereich von 13 bis 18 Mio. EUR aus. Der Prognose liegen unveränderte Rohstoffpreise und Wechselkurse im Vergleich zum 30. September 2023 zugrunde. Nicht enthalten sind Effekte aus im weiteren Jahresverlauf angestrebten Akquisitionen, inklusive hierdurch erwachsender Transaktionskosten.
Zu Beginn des vierten Quartals hat der Vorstand das aktuell attraktive Marktumfeld für einen weiteren kleineren Zukauf genutzt. Mit Wirkung zum 31. Oktober 2023 wurde der Geschäftsbetrieb der IDF GmbH & Co. KG mit Sitz in Ennepetal, Deutschland im Zuge eines Asset Deals übernommen. Die Gesellschaft ist ein führender Anbieter für Containment-Lösungen, also Endlosfoliensysteme für Abfüllanlagen. Mit der Übernahme weitet die Ringmetall Gruppe zudem ihre Reinraumkapazitäten mit Zertifizierungen für die Lieferung in die chemische und pharmazeutische Industrie aus. Bei einem Umsatz im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich erwirtschaftet das Unternehmen eine im Konzernvergleich überdurchschnittliche EBITDA-Marge. Die Finanzierung des Zukaufs erfolgt aus dem freien Cashflow der Gesellschaft.
Vor dem Hintergrund einer unverändert guten finanziellen Ausgangslage sieht sich die Ringmetall Gruppe weiterhin gut aufgestellt, um attraktive Akquisitionsgelegenheiten am Markt jederzeit wahrnehmen zu können.