Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit der Lieferung eines zweiten Loses des Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion – kurz SMG – beauftragt. So soll die Truppe weitere 30.000 Sätze erhalten, welche sich in 8.000 Führungs-SMG und 22.000 Soldaten-SMG unterteilt. Die Lieferung soll Mitte 2025 beginnen und bis Jahresende 2025 abgeschlossen sein. Der Auftragswert liegt bei rund 55 MioEUR netto. Ein erster Abruf zur Lieferung von 30.000 Sätzen war bereits im April 2024 ausgelöst worden. Beide Lieferlose werden aus dem Sondervermögen finanziert.
Im April 2024 hatte Rheinmetall von der Bundeswehr einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 191.000 Sätzen des „Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion“ erhalten. Der Rahmenvertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ein mögliches Auftragsvolumen von bis zu 400 MioEUR netto. Der Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion ist ein Schlüsselprojekt für die taktische Kommunikation, das von querschnittlicher Bedeutung für die gesamte Truppe ist.
Der SMG umfasst einen modernen aktiven Kapselgehörschutz, welcher schädlichen Impulslärm dämpft und leise Geräusche verstärken kann. Weiterhin verfügt das System über ein Mikrofon und lässt sich an verschiedene Funkgeräte anschließen, so dass Sprechfunkverkehr möglich ist. Neben der kombinierten Hör-Sprechgarnitur gehören verschiedene Push-to-talk (PTT)-Tasten sowie verschiedene Kabelsätze für das Anschließen an die diversen Funkgeräte und Bordsprechverständigungsanlagen zum Lieferumfang. Rheinmetall hat für das Vorhaben zwei führende Hersteller als Unterauftragnehmer beteiligt: 3M Deutschland GmbH mit der Hör-Sprechgarnitur ComTac VIII und die CeoTronics AG mit CT-Multi PTT 1C und 3C. Der SMG ist mit dem ebenfalls von Rheinmetall gelieferten neuen Gefechtshelm sowie auch mit anderen Helmtypen der Bundeswehr kompatibel.
Mit dem jetzt erfolgten zweiten Abruf unterstreicht Rheinmetall seine führende Rolle im Bereich der Soldatenausrüstung. So liefert das Technologieunternehmen beispielsweise als Generalunternehmer das Soldatensystem Infanterist der Zukunft – Erweitertes System an die Bundeswehr. International vermarktet Rheinmetall verschiedene Konfigurationen seines Soldatensystems Gladius.
Rheinmetall gewinnt Neuauftrag
Zudem wird Rheinmetall wird ab Januar 2026 über sechs Jahre bis zum Dezember 2031 Abgasrückführungsventile (AGR-Ventile) für einen renommierten Autohersteller fertigen. Der Auftrag wurde im Juni dieses Jahres gebucht und beläuft sich auf einen niedrigen dreistelligen MioEUR-Betrag. Durch den Gewinn dieses Auftrags gelingt es dem Konzern, die Produktionskapazitäten des Bereichs bis in das Jahr 2031 weiter auszulasten. Die Lieferung von Ersatzteilen wurde für weitere 15 Jahre nach Abschluss der Ventilproduktion vereinbart.
Rheinmetall beliefert den Kunden als Tier-1-Lieferant. Für den Auftrag wird das aktuelle kompakte Modell des AGR-Ventils von Rheinmetall im Bereich der Verbindungen kundenspezifisch modifiziert. Die Ventile werden in einem Fahrzeug der Nutzfahrzeugklasse des Herstellers verbaut. Hier kommen insbesondere das kosteneffiziente, ausfallsichere Design und die lange Lebensdauer der Komponente zum Tragen, die auch hohen thermischen und mechanischen Belastungen standhalten.
Durch die Rückführung von Abgasen werden bei Otto- wie auch Dieselmotoren Schadstoffe reduziert. Hierzu werden Abgase hinter den Zylindern entnommen, durch das AGR-Ventil geleitet und der Ansaugluft wieder zugemischt. So gelangt weniger Sauerstoff in die Zylinder, wodurch die Verbrennungstemperatur verringert und die Stickoxid-Menge um bis zu 70 Prozent reduziert werden kann − denn die Höhe der Temperatur beeinflusst den Ausstoß schädlicher Stickoxide maßgeblich.
Rheinmetall ist Systempartner bei allen Fragen der genauen Regelung der Abgasrückführrate, unabhängig davon ob Diesel- oder Ottomotoren, ob Pkw, Nutzfahrzeug oder Industriemotor. Das Kompetenzportfolio reicht über Hochdruck- und Niederdruck-Abgasrückführungssysteme, Kaltseiten- oder Heißseitenaufbau, „smart“ oder „non-smart“ sowie Metall- oder Kunststoffgehäuse. Die Produkte werden individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt.
Rheinmetall unterstreicht mit diesem Auftrag seine Expertise als kompetenter Partner im globalen Fahrzeugbau entlang der gesamten Modellvarianten, nicht nur im Bereich moderner Fahrzeuge, die rein elektrisch angetrieben werden, sondern auch weiterhin im Bereich der klassischen Antriebe und insbesondere der Emissionsreduzierung.