Rheinmetall Hensoldt – Kursgewinne auf Dauer? Oder folgt der BionTech – Moderna Weg.

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Rheinmetall, Hensoldt, Airbus, ThyssenKrupp - 100 Mrd plus über 2%.
Rheinmetall, Hensoldt –  Unternehmen, die zu den grössten „Defense“-Herstellern in Deutschland zählen. Aktien, die mittlerweile eine Kursperformance hingelegt haben, dass einem „schwindlig werden könnte“. Zu den extremen Kursen, die gesehen wurden, drängt sich nicht unbedingt ein Einstieg auf. Oder haben die beiden Defense-Werte auf Dauer das Potential, die erreichten Kursniveaus operativ zu unterlegen?  Natürlich: Rheinmetall, Hensoldt sollten vor einer Phase kräftig steigender Auftragsvolumina für viele Jahre stehen. Und auch die Margen sollten sich so zumindest auf dem aktuellen Niveau bewegen oder -wahrscheinlich bei möglicherweise knappen Produktionskapazitäten – sogar noch gesteigert werden können.

Werden die Aktien von Rheinmetall – Hensoldt das Schicksal der „Impfstoffaktien Moderna oder BioNTech teilen

Also im Höhepunkt der Krise gehypt und dann „mit Liebesentzug“ der Anleger bestraft bei „Normalisierung der Situation“? Selbst wenn der Ukraine-Krieg endlich beendet sein wird, treffen die beiden Defense-Konzerne auf einen geänderten Konsens „der Mehrheitsgesellschaft“. Commitments beinahe jeder europäischen Regierung, dauerhaft ihre Verteidigungshaushalte über die in der Vergangenheit als „zu teuer und un-finanzierbar“ empfundene 2% BIP-Grenze zu bringen, sind dauerhaft „Nährboden“ für die Geschäfte der Defenseproduzenten.

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Startschuss und Initialzündung wird für Rheinmetall Hensoldt das 100 Mrd EUR Sondervermögen sein – aber langfristig wird die Erhöhung der Ausgaben auf 2 % des BIP die Auftragsbücher über Jahre „füllen“ und wesentlich mehr Auswirkungen haben

Passend dazu die heute „per Bild am Sonntag “ lancierte Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten Söder, der – jetzt in der Rolle der Opposition – innerhalb eines Jahres in anderen Worten die Umsetzung des 100 Mrd EUR Sondervermögens fordert. „Bis März 2023 müssen alle Waffengattungen komplett funktionsfähig sein: Das umfasst ausreichende Munition, alle Ersatzteile und Nachschub sowie die persönliche Ausrüstung der Soldaten.„, so Söder in der Bild am Sonntag. Auch wenn die Aussagen aus Bayern prinzipiell von populistischen Grundtönen geprägt sind, so drücken sie doch die aktuelle Grundstimmung aus.

Natürlich wird die derzeit ungewöhnlich hohe gesellschaftliche Akzeptanz der „Defense-Branche“  wieder „zurückgehen“, aber für die Kursentwicklung von Rheinmetall oder Hensoldt wäre es schon wichtig, dass die „VOR“-Ukraine EU-Diskussion, die „Defense-Untenehemen“ im Rahmen der Taxonomie als „sozial schädlich“ einzustufen nicht mehr verfolgt wird. Denn damit wären die Aktien dieser Unternehmen immer noch für viele Investoren /Fonds/Stiftungen investierbar. Es erschiene unwirklich einerseits auf EU-Ebene die Bedeutung erhöhter Verteidigungsausgaben zu betonen und danderseits die Hersteller „vom Kapitalmarkt“ abzuschneiden.

NACHTRAG 12:31 Uhr: Passend zur Taxonomie-Diskussion Aussagen vom Hensoldt CEO Thomas Müller in der heutigen Ausgabe der Euro am Sonntag. „Aus unserer Sicht ist es von größter Bedeutung, dass der Begriff der Nachhaltigkeit weiter gefasst wird, um die Verteidigungsindustrie einzubeziehen„, und weiter in der Euro am Sonntag. „Denn ohne Sicherheit gibt es keine Nachhaltigkeit“.  Und der Hensoldt CEO kommt dann zu dem Schluss, dass die Diskussion um die EU-Taxonomieregeln durch den Ukraine-Krieg eine neue Dynamik erhalten werde. „Ich gehe davon aus, dass unsere Position Gehör findet.“ ist der apodiktische Schluss seiner Ausführungen zum Thema Taxonomie.

Rheinmetall, Hensoldt -„Angebotsliste über 42 Mrd EUR an Bund“ wäre natürlich auf 2-3 Jahresfrist eine Verdopplung des „Defense-Umsatzes“ bei den Düsseldorfern, wenn nicht mehr…

Rheinmetall zeigt sich engagiert und lieferfähig. Zumindest äusserte sich der CEO Armin Papperger des Düsseldorfer Konzerns so am Montag gegenüber dem Portal „Focus Online“. Konkret habe man der Bundesregierung einer Liste lieferbarer, kurzfristig verfügbarer Rüstungsgüter zur Verfügung gestellt – zu einem Gesamtwert von 42 Mrd EUR. Durch Umstellung des derzeitigen Einschichtsystems könne man „innerhalb von zwölf Monaten logistische Fahrzeuge liefern, innerhalb von 18 Monaten Radfahrzeuge und innerhalb von 24 Monaten auch Kettenfahrzeuge

Rheinmetall ’s CEO spricht „mal eben so“ von Auftragsvolumina, die wahrscheinlich die Umsätze der Düsseldorfer vervielfachen würden – auf Jahre!

Die Rheinmetall (ISIN: DE0007030009 ) könnte durch die im Raum stehenden“zusätzlichen“ 42 Mrd EUR Liefervolumen ihre Kursperformance rechtfertigen, möglicherweise. Und dass auch, wenn sie nicht zu 100 % zum tragen kommen sollten. Denn 42 Mrd Auftragsvolumen zur „möglichst kurzfristigen Auslieferung“ ergäben bei der in 2021 erzielten, „normalen“, Marge von 10,5 % allein einen „neuen Rheinmetall-Konzern“. Dazu kommen natürlich – wie vom CEO bereits am Montag mitgeteilt – potentielle Lieferungen an die Ukraine. Bei Freigabe durch die Bundesregierung. Und dazu dauerhaft „kräftig erhöhte „Verteidigungsbudgets“ der osteuropäischen NATO-Staaten, deren Bedrohungslage durch den Ukraine-Krieg in den Fokus gerückt ist.

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Auf der Homepage der Rheinmetall finden sich derzeit 1.080 offene Stellen!

Und diese Zahl wird sich aller Voraussicht nach noch wesentlich erhöhen, wenn die ersten Aufträge aus dem Sondervermögen „gefixt werden sollten“. Derzeit beschäftigt die Rheinmetall-Gruppe weltweit rund 25.000 Mitarbeitern in den beiden Sparten Automotive und Defense. Hierbei nahm jahrelang der Umsatzanteil der Sparte Automotive am Gesamtumsatz ab. In 2020 erreichte die auch absolut schrumpfende Automotive Sparte einen Umsatzanteil von 2,15 Mrd EUR, Defense kam auf 3,72 Mrd EUR. In 2021 setzte sich der Trend – verlangsamt – fort. Im Q3 kamen die Defense-Sparten auf 857 Mio EUR Umsatz, die Automotive Sparten auf 475 Mio EUR.

In den letzten Tagen gab es einen Vorgeschmack auf steigende Aufträge – „Maschine läuft an“ – auch ohne Ukraine Effekt, der wird noch beschleunigen

Am 10.03.2022 meldete Rheinmetall den Bau einer neuen Produktionsanlage in der Slowakei im Zusammenhang mit einem 1,7 Mrd EUR Programm zur Modernisierung der „Infantry Fighting Vehicles“ Flotte der slowakischen Armee. Rheinmetall hat in diesem Zusammenhang noch wesentlcih mehr in der Slowakei vor: Mehr als die Hälfte des 1,7 Mrd EUR-Budgets will Rheinmetall in der Slowakei investieren, um seine weltweiten Kapazitäten zu erhöhen. Zuerst sollen in dem neuen Werk 152 KF41 Lynx Infantry Fighting Vehicles der Rheinmetall Gruppe produziert werden, danach will man vor Ort für den Weltmarkt produzieren.

Am 07.03.2022 gab es eine Kooperationsvereinbarung zwischen MBDA Italia und Rheinmetall Italia. Es geht um das Herausarbeiten von Möglichkeiten der beiden Unternehmen im Bereich der Luftverteidigung gemeinsame „Produkte“ zu entwickeln – hierbei gehe es auch um „disruptive technologies“. Zielmarkt ist der europäische Markt neben dem Heimatmarkt.

Rheinmetall Aktie Chartbild.
Chart: Rheinmetall AG | Powered by GOYAX.de

Rheinmetall, Hensoldt: KKR verkaufte  10 % der Hensoldt Aktien zu kräftigem Discount – unter 21,00 EUR laut Reuters – mittlerweile wieder bei 23,80 EUR

Hensoldt Aktie zu billig, fragten wir zu Anfang des Jahres. Und selbst noch am Mittwoch – einen Tag vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine – nachdem HENSOLDT AG (ISIN: DE000HAG0005) für 2021 Umsatzsteigerungen von 22%, einen nachhaltigen Turnaround mit einem Gewinn von 63 Mio EUR (Vorjahr: Verlust 65 Mio EUR) und eine kräftige Reduktion der hohen Verschuldung meldete, befand sich die Aktie – mit einem Tagesplus von rund 5 % – auf demselben Niveau wie am 04.01.2022. Seinerzeit fragten wir: „HENSOLDT Aktie will keiner. Ein Fehler? Der Bund zahlte 17,60 EUR, Leonardo sogar 23,00 EUR. Kurs: 12,74 EUR.“.

Seit dem ist die Hensoldt Aktie bis auf 32,00 EUR hochgehandelt worden, was man nur mit „Börsen übertreiben halt“ erklären kann. Dann gab es einen kräftigen Rücksetzer. Woher dieses kräftige Minus? Eigentlich weil genau das passiert ist, was seit Monaten den Kurs der Hensoldt belastete – wenn auch auf einem wesentlich niedrigeren Niveau. Der ehemalige Eigentümer KKR, der vor Jahren die Airbus Tochter erworden hatte, verkaufte weitere Hensoldt Aktien. Neben den Aktien aus dem Börsengang hatte KKR zwei Pakete mit jeweils 25,1 % der Hensoldt Aktien „an den Mann gebracht“. Zu Kursen weit über den jeweils aktuellen Aktienkursen – Paketzuschläge in ungewöhnlicher Höhe.

KW10: Aktienkurse Erholungsversuch diese Woche. Nel, Encavis, Adler, paragon. Plug Power, Ballard Power, Verbio liefern News dazu.
Nel: Jeffries sieht Elektrolyseurkapazitäten als Engpassfaktor. REPower verschärfe das „Problem“ noch.
Morphosys Aktie bisher kurstechnisch ein Trauerspiel. Versuch eines Befreiungsschlags durch „Schritt zu den Wurzeln“: Abschreibung, US-Standorte schliessen, Konzentration.
Adler Group mit Zwischenstand der KPMG-Forensik-Untersuchungen. Neben Licht auch Schatten, wobei das Schlimmste scheint nicht einzutreten.
paragon Aktie mit zweiter Chance. 50 Mio EUR Anleihe wurde bis 2027 „verlängert“. Bis dahin muss man nun seine Hausaufgaben machen.
Verbio Aktie gefällt dem Platow Brief. Kaufen nicht nur weil die in 2022 anstehende Gewinnverdopplung überzeugt, sondern auch weil…
Encavis. PNE. Energiekontor. BayWa. Nordex. Oder ABO Wind. Windenergie erste Wahl gegen Abhängigkeit von Erdgas und Öl.
Verblieben waren rund 17% der Hensoldt Aktien – und nach den aktuellen Verkäufen nur noch 7 %

So zumindest „vertraute Kreise“ gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Und da der Verkauf an sich nicht überraschend kommt, muss es einen anderen Grund für den Kursrückschlag geben: Offensichtlich seien die Institutionellen nur zu Preisen „unter 21,00 EUR“ einzusteigen. Ein ungewöhnlich hoher Discount zum Börsenpreis. Wirklich sehr hoch. Kann eigentlich nur bedeuten, dass die „professionellen Anleger“ die derzeitigen Kurse als sehr „euphoriegetrieben“ betrachten und mittel-/langfristig durchaus eine Beruhigung auf einem Kursniveau unterhalb des aktuellen Kursniveaus für möglich halten.

Jedenfalls stieg die Hensoldt Aktie nach dem – wenig überraschenden – KKR-Schock wieder „sanft“ an – am Freitag schloss sie bei 23,80 EUR – ein Kursbiveau in der Grössenordnung, wie seinerzeit Leonardo beriet war zu zahlen, um 25,1 % der Aktien Hensoldt’s zu erwerben. Seitdem ist einges an operativer Phantasie hinzugekommen und Hensoldt konnte bewiesen, das man auch gewinne machen kann. Der Turm around der Gesellschaft war durchuas beeindruckend – noch ganz ohne „Ukraine-Effekt“ inclusive einer Prognose für 2022 mit kräftig steigenden Umsätzen. Wohlgemerkt noch ohne Ukraine-effekt, der wohl über Jahre, vielleicht Jahrzehnte für Zusatzumsätze sorgen wird.

Aixtron Aktie gefällt dem Platow Brief. Kaufen, weil steigender Umsatz, steigende Marge. EBIT Verdreifachung überzeugen. Wachstumswert.
Aktientipps Microcaps? Teil1: Kann man bei Microcaps wie der tokentus wirklich von Aktientipps reden? Teil 1 einer Reihe über Aktien, die unter jedem Radar „schwimmen“.
Gleiches Phänomen, wie bei Rheinmetall, Hensoldt „muss erst zeigen“ welche Effekte die neue „Politk“ für Auftragsbücher und Umsätze haben wird

Bisher galt die Hensoldt Aktie als nicht „sexy“ – vielleicht findet hier ein Paradigmenwechsel statt? Gerade aktuell wird deutlich, dass die Tätigkeitsfelder, in denen Hensoldt tätigt ist – aktuell insbesondere Aufträge im Umfeld des Eurofighters und des Aufklärungssystems Pegasus – nicht nur in 2021 zu einem Rekordauftragsbestand geführt haben. Sondern langfristig von steigenden „Rüstungsanstrengungen auf allen Seiten befeuert werden sollten. Der Auftragseingang von Hensoldt stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 25% auf 3,17 Mrd EUR und führte damit zu einem Auftragsbestand von 5,09 Mrd EUR – ein Plus von 49% gegenüber dem Vorjahr. Und bedeutet bei einem Umsatz von 1,47 Mrd EUR (Vorjahr: 1,2 Mrd) eine Vollauslastung der Produktionskapazitäten über Jahre. Bereits jetzt. So dass sich die Anleger zu Recht fragen sollten, wie schnell Hensoldt Kapazitäten ausbauen könnte, falls die möglichen „Zusatzaufträge“ kommen sollten.

WEITERE EINZELHEITEN ZUM TURNAROUND HENSOLDTS IN 2021 UND DEN ZUKUNFTSFELDERN Data Analytics, Artificial Intelligence und Cyber Security HIER.


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