Die Rheinmetall AG hat mit zwei bedeutenden Projekten ihre technologische Führungsrolle bei der Digitalisierung und Ausbildung der Bundeswehr erneut unter Beweis gestellt. Neben einem erfolgreichen Test der Live-Simulationstechnologien für die NATO-Ostflanke treibt das Unternehmen mit Partnern die Digitalisierung Landbasierte Operationen (D-LBO) voran.
Erfolgreicher Test der Vernetzten Ausbildung
Rheinmetall führte im November 2024 einen erfolgreichen Test der Live-Simulationstechnologien zwischen Deutschland und Litauen durch. Mithilfe des Mobile Combat Training Center (MCTC) „Legatus“ wurden Daten- und Funkverbindungen zwischen den beiden Ländern getestet. Die Basis dafür bildete das Gefechtsübungszentrum Heer (GefÜbZH) in Letzlingen/Altmark.
Wichtige Meilensteine des Tests:
- Simulation in Echtzeit: Verbindung zwischen Deutschland und Litauen über das Reachback-Verfahren.
- Live-Auswertung: Deutsche Auswerter konnten in Echtzeit Daten analysieren und After-Action-Reviews vorbereiten.
- Umfassende technische Ketten: Von Infanterie- und Fahrzeugtechnik (AGDUS) bis hin zu Truppensprechfunk (VHF) und Live-Lagekarten (EXCON).
Oberstleutnant Michael Engel vom GefÜbZH lobte die weltweit führende Qualität der Ausbildungsressourcen: „Mit der Reachback-Funktion wird die Ausbildung an der NATO-Ostflanke auf das Niveau des Gefechtsübungszentrums gebracht.“
Maik Nienaber, Leiter Systemtechnik bei Rheinmetall, ergänzte: „Dieser Test zeigt, wie schnell marktverfügbare Technik in Litauen eingesetzt werden kann, um den deutschen Streitkräften optimale Trainingsbedingungen zu bieten.“
Digitalisierung Landbasierte Operationen (D-LBO): Meilenstein der Bundeswehrmodernisierung
Das Großprojekt D-LBO wird von der ArGe D-LBO, einer Arbeitsgemeinschaft von KNDS Deutschland und Rheinmetall, umgesetzt. Mit einem Gesamtvolumen von 1,98 Mrd. EUR brutto, das zu 50 % auf Rheinmetall entfällt, gehört D-LBO zu den größten Modernisierungsvorhaben der Bundeswehr.
Ziele des Projekts:
- Digitalisierung von Führungsmitteln: Austausch veralteter Funkgeräte durch das moderne Führungsfunkgerät D-LBO.
- IT-Systemintegration: Vernetzung von Plattformen, Soldaten und Sensoren für Echtzeitinformationen.
- Serienintegration bis 2030: Umrüstung von rund 10.000 Kampf- und Unterstützungsfahrzeugen der Bundeswehr.
Parallel dazu wurde ein weiterer Vertrag mit der ArGe ISI (IT-Systemintegration) geschlossen. Dieser umfasst die Integration von IT-Systemen in alle Fahrzeug- und Plattformsysteme der Landstreitkräfte und hat ein Volumen von 1,2 Mrd. EUR brutto.
Philipp von Ilberg, Projektleiter D-LBO bei Rheinmetall, betonte: „Mit diesem Projekt erhöhen wir nicht nur die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr, sondern schaffen auch eine wichtige Grundlage für die Interoperabilität mit NATO-Partnern.“
Strategische Bedeutung der Projekte
Die beiden Projekte untermauern die Führungsrolle von Rheinmetall bei der Modernisierung der deutschen Streitkräfte:
- Vernetzte Ausbildung: Hochmoderne Simulationstechnologien steigern die Einsatzbereitschaft.
- IT-Digitalisierung: Führungs- und Kommunikationssysteme schaffen operative Vorteile.
- NATO-Interoperabilität: Zusammenarbeit an der Ostflanke stärkt die Allianz.
Schlüsselzahlen und Fakten:
- Test NATO-Ostflanke: November 2024, Live-Simulation in Echtzeit.
- D-LBO-Gesamtvolumen: 1,98 Mrd. EUR brutto (davon 50 % Rheinmetall).
- Serienintegration D-LBO: Start 2025, Abschluss bis 2030.
- ArGe ISI-Vertrag: 1,2 Mrd. EUR brutto.