Rheinmetall Aktie springt an. Kapazitätsausbau auf spanisch – für 1,2 Mrd EUR.

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Rheinmetall Aktie steht vor der Ernte.
Rheinmetall Aktie weit entfernt von den vor kurzem noch gesehenen Rekordhochs bei 227,50 EUR, aber seit dem „Defense-Aktien-Hype“  handelt die Aktie nunmehr stabil gut 50% – wie auf einem neuen Sockel – oberhalb des Vor-Ukraine-Kriegs Kursniveau. Könnte man auch „Normalisierung“ nennen.

Die Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) bestätigte durch die letzte Woche vorgelegten Quartalszahlen seine Prognoseerwartungen:. Profitables Umsatzwachstum, gerade im Bereich „Weapon and Amunition“ – der heute im Mittelpunkt steht. Und auch wenn ein anfängliches „Begeisterungsplus“ von mehr als 6% mittlerweile auf ein Kursplus von gut 2% zusammengeschmolzen ist, macht Rheinmetall mit dem heute gemedleten Zukauf vieles Richtung. Kapazität als begrenzender Faktor im Defnese-Bereich. Bedarf an kurzfristigem Kapazitätsausbau vorhanden, um am anlaufenden Auftragshype zu partizipieren.

Rheinmetall in Spanien fündig geworden – Kapazitätsausbau anorganisch

Rheinmetall AG hat heute mit MaxamCorp. Holding S.L., Madrid, einen Kaufvertrag zum Erwerb sämtlicher Anteile an der Expal Systems S.A., Madrid, geschlossen, einem weltweit renommierten Munitionshersteller. Der Vollzug der Transaktion, für die ein Closing bis Sommer 2023 angestrebt wird, steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher und sonstiger regulatorischer Prüfungen. Dem zwischen Rheinmetall und MaxamCorp. vereinbarten Kaufpreis, der nach erfolgtem Closing fällig wird, liege ein Unternehmenswert von 1,2 Mrd EUR zugrunde.

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Ausweitung der verfügbaren Produktionskapazitäten und die Erweiterung des Produktportfolios“ stehen für Rheinmetall im Mittelpunkt – laut heutiger Presseerklärung

Schnellstmöglicher Zugriff auf signifikante Kapazitäten, das ist die Zielsetzung. Angesichts des absehbar großen Bedarfs in vielen Ländern sichert sich Rheinmetall für erwartete Neuausschreibungen zur Munitionsbeschaffung eine wesentlich erhöhte Kapazität. Von strategischer Bedeutung sei dabei auch der für Rheinmetall entstehende Zugriff auf Produktionskapazitäten von Munitionspulver, bei dem in Europa mittlerweile Engpässe entstanden seien.

Da die Produktspektren beider Unternehmen sich in idealer Weise ergänzen, stärke die Akquisition das bestehende Angebot von Rheinmetall substantiell, insbesondere auch im stark wachsenden Marktsegment der Artillerie- und Mörsermunition sowie der Mörserwaffen. Rheinmetall komplettiert mit dem Zukauf sein Portfolio in der Breite, z.B. mit Zündern und Raketenantrieben sowie Mittelkalibermunition und Flugzeugbewaffnung. Gleichzeitig erhöht Rheinmetall seine Unabhängigkeit von Zulieferern bei einigen Vorprodukten und Munitionskomponenten.

Synergien – neuer Markt – Auftragsschwäche der Spanier trifft auf Rheinmetall’s grosse Akquiseerfolge, perfect fit

Rheinmetall schafft sich durch die Akquise ein Standbein in Spanien und somit einen direkten Zugang zu diesem wichtigen Markt. Der Erhalt der bei Expal Systems vorhandenen Technologie und der Arbeitsplätze in dem Unternehmen ist für Rheinmetall essentiell. Alle operativen Standorte (Trubia, Burgos, Navalmoral, El Gordo, Albacete und Murcia in Spanien sowie Texarkana in USA) sollen erhalten bleiben. Und warum kann Rheinmetall im überhitzten Defnese-Unternehmensmarkt relativ günstig zugreifen? Liegt vielleicht teilweise in der grossen Lücke zwischen Umsatz und Kapazität der Spanier begründet. Jedenfalls scheint die Akquiseabteilung/Ausshcreibungsabteilung des Zukaufs nicht annähernd so effektiv, wie die von Rheinmetall:  Expal Systems S.A. erwartet für das Geschäftsjahr 2022/23 einen Jahresumsatz von rund 400 Mio EUR. Die Gesamtkapazität des Unternehmens beläuft sich auf einen möglichen Jahresumsatz von 700 bis 800 Mio EUR.

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Rheinmetall im Q3 – stark. Und das heute im Fokus stehende Segment „Weapons and amunition“? Weapons/amunition Umsatz plus 21,4% – Gewinn plus 47.7% – Segmentumsatz könnte durch Zukauf fast verdoppelt werden

Leicht durch Automotive gebremst, aber „im Plan“ mit steigenden Auftragsvolumina in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres. Neben dem erstarkten Defensearm ist man bei Automotive mit E-Mobility-Lösungen und dem früh gewählten Schwerpunkt Wasserstoff für die Zukunft gerüstet. Und das sah Morgen auch JP Morgan so, deren Analyst David Perry nach den Zahlen sein OVERWEIGHT mit Kursziel 240,00 EUR bestätigte. Eventuelle Kursschwächen sollten zu einem Einstieg genutzt werden. Und jetzt zu den Zahlen, die seine Erwartungen getroffen haben:

Der Konzernumsatz stieg in den ersten drei Quartalen 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 249 Mio EUR oder 6,5% auf 4.089 Mio EUR (Vorjahr: 3.841 Mio). Und das operative Ergebnis konnte mithalten . Trotz allgemein gestiegener Kosten stieg es um 9% auf 323 Mio EUR Diese Verbesserung stützt sich auf das Umsatzwachstum in der margenstarken Division Weapon and Ammunition sowie die Margenverbesserung in der Division Vehicle Systems. Zusätzlich wirkte sich das strikte Kostenmanagement positiv aus. Das Ergebnis im Bereich der sonstigen Gesellschaften war durch die Kosten der IT-Transformation belastet. Die operative Ergebnismarge stieg auf 7,9% (Vorjahr: 7,7%).

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EPS aus fortgeführten Aktivitäten verringerte sich in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022 aufgrund von Sondereffekten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 4,16 EUR auf 3,93 EUR -bereinigt um diese Sondereffekte ergab sich zum 30. September 2022 ein Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten von 4,26 EUR (Vorjahr: 4,00 EUR).

Zufriedener Vorstand Defense plus E-Mobility/Wasserstoff bei den Automotives bringen Zukunft an den Rhein

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unternehmensentwicklung: „Auch nach neun Monaten liegen wir weiter auf Kurs zur Realisierung unserer Jahresprognosen. Wir zeigen in allen unseren Divisionen Wachstum und steigern im Gesamtkonzern die Profitabilität. Das operative Ergebnis erreicht nach drei Quartalen einen neuen Rekordwert.

Und wir erwarten auch in diesem Jahr wieder ein besonders starkes Schlussquartal – vor allem im militärischen Geschäft. Dort profitieren wir jetzt und in den kommenden Monaten von den umfangreichen Auftragsvergaben aus den gestiegenen Verteidigungsbudgets. Mit unseren zivilen Produkten verbuchen wir in wachsendem Umfang Aufträge mit Komponenten und Systemen zur Elektrifizierung des Antriebs. Das zeigt, wir sind auf einem guten Weg, die Transformation der Industrie hin zur kompletten E-Mobilität zu bewältigen.“

Und die aktuell bestätigte Prognose mit einem organisches Umsatzwachstum von rund 15% und einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnisrendite von über 11%, zeigt wie stark das Q4 werden soll/muss, um den Optimismus des CEO zu bestätigen
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Segmentberichte – Einzelheiten. Vehicle Systems leidet unter gesunkenem Auftragseingang und trübt so das eiegntlich dynamische Auftragsaufkommen

Vehicle Systems: Operative Marge weiter verbessert: Der Umsatz in der Division Vehicle Systems lag in den ersten drei Quartalen 2022 mit 1.320 Mio EUR um 16 Mio EUR oder 1,2% über dem Vorjahreswert. Und das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten drei Quartalen 2022 von 104 Mio EUR auf 120 Mio EUR. Die operative Marge übertraf mit 9,1% den Vorjahreswert von 8,0%. Aber der Auftragseingang ist gegenüber dem Vorjahreswert um 1.614 Mio EUR auf 842 Mio EUR gesunken. Der Vorjahreswert lag vor allem aufgrund von großen Einzelaufträgen (Challenger 2 für Großbritannien, Puma-Modernisierung und Pionierpanzer für die Bundeswehr) auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.

Entgegen der ursprünglichen Erwartungen konnten wesentliche Aufträge insbesondere aus Deutschland noch nicht im dritten Quartal 2022 gebucht werden. Der Auftragsbestand lag mit rund 10,0 MrdEUR zum 30. September 2022 mit 486 MioEUR oder 4,6% unter dem Vorjahreswert.

Weapon and Ammunition: Neuer Rekordwert beim Auftragseingang

Die Division Weapon and Ammunition erzielte in den ersten drei Quartalen 2022 einen Umsatz von 849 Mio EUR und lag damit um 149 Mio EUR oder 21,4% über dem Vorjahreswert. Und das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten drei Quartalen 2022 um 47,7% auf 107 Mio EUR. Diese positive Entwicklung ist auf den Umsatzanstieg, einen profitablen Produktmix und auf ein höheres Beteiligungsergebnis zurückzuführen. Die operative Marge konnte von 10,4% auf 12,6% deutlich gesteigert werden.

Der hohe Umsatzanstieg resultierte im Wesentlichen aus Munitions- und Treibladungslieferungen an internationale Kunden. Der Auftragseingang stieg in den ersten drei Quartalen 2022 auf einen Rekordwert von 2.002 Mio EUR (Vorjahr: 752 Mio EUR). Hierzu trugen insbesondere ein Munitionsauftrag aus Ungarn sowie eine Beauftragung für Treibladungen aus den Niederlanden bei. Der Auftragsbestand erhöhte sich zum 30. September 2022 um
1,3 MrdEUR oder 47,2% auf 4,0 MrdEUR (Vorjahr: 2,7 MrdEUR).

Electronic Solutions: Auftragsbestand steigt auf 2,7 MrdEUR

Die Division Electronic Solutions steigerte den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2022 um 84 Mio EUR auf 642 Mio EUR (Vorjahr: 558 Mio); dies entspricht einem Zuwachs von 15,1%. In diesem Segment ist das operative Ergebnis „nur“ um 2 Mio EUR auf 50 Mio EUR (Vorjahr: 48 Mio) gestiegen. Die operative Marge verringerte sich auf 7,7% (Vorjahr: 8,6%), was im Wesentlichen auf die Übernahme der Aktivitäten des Drohnenherstellers EMT und der daraus entstandenen Anlaufverluste zurückzuführen ist.

Der Auftragseingang erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 150 MioEUR oder 21,6% auf 845 Mio EUR. Wesentliche Auftragseingänge bezogen sich in den ersten neun Monaten 2022 auf Gefechtshelme für die Bundeswehr und eine Vielzahl kleinerer Projekte. Der Auftragsbestand lag am 30. September 2022 bei 2,7 MrdEUR und damit um 9,1% über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2,4 MrdEUR).

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Sensors and Actuators: Booked Business um rund 40% erhöht

Der Umsatz der Division Sensors and Actuators stieg in den ersten drei Quartalen 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Mio EUR oder 3,8% auf
1.045 Mio EUR. Das Umsatzwachstum resultierte im Wesentlichen aus Wechselkurseffekten und gestiegenen Abrufen in Europa sowie Asien. Und das operative Ergebnis ging in den ersten drei Quartalen 2022 um 8 Mio EUR auf 66 Mio EUR (Vorjahr: 74 Mio EUR) zurück. Der Rückgang ist insbesondere auf erhöhte Rohstoffpreise zurückzuführen, die erst zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können. Die operative Marge sank auf 6,3% (Vorjahr: 7,4%).

Das Booked Business hat sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 um 40,7% auf ein Volumen von 2.083 MioEUR erhöht (Vorjahr: 1.480 MioEUR). Dazu hat insbesondere ein Großauftrag für Elektrifizierungskomponenten in Höhe von 255 MioEUR im dritten Quartal 2022 beigetragen.

Materials and Trade: Deutliches Umsatzwachstum

Die Division Materials and Trade steigerte den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2022 auf 562 Mio EUR und übertraf damit den Vorjahreswert um 77 Mio EUR oder 15,8%. Der Umsatzanstieg ist insbesondere auf ein starkes Wachstum im Bereich der Aftermarket-Aktivitäten zurückzuführen. Bei Materials and Trade stieg das operative Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2022 um 7 Mio EUR oder 18,9% auf 45 Mio EUR. Die operative Marge erhöhte sich auf 8,1% (Vorjahr: 7,9%). Dabei haben sich die gestiegenen Umsatzerlöse sowie die Verbesserung des At-Equity-Ergebnisses von dem chinesischen Joint-Venture positiv ausgewirkt.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 wurde ein Booked Business von 584 MioEUR erreicht. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,4% (Vorjahr: 515 Mio EUR).

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Ausblick für Rheinmetall Aktie scheint „voller Geigen“

Und bis diese neuen Defense-Aufträge sich materialisieren, sammeln die beiden Konzerne „die Ernte“ von Ausschreibungen ein, die bereits vor dem Krieg Russlands in der Ukraine betrieben wurden. Einzig bei Munitionsaufträgen scheint bereits im Q2 eine kräftige Belebung stattgefunden zu haben. Der Technologiekonzern Rheinmetall (ISIN: DE0007030009) kann „liefern“ und rechnet sich durchaus Chancen aus, die sowieso schon gut gefüllten Auftragsbücher der Defensesparte weiter zu füllen. Sowohl im Rahmen des 100 Mrd EUR Sondervermögens der Bundesregierung, als auch aus den auf 2 % des BIP erhöhten jährlichen Verteidigungsbudgets diverser Nato-/EU-Staaten. Bereits in 2021 gelang es dem Defense/Automotive (ca. 2/1)-Konzern ein sehr gesundes Ergebnis zu erzielen mit den Highlights 2021: Umsatz plus 4,7% auf 5,658 Mrd EUR – op. EBIT plus 33% auf 594 Mio EUR – Marge auf 10,5 % (Vorjahr: 8,3 %).

Derzeit überwiegen Defense-News aus Aufträgen im Rahmen des Ringtauschs und Munitionsaufträge zur Unterstützung der Ukraine

Und mit einem Höchstwert beim Auftragsbestand von 24,5 Mrd EUR ging es in 2022. Bis zum 30.06.2022 konnte dieser – und hier sind noch wenige Ukraine-Zusatzumsätze enthalten – gegenüber dem Stand des ersten halbjahres 2021 kräftig erhöht werden: Vehicle Systems (Automotive) hatte einen um rund 2% verringerten den Auftragsbestand von 10,31 Mrd EUR, „Weapon and Amunition“ 3,879  Mrd EUR (knapp 50% Plus gegenüber Vorjahr).“Electronic Solutions“ lagen bei 2,723 Mrd EUR (plus gut 10%) und „Sensors and Actuators“ erhöhte das sog. Booked Business auf 1,431 Mrd EUR (plus über 50% gegenüber H1/21). Bei „Materials and Trades“ erhöhte sich das Booked Business auf 0,4 Mrd EUR, gut 20% Plus gegenüber Halbjahr 2021.

Prognose wurde am 27.07.2022 wegen Automotive zumindest bei der hohen Umsatzerwartung reduziert. Gewinne sprudeln weiter.

Oder wie es offiziell hiess: „Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Risiken hinsichtlich der Entwicklung der globalen Automobilproduktion aktualisiert Rheinmetall seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022. Das Unternehmen geht nunmehr davon aus, dass der organische Umsatzanstieg im laufenden Geschäftsjahr mit rund 15% am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne, die ein organisches Wachstum zwischen 15% und 20% vorgesehen hat, liegen wird.

Die bisherige Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 wird bestätigt: Rheinmetall rechnet für 2022 mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnisrendite von über 11%.(Ad-hoc, 27.07.2022, Rheinmetall)

Immer noch klar besser, als ohne Sonderprogramm und erhöhte Verteidigungsbudgets

Zwar bremst die Entwicklung des Automotive-Segments die Umsatzsprünge im Defense-Bereich offensichtlich „etwas“ aus – aber immerhin werden insgesamt noch Umsatzanstiege von 15% erwartet. Besser als das, was man „vor der Ukraine“ im Geschäftsbericht 2021 angegeben hatte mit einer Wachstumserwartung von 8% bis 10% für 2022.

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Und immer noch im Rahmen dessen, was man päter – nach demAngriff Russlands auf die Ukraine – optimistischer mit einer erwarteten Umsatzsteigerung von 15% bis 20% zusammenfasste. In dieser mittlerweile relativierten Wachstumsprognose seien die sich konkretisierenden Pläne der Bundesregierung „aus den vergangenen Tagen hinsichtlich möglicher Beschaffungen aus dem Verteidigungshaushalt für 2022 sowie aus dem zu schaffenden Sondervermögen Bundeswehr nach aktuellen Erkenntnissen berücksichtigt“. Und die „höhere operative Marge“ soll immer noch zu einer Verbesserung des operativen Ergebnisses führen.

Letzte Unternehmensmeldungen  für die Rheinmetall Aktie ohen Schubkraft- wichtig: Spannende Innovation aus dem Bereich Ladetechnik

Mit dem willkürlich gewählten Startdatum 1.10.2022 eine Aufstellung der letzten – direkt umsatzrelevanten Unternehmensmeldungen:

  •  Rheinmetall liefert im Zuge des von der deutschen Bundesregierung beauftragten Ringtauschs Kampfpanzer und weiteres Gerät an die Tschechische Republik.
  • Am 15. Oktober 2022 übergab Rheinmetall den ersten von insgesamt 209 Schützenpanzern Lynx an die ungarischen Streitkräfte.
  • Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit der Lieferung weiterer neuartiger 120mm-Übungsmunition für Kampfpanzer beauftragt worden. So bestellten die deutschen Streitkräfte 10.715 Stück der Patrone DM98 und 10.000 Stück der Patrone DM88. Der noch im zweiten Quartal 2022 gebuchte Auftrag hat einen Wert von rund 42 MioEUR brutto.
  • Rheinmetall wird mit Unterstützung der Bundesregierung ein schlüsselfertiges modernes Feldhospital an die ukrainischen Streitkräfte liefern. Der Auftrag des ukrainischen Verteidigungsministeriums erging im September 2022 an die Rheinmetall-Tochter Zeppelin Mobile Systeme GmbH (ZMS) und hat einen Auftragswert von rund 9 MioEUR.
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Und dazu zwei Unternehmensmeldungen, die die neue strategische Ausrichtung  der Rheinmetall Aktie weg vom klassischen Verbrennungsmotor hin zu einem digitaleren Unternehmen bestätigen und beschleunigen:

  •  Der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern vollzieht einen wichtigen Schritt im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung und trennt sich von den Aktivitäten im Bereich der Produktion von Großkolben. Der Kaufvertrag umfasst den Großkolbenbereich von Rheinmetall mit drei Produktionswerken in Deutschland, USA und China sowie die Stahlkolben-Linie aus dem Kleinkolbenwerk Marinette/USA. Zuvor hatte Rheinmetall bereits Abschreibungen im dreistelligen Millionenbereich auf die seit längerem zum Verkauf stehenden Aktivitäten im Bereich Gross- und Kleinkolben.
  • Die Rheinmetall AG und die 4iG PLC haben ein IT-Joint-Venture in Budapest gegründet und damit einen weiteren Schritt in ihrer strategischen Zusammenarbeit vollzogen. 4iG ist mit 51% an der „Rheinmetall 4iG Digital Services LLC“ (R4) beteiligt, Rheinmetall hält die restlichen 49% der Anteile. Das Unternehmen wird ab dem Jahr 2023 IT-Dienstleistungen für die lokalen und globalen Tochtergesellschaften von Rheinmetall sowie potenziell auch für Dritte erbringen. Rheinmetall Aktie steht also auch für eine mögliche europäische Konsolidierung der Defense Industrie – auf lange Sicht.
Spannend und vielleicht ein Impuls für die Rheinmetall Aktie aus dem Bereich E-Mobility – „Ladebordsteine“

Freitag meldete Rheinmetall, dass man auf der Fachkonferenz VDE E-Mobility Conference ein neuartiges Ladelösungskonzept für Elektrofahrzeuge vorgestellt habe. Die Rheinmetall-Ladebordsteine fügten sich nahezu unsichtbar ins Stadtbild ein und böten Möglichkeiten, die Herausforderungen bestehender Ladesysteme – etwa hoher Platzbedarf, geringe Punktedichte, Verschlechterung des Stadtbildes und hohe Kosten – zu lösen. Hierzu setzt die Rheinmetall-Entwicklung im Gegensatz zu anderen am Markt befindlichen Ladelösungen auf die Ertüchtigung und intelligente Nutzung vorhandener städtischer Infrastruktur.

„Durch Integration von Ladeelektronik in einen Bordstein wird dieser faktisch zur „Ladesäule“, ohne jedoch die für die anderen Verkehr¬steilnehmer mit einer Ladesäule verbundenen Einschränkungen zu verursachen. Weiterhin lassen sich Elektrofahr¬zeuge hiermit direkt am Bordstein laden, ohne lange Kabel über Gehwege legen zu müssen.“

Das Rheinmetall-System leiste so einen Lösungsbeitrag zur großen Herausforderung, insbesondere in Innenstädten und Ballungsräumen ausreichend Möglichkeiten zum Laden von Elektrofahrzeugen zur Verfügung zu stellen. Es wurde unter der Prämisse entwickelt, den Eingriff in den öffentlichen Raum möglichst auf ein Minimum zu reduzieren.

Könnte das Zeug zu einem „Blockbuster“ haben, oder? Rheinmetall Aktie auch als E-Mobility Wert.

In den vergangenen Monaten habe ein Team des Rheinmetall Technology Centers intensiv an einer Lösung gearbeitet, bestehende städtische Infrastruktur zu ertüchtigen, ohne dabei Beschränkungen in der Ladepunktdichte in Kauf nehmen zu müssen, wie es z.B. bei Laternenladern der Fall ist. Das Ergebnis sei ein modularer Ladebordstein, der bis zu 22kW AC-Laden ermöglicht und per Open Charge Point Protocol (OCPP) in bestehende Backend-Systeme bzw. bereits vorhandene Ladesystemstrukturen integriert werden kann.

AURELIUS Aktie tiefrot. Q3 mit operativen Schwächen bei Beteiligungen. Vorstand wird vorsichtiger und ungewohnt defensiv.
Verbio Aktie gestärkt: Q1 Zahlen zum 30.09. lassen Jahres-Prognose konservativ erscheinen. Und politische Querschüsse sind auch verstummt.

Bei der Entwicklung wurde der einfachen Nachrüstbarkeit und Wartung ein hoher Stellenwert beigemessen. So ist es möglich, komplette Straßenzüge oder Parkplätze für die Integration von Ladebordsteinen vorzubereiten und eine spätere Skalierbarkeit zu ermöglichen. Durch die Vorbereitung bzw. Erschließung größerer Flächen lassen sich u.a. hinsichtlich Planung, Bewilligung, Baumaßnahmen etc. Synergien erreichen, um Installationskosten zu reduzieren. Dafür werden sogenannte Dummybordsteine an den gewünschten Ladestandorten installiert. Das Elektronikmodul wird nachgerüstet, sobald der lokale Bedarf durch den Anstieg der Elektromobilität ausreichend hoch ist. Die Nachrüstung ist dabei in wenigen Minuten ausführbar – ebenso die Wartung, für die die Elektronikeinheit einfach entnommen werden kann. Die Systeme sind auf die Umweltbedingungen im Straßenraum ausgelegt, um eine lange Lebensdauer sicherzustellen.

Die Zeit der Euphorie scheint bei der Rheinmetall Aktie erstmal vorbei zu sein. Aber dennoch ist der Düsseldorfer Konzern durch die Entwicklungen der letzten Monate wesentlich gestärkt . Und kann auf viele Jahre mit sicheren, steigenden Umsätzen im hochmargigen Defense-Segment rechnen. Dazu die „gesellschaftliche Aufwertung“ der Defense-Branche im Rahmen der Taxonomie-Diskussion, die ohne „Ukraine“ schlecht für die Branche hätte ausgehen können. Macht die Rheinmetall Aktie weiterhin für Vermögnesverwalter und Fondsgesellschaften investierbar. Und beachtenswert auch die zahlreichen Automotive-Aufträge aus dem erklärten Zukunftsfeldern „Wasserstoff“-Brennstoffzellen und E-Mobility. Hier scheinen die Rheinmetall Aktie  einiges vorzuweisen zu haben. Mittelfristig durchaus mit Perspektive. Und der heute gemeldete Zukauf scheint eine perfekte Ergänzung zum wachsenden Segment Weapons and amunition.
Rheinmetall Aktie charttechnisch stark

Rheinmetall Hensoldt Chartbild.
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