Rheinmetall Aktie hatte endlich wieder die 200,00 EUR Marke überwunden – beflügelt durch grössere Munitionsaufträge, Automotive-Aufträge und geplanten Kapazitätsausbau zur „Behebung des Munitionsmangels“ der Bundeswehr. Und dann alles perdu.
Vor wenigen Tagen der grosse Munitionsauftrag der Bundeswehr über rund 576 Mio EUR – vergessen. Der fette Automotive-Auftrag vom 12.12. – vergessen.. Politischer Gegenwind – und offensichtliche technische Probleme des Krauss-Maffei-Rheinmetall Modells Puma – stoppen die Euphorie. Die Bundesminsiterin für Verteidigung, Christine Lambrecht spach Klartext:
„Die neuerlichen Ausfälle des Schützenpanzers PUMA sind ein herber Rückschlag. Ich habe bis Ende nächster Woche eine Analyse durch beteiligte Stellen des BMVgBundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr, der Heeresinstandsetzungslogistik GmbH sowie der Industrie beauftragt. Das Projekt PUMA steht an einer entscheidenden Wegmarke und das habe ich allen Beteiligten unmissverständlich klar gemacht. Bevor sich das Fahrzeug nicht als stabil erweist, wird es kein 2. Los geben. Die Kritik aus dem Parlament ist vollkommen berechtigt. (…)“
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… und was macht Rheinmetall? Man kämpft! Um einen Multimilliardenauftrag lohnt es sich zu kämpfen. Rheinmetall Aktie könnte bei Lösung kräftig anspringen.
Mit einem Kurs von 186.75 EUR ging die Rheinmetall Aktie in die Weihnachtstage – ohne den drohenden Verlust des Puma-Auftrags wären wohl Kurse jenseits der 200,00 EUR wahrscheinlich gewesen. Und wie reagiert der Düsseldorfer Konzern auf die klaren Worte der Verteidigungsminsiterin? Am 21.12.2022 macht man klar, dass die Puma-Technologie-Partner Krauss-Maffei(KMW) und Rheinmetall Sofortmaßnahmen vorgeschlagen hätten und diese in einem Maßnahmenpaket dem Ministerium vorgelegt hätten.
Taskforce „vor Ort“ – Puma soll nach Willen Rheinmetalls Herzstück der Landstreitkräfte bleiben – andernfalls wären 4-5 Mrd EUR Auftragsvolumen „erledigt“
Im Zuge der Umsetzung des besagten Maßnahmenpakets sei fachkundiges Personal von KMW und Rheinmetall auch die Bundeswehr-Standorte entsandt, an denen sich weitere defekte Puma-Fahrzeuge befinden. Das System Puma stelle das Herzstück der verbundenen digitalisierten Landstreitkräfte der Bundeswehr dar. Die Kriegstauglichkeit des Systems sei im Jahr 2021 im Zuge einer aufwendigen technischen Prüfung bestätigt worden.
Die Industrie – also Rheinmetall und KMW – wolle alles daran setzen, dass der Puma weiter Rückgrat der deutschen Panzergrenadiertruppe bleibt. Zugleich sei der Puma für das deutsche Heer integraler und unverzichtbarer Bestandteil des Systems Panzergrenadier. KMW und Rheinmetall sehen die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bundesverteidigungsministerium und Bundeswehr bei Entwicklung und Zertifizierung des Schützenpanzers Puma als Garanten für die Lösung der aktuell aufgetretenen Probleme.
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Seit dem 21.12.2022 befunden Experten von KMW und Rheinmetall einen Teil der schadhaften Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr,…
… unter anderem am Standort Unterlüß der Rheinmetall AG in unmittelbarer Nähe zum Truppenübungsplatz Munster. Ziel der Experten sei es zuallererst, ein qualifiziertes Schadensbild entstehen zu lassen, um davon ausgehend die umgehende Instandsetzung in die Wege zu leiten. Die Industrie habe in enger Abstimmung mit dem BMVg bereits weitergehende Maßnahmen eingeleitet. Alle Kräfte sind nun darauf gerichtet, die Fahrzeuge in den nächsten zwei bis drei Wochen instand zu setzen. Die Analyse der Ursachen der offenbar sehr „distinktiven Schadensfälle“ und Schadenausmaße wurde unmittelbar nach Bekanntwerden auch auf der industriellen Seite sofort angestoßen. Von Anfang an agiere die Industrie in diesem Prozess der Analyse engstens mit dem BMVg und der Bundeswehr.
Herber Schlag für die Rheinmetall Aktie – und das gerade als alles „perfekt“ schien.
Dass Anfang der Woche der Rheinmetall Konzern einen „neuen Rahmenvertrag über 155mm-Artilleriemunition im mittleren dreistelligen Mio EUR-Bereich“ melden konnte, ging unter. Wohl gegenüber dem jetzt wieder verschobenen potentiellen Auftrag über das zweite Los Puma-Schützenpanzer wohl zu „uninteressant“ für die Anleger. Eigentlich sollten nach den ersten 41 Puma-Schützenpanzer bereits in 2020 ein zweites Los bestellt werden, was aber aufgrund notwendiger Nachrüstungen und technisicher Probleme auf 2022 verschoben wurde – und jetzt gab es wieder ein Desaster bei der Einsatzfähigkeit der bereits vorhandenen Puma’s. Ende offen.
Ursprünglich sollte die Bundeswehr insgesamt 360 Puma Schützenpanzer zu einem „Preis“ von isngesamt rund 6 Mrd EUR(Stand 2012) erhalten – nach den 41 bis jetzt im bestand befindlichen Pumas sollten in einem 2. Los 50 weitere Pumas bestellt werden. Insgesamt wackelt also ein Multimilliardenauftrag für die Kooperation von Rheinmetall/Krauss-Maffei.
Und auch der Auftrag „im zweistelligen Mio EUR Bereich“,der am 22.12. gemeldet wurde, hatte keinen Einfluss auf den Aktienkurs.
Dabei geht es um die Lieferung von HX 8×8-LKW an die Ukraine im Auftrag und auf Rechnung der Bundesregierung . Insgesamt sollen 26 fabrikneue Exemplare der hochmobilen Wechsellader-Fahrzeuge geliefert werden. Der Auftragswert liegt im zweistelligen Mio EUR-Bereich. Die Auslieferung der Fahrzeuge hat bereits begonnen.
Weitere Millionen, die der Düsseldorfer Konzern aus Lieferungen im Umfeld des Ukrainekrieges vereinnahmen kann. Neben dem von der Rheinmetall-Tochter Zeppelin Mobile Systeme GmbH im Auftrag derBundesregierung im Jahr 2023 zur Auslieferung anstehenden schlüsselfertigen Feldhospitas für die Ukraine, kommen noch Lieferungen an NATO-Partner: Im Ringtausch liefert Rheinmetall derzeit verschiedene Gefechtsfahrzeuge – Leopard 2 A4 und Schützenpanzer Marder aus Firmeneigentum – an Tschechien, die Slowakei und an Griechenland. Weiterhin erhält Slowenien HX 8×8-LKW des gleichen Typs wie jetzt die Ukraine. Im Gegenzug geben die NATO-Partner ihrerseits Kampf- und Schützenpanzer an die Ukraine ab.
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Wenigstens bei „amunition“ läufts rund -aber das Renommierprojekt Puma kratzt am Image…
Hier etwas weiteres Positives von Anfang der Woche : Ein langjähriger NATO-Kunde erteilte dem südafrikanischen Tochterunternehmen Rheinmetall Denel Munition einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 155mm-Artilleriemunition der bewährten Produktlinie Assegai. Der Auftragswert liegt im mittleren dreistelligen MioEUR-Bereich. Der Rahmenvertrag wurde im Dezember 2022 geschlossen und ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt.
„Wir sind stolz darauf, unseren NATO-Partner mit unserer weltweit führenden reichweitengesteigerten Munition zu unterstützen. Rahmenverträge bieten langfristige Absicherung von Munitionslieferungen und ein flexibles System zur überjährigen Munitionsbeschaffung“, so Jan-Patrick Helmsen, Geschäftsführer von Rheinmetall Denel Munition. „Die Kombination aus Assegai V-LAP mit Raketenantrieb, unseren taktischen Assegai-Ladungen M92 mit Rohrverschleiß-minderungs- und Mündungsfeuerdämpfungstechnologie werden sowohl die Soldaten auf dem Gefechtsfeld als auch die Logistik- und Instandsetzungstruppen unterstützen.“
Rheinmetall Denel Munition, ein Gemeinschaftsunternehmen der Rheinmetall Waffe Munition GmbH (51%) und der südafrikanischen Denel (Pty) Ltd, stellt eine Vielzahl von Munition her, darunter 155 mm Artilleriemunition, 60-, 81- und 120-mm-Mörser, 40-mm-Granaten und 76/62-mm-Marinegeschosse, Flugzeugbomben und Minensprengsysteme. Rheinmetall Denel Munition baut auch Munitionsabfüllanlagen für den Export und stellt Raketensubsysteme her.
Zuletzt: Rheinmetall im Q3 – stark. Basis für eine starke Rheinmetall Aktie?
Leicht durch Automotive gebremst, aber „im Plan“ mit steigenden Auftragsvolumina in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres. Neben dem erstarkten Defensearm ist man bei Automotive mit E-Mobility-Lösungen und dem früh gewählten Schwerpunkt Wasserstoff für die Zukunft gerüstet. Und das sah Morgen auch JP Morgan so, deren Analyst David Perry nach den Zahlen sein OVERWEIGHT mit Kursziel 240,00 EUR bestätigte. Eventuelle Kursschwächen sollten zu einem Einstieg genutzt werden. Und jetzt zu den Zahlen, die seine Erwartungen getroffen haben:
Der Konzernumsatz stieg in den ersten drei Quartalen 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 249 Mio EUR oder 6,5% auf 4.089 Mio EUR (Vorjahr: 3.841 Mio). Und das operative Ergebnis konnte mithalten . Trotz allgemein gestiegener Kosten stieg es um 9% auf 323 Mio EUR Diese Verbesserung stützt sich auf das Umsatzwachstum in der margenstarken Division Weapon and Ammunition sowie die Margenverbesserung in der Division Vehicle Systems. Zusätzlich wirkte sich das strikte Kostenmanagement positiv aus. Das Ergebnis im Bereich der sonstigen Gesellschaften war durch die Kosten der IT-Transformation belastet. Die operative Ergebnismarge stieg auf 7,9% (Vorjahr: 7,7%).
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EPS aus fortgeführten Aktivitäten verringerte sich in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022 aufgrund von Sondereffekten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 4,16 EUR auf 3,93 EUR -bereinigt um diese Sondereffekte ergab sich zum 30. September 2022 ein Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten von 4,26 EUR (Vorjahr: 4,00 EUR).
Zufriedener Vorstand Defense plus E-Mobility/Wasserstoff bei den Automotives bringen Zukunft an den Rhein
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unternehmensentwicklung: „Auch nach neun Monaten liegen wir weiter auf Kurs zur Realisierung unserer Jahresprognosen. Wir zeigen in allen unseren Divisionen Wachstum und steigern im Gesamtkonzern die Profitabilität. Das operative Ergebnis erreicht nach drei Quartalen einen neuen Rekordwert.
Und wir erwarten auch in diesem Jahr wieder ein besonders starkes Schlussquartal – vor allem im militärischen Geschäft. Dort profitieren wir jetzt und in den kommenden Monaten von den umfangreichen Auftragsvergaben aus den gestiegenen Verteidigungsbudgets. Mit unseren zivilen Produkten verbuchen wir in wachsendem Umfang Aufträge mit Komponenten und Systemen zur Elektrifizierung des Antriebs. Das zeigt, wir sind auf einem guten Weg, die Transformation der Industrie hin zur kompletten E-Mobilität zu bewältigen.“
Und die aktuell bestätigte Prognose mit einem organisches Umsatzwachstum von rund 15% und einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnisrendite von über 11%, zeigt wie stark das Q4 werden soll/muss, um den Optimismus des CEO zu bestätigen
RWE? Orstedt? Nordex? Gastbeitrag: „Die Nordsee wird zu einem gigantischen Kraftwerk. Wer profitiert?“
Segmentberichte – Einzelheiten. Vehicle Systems leidet unter gesunkenem Auftragseingang und trübt so das eiegntlich dynamische Auftragsaufkommen
Vehicle Systems: Operative Marge weiter verbessert: Der Umsatz in der Division Vehicle Systems lag in den ersten drei Quartalen 2022 mit 1.320 Mio EUR um 16 Mio EUR oder 1,2% über dem Vorjahreswert. Und das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten drei Quartalen 2022 von 104 Mio EUR auf 120 Mio EUR. Die operative Marge übertraf mit 9,1% den Vorjahreswert von 8,0%. Aber der Auftragseingang ist gegenüber dem Vorjahreswert um 1.614 Mio EUR auf 842 Mio EUR gesunken. Der Vorjahreswert lag vor allem aufgrund von großen Einzelaufträgen (Challenger 2 für Großbritannien, Puma-Modernisierung und Pionierpanzer für die Bundeswehr) auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.
Entgegen der ursprünglichen Erwartungen konnten wesentliche Aufträge insbesondere aus Deutschland noch nicht im dritten Quartal 2022 gebucht werden. Der Auftragsbestand lag mit rund 10,0 MrdEUR zum 30. September 2022 mit 486 MioEUR oder 4,6% unter dem Vorjahreswert.
Weapon and Ammunition: Neuer Rekordwert beim Auftragseingang
Die Division Weapon and Ammunition erzielte in den ersten drei Quartalen 2022 einen Umsatz von 849 Mio EUR und lag damit um 149 Mio EUR oder 21,4% über dem Vorjahreswert. Und das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten drei Quartalen 2022 um 47,7% auf 107 Mio EUR. Diese positive Entwicklung ist auf den Umsatzanstieg, einen profitablen Produktmix und auf ein höheres Beteiligungsergebnis zurückzuführen. Die operative Marge konnte von 10,4% auf 12,6% deutlich gesteigert werden.
Der hohe Umsatzanstieg resultierte im Wesentlichen aus Munitions- und Treibladungslieferungen an internationale Kunden. Der Auftragseingang stieg in den ersten drei Quartalen 2022 auf einen Rekordwert von 2.002 Mio EUR (Vorjahr: 752 Mio EUR). Hierzu trugen insbesondere ein Munitionsauftrag aus Ungarn sowie eine Beauftragung für Treibladungen aus den Niederlanden bei. Der Auftragsbestand erhöhte sich zum 30. September 2022 um
1,3 MrdEUR oder 47,2% auf 4,0 MrdEUR (Vorjahr: 2,7 MrdEUR).
Electronic Solutions: Auftragsbestand steigt auf 2,7 MrdEUR
Die Division Electronic Solutions steigerte den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2022 um 84 Mio EUR auf 642 Mio EUR (Vorjahr: 558 Mio); dies entspricht einem Zuwachs von 15,1%. In diesem Segment ist das operative Ergebnis „nur“ um 2 Mio EUR auf 50 Mio EUR (Vorjahr: 48 Mio) gestiegen. Die operative Marge verringerte sich auf 7,7% (Vorjahr: 8,6%), was im Wesentlichen auf die Übernahme der Aktivitäten des Drohnenherstellers EMT und der daraus entstandenen Anlaufverluste zurückzuführen ist.
Der Auftragseingang erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 150 MioEUR oder 21,6% auf 845 Mio EUR. Wesentliche Auftragseingänge bezogen sich in den ersten neun Monaten 2022 auf Gefechtshelme für die Bundeswehr und eine Vielzahl kleinerer Projekte. Der Auftragsbestand lag am 30. September 2022 bei 2,7 MrdEUR und damit um 9,1% über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2,4 MrdEUR).
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Sensors and Actuators: Booked Business um rund 40% erhöht
Der Umsatz der Division Sensors and Actuators stieg in den ersten drei Quartalen 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Mio EUR oder 3,8% auf
1.045 Mio EUR. Das Umsatzwachstum resultierte im Wesentlichen aus Wechselkurseffekten und gestiegenen Abrufen in Europa sowie Asien. Und das operative Ergebnis ging in den ersten drei Quartalen 2022 um 8 Mio EUR auf 66 Mio EUR (Vorjahr: 74 Mio EUR) zurück. Der Rückgang ist insbesondere auf erhöhte Rohstoffpreise zurückzuführen, die erst zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können. Die operative Marge sank auf 6,3% (Vorjahr: 7,4%).
Das Booked Business hat sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 um 40,7% auf ein Volumen von 2.083 MioEUR erhöht (Vorjahr: 1.480 MioEUR). Dazu hat insbesondere ein Großauftrag für Elektrifizierungskomponenten in Höhe von 255 MioEUR im dritten Quartal 2022 beigetragen.
Materials and Trade: Deutliches Umsatzwachstum
Die Division Materials and Trade steigerte den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2022 auf 562 Mio EUR und übertraf damit den Vorjahreswert um 77 Mio EUR oder 15,8%. Der Umsatzanstieg ist insbesondere auf ein starkes Wachstum im Bereich der Aftermarket-Aktivitäten zurückzuführen. Bei Materials and Trade stieg das operative Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2022 um 7 Mio EUR oder 18,9% auf 45 Mio EUR. Die operative Marge erhöhte sich auf 8,1% (Vorjahr: 7,9%). Dabei haben sich die gestiegenen Umsatzerlöse sowie die Verbesserung des At-Equity-Ergebnisses von dem chinesischen Joint-Venture positiv ausgewirkt.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 wurde ein Booked Business von 584 MioEUR erreicht. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,4% (Vorjahr: 515 Mio EUR).
Ausblick für Rheinmetall Aktie scheint „voller Geigen“
Und bis diese neuen Defense-Aufträge sich materialisieren, sammeln die beiden Konzerne „die Ernte“ von Ausschreibungen ein, die bereits vor dem Krieg Russlands in der Ukraine betrieben wurden. Einzig bei Munitionsaufträgen findet bereits seit dem Q2 eine kräftige Belebung statt. Der Technologiekonzern Rheinmetall (ISIN: DE0007030009) kann „liefern“ und rechnet sich durchaus Chancen aus, die sowieso schon gut gefüllten Auftragsbücher der Defensesparte weiter zu füllen. Sowohl im Rahmen des 100 Mrd EUR Sondervermögens der Bundesregierung, als auch aus den auf 2 % des BIP erhöhten jährlichen Verteidigungsbudgets diverser Nato-/EU-Staaten. Bereits in 2021 gelang es dem Defense/Automotive (ca. 2/1)-Konzern ein sehr gesundes Ergebnis zu erzielen mit den Highlights 2021: Umsatz plus 4,7% auf 5,658 Mrd EUR – op. EBIT plus 33% auf 594 Mio EUR – Marge auf 10,5 % (Vorjahr: 8,3 %).
Derzeit überwiegen Defense-News aus Aufträgen im Rahmen des Ringtauschs und Munitionsaufträge zur Unterstützung der Ukraine
Und mit einem Höchstwert beim Auftragsbestand von 24,5 Mrd EUR ging es in 2022. Bis zum 30.06.2022 konnte dieser – und hier sind noch wenige Ukraine-Zusatzumsätze enthalten – gegenüber dem Stand des ersten halbjahres 2021 kräftig erhöht werden: Vehicle Systems (Automotive) hatte einen um rund 2% verringerten den Auftragsbestand von 10,31 Mrd EUR, „Weapon and Amunition“ 3,879 Mrd EUR (knapp 50% Plus gegenüber Vorjahr).“Electronic Solutions“ lagen bei 2,723 Mrd EUR (plus gut 10%) und „Sensors and Actuators“ erhöhte das sog. Booked Business auf 1,431 Mrd EUR (plus über 50% gegenüber H1/21). Bei „Materials and Trades“ erhöhte sich das Booked Business auf 0,4 Mrd EUR, gut 20% Plus gegenüber Halbjahr 2021.
Rheinmetall Aktie: Prognose wurde zuletzt am 27.07.2022 wegen Automotive zumindest bei der hohen Umsatzerwartung reduziert. Gewinne sprudeln weiter.
Oder wie es offiziell hiess: „Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Risiken hinsichtlich der Entwicklung der globalen Automobilproduktion aktualisiert Rheinmetall seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022. Das Unternehmen geht nunmehr davon aus, dass der organische Umsatzanstieg im laufenden Geschäftsjahr mit rund 15% am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne, die ein organisches Wachstum zwischen 15% und 20% vorgesehen hat, liegen wird.
Die bisherige Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 wird bestätigt: Rheinmetall rechnet für 2022 mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnisrendite von über 11%.“ (Ad-hoc, 27.07.2022, Rheinmetall)
Immer noch klar besser, als ohne Sonderprogramm und erhöhte Verteidigungsbudgets
Zwar bremst die Entwicklung des Automotive-Segments die Umsatzsprünge im Defense-Bereich offensichtlich „etwas“ aus – aber immerhin werden insgesamt noch Umsatzanstiege von 15% erwartet. Besser als das, was man „vor der Ukraine“ im Geschäftsbericht 2021 angegeben hatte mit einer Wachstumserwartung von 8% bis 10% für 2022.
Und immer noch im Rahmen dessen, was man päter – nach demAngriff Russlands auf die Ukraine – optimistischer mit einer erwarteten Umsatzsteigerung von 15% bis 20% zusammenfasste. In dieser mittlerweile relativierten Wachstumsprognose seien die sich konkretisierenden Pläne der Bundesregierung „aus den vergangenen Tagen hinsichtlich möglicher Beschaffungen aus dem Verteidigungshaushalt für 2022 sowie aus dem zu schaffenden Sondervermögen Bundeswehr nach aktuellen Erkenntnissen berücksichtigt“. Und die „höhere operative Marge“ soll immer noch zu einer Verbesserung des operativen Ergebnisses führen.
Die Zeit der Euphorie scheint bei der Rheinmetall Aktie erstmal vorbei zu sein. Aber dennoch ist der Düsseldorfer Konzern durch die Entwicklungen der letzten Monate wesentlich gestärkt . Und kann auf viele Jahre mit sicheren, steigenden Umsätzen im hochmargigen Defense-Segment rechnen. Und so könnte der aktuelle HALT für weitere Beschaffungen des Puma eine Chance zum Einstieg sein Rheinmetall gewinnt derzeit so viele Defense-Aufträge, dass die Puma-Problem und die damit verbundene Kursreaktion überzogen erscheint. Sollte es KMW und Rheinmetall gelingen wirklich innerhalb von 14 Tagen zufriedenstellend die Puma-Probleme zu lösen. Oder zumindest einen überzeugenden Lösungsansatz zu liefern, dann könnte die Aktie in 2023 möglicherweise ihren Höhenflug von diesem Jahr fortsetzen. Chancen sind gross.
Rheinmetall Aktie charttechnisch – noch ist der Aufwärtstrend intakt. Trotz kräftigem Puma-Rückschlag.
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