Rheinmetall Aktie weit entfernt von den vor kurzem noch gesehenen Rekordhochs bei 227,50 EUR, aber seit dem „Defense-Aktien-Hype“ handelt die Aktie nunmehr stabil gut 50% – wie auf einem neuen Sockel – oberhalb des Vor-Ukraine-Kriegs Kursniveau. Könnte man auch „Normalisierung“ nennen.
Die Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) hatte bereits am 27.07.2022 die Eckdaten für das erste Halbjahr vorgegeben: Leichte Abschwächung bei Automotive und weiterhin hohe operative Marge für den Gesamtkonzern von über 11% erwartet, was zu einer Festlegung „am unteren Ende der Prognose“ führte – 15% Umsatzwachstum für 2022. Nicht unbedingt das,was die Börse in ihrer Euphorie für Defense-Werte auf dem Tapet stehen hatte. Vielleicht gefällt die heutige Nachricht besser? Nicht um das 100 Mrd EUR Sondervermögen geht es, nicht wie zuletzt um Wasserstoff und Automotive, nein es geht um das Defense-Geschäft, hochmargig, wachsend. Heute gab es die Meldung über einen Bundeswehrauftrag, Ende letzter Woche ging es um eine Kooperation für angebote an „digitaliserte Streitkräfte“ – Zukunftsmusik:
„Flugfeldtankwagen“ an Bundeswehr von Rheinmetall-Mehrheits-Beteiligung
Die Bundeswehr hat die Düsseldorfer beauftragt, insgesamt 48 Flugfeldtankwagen (FTW) zur Nutzung auf einer Vielzahl von Flughäfen des Heeres und der Luftwaffe zu liefern. Darüber hinaus besteht die Option für die Lieferung weiterer fünf Fahrzeuge desselben Typs. Dazu kommt noch neben der Lieferung von Beladungsteilen für den Tankaufbau sowie von Sonderwerkzeugen ein über den Lieferzeitraum hinausgehender Servicevertrag über insgesamt zwölf Jahre.
Der Auftrag umfasst ein mittleres zweistelliges Mio EUR-Volumen und wurde im Juni 2022 vom 51% Joint Venture Rheinmetall MAN Military Vehicles verbucht. Rheinmetall gelingt damit der erfolgreiche Ausbau der Beziehungen mit der Bundeswehr. Auch das Nutzungsspektrum handelsüblicher Fahrzeuge erweitert sich, nachdem vor zwei Jahren bereits 342 Abrollkipper von Rheinmetall an die Bundeswehr geliefert worden sind.
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Rheinmetall und Helsing schaffen angebote für digitalisierte Streitkräfte – Kooperation langfristig
Letzet Woche meldete Rheinmetall was „langfristigeres“ – mit Perpsektive: Rheinmetall und Helsing, der führende europäische Anbieter von Software und KI für Verteidigungssysteme, haben eine strategische Partnerschaft zur Transformation von Landstreitkräften geschlossen. Durch die gemeinsame Entwicklung von softwarebasierten Waffensystemen der neuesten Generation und die Nachrüstung bestehender Plattformen soll diese Partnerschaft den Streitkräften „fortschrittliche und zukunftssichere Fähigkeiten“ zur Verfügung stellen, mit denen sie aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen können.
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„Rheinmetall ist dankbar dafür, seit Jahrzehnten fortschrittliche vernetzte Produkte, Systeme, Software und Technologien für Sicherheit und Verteidigung liefern zu können. Unsere Partnerschaft mit Helsing wird unsere Fähigkeiten im Bereich KI weiter stärken, sodass wir unsere Produkte noch schneller mit den modernsten Technologien ausstatten können. Wir aktualisieren so bestehende Plattformen und Systeme und schaffen neue, weltweit führende Fähigkeiten für unsere Kunden“, sagte Christoph Müller, CEO von Rheinmetall Electronic Solutions.
Und Dr. Gundbert Scherf, Mitgründer und Co-CEO von Helsing, fügte hinzu: „Helsing ist ein neuartiges Verteidigungsunternehmen, das sich ausschließlich auf Software und KI konzentriert und seine eigene Produktentwicklung finanziert. Wir freuen uns daher sehr über die Partnerschaft mit Rheinmetall und die Kombination unserer fortschrittlichen KI-Fähigkeiten mit weltweit führenden Landplattformen. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse haben gezeigt, dass Demokratien in der Lage sein müssen, sich zu schützen und potentielle Gegner abzuschrecken. Aber Demokratien müssen auch innovativer und schneller sein als autokratische Regime. Wir glauben, dass diese Partnerschaft das Potenzial hat, dies zu erreichen und die Landstreitkräfte schnell für die Zukunft zu rüsten.“
Rheinmetall Aktie: Zahlen des ersten Halbjahres machen klar, das die zweite Hälfte noch wesentlich besser werden muss, um die aktuelle Prognose zu erreichen.
Der Konzernumsatz ist im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 92 MioEUR oder 3,5% auf 2.674 Mio EUR (Vorjahr: 2.582 Mio EUR) gestiegen. Was für die avisierten 15% Umsatzwachstum im Jahr 2022 bedeutet, dass man in der zweiten Jahreshälfte kräftig zulegen will. Und das mit sehr margenstarken Produkten, denn sonst wird auch die angekündigte operative Marge von über 11% nicht erreichbar sein.
Denn bisher hat sich das operative Ergebnis nach sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahrzwar weiter erhöht und erreicht einen neuen Rekordwert von 206 Mio EUR (Vorjahr: 191 Mio) für ein erstes Halbjahr. Aber mit einer operativen Ergebnismarge von 7,7% (Vorjahr: 7,4%) ist für 2022 noch ein Weg zu gehen. Und bereits im ersten Hlabjahr stützte sich die Verbesserung überwiegend auf das Umsatzwachstum in der margenstarken Division Weapon and Ammunition.
Optimismus…
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG am 5.08.2022: „Rheinmetall bleibt auf Wachstumskurs. Beim Umsatz und beim operativen Ergebnis liegen wir nach sechs Monaten über Vorjahr. Das stimmt uns sehr optimistisch für das Geschäftsjahr 2022 insgesamt. Wir verzeichnen steigende Auftragseingänge – auch in unserem zivilen Geschäft, wo wir wichtige Beiträge für den technologischen Wandel hin zu klimaschonender Mobilität und neuen Formen der Energie-versorgung leisten, zum Beispiel mit Hilfe der Wasserstofftechnologie. Und angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage werden wir in den kommenden Monaten und Jahren mit unseren Produkten in vielen Ländern zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit beitragen. Mit unseren militärischen Systemen tragen wir Verantwortung für Sicherheit und damit auch für Frieden und Freiheit.“
Und so auch optimismus für die Rheinmetall Aktie?
Segmentberichterstattung -Rheinmetall Aktie steht für die Summe zweier Standbeine
Beginnend mit demSegment, „Vehicle Systems“, das offensichtlich gerade ein wenig „abkühlt“ und die Gesamtumsatzplanung für 2022 auf die „unteren Plus 15%“ gebracht hat: Denn die Umsätze bei „Vehicle Systems“ lagen im ersten Halbjahr 2022 mit 851 Mio EUR um 19 Mio EUR oder 2% unter dem Vorjahreswert. Und auch der Auftragseingang ist gegenüber dem Vorjahreswert um 1.293 Mio EUR auf 680 Mio EUR zurückgegangen. Dieser Rückgang resultierte vor allem aus großen Einzelaufträgen (Challenger 2 Upgrade für Großbritannien, Puma-Modernisierung und Pionierpanzer für die Bundeswehr), die den Vorjahreswert weit überdurchschnittlich erhöht haben. Der Auftragsbestand lag mit 10,3 Mrd EUR zum 30. Juni 2022 mit 232 Mio EUR oder 2% unter dem Vorjahreswert.
Und möglicherweise kommt gerade dieser „Division“ noch etwas vom 100 Mrd EUR Sonderpaket zugute. Jedenfalls verbesserte sich das operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2022 trotz des leichten Umsatzrückgangs von 65 Mio EUR auf 75 Mio EUR. Die operative Marge übertraf mit 8,8% den Vorjahreswert von 7,5%.
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Und dann die margenstarke „Weapon and Ammunition“ mit Rekordauftragseingängen – derzeit die Perle der Rheinmetall Aktie
„Weapon and Ammunition“ erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatz von 564 Mio EUR und lag damit um 93 Mio EUR oder rund 20% über dem Vorjahreswert. Der hohe Umsatzanstieg resultierte im Wesentlichen aus Munitions- und Treibladungslieferungen an einen internationalen Kunden. Der Auftragseingang stieg im ersten Halbjahr 2022 auf einen Rekordwert von 1.542 Mio EUR (Vorjahr: 429 Mio EUR). Hierzu trug insbesondere ein Munitionsauftrag aus Ungarn bei. Der Auftragsbestand erhöhte sich damit zum 30. Juni 2022 um 1,2 Mrd EUR oder rund 45% auf 3,9 Mrd EUR (Vorjahr: 2,7 Mrd EUR).
Das operative Ergebnis verbesserte sich im ersten Halbjahr 2022 um 24 Mio EUR auf 71 Mio EUR (Vorjahr: 47 Mio). Diese positive Entwicklung ist sowohl auf den Umsatzanstieg als auch auf ein höheres Beteiligungsergebnis zurückzuführen. Die operative Marge konnte auf 12,5% gesteigert werden, nach 10% im Vorjahr.
Umsatzwachstum auf Prognosekurs bei „Electronic Solutions“
„Electronic Solutions“ steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2022 um 49 Mio EUR auf 411 Mio EUR (Vorjahr: 362 MioEUR). Der Auftragseingang stieg ebenfalls deutlich um 258 Mio EUR oder 58% auf 702 Mio EUR. Wesentliche Auftragseingänge bezogen sich im ersten Halbjahr 2022 auf Gefechtshelme für die Bundeswehr und eine Vielzahl kleinerer Projekte. Der Auftragsbestand lag am 30. Juni 2022 bei 2,7 Mrd EUR und damit um rund 15% über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2,4 Mrd EUR).
Das operative Ergebnis ist im ersten Halbjahr 2022 um 4 Mio EUR auf 25 Mio EUR (Vorjahr: 29 Mio) zurückgegangen, was im Wesentlichen auf die Übernahme der Aktivitäten des Drohnenherstellers EMT sowie auf höhere Kosten für den weiteren Aufbau von Know-how im Bereich Cyber Security zurückzuführen ist. Die operative Marge verringerte sich auf 6,1% (Vorjahr: 8,0%).
Stabile Marge bei „Sensors and Actuators“ in schwierigem Marktumfeld
Der Umsatz „Sensors and Actuators“ ging im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 7 Mio EUR auf 691 Mio EUR zurück (Vorjahr: 697 Mio). Und hier ist der Grund ein derzeit häufig gehörter: Der Umsatzrückgang resultierte im Wesentlichen aus geringeren Kundenabrufen aufgrund der unverändert bestehenden Versorgungsengpässe bei Halbleitern. Das Booked Business konnte für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2022 um rund 50% auf ein Volumen von 1.431 Mio EUR gesteigert werden (Vorjahr: 951 Mio).
Das operative Ergebnis ging im ersten Halbjahr 2022 leicht um 1 Mio EUR auf 50 Mio EUR (Vorjahr: 51 Mio EUR) zurück. Die operative Marge blieb mit 7,3% auf dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 7,3%).
Dazu Umsatzsteigerung bei „Materials and Trade“
Die Division Materials and Trade steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2022 auf 374 Mio EUR und übertraf damit den Vorjahreswert um 54 Mio EUR oder rund 17%. Der Umsatzanstieg ist insbesondere auf ein starkes Wachstum im Bereich der Aftermarket-Aktivitäten zurückzuführen. Die Division erreichte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 ein Booked Business von 403 Mio EUR. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23%
(Vorjahr: 327 Mio).
Das operative Ergebnis der Division Materials and Trade lag im ersten Halbjahr 2022 mit 27 Mio EUR auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 27 Mio). Die operative Marge verringerte sich auf 7,2% (Vorjahr: 8,5%). Während die gestiegenen Umsatzerlöse sich positiv ausgewirkt haben, wurde das Ergebnis durch einen Rückgang der At-Equity-Ergebnisse von den chinesischen Joint-Ventures belastet.
Im Automotivebereich setzt man auf Wasserstoff und „alternative Antriebe“ – nicht nur Defense auf Dauer… – Rheinmetall Aktie auf zwei Hochzeiten
Auch wenn derzeit ganz klar Defense die Automotive-Sparte mit allen Kennziffern „aussticht“, so könnte sich doch die Fokussierung auf Wasserstoff-Brennstoffzellenkomponenten und E-Mobility im Automotivebereich mittelfristig als sehr zukunftsträchtig erweisen. Und der Rheinmetall Aktie eine zweite „Wachstumsstory“ bescheren.
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EXCLUSIVINTERVIEW. Plug Power – Wasserstoff-Schwergewicht. Im Exclusivinterview CEO Andy Marsh über Plug Powers Gegenwart und seine Ziele für die Zukunft. Und Plug Power CEO Andy Marsh talks about „green hydrogen“ and the role Plug can play… ENGLISH VERSION
CEO Armin Papperger vor einiger Zeit: „Mit unseren zivilen Aktivitäten leisten wir wichtige Beiträge für den technologischen Wandel im Mobilitätssektor. Mit weiter wachsenden Umsatzanteilen im Bereich der alternativen Antriebe sind wir auf einem erfolgversprechenden Weg, die Transformation der Industrie voranzubringen und neue Wachstumspotenziale für uns zu heben. Verantwortung ist auch hier unser Thema – für den Wandel zu klimaschonender Mobilität und hin zu neuen Formen der Energieversorgung, z.B. mit Hilfe der Wasserstofftechnologie.“
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