Renk HENSOLDT Rheinmetall: Heute nur ein Vorgeschmack? Warnschuss? Einsteigen? Gewinne mitnehmen? Was sagen Shortseller, Analysten, Chartisten. Und fundamental?

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Renk Hensoldt Rheinmetall - defensewerte.

Renk HENSOLDT Rheinmetall – drei Defense-Aktien am deutschen Aktienmarkt, die natürlich von der „Zeitenwende“, eingeläutet durch den Angriff Russlands auf die Ukraine, kurz-, mittel- und langfristig profitieren werden. Und entsprechend sieht auch die Performance der Aktien aus. Und was hoch steigt, das kann auch tief fallen,
so die mahnenden Stimmen. Dieselben mahnenden Stimmen, die in letzter Zeit durch die weiteren Kurssteigerungen der drei Defensewerte immer wieder Lügen gestraft wurden. Natürlich irgendwann werden die mahnenden Stimmen Recht bekommen. Jede Kursparty ist mal vorbei, jede Phase der Kurssteigerungen wird durch Korrekturen begleitet. Ob es dann Korrekturen sind, die günstige Einstiege schaffen, oder eine Trendwende, merkt der Anleger meistens zu spät. Und dann heute ein Kurseinbruch bei Rheinmetall scheinbar aus heiterem Himmel – mal eben wieder unter 500,00 EUR. Gründe? Operativ keine. Stop-loss-Welle liest man. Gewinnmitnahmen. Hypernervös. Und natürlich reisst das Defenseschwergewicht „den Rest mit runter“.

Nichts verpassen bei Renk, HENSOLDT und Rheinmetall, scheint derzeit die Parole – und die Kursentwicklungen geben den Anlegern Recht. Warnschuss von heute überhören?

Solange genug Anleger dabei sein wollen, solange geht es weiter. Volle Auftragsbücher auf Jahre für Renk, HENSOLDTund Rheinmetall. Begleitet von kräftigem Kapazitätsausbau. Gründe die Aktien näher anzusehen, den – so erwartet und erhofft nicht nur der Kapitalmarkt – steigenden Gewinnen und Umsatzsteigerungen gehen kräftige Kursgewinne voraus. Überhitzung? Übertreibung, die nach einer Korrektur schreit? Bisher eher abgesagt. Selbst der Einbruch der Rheinmetall nach neuen Rekordhochs scheint für einige nur ein günstiger Einstieg zu sein.

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Was sagen nun die „Profis“ – Analysten, Shortseller oder Chartisten? Wie sieht die Nachrichtenlage aus?

Während die Analysten derzeit kaum nachkommen ihre Kursziele den realen Kursentwicklungen hinterherzuziehen, werden hier mittlerweile die mahnenden Stimmen mehr – was dann auch mal zu prozentual zweistelligen Verlusten führen kann, wie bei Renk am Freitag. Teilweise „korrigiert“ durch eine kräftige Gegenbewegung am Montag.  Und die meldepflichtigen Shortpositionen im Bundesanzeiger geben normalerweise ein gutes Bild über die Erwartungshaltung von derjenigen, deren Job es ist Überbewertungen schneller als der „normale“ Anleger zu identifizieren. Und die Chartbilder? Perfekt für Bullen: Bei Rheinmetall wie aus dem Lehrbuch, bei den anderen annähernd.

Renk HENSOLDT Rheinmetall – Analysten scheinen von der Kursentwicklung überrumpelt.

Bei Rheinmetall sieht es derzeit bei den Analysten eher nachdenklich aus – auf dem aktuellen Kursniveau nennen die 13 covernden Analysten ein durchschnittliches Kursziel von „nur“ noch 503,80 EUR – hiervon 5 BUY, 4 ACCUMULATE und mittlerweile immerhin 4 HOLD – vor 4 Wochen gab es nur 2 mal HOLD, Luft wird dünner. Die meisten Kursziele wurden überlaufen – entweder passt man jetzt kurzzeitig die Ziele an den erreichten Kurszielen an oder streicht die BUY-Empfehlungen. Könnte aus Analysten-Ecke demnächst Störgeräusche geben. Zuletzt gab es jedoch kräftige Kurszielerhöhungen: Goldman Sachs hob jetzt ihr Kursziel für Rheinmetall von 381,00 auf 606,00 EUR an, Bankhaus Metzler sieht sogar ein neues Kursziel von 705,00 EUR (von 550,00 EUR kommend)

Bei Hensoldt scheint es nach Meinung der Analysten mit einem mittleren Kursziel von 35,52 EUR auch keine Luft mehr nach oben zu geben   – insgesamt 6 covernde Analysten sind eher vorsichtig mit einem BUY, 4 HOLD und sogar einem SELL. Bei Renk Group finden die 5 covernden Analysten auch keine Gründe für weitere Kurssteigerungen: Während einer zum KAUFEN rät, sehen die anderen 4 nur ein HOLD. Und das mittlere Kursziel von 29,06 EUR liegt dabei unter dem aktuellen Kurs. Selbst nach den aktuell Minus 8,81% und einem Kurs von 30,18 EUR (Tradegate, 11:54 Uhr). Interessant hierzu der Beitrag des Platow Briefs von Anfang April, der klar zu Gewinnmitnahmen bei der Renk Aktie rät.

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Chartbilder? Renk Hensoldt und Rheinmetall selbst heute noch mit klaren Kaufsignalen – die 200- und 50-Tage-Linien sind – noch – nicht durchbrochen.

Die Charttechniker könnten an Rheinmetall einen „perfekten Aufwärtstrend“ erklären, wie an der Schnur gezogen.Bei den anderen Defensewerten sah es die letzten Wochen ebenfalls technisch stark aus – wobei wie heute beim Kursrücksetzer: Rheinmetall scheint das Mass aller Dinge:

Renk HENSOLDT Rheinmetall Aktien-Charts im Vergleich – Powered by GOYAX.de

Und Shortselling als Vorbote einer Korrektur –

oder zumindest in Erwartung einer Korrektur? Bei Rheinmetall sind derzeit – trotz oder wegen der kräftigen, unbeeindruckten Kursaufwärtsentwicklung der letzten Monate nur kleinere Positionen am Markt: Gestern reduzierte Qube Research & Technologies Limited seine zuvor 1,56 % Shortposition auf 0,04% – wohl einen Tag zu früh. Und dazu gibt es noch eine Shortposition von 0,98% gehalten von Citadel Advisors Europe Limited – was mit dieser heute passiert ist, werden wir erst morgen im Rahmen der Bundesanzeigerveröffentlichung erfahren. Bei Hensoldt findet sich stand heute Morgen nur eine Shortposition in Höhe von 0,65 % von Qube Research & Technologies Limited. Und seit dem 4.04.2024 gibt es auch eine Shortposition für die Renk Group Aktie – 0,61%, gehalten von Millennium International Management LP.

Ergebnis: Gebranntes Kind scheut das Feuer? Auf jeden Fall traut man sich derzeit nicht bzw. kaum auf fallende Kurse bei den Defensewerten zu wetten. Spricht eigentlich für eine Fortsetzung der Defnese-Aktien-Rallye.

Newslage bei Renk, Hensoldt und Rheinmetall zeigt keine Schwächen.

Renk meldete am 27.03.2023 seine Zahlen für 2023 – wenig überraschend, aber trotzdem vom Markt mit einem Kursfeuerwerk gefeiert: In 2023 stieg der Umsatz der Renk Group im Vergleich zum Vorjahr um 9,0% auf 926 Mio EUR (2022: 849 Mio EUR). Über alle Unternehmensbereiche und Regionen hinweg lag der Auftragseingang im Jahr 2023 bei einem Allzeithoch von knapp 1,3 Mrd EUR (2022: 987 Mio EUR). Der Gesamtauftragsbestand erreichte ein Rekordniveau von 4,6 Mrd EUR. Das EBIT der RENK Group AG stieg dabei unterproportional auf 150 Mio EUR (2022: 144 Mio EUR). Auf dieser Grundlage soll der am 26. Juni 2024 stattfindenden Hauptversammlung vorgeschlagen werden, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 0,30 EUR je Aktie auszuzahlen. HIER EINZELHEITEN ZU DEN ZAHLEN UND ZUM AUSBLICK 2024.

Unternehmenspräsentation Renk Group stand 29.01.2024, Seite 21

 

Dazu gab es nochmals eine Bestätigung der im Porspekt bereits genannten Ziele: Für das Geschäftsjahr 2024 geht die RENK Group AG von weiterem Wachstum aus und bestätigt ihre Finanzprognose. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz in Höhe von 1,0 – 1,1 Mrd EUR und eine bereinigte EBIT-Marge von 16 – 18%. Die mittelfristigen Ziele (~ 10% organisches Umsatzwachstum bei 19 – 20% Marge) bleiben ebenfalls unverändert.

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Am 4. April gab es einen Auftrag aus den Niederlanden – Renk im Fluss…

Die Renk Group AG und der niederländische Schiffbauer Damen Naval haben eine auf die Anforderungen von ASW-Fregatten abgestimmte Antriebslösung entwickelt, die auf Laufruhe und hohe Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse ausgerichtet ist. „Wir arbeiten seit langem mit RENK zusammen und freuen uns, sie auch bei diesem Projekt an Bord zu haben“, sagt Projektleiter Joop Noordijk von Damen Naval. „Die ASW-Fregatten werden sowohl in Bezug auf das Design als auch auf die Fähigkeiten unübertroffen sein, und wir können es kaum erwarten, zu sehen, wie sie in den kommenden Jahren Gestalt annehmen werden. Wir sind dabei, unsere Lieferanten und Partner für dieses Projekt zu finden, und wir freuen uns besonders, dass dieser Auftrag mit Schelde Gears eine Verbindung hat, die uns so nahe liegt.“

Damen Naval setzt die maßgeschneiderten Antriebslösungen von RENK bereits für die deutschen Mehrzweck-Kampffregatten F126 für die Deutsche Marine und die weltweit erfolgreichen Fregatten der Sigma-Klasse ein. Mit diesem Auftrag kommen nun auch die ASW-Fregatten hinzu. „Dieses Antriebssystem ist ein Meilenstein im Marinebereich und dieser Auftrag fügt sich nahtlos in die enge Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Unternehmen ein“, sagt Nils Oesterlen, Leiter des Bereichs Marine bei RENK. „Bewährte Komponenten aus Antriebssystemen wie den deutschen Fregatten F125 und F126, dem italienischen FREMM und der koreanischen FFX-III-Klasse machen das Getriebe zum robusten, wartungsfreundlichen und zuverlässigen Kern des Antriebssystems.“ Die ersten Getriebe sollen im Oktober 2025 ausgeliefert und installiert werden. Damen Naval wird die erste der ASW-Fregatten voraussichtlich 2028 übergeben.

Bei Rheinmetall…

… stimmt seit längerem die Newslage. Neben dem herausragenden 2,7 Mrd EUR Auftrag für die Bundeswehr am 27.03.2024, gab und gibt es mindestens im Wochentakt Auftragseingänge im zwei- oder dreistelligen Mio EUR Bereich vornehmlich für die Defensesparte, dazu Kapazitätsausbau – mit EU-Fördermillionen – an deutschen Standorten und weiteren europäischen Standorten. Dazu Zukäufe, wie den Munitionshersteller aus Spanien. Allein im März bisher Aufträge über wohl mehr als 3.400 Mio EUR gewonnen – Rheinmetall scheint zurecht der Gewinner unter den Defensewerten am deutschen Parkett zu sein. Passend ins Bild heute die Meldung: „Rheinmetall hat von der deutschen Bundesregierung den Auftrag erhalten, der Ukraine 20 weitere Schützenpanzer Marder zu liefern. Der Auftrag wurde im März 2024 erteilt und hat einen Wert im mittleren zweistelligen Mio EUR-Bereich. Die Auslieferung dieses neuen Loses soll im Laufe des Jahres 2024 erfolgen.“

Hensoldt kann mithalten – Rekordaufträge in der letzten Unternehmensmeldung betont – 7.02.2024

Der Sensor-Lösungsanbieter HENSOLDT hat zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 einen Auftragseingang von circa 1,1 Mrd EUR verzeichnet. Dazu beigetragen haben alle Geschäftsbereiche. Darunter fallen Großaufträge wie das im Januar beauftragte deutsche Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS), weitere Beschaffungen des TRML-4D-Luftverteidigungsradars sowie für das Radar des Eurofighter und Optiksysteme für gepanzerte Fahrzeuge. „Wie in unserem Geschäft üblich, haben wir eine große Anzahl von Aufträgen vor und um den Jahreswechsel erhalten. Es zeigt deutlich, dass wir im Hinblick auf unsere Wachstumsziele voll auf Kurs sind„, sagt HENSOLDT-CFO Christian Ladurner.

Neben dem Geschäftsbericht informiert HENSOLDT am 22.03.2024 in einer Powerpointpräsentation neben den „Highlights 2023“ auch über die präzisierte Prognose 2024 und die mittel- und langfristigen Perspektiven des Unternehmens, dass in 2023 die Umsätze um 16,5% steigern konnte un dauch in den nächsten Jahren weitere Steigerungen im unteren zweistelligen Prozentbereich erwartet. Und – fast müssig zu sagen – unter Beibehaltung, respektive Steigerung der sowieso schon schönen EBITDA-Margen um die 20%.

Renk Hensoldt Rheinmetall – operativ stimmt’s. Bewertungen und Chartbilder könnten erstmal seit-/abwärts bedeuten

Drei Wachstumsstories. Und hohe Bewertungen werden durch kräftiges, relativ sicheres Wachstum in den nächsten Jahren gefestigt – vergleiche nwm „Renk HENSOLDT Rheinmetall: Defensewerte im Vergleich…“. Ob bei Rheinmetall ein Kurslauf wie in den letzten Wochen nicht durch eine gesunde Korrektur unterbrochen  wird? Wäre zumindest keine grosse Überraschung. Vielleicht sogar heute eingeläutet, wobei die schnelle Gegenbewegung… Und vielleicht wäre eine gewisse Konsolidierung sogar förderlich für die mitttel- und langfristige Kursentwicklung. Ob Renk zu Recht beim KGV gegenüber den Peers zurückliegt? Oder hier noch ein gewisses Aufholpotential zu sehen ist? Dass muss jeder für sich selber entscheiden. Auf jeden Fall, die Newslage ist derzeit gut. Und die Front der Shortseller scheint noch keine Spekulation auf einen Rückschlag der Defensewerte zu wagen.
Vielleicht auch interessant im nwm:
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