Rational kann Gewinne. Zahlen tragen Aktie auch gegen Analystenerwartungen. Aber wie weit?

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Rational AG: Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 übertreffen Prognose bei Umsatz und Gewinn
Rational AG kann heute den Kapitalmarkt überzeugen – wohl weniger mit dem Umsatzwachstum, das nur „leicht“ über den Prognosen lag und 2023 zu einem neuen Rekordjahr für die Bayern machte, als vielmehr mit einem Rekord-EBIT von 277 Mio EUR ( Vorjahr: 237,5 Mio EUR) für 2023. Vielleicht ist es aber auch die Kombiantion von 10% Umsatzwachstum plus Steigerung der Marge. Auf jeden Fall steht die Rational AG (ISIN: DE0007010803)– Aktie mit einem Plus von aktuell 6,77% auf 710,00 EUR (XETRA, 11:44 Uhr) mal im Fokus der Anleger. Während es sonst eher ruhig bei der Aktie zugeht – wohl auch dem in absolutne Zahlen hohen Kurs der Aktie, die sie für kleinere Anlagebeträge tendenziell eher uninteressant macht. Auslöser für die schöne Kursnetwicklung auf jeden Fall die vorläufigen Zahlen aus Landsberg am Lech:

Sehr starkes Q4 – mit unerwartetem Grossauftrag brachte Rational Rekordjahr.

Der Rational-Konzern erreichte gemäß vorläufigen Berechnungen im vierten Quartal 2023 bei den Umsatzerlösen einen neuen Quartalshöchstwert von rund 293 Mio EUR (Vj. 290 Mio EUR) und damit deutlich mehr als noch nach dem dritten Quartal 2023 erwartet. Gemäß Aussagen des Unternehmens waren hierfür ein starkes Jahresendgeschäft sowie ein Zusatzauftrag eines Kettenkunden aus Asien verantwortlich, der zu großen Teilen im vierten Quartal 2023 ausgeliefert wurde.

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Hoher Auftragsbestand aus der Zeit der Lieferkettenprobleme, hohe Preissetzungsmacht  – stehen hinter dem Erfolg.

Für das Geschäftsjahr 2023 resultiert daraus ein neuer Höchstwert des Konzernumsatzes von 1,125 Mrd EUR, eine Steigerung von rund 10 % gegenüber dem Vorjahr. Damit liegen der Konzernumsatz und die Wachstumsrate des Landsberger Großküchenzulieferers leicht über der im Geschäftsbericht 2022 gegebenen Prognose. Neben dem Absatzwachstum in der Produktgruppe iCombi und dem erfolgreichen Aftersales-Geschäft trugen vor allem Preisanpassungen zur überaus positiven Geschäftsentwicklung bei. Die erfolgreiche Rückführung des hohen Auftragsbestands habe zusätzlich die positive Umsatzentwicklung unterstützt.

Regional entwickelten sich die Märkte unterschiedlich. Besonders die Überseemärkte stachen mit überproportionalen Wachstumsraten von rund 20 %  heraus. Asien profitierte von der Erholung in China, einem Zusatzauftrag eines großen Kettenkunden und dem robusten Geschäft in den anderen asiatischen Märkten und wuchs um nahezu 25 %. Die amerikanischen Märkte wuchsen um knapp 20 %. Insbesondere die USA, Mexiko und Brasilien entwickelten sich sehr erfreulich. Während auch Europa (ohne Deutschland) mit rund 5 %wuchs, wurden in Deutschland die hohen Vorjahreserlöse mit minus 3% nicht erreicht.

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Entspannung auf der Kostenseite hilft dem EBIT auf die Sprünge.

Nach den hohen Kostensteigerungen im Vorjahr haben sich die Input-Kosten im Jahr 2023 erholt. Niedrigere Logistik- und Rohstoffkosten – speziell für Edelstahl und Reiniger – wirkten sich positiv auf die Margenentwicklung aus. Das gute Umsatzwachstum zusammen mit unterproportional steigenden Kosten führten zu einem Rekord-EBIT in Höhe von rund 277 Mio EUR (Vj. 237,5 Mio EUR). Die EBIT-Marge wird bei rund 24,5 % liegen und übertrifft damit den oberen Wert der Prognosebandbreite.

Und was sagen die Analysten zur Rational Aktie?

Die Analysten trauen der Aktie auf dem aktuellen Kursniveau wenig zu. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 636,14 EUR liegt man deutlich unter dem aktuellen Kursniveau. Ob jetzt aufgrund der starken vorläufigen Zahlen einige Analysten nachziehen, wird sich zeigen. Derzeit – nach den Zahlen hat erst RBC seine Einschätzung aktualisiert (SELL, Kursziel. 450,00 EUR) – betrachten 14 Analysten die Aktie und kommen zu einem gemischten Bild: Nur zwei Analysten empfehlen den KAUF der Aktie, einer sagt AUFSTOCKEN, die Mehrheit (8) sagt HALTEN und drei kommen sogar zu einer VERKAUFS-Empfehlung. Ungewöhnlich negatives Bild auf der Analystenseite – dem hohen Kursniveau und den Bewertungskennziffern geschuldet, nicht der operativen Performance.

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