Die Voltabox AG (ISIN: DE000A2E4LE9) hat eine weitere Chance verdient, sagen einige. Eigentlich sahen die Pläne für 2020 gut aus: Desinvestments, Fokussierung, Großreinemachen der Bilanz und los gehts – Pustekuchen. Corona (zer-)störte die schönen Pläne.
Scheinbar sicherer Verkauf einer Unit storniert, Umsatzeinbruch durch Produktionsstopp bei Kunden, Liferanten und Voltabox. Aufgeschoben oder Aufgehoben, ist jetzt die Frage.Im Moment sieht es düster aus, aber der Vrostand schaut optimistisch in die nächsten Monate und insbesodnere nach 2021. Der anstehende Wechsel des Hauptaktionärs (paragon spricht davon kurz vor einem Abschluss zu stehen) könnt Voltabox auch neuen Schwung geben, vielelicht neue Investitionsmittel oder Synergieeffekte – im Wechsel liegen eigentlich nur Chancen, da paragon mit eigenen Problemen beschäftigt ist und so wenig der Noch-Tochter helfen kann. JEDENFALLS: Im zweiten Quartal erzielte der Voltabox-Konzern vor dem Hintergrund der nahezu vollständig eingeschränkten Produktion und der daraus resultierenden weitreichenden Kurzarbeit in allen Bereichen der Organisation einen Umsatz von 6,7 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro) bei einer EBITDA-Marge von -67,3 % (Vorjahr: -10,7 %). Der Freie Cashflow betrug in diesem Zeitraum 2,0 Mio. Euro (Vorjahr: -8,4 Mio. Euro). Damit verzeichnet die Gesellschaft im ersten Halbjahr infolge der Coronakrise einen Umsatzrückgang von 70,5 %. Das EBITDA beläuft sich in diesem Zeitraum auf -10,7 Mio. Euro.
„Wir haben frühzeitig aufgezeigt, in welchem Umfang unser Geschäft von den Einschränkungen betroffen ist. Daher bewegt sich unser Ergebnis zum Halbjahr im Rahmen der Erwartungen“, sagt Jürgen Pampel, CEO der Voltabox AG. „Zum Ende der ersten sechs Monate konnten wir durchaus auch positive Tendenzen feststellen. Letztlich ist es uns gelungen, das operative Geschäft nach den Produktionsunterbrechungen erfolgreich zu stabilisieren. Unser ganzer Fokus gilt nun der Aufgabe, im zweiten Halbjahr die sich uns bietenden Chancen zu ergreifen.“
Im letzten Jahr war schon einiges schief gelaufen und 2020 sollte alles besser werden
2019 führte die verschiebung eines fest eingeplanten Großauftrags, aber im wesentlichen hausgemachte Probleme, wie zu schneller und zu starker Personalaufbau – bestimmt auch durch den Börsengang und die entsprechende hohe Bewertung begünstigt/begründet – weiterhin Verzettelung der Gesellschaft auf immer mehr, artverwandte aber außerhalb der Kernkompetenz liegende Felder. Zu starke Abhängigkeit von einzelnen Kunden/Segmenten. Generell zu viele Redundanzen im Geschäftsprozess..{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Einiges wurde gelöst und so hätte 2020 eigentlich ein Neustart sein können: Randaktivitäten wurden rigoros eingestellt oder in Form der Einheit „Voltamotion“, die an die Muttergesellschaft Paragon AG abgegeben wurde, wo sie in das operative Umfeld besser passt und Synergien gehoben werden können, „beseitigt“.Das Personal wurde kräftig reduziert, so stark dass die Umsatzziele die ursprünglich (vor dem 12.08.2019) für 2019 avisiert wurden auch 2020 nicht mehr erreicht werden können, zumindest nicht ohne Personalaufbau. Die Fixkosten sollen im Vergleich zum Vorjahr um 30% reduziert worden sein. Die Produktionszeiten seien wesentlich verkürzt worden. Also: Zeit der Ernte schien angesagt – jetzt kam Corona. Und scheint alles erst mal zunichte zu machen.
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„Im laufenden Jahr dominieren noch die aktuellen Rahmenbedingungen unsere Kennzahlen. Wir haben den Voltabox-Konzern in der Zwischenzeit aber in jeder Hinsicht befähigt, um in Zukunft unsere Wettbewerbsfähigkeit sowohl in Bezug auf die Preise unserer Lösungen als auch auf die technologischen Merkmale signifikant zu stärken. Parallel haben wir die Organisation in ihren Strukturen und Prozesse hinterfragt und neu ausgerichtet; von unserer neuen vollintegrierten Finanzplanung inklusive einer bereits vor der Coronakrise aufgestellten Worst Case Liquiditätsplanung sowie dem implementierten automatischen Risikomanagement profitieren wir in der aktuellen Situation ungemein“, betont Patrick Zabel, CFO der Voltabox AG. „Unser Anspruch bezüglich eines neuen Marktauftritts wird aber vor allem in unseren wegweisenden Produktentwicklungen deutlich. Hier werden wir in absehbarer Zeit eine echte Innovation auf Modulebene vorstellen können. Die neue Technologie, deren Prinzip wir bereits sehr erfolgreich durch die Konsultation des Marktes getestet und mit Kunden gespiegelt haben, wird uns einen gewaltigen Schub in unserer Marktpräsenz verschaffen.“
Pläne – die letzten Pläne wurden Makulatur durch äußere Einflüsse, die Voltabox nicht beeinflussen konnte – diesmal gilt es aber. Noch reicht das Geld. ABER der aktuelle Aktienkurs und die aktuelle Erwartungshaltung machen den Weg über eine Kapitalerhöhung schwierig und teuer für die Altaktionäre – Verwässerungseffekt. Spannend wird es sein, wer der neue Mehrheitsaktionär bei Voltabox sein wird. paragon will abgeben und spricht davon kurzfristig eine entsprechende Veräußerung abschließen zu können. Vielleicht bringt ein neuer Hauptaktionär auch frischen Wind oder potentielle Synergieeffekte. Spannend. Die Änderung im Aktionariat könnte einen Schub geben.
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…
H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?
H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
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Wichtig: Der Ausblick – 2020 gilt es weiter zu machen, nicht mehr und …
Der Vorstand hat die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 bestätigt. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie werde Voltabox im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang auf 25 bis 45 Mio. Euro verzeichnen. Die adjustierte Konzern-EBITDA-Marge werde bei höchstens -6 % liegen. Der Free Cashflow wird leicht negativ erwartet. Wesentliche Treiber der Umsatzentwicklung werden in 2020 insbesondere der Bereich Intralogistik mit bestehenden und neuen Kunden, erste Projekte im Bereich des Retrofittings von herkömmlichen Diesel-Bussen sowie die Marktsegmente Land- und Bauwirtschaft und mobile Energiespeicherlösungen sein.
Bisher ein desaströses Jahr
Zur Erinnerung: „Im zweiten Quartal erzielte der Voltabox-Konzern vor dem Hintergrund der nahezu vollständig eingeschränkten Produktion und der daraus resultierenden weitreichenden Kurzarbeit in allen Bereichen der Organisation einen Umsatz von 6,7 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro) bei einer EBITDA-Marge von -67,3 % (Vorjahr: -10,7 %). Der Freie Cashflow betrug in diesem Zeitraum 2,0 Mio. Euro (Vorjahr: -8,4 Mio. Euro). Damit verzeichnet die Gesellschaft im ersten Halbjahr infolge der Coronakrise einen Umsatzrückgang von 70,5 %. Das EBITDA beläuft sich in diesem Zeitraum auf -10,7 Mio. Euro.“
Eine Unternehmen mit vielleicht großer Zukunft, aber auf jeden Fall trister Gegenwart – diesmal muss die Planung des Vorstands aufgehen. Der Markt stimmt, in der Vergangenheit war man technologisch weit vorne und die Chancen sind da. Ob man sie diesmal nutzen kann oder sich wieder verzettelt? Man sollte gelernt haben oder?
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