Die Vita 34 AG (ISIN: DE000A0BL849), eine der größten Zellbanken Europas, kommt weiterhin sehr gut durch das von der COVID-19-Pandemie geprägte Wirtschaftsumfeld. Vor allem ein starkes Wachstum im Neugeschäft im Kernmarkt Deutschland führte zu einer Rückkehr auf den Wachstumskurs und einer deutlichen Verbesserung der Umsatzentwicklung gegenüber dem zweiten Quartal. Auch im Vorjahresvergleich konnte der leicht schwächere Jahresauftakt 2020 bis zum Ende des dritten Quartals nahezu vollständig aufgeholt werden. Für das Jahresendgeschäft zeichnet sich ebenfalls ein durchweg positiver Geschäftsverlauf ohne größere Pandemieauswirkungen ab.
Die Umsatzerlöse der ersten neun Monate lagen mit 15,0 Mio. Euro nur noch 0,6 Prozent unter Vorjahr (9M 2019: 15,1 Mio. Euro). Dabei zeigte sich die Nachfrage nach dem neuen Preismodell PUR deutlich erhöht, nachdem das Unternehmen seit April 2020 auch die Einlagerung von Nabelschnurgewebe über dieses Vertragsmodell anbietet. Der Anteil der Vertragsabschlüsse mit Gewebeeinlagerungen stieg seitdem signifikant, was zu einer Erhöhung des Umsatzes pro Vertragsabschluss führte. Das als Jahreszahlermodell konzipierte Produkt beeinflusst den Cash-Flow aus Lagergeschäft so zusätzlich positiv. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel mit 4,4 Mio. Euro nur 3,8 Prozent niedriger aus (9M 2019: 4,5 Mio. Euro), obwohl das Unternehmen weiterhin in erhöhtem Umfang in Marketingmaßnahmen investierte. Allem voran wurde die Ansprache von Gynäkologen und Hebammen als zwei der wichtigsten Zielgruppen intensiviert und die Online-Vermarktung der Produkte weiter forciert. Die EBITDA-Marge lag mit 29,1 entsprechend weiterhin auf hohem Niveau und nahe der Zielmarke von 30 Prozent.
Wir können zufrieden sein
„Mit dem Verlauf des dritten Quartals können wir sehr zufrieden sein, denn die erhöhte Nachfrage nach unserem PUR-Produkt führt vor allem auch zu steigenden wiederkehrenden Umsätzen“, verdeutlicht Dr. Wolfgang Knirsch, Vorstandsvorsitzender der Vita 34 AG. „So verlagern sich zwar auch Cashflows aus unserem Neugeschäft in die Zukunft, fördern aber gleichzeitig unsere zukünftige Geschäftsentwicklung. Das stellt für uns eine sehr wünschenswerte Entwicklung dar, auch wenn sich dies kurzfristig in einem rückläufigen operativen Cashflow niederschlägt.“
Die wesentlichen Kennzahlen zur Geschäftsentwicklung stellen sich wie folgt dar:
in TEUR | Q3 2020 | Q3 2019 | 9M 2020 | 9M 2019 | ∆ H1 |
Umsatzerlöse | 5.424 | 5.351 | 15.024 | 15.119 | -0,6% |
Bruttoergebnis | 3.391 | 3.472 | 9.139 | 9.487 | -3,7% |
EBITDA | 1.761 | 1.753 | 4.368 | 4.542 | -3,8% |
EBITDA-Marge [%] | 32,5% | 32,8% | 29,1% | 30,0% | -3,2% |
EBIT | 1.140 | 1.137 | 2.528 | 2.697 | -6,3% |
Periodenergebnis | 750 | 173 | 1.860 | 1.220 | 52,4% |
Ergebnis je Aktie | 0,18 | 0,04 | 0,45 | 0,30 | 50,0% |
Operativer Cashflow | — | — | 3.125 | 4.627 | -32,4% |
Liquide Mittel (vs. 31.12.2019) | — | — | 10.519 | 9.102 | 15,6% |
Den Einfluss der COVID-19-Pandemie auf den Geschäftsverlauf bewertet der Vorstand nach wie vor als insgesamt gering. Zwar zeigt sich bei regionaler Betrachtung nach wie vor, dass die stärker von der Pandemie betroffenen südlichen Länder Europas in der Zahl der Einlagerungen hinter den Erwartungen zurückbleiben. In den Kernmärkten der DACH-Region zeigt sich die Geschäftsentwicklung jedoch unverändert solide und höchstens mit sehr geringen Auswirkungen der Pandemie. Gleichwohl hat die Gesellschaft für eine eventuelle Zuspitzung der Lage im Zuge einer zweiten Pandemiewelle vorgesorgt und hält den Vorrat an produktionsrelevanten Vorprodukten auf hohem Niveau. Trotz des hierdurch weiter erhöhten Working Capital-Bedarfs legten die liquiden Mittel weiter zu und beliefen sich per Ende September auf 10,5 Mio. Euro (31.12.2019: 9,1 Mio. Euro).
Die Entwicklung neuer Zukunfts- und Entwicklungsprojekte, wie der Einlagerung von Immunzellen aus peripherem Blut von Erwachsenen und der Einlagerung von Fettzellen zur Verwendung in der ästhetischen Medizin („AdipoVita“), schreitet trotz pandemiebedingter Einschränkungen planmäßig voran. Für AdipoVita erhielt das Unternehmen kürzlich die Herstellungserlaubnis für den Standort Leipzig und baut nun Vertriebspartnerschaften auf.
„Vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs und der aktuellen Auftragslage für das vierte Quartal fühlen wir uns mit unserer Guidance für das Gesamtjahr nach wie vor sehr wohl und bekräftigen diese entsprechend“, kommentiert Falk Neukirch, Finanzvorstand von Vita 34. „Aufgrund der langen Vorlaufzeiten zwischen Vertragsabschlüssen und Umsatzrealisierung gehen wir auch nicht davon aus, dass eine zweite Welle der Pandemie sich hier noch negativ auswirken wird.“
Für das Gesamtjahr 2020 geht der Vorstand der Gesellschaft entsprechend unverändert von Umsatzerlösen zwischen 19,0 und 21,0 Mio. Euro sowie einem EBITDA zwischen 4,8 und 5,8 Mio. Euro aus.
Aktuell (12.11.2020 / 09:30 Uhr) notiert die Aktie der Vita 34 AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,15 EUR (+1,19 %) bei 12,75 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,- EUR auf Smartbroker handeln.
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