Die Vapiano SE (ISIN: DE000A0WMNK9) hat ihre Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate 2018 bekannt gegeben.
Der Konzernumsatz (Corporate und konsolidierte Joint Venture Restaurants) stieg im ersten Halbjahr 2018 um 14,0 % auf 175,1 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (H1/2017: 153,6 Mio. Euro). Das Umsatzplus resultiert im Wesentlichen aus Umsatzbeiträgen der in der zweiten Jahreshälfte 2017 sowie ersten Jahreshälfte 2018 neu eröffneten Restaurants sowie der Erstkonsolidierung der vorher als Franchise geführten Restaurants in Australien. Alle drei geografischen Segmente – Germany (+4,6 %), Rest of Europe (+22,3 %) und Rest of World (+33,4 %) – entwickelten sich positiv.
Auf vergleichbarer Fläche („Like-for-Like“) entwickelte sich der Konzernumsatz mit einem Rückgang von 0,8 % hingegen unter den Erwartungen. Das flächenbereinigte Umsatzwachstum der Segmente Germany (+0,4 %) und Rest of World (+0,1 %) konnte die negative Entwicklung des Segmentes Rest of Europe (-2,2 %) nicht ausgleichen. Ausschlaggebend hierfür waren die schwache Entwicklung des schwedischen Joint Ventures, das langanhaltende hochsommerliche Wetter in Europa und die Fußballweltmeisterschaft 2018, die im zweiten Quartal zu Frequenzrückgängen in den europäischen Innenstädten geführt hat. Schweden außen vor lassend, hätte die Vapiano Gruppe ein flächenbereinigtes Umsatzplus von 0,4 % erwirtschaftet.
Zwar verbesserten sich das berichtete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Halbjahr 2018 um 1,9 Mio. Euro auf 8,4 Mio. Euro und damit die berichtete EBITDA-Marge um 0,6 Prozentpunkte auf 4,8 %, das vor allem um Vorlaufkosten für Restauranteröffnungen korrigierte bereinigte EBITDA[1] lag mit 14,0 Mio. Euro unter dem Vorjahr (H1/2017: 15,9 Mio. Euro). Dementsprechend verringerte sich die bereinigte EBITDA-Marge um 2,3 Prozentpunkte auf 8,0 %. Der weitere Roll-Out des operativen Exzellenzprogramms OPEX und das Take away- und Home delivery-Angebot führten zwar zu zusätzlichen Ergebnisbeiträgen; diese konnten die oben beschriebenen Umsatzeinbußen jedoch nicht ausgleichen.
Die Abschreibungen stiegen im ersten Halbjahr 2018 um 3,7 Mio. Euro auf 21,4 Mio. Euro (H1/2017: 17,7 Mio. Euro) und entfielen größtenteils auf planmäßige Abschreibungen des Sachanlagevermögens bedingt durch getätigte Investitionen in Restauranteröffnungen sowie Akquisitionen.
Infolge der oben dargestellten Effekte erwirtschaftete Vapiano in den ersten sechs Monaten 2018 ein berichtetes Periodenergebnis von -17,9 Mio. Euro (H1/2017: -14,7 Mio. Euro). Das bereinigte Periodenergebnis – basierend auf dem bereinigten EBITDA sowie korrigiert um Abschreibungs- und Steuereffekte aus im Rahmen von Unternehmenserwerben zugegangenen Franchise-Rechten – betrug -8,1 Mio. Euro (H1/2017: -1,1 Mio. Euro). Dementsprechend ging das bereinigte Ergebnis je Aktie auf -0,34 Euro zurück (H1/2017: -0,05 Euro).
Per Ende Juni 2018 lag das Eigenkapital der Vapiano SE bei 110,0 Mio. Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 28,8 % nach 37,4 % per 31. Dezember 2017. Die Nettoverschuldung stieg expansionsbedingt auf 156,2 Mio. Euro zum 30. Juni 2018 nach 116,2 Mio. Euro zum Jahresende 2017.
Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit erreichte im Sechsmonatszeitraum 7,4 Mio. Euro und lag 8,8 % über dem Vorjahr (H1/2017: 6,8 Mio. Euro). Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 33,9 Mio. Euro (H1/2017: -35,9 Mio. EUR) und reflektiert das weitere Wachstum von Vapiano. Demzufolge lag der Free Cash Flow bei -26,5 Mio. Euro nach -29,1 Mio. Euro im Vorjahr.
Vapiano eröffnete in den ersten sechs Monaten 2018 weltweit neun Restaurants. Bis zum Stichtag dieser Mitteilung wurden acht weitere Restaurants eröffnet, so dass die internationale Präsenz auf aktuell 219 Restaurants in 33 Ländern ausgebaut wurde. Das Take away- und Lieferservice-Angebot bietet Vapiano inzwischen an 108 Standorten in 17 Ländern an.
Jochen Halfmann, CEO der Vapiano SE: „Das erste Halbjahr 2018 war ein insgesamt schwieriges Halbjahr für die Vapiano SE. Die deutlich schwächere Entwicklung in Schweden und Frequenzrückgänge in den europäischen Innenstädten aufgrund des außergewöhnlich langanhaltenden Hochsommerwetters und der Fußballweltmeisterschaft haben uns dazu veranlasst, unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 anzupassen. In den verbleibenden Monaten 2018 werden wir konsequent und fokussiert am Turnaround unseres schwedischen Joint Ventures arbeiten, um hier wieder eine positive Entwicklung einzuleiten. Wir werden unser Geschäft weiter digitalisieren und so das Vapiano Erlebnis für unsere Gäste weiter optimieren. Gleichzeitig halten wir fest an unserer langfristigen Planung und der damit verbundenen Erreichung eines positiven Konzernergebnisses bis 2020.“
Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet der Vorstand – wie in der Mitteilung vom 4. September 2018 bekannt gegeben – nun mit einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr um 19 % bis 23 % auf 385 bis 400 Mio. Euro (zuvor: 390 bis 420 Mio. Euro) sowie einem flächenbereinigten Umsatzwachstum zwischen 0 % und 1 % (zuvor: zwischen 1 % und 3 %). Das bereinigte EBITDA soll um 8 % bis 21 % auf 42 bis 47 Mio. Euro steigen (zuvor: 48 bis 54 Mio. Euro).
Aktuell (12.09.2018 / 09:02 Uhr) notieren die Aktien der Vapiano SE im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,04 EUR (+0,33 %) bei 12,20 EUR.