29.01.2021 – Die TOM TAILOR Group (ISIN: DE000A0STST2) ist im Insolvenzverfahren und das eigentlich ohne Hoffnung auf eine Besserung. Seit im September die operative und überlebensfähige Tom Tailor GmbH an Unternehmen des Fosun-Konzerns verkauft worden ist, ist das Ende absehbar. Und jetzt beantragt die Gesellschaft auch die Einstellung der Börsennotiz an der Hamburger Börse. Welche Hoffnungen die Aktionäre der Tom Tailor auch immer gehabt haben mögen, sodass sie einen Kurs von zuletzt 0,49 EUR (XETRA-Schluss 28.01.2021, 17:35 Uhr) für gerechtfertigt hielten, sollten sie diese langsam beerdigen.
Bonita hatte die Tom Tailor Group in den Abgrund gerissen
Am 08.06.2020 war es endgültig: Die Bonita GmbH ging zu schwach in die Corona-Phase, keiner traute ihr mehr zu notwendige Darlehen fürs Weitermachen zurückzahlen zu können. So khiess es dann knapp und eindeutig: „Die Bürgschaftsgeber haben keine ausreichende Finanzierungs- und Bürgschaftsfähigkeit für die Bonita GmbH gesehen. Daher bestehen keine Finanzierungszusagen für die Bonita GmbH, deren Liquidität nicht ausreichen wird, um die Mittelabflüsse im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie zu decken. Die Bonita GmbH wird vor diesem Hintergrund heute aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung beantragen. Aufgrund ihrer gruppeninternen Verpflichtungen gegenüber der Bonita GmbH ist eine Insolvenz bei der TOM TAILOR Holding SE unausweichlich. Der Vorstand der Gesellschaft hat daher entschieden, heute beim zuständigen Amtsgericht Hamburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu beantragen. Die Tom Tailor GmbH bleibt von den Insolvenz-/Schutzschirmverfahren unberührt und kann insbesondere unter Verwendung der zugesagten Mittel das operative Geschäft unverändert fortführen.“
Steinhoff im Fokus: Pepco Group in Europa weiter auf Expansion gepolt. Umsätze stiegen trotz Pandemiemassnahmen
Manz bekommt „Staatsknete“ für Batterieforschung
Bereits am 07.12.2020 beantragte man die Einstellung der Börsennotiz der Tom Tailor-Aktie an der Frankfurter Börse. Seinerzeit begründet mit eienr Konzentration auf einen Börsenplatz – Hamburg – um Kosten zu sparen. Jetzt beendet man auch die Notiz in Hamburg.
Online-Aktien, Teil 1: „Hype oder Trend?“ – wallstreet:online startet jetzt erst…
Sorgenkind Bonita zwangTom Tailor SE zur Insolvenz, aber Tom Tailor GmbH konnte unbeirrt weitermachen, Darlehen gewährt
Dass Tom Tailor ohne Bonita besser dastehen würde, war ja bereits seit Jahren klar. Und so überraschte s wenig, dass es für die Tom Tailor GmbH Geld gab: „Die Bundesregierung hat heute unter Beteiligung der Länder Hamburg und Nordrhein-Westfalen der Tom Tailor GmbH eine Bund-Länder-Bürgschaft für einen Betriebsmittelkredit in Höhe von EUR 100 Mio. für den Teilkonzern Tom Tailor zugesagt. Die bürgschaftsbesicherte Finanzierung hat eine Laufzeit bis Ende September 2024. Zudem haben sich die Konsortialbanken grundsätzlich bereit erklärt, auch alle bisherigen Kreditlinien in einem angepassten Volumen von EUR 355 Mio. zu weitgehend unveränderten Konditionen bis 30. September 2024 für den Teilkonzern Tom Tailor zu verlängern. Darüber hinaus hat sich der Mehrheitsaktionär der TOM TAILOR Holding SE, die Fosun International Limited, grundsätzlich bereit erklärt, die Laufzeit des der Tom Tailor GmbH gewährten Darlehens in Höhe von EUR 28,5 Mio. bis zum 31. Dezember 2024 zu verlängern. Die Unterzeichnung eines verbindlichen Eckpunktepapiers (Term Sheets) steht nur noch unter dem Vorbehalt der Gremienzustimmung einzelner Banken und soll morgen erfolgen.“