Prime Standard | TOM TAILOR leidet unter schwierigen Rahmenbedingungen

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Auch die TOM TAILOR GROUP (ISIN: DE000A0STST2) kämpft mit den anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen des Textilmarktes.

Dennoch konnte sich die Marke TOM TAILOR im dritten Quartal 2018 abermals gegen den Markttrend behaupten. So wurde in diesem Zeitraum (abzüglich des Umsatzrückgangs durch das RESET-Programm) eine Umsatzsteigerung um 1,9 Prozent auf 163,6 Mio. EUR erzielt (Q3 2017: 160,5 Mio. EUR), während der deutsche Modemarkt im gleichen Zeitraum um fünf bis sechs Prozent rückläufig war. Der für die gesamte Textilindustrie herausfordernde lange und heiße Sommer und der damit verbundene Frequenzrückgang in den eigenen Läden, ist einer der Gründe für die schwierigen Gesamtbedingungen. Aber auch die seit August damit einhergehenden umfangreichen Rabattaktionen im Markt stellten die TOM TAILOR Gruppe im dritten Quartal vor Herausforderungen. In Verbindung mit Verzögerungen bei der Modernisierung der Marke wirkte sich der Negativtrend besonders auf BONITA aus. Mit einem Umsatzrückgang (abzüglich der RESET-Effekte) von 16,7 Prozent auf 50,7 Mio. EUR (Q3 2017: 60,9 Mio. EUR) dauert die Rückkehr zu nachhaltigem Gewinnwachstum länger als erwartet und beeinflusst die Entwicklung der Gruppe. Der Gesamtumsatz der TOM TAILOR GROUP sank im dritten Quartal (abzüglich des Umsatzrückgangs durch das RESET-Programm) um 3,2 Prozent auf 214,3 Mio. EUR (Q3 2017: 221,4 Mio. EUR). In den ersten neun Monaten 2018 verzeichnete das Unternehmen durch die gute Performance der Marke TOM TAILOR nur einen Umsatzrückgang (abzüglich der RESET-Effekte) von 1,8 Prozent auf 613,5 Mio. EUR (9M 2017: 624,8 Mio. EUR) und schlug sich damit besser als einige der Wettbewerber.

„Das dritte Quartal war durch den anhaltend langen und warmen Sommer nicht nur für uns, sondern für die gesamte Textilindustrie eine große Herausforderung. Trotz dieser widrigen Marktbedingungen sind wir aber mit der Entwicklung der Marke TOM TAILOR zufrieden“, erläutert Dr. Heiko Schäfer, CEO der TOM TAILOR GROUP. „Die Marke BONITA verzeichnete dagegen einen überproportionalen Umsatz- und Ergebnisrückgang und lag damit deutlich unterhalb unserer Erwartungen. Wir werden uns daher zunächst auf die Stabilisierung des Geschäfts konzentrieren und im weiteren Verlauf alle Optionen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung von BONITA prüfen.“

TOM TAILOR Wholesale weiterhin Wachstumstreiber

Trotz aller Herausforderungen im dritten Quartal legte die Marke TOM TAILOR vor allem im Segment Wholesale weiter zu und wuchs (abzüglich der Umsatzrückgänge durch das RESET-Programm) um 7,3 Prozent auf 97,6 Mio. EUR. Der positive Trend der vergangenen Quartale wurde damit abermals bestätigt. Vor allem im russischen Markt, aber auch in weiteren internationalen Wachstumsmärkten wie den nordischen und baltischen Ländern, Griechenland und Spanien war die Marke erfolgreich. Im Kernmarkt Deutschland hielten sich die Umsätze entgegen des Markttrends weiterhin stabil und Österreich verzeichnete sogar ein leichtes Wachstum. Insgesamt wurde die Rohertragsmarge im Segment TOM TAILOR Wholesale um 3,6 Prozentpunkte auf 53,2 Prozent (Q3 2017: 49,5 Prozent) gesteigert. Ein Erfolg, der vor allem auf eine verbesserte Preisarchitektur und eine fokussiertere Beschaffung zurückzuführen ist. Das berichtete EBITDA lag mit 19,2 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahresniveau (Q3 2017: 20,4 Mio. EUR).

TOM TAILOR Retail steigert erneut Profitabilität

Aufgrund der RESET-Effekte durch die Schließung von Läden und Marken sowie dem witterungsbedingten schwachen Start in die Herbstsaison im August und September sank der Quartalsumsatz im Segment Retail (abzüglich des Umsatzrückgangs durch das RESET-Programm) um 5,2 Prozent auf 65,9 Mio. EUR (Q3 2017: 69,5 Mio. EUR). Die Anstrengungen der vergangenen Monate spiegeln sich aber in der kontinuierlich steigenden Profitabilität wider. Die Rohertragsmarge konnte um 1,3 Prozentpunkte auf 58,1 Prozent gesteigert werden (Q3 2017: 56,8 Prozent), und das berichtete EBITDA war mit 0,1 Mio. EUR leicht positiv im Vergleich zu -0,8 Mio. EUR im Vorjahresquartal.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Fokus auf Ausbau der Technologie und Effizienz im E-Commerce

Angesichts der Marktentwicklung und der Umsatzschwäche einzelner Online-Handelspartner wurden die Prioritäten für den E-Commerce von Wachstum auf Profitabilität und den Ausbau der Technologie gelenkt. Dabei wurden unter anderem die Ausgaben für das Online-Marketing im dritten Quartal reduziert. Gegenüber dem zweiten Quartal stieg damit das EBITDA um 85 Prozent. Zusätzliche Maßnahmen waren vor allem die weitere Optimierung der User-Experience sowie die Verbesserung der Schnelligkeit und Zuverlässigkeit der Plattform. Darüber hinaus erfolgte die erfolgreiche Implementierung eines integrierten Instagram-Shops sowie einer stärkeren Personalisierung und Automatisierung der E-Shops für eine direkte Kundenansprache.

Transformation bei BONITA dauert weiter an

Während sich die Marke TOM TAILOR im Wettbewerb behaupten konnte, schlugen sich die negativen Auswirkungen durch die schwierige Marktlage im dritten Quartal bei der Marke BONITA deutlicher nieder. Neben der ungünstigen Wetterlage mussten, wie bei anderen Wettbewerbern, umfangreiche Maßnahmen zum Abbau von Überbeständen getroffen werden. So sank der Umsatz im dritten Quartal (abzüglich des Umsatzrückgangs durch das RESET-Programm) deutlich um 16,7 Prozent auf 50,7 Mio. EUR (Q3 2017: 60,9 Mio. EUR). Zudem verringerte sich das berichtete EBITDA auf -9,3 Mio. EUR (Q3 2017: 2,4 Mio. EUR) und die Rohertragsmarge sank von 69,9 Prozent im Vorjahresquartal auf 63,0 Prozent.

Ergebnis und Investitionen beeinflussen Operativen und Free Cashflow

Die Ergebniseinbußen im Vergleich zum Vorjahr sowie der wetterbedingte Aufbau der Vorräte und die damit verbundene Verschlechterung des Net Working Capital, führten im dritten Quartal 2018 zu einem negativen Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit der TOM TAILOR GROUP von -15,2 Mio. EUR (Q3 2017: 6,7 Mio. EUR). Durch die konzernweiten geplanten Investitionen sank damit der Free Cashflow im gleichen Zeitraum auf -24,4 Mio. EUR (Q3 2017: -0,1 Mio. EUR). Dies führte insgesamt zu einer Nettoverschuldung von 161,2 Mio. EUR zum 30. September 2018 gegenüber 136,7 Mio. EUR zum 30. Juni 2018.

„Mit Blick auf die Finanzkennzahlen auf Konzernebene können wir für das abgelaufene Quartal nicht zufrieden sein. Wir haben bereits Maßnahmen eingeleitet, um insbesondere diese Kennzahlen in den nächsten Monaten zu verbessern“, fasst Thomas Dressendörfer, Finanzvorstand der TOM TAILOR GROUP, zusammen. „Aber auch wenn die operative Transformation der Marke BONITA hin zu einem nachhaltig profitablen Geschäft länger dauern wird als prognostiziert, gibt der Erfolg der Marke TOM TAILOR uns Recht: Unsere strategische Ausrichtung und der eingeschlagene Weg für die Marke TOM TAILOR ist richtig und wird auch in Zukunft zu weiterem profitablen Wachstum führen.“

Konzentration auf Erreichung der neu gesetzten Prognose

„In den verbleibenden Monaten des vierten Quartals werden wir uns auf die Erreichung der neu gesetzten Prognose für 2018 konzentrieren“, betont Dr. Heiko Schäfer. „Wir haben ein auf Umsatz fokussiertes Maßnahmenpaket zusammengestellt, mit dem wir wichtige Punkte kurzfristig adressieren.“ So stehen hier unter anderem der Ausbau der digitalen Aktivitäten, die weiterhin konsequente Internationalisierung des Geschäfts sowie die Reduzierung von im dritten Quartal aufgelaufenen Lagerbeständen im Vordergrund.

Aktuell (13.11.2018 / 14:34 Uhr) notieren die Aktien TomTailor Holding SE im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,37 EUR (-12,01 %) bei 2,71 EUR.


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