Die STS Group AG (ISIN: DE000A1TNU68), ein im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierter weltweit tätiger Systemlieferant für die Automobilindustrie, veröffentlicht heute ihren Geschäftsbericht, geprüfte Konzernzahlen für das Geschäftsjahr 2020 und bestätigt die wesentlichen vorläufigen Zahlen aus der Veröffentlichung vom 15. März 2021.
Mathieu Purrey, CEO der STS Group AG: „Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2020 angesichts der Herausforderungen, vor die uns die COVID-19-Pandemie gestellt hat, insgesamt sehr zufrieden. Mit den im vergangenen Jahr umgesetzten strategischen Maßnahmen gehen wir nun gestärkt in die Zukunft. Dank der Restrukturierung und der reduzierten Nettoverschuldung verfügt STS über eine solide Basis für die anvisierte Expansion.“
Geschäftsjahr 2020 – Starkes viertes Quartal nach herausforderndem ersten Halbjahr
Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Segment Acoustics als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert und insofern separat dargestellt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde auch das Vorjahr dahingehend angepasst.
Das Geschäftsjahr 2020 war im Wesentlichen durch die globale Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie, den damit verbundenen weltweiten Shutdown der Wirtschaft und insbesondere die damit einhergehenden Werksschließungen geprägt. Die Pandemie wirkte sich besonders auf das Marktumfeld der STS Group in Europa sowie in Mittel- und Südamerika aus. Der chinesische Markt verzeichnete hingegen eine starke Nachfrage im Nutzfahrzeugmarkt. Dahingehend verzeichnete die STS Group im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang von 6,2 %. Der Konzernumsatz sank von 250,7 Mio. EUR in 2019 um 15,6 Mio. Euro auf 235,0 Mio. EUR in 2020. Im Vergleich zum Vorjahr ging in den Segmenten Plastics und Materials der Umsatz um insgesamt 25,0 % zurück. Dagegen konnte das Segment China im Berichtsjahr einen signifikanten Umsatzanstieg von 68,5 % erwirtschaften.
Aufgrund des Umsatzrückgangs lag das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Berichtsjahr für die Gruppe bei 14,7 Mio. EUR und damit unter dem Niveau des Vorjahres (2019: 15,3 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2020 fielen Sonderaufwendungen in Höhe von insgesamt 3,0 Mio. EUR (2019: 2,6 Mio. EUR) an. Diese entfielen zu 2,7 Mio. EUR auf Restrukturierungs- und Abfindungskosten; davon 1,7 Mio. EUR für die Restrukturierung der Konzernzentrale in Hallbergmoos und die damit verbundenen betriebsbedingten Kündigungen der Mitarbeiter. Weitere 0,3 Mio. EUR bezogen sich auf den Verkauf des Segments Acoustics.
Das Adjusted EBITDA lag im Berichtsjahr 2020 mit 17,7 Mio. EUR nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (2019: 17,9 Mio. EUR). Das starke Wachstum des margenstarken Segments China konnte dabei die umsatzbedingten Ergebnisrückgänge der übrigen Einheiten nahezu kompensieren. Positiv auf das Adjusted EBITDA wirkte sich auch die Restrukturierung der Konzernzentrale aus. Damit verbesserte sich die Ajusted EBITDA-Marge von 7,1 % in 2019 auf 7,5 % im Geschäftsjahr 2020.
Eigenkapitalquote von 27,5 %
Im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ist das Ergebnis des Segments Acoustics aus den ersten zehn Monaten des Geschäftsjahres mit -13,2 Mio. EUR (2019: -7,6 Mio. Euro) sowie das positive Ergebnis aus der Entkonsolidierung von 3,9 Mio. EUR enthalten.
Das Konzernergebnis der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich auf -6,6 Mio. EUR (2019: -4,5 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich ergibt sich insgesamt ein Konzerngebnis für das Geschäftsjahr 2020 von -15,9 Mio. EUR (2019: -12,1 Mio. EUR).
Das Eigenkapital belief sich zum 31. Dezember 2020 auf 51,1 Mio. EUR nach 68,6 Mio. Euro zum 31. Dezember 2019. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 27,5 % (31. Dezember 2019: 26,8 %). Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 20,0 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 17,2 Mio. EUR). In der Berichtsperiode konnte vor allem aufgrund eines stark gestiegenen Finanzierungs-Cashflows, ein positiver Netto-Cashflow erzielt werden. Dies ist vor allem auf die Aufnahmen von staatlich garantierten Darlehen zurückzuführen, welche im Zuge der COVID-19-Pandemie insbesondere für die französischen Einheiten gewährt wurden.
Starke Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten
Die Nettofinanzschulden der Gruppe sanken zum 31. Dezember 2020 um 16,2 Mio. EUR auf 22,9 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 39,1 Mio. EUR). Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich aus Bankverbindlichkeiten von 20,7 Mio. EUR (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro), Darlehen von Dritten in Höhe von 3,8 Mio. EUR (Vorjahr: 7,7 Mio. Euro), Leasingverbindlichkeiten von 12,0 Mio. EUR (Vorjahr: 24,1 Mio. Euro) und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 6,5 Mio. EUR zusammen. Verbindlichkeiten aus Factoring bestanden zum 31. Dezember 2020 nicht mehr (31. Dezember 2019: 12,1 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung konnte insbesondere aufgrund der starken Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten reduziert werden. Dies ist im Wesentlichen auf den Verkauf des Segments Acoustics zurückzuführen und die damit abgegangenen Finanzverbindlichkeiten im vierten Quartal 2020.
Geschäftsjahr 2021 – STS startet gestärkt ins Jahr 2021
Für das Geschäftsjahr 2021 geht der Vorstand von einem organischen Umsatzwachstum in der Größenordnung von rund 10 % und einer Adjusted EBITDA-Marge im hohen einstelligen Prozentbereich aus. Dies basiert auf der Annahme, dass das chinesische Geschäft auf dem hohen Niveau von 2020 liegen wird. Dabei ist für China einerseits eine Marktnormalisierung in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten und anderseits ein weiterhin hohes Niveau beim Auftragseingang. In Europa wird mit einer kontinuierlichen Erholung des Nutzfahrzeugmarktes im Laufe des Jahres gerechnet. Außerdem wird die STS weiterhin Flexibilität zur Anpassung der Produktion an die OEM-Bedürfnisse und Marktereignisse aufweisen.
Aktuell (07.04.2021 / 12:40 Uhr) notieren die Aktien der STS Group AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,02 Euro (-0,25 %) bei 7,92 Euro.
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