Die STS Group AG (ISIN: DE000A1TNU68), vermeldet einen wichtigen Großauftrag aus China. Das Unternehmen wird in den kommenden sechs Jahren die komplette Front- und Seitenverkleidung für den ersten richtungsweisenden „Long-Nose-Truck“ eines großen chinesischen Nutzfahrzeugherstellers produzieren.
„Wir sind doppelt stolz auf diesen großvolumigen Auftrag. Denn einen der wichtigen Hersteller gleich bei seinem ersten Fahrzeug dieser für den chinesischen Markt vielversprechenden Art als Systemlieferant unterstützen zu können, ist für uns ein großer Erfolg“, erläutert Andreas Becker, Vorstandsvorsitzender der STS Group AG. Tatsächlich ist es erst seit 2016 durch ein neues Gesetz in China möglich, die so genannten „Long-Nose-Trucks“ zu bauen. Diese Nutzfahrzeuggattung bietet verschiedene Vorteile. Einerseits einen geringeren Spritverbrauch durch die bessere Aerodynamik, andererseits bessere Kühlungseigenschaften und insgesamt höhere Fahrleistungen.
Bisher produzieren erst zwei Hersteller solche Trucks in geringen Stückzahlen. Doch Marktexperten gehen davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren massiv steigen wird und weitere Hersteller (OEMs) diese Art von Trucks produzieren werden. Das voluminösere Design der Trucks bedeutet zugleich für die STS Group im Vergleich zu herkömmlichen Trucks einen höheren Wertschöpfungsanteil je Fahrzeug. Die Produktion der neuen Bauteile wird im zweiten Quartal des kommenden Jahres anlaufen. Gebaut wird im neuen Werk in Shiyan. Nach nur sechs Monaten Bauzeit war die Produktionsstätte im April 2019 feierlich in Betrieb genommen worden.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Die STS Group unterhält in China mittlerweile drei Werke sowie ein eigenes Forschung- und Entwicklungszentrum. Von seinen Investitionen in China erhofft sich das Unternehmen viel. „China ist der größte Wachstumsmarkt der Branche. Wir wollen unseren Marktanteil dort zukünftig stark ausbauen. Dieser Auftrag ist ein erster Schritt dorthin“, so Becker. Bereits heute beliefert die STS Group sieben der zehn größten chinesischen Nutzfahrzeug-OEMs und zielt darauf, diese Position in den nächsten Jahren stark auszubauen.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Die STS Group erwirtschaftete im ersten Quartal 2019 einen Umsatz von 95,5 Mio. EUR nach 108,9 Mio. EUR (-12,3%) im Vorjahresquartal. Wesentliche Faktoren für den Umsatzrückgang stellen dabei Rückgänge im relevanten Pkw-Markt, ein aktuell schwächeres Marktumfeld in China sowie das geplante Auslaufen eines Großauftrags dar. Trotz des Umsatzrückgangs im ersten Quartal konnte das EBITDA auf 4,3 Mio. EUR (3M/2018: 3,5 Mio. EUR) gesteigert werden. Das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) lag hingegen umsatzbedingt mit 4,3 Mio. EUR unter dem Vorjahr (3M/2018: 8,1 Mio. EUR). Das Konzernergebnis verbesserte sich im ersten Quartal auf -1,3 Mio. EUR (3M/2018: -1,7 Mio. EUR).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Im Bereich Acoustics führten schwächere Kundenabrufe im relevanten Pkw-Markt in Italien und Brasilien zu einem Umsatzrückgang von 15,4 % auf 29,1 Mio. EUR. Das EBITDA sank auf 0,0 Mio. EUR (3M/2018: 0,2 Mio. EUR). Die Ergebnissituation des Werks in Polen hat sich zwar im ersten Quartal 2019 verbessert, ist allerdings immer noch negativ. Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Kosteneffizienz sind in Umsetzung. Der Anlauf eines großen Auftrages Mitte 2020 wird zudem die Auslastung des Werkes deutlich erhöhen.
Der Rückgang im Bereich Plastics um 13,0 % auf 46,5 Mio. EUR resultierte hauptsächlich aus dem geplanten Auslaufen eines Großauftrags (ca. -3,0 Mio. EUR) sowie geringeren Kundenabrufen. Auf Grund der realisierten Effizienzsteigerungen sowie des Wegfalls der im Vorjahresquartal angefallenen negativen Sondereffekte stieg das EBITDA dennoch auf 3,0 Mio. EUR (3M/2018: 1,8 Mio. EUR) an.
Nach den im vergangenen Jahr in China erzielten Marktanteilszuwächsen verzeichnete das Segment China im ersten Quartal 2019 in einem insgesamt rückläufigen Markt mit 11,3 Mio. EUR einen um 9,6 % niedrigeren Umsatz (3M/2018: 12,5 Mio. EUR). Hierzu haben auch logistische Engpässe eines bedeutenden Kunden beigetragen. Das EBITDA lag bei 1,1 Mio. EUR (3M/2018: 2,1 Mio. EUR), was neben dem gesunkenen Umsatzvolumen auf die Anlaufkosten des neuen Werks in Shiyan zurückzuführen ist.
Mit 11,0 Mio. EUR lagen die Umsatzerlöse im Bereich Materials im ersten Quartal 2019 leicht unter dem Vorjahreswert von 11,3 Mio. EUR. Das EBITDA der aktuellen Berichtsperiode sank im Vergleich zur Vorjahresperiode von 0,8 Mio. EUR auf 0,4 Mio. EUR.
Vorstand bestätigt Prognose 2019
Die Rückgänge im ersten Quartal 2019 bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis gegenüber der Vergleichsperiode 2018 liegen im Rahmen der Erwartungen der Gesellschaft.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Unter Berücksichtigung der im zweiten Halbjahr erwarteten Marktbelebung sowie von Produktionsanläufen in China hält der Vorstand die am 4. April 2019 mit dem Geschäftsbericht 2018 publizierte Jahresprognose aufrecht. Diese sieht in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld ein stabiles Umsatzvolumen sowie ein Adjusted EBITDA mindestens auf Vorjahresniveau vor.