Die STEMMER IMAGING AG (ISIN: DE000A2G9MZ9) führt im Oktober wieder ihr Technologieforum Bildbearbeitung durch. Interessierte können den Branchentreffpunkt nutzen, um sich über aktuelle Trends zu informieren und Anregungen zu sammeln.
Hochkarätige Experten aus der Praxis informieren in 6 parallelen Vortragsblöcken über aktuelle Bildverarbeitungsthemen wie Industrie 4.0, Embedded Vision, Spectral Imaging oder Machine Learning. Ausblicke auf Zukunftstrends sowie Grundlagenvorträge zu den unterschiedlichsten Themen runden die Veranstaltung ab.
Im Rahmen der begleitenden Ausstellung präsentieren über 40 Partner der Stemmer Imaging AG ihre Lösungen und Produkte. Neben diesem Event gibt es unserer Meinung noch viele interessante Aspekte bei der Stemmer Imaging AG, deshalb haben wir um ein exklusives Interview mit den Verantwortlichen des Unternehmens gebeten. Heute können wir dieses Gespräch veröffentlichen. Spannend.
Herr Böhrnsen, die STEMMER IMAGING AG (ISIN: DE000A2G9MZ9) hat im Geschäftsjahr 2018/2019 seine Guidance erreicht. Angesichts eines „herausfordernden Marktumfelds“ sind Sie mit der Entwicklung zufrieden. Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des abgelaufenen Geschäftsjahres?
Lars Böhrnsen: Das Highlight auf operativer Ebene war – neben dem erfolgreichen vierten Quartal mit einem Umsatzanstieg um 14,7 % und der Erfüllung unserer Umsatz- und Ergebnisprognose – das Erreichen unserer Expansionsziele mit der Übernahme der französischen ELVITEC S.A.S., der Beteiligung an der österreichischen Perception Park GmbH sowie der jüngsten Übernahme der spanischen Infaimon S.L. Damit ist es uns nicht nur gelungen, unser Vertriebsnetzwerk signifikant auszuweiten, zusätzliche Impulse liefert die damit verbundene technologiebasierte Ergänzung unserer Produktpalette um zukunftsgerichtete Anwendungen wie Hyperspectral Imaging (HSI) und innovative Roboter-Bin-Picking-Systeme.
Ein weiterer Meilenstein für die STEMMER IMAGING AG war im zurückliegenden Geschäftsjahr sicherlich der Wechsel in den Prime Standard der Frankfurter Börse, mit dem wir uns einen noch umfassenderen Anlegerkreis bei nationalen und internationalen Investoren erschlossen haben.
Herr Dehn, worauf legen Sie bei der Integration neuer Beteiligungen besonderen Wert?
Arne Dehn: Das Geschäftsmodell von STEMMER IMAGING skaliert sowohl aufgrund der Plattformen im Bereich der Logistik als auch aufgrund unserer zentral organisierten technischen Support- und Beratungskompetenz. Daher gelingen uns schnelle Integrationen der Akquisitionen wie zuletzt in Frankreich und in den Niederlanden. Aber auch der organische Aufbau des Geschäfts in Italien wird hierdurch massiv beschleunigt. In Summe ist für uns wichtig, dass wir unsere Kompetenz bis hin zum Kunden in die jeweilige Region bringen und das in Landessprache und nach den regionenspezifischen Anforderungen.
Welche Rolle spielte bei diesen Akquisitionen die breite internationale Aufstellung?
Arne Dehn: Dies war ein wichtiger Faktor für uns. Wir haben nun die angestrebte breite Diversifizierung mit eigenen Standorten und Fachpersonal in allen wesentlichen europäischen Märkten erreicht. Somit weist STEMMER IMAGING zugleich eine nur geringe Abhängigkeit von einzelnen Kundensegmenten und regionalen Endmärkten aus. So ist der Umsatzanteil in Deutschland planmäßig erstmals auf unter 50 % gesunken, auch aufgrund deutlicher Umsatzanstiege in Regionen wie Skandinavien und Frankreich. Global gesehen bietet speziell die Infaimon S.L. mit ihren Standorten in Brasilien und Mexiko als Brückenkopf perspektivisch die Möglichkeit, in weitere attraktive Märkte wie beispielsweise die USA vordringen zu können.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Herr Böhrnsen, wie weit ist die Integration der neuen Tochtergesellschaften inzwischen fortgeschritten? Welche Synergien konnten Sie bereits heben?
Lars Böhrnsen: Die Integration der ELVITEC S.A.S. konnten wir im Geschäftsjahr 2018/2019 schneller als erwartet erfolgreich abschließen. Während die Integrationskosten unser Ergebnis im ersten Halbjahr 2018/2019 noch temporär belastet hatten, haben sich Synergieeffekte wie Einkaufsvorteile und der Abbau von Doppelstrukturen bereits in der zweiten Jahreshälfte positiv auf unsere Profitabilität ausgewirkt. Zudem ist der Integrationsprozess der spanischen Infaimon, die ab dem 1. Juli 2019 konsolidiert wird, reibungslos angelaufen. Hier sind wir voll im Zeitplan, Infaimon liefert bereits ab dem ersten Quartal 2019/2020 substanzielle Umsatz- und Ergebnisbeiträge.
Herr Dehn, Sie gehören seit dem 1. Januar 2019 dem STEMMER-IMAGING-Vorstand an und haben Anfang März den Vorstandsvorsitz übernommen. Welche Impulse konnten Sie in den ersten Monaten bereits setzen und wo sehen Sie auf operativer Ebene im Wesentlichen noch Verbesserungspotenzial bei STEMMER?
Arne Dehn: Zunächst einmal war für mich wichtig, dass wir den Übergang in der Führung des Unternehmens so gestalten, dass wir für unsere Kunden, Lieferanten und auch alle Mitarbeiter weiterhin die erste Branchenadresse als kompetenter und verlässlicher Partner sind. Zu diesem Prozess gehörte sicherlich das Fokussieren auf die Stärken des Unternehmens und das Vorantreiben des klaren Expansionskurses. In diesem Jahr haben wir die eingeleitete Neuaufstellung unseres Vertriebs mit Key Accounts und Flächenvertrieb in konkretes organisches Wachstum umsetzen können. Auf der Technologieseite haben wir einen wichtigen konkreten Schritt mit der Akquisition der innovativen Roboter-Bin-Picking-Systeme gesetzt, aber auch das eigene Leistungsportfolio der eigenen Software-Technologie weiter ausgeweitet. Zukünftig wollen wir unseren Schwerpunkt noch mehr auf die verstärkte Positionierung von STEMMER als echten Mehrwertdienstleister legen, nicht zuletzt, um unsere EBIT-Marge mittelfristig auf über 12 % steigern zu können.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Sie sprechen Fokussierung auf die Stärken und das Vorantreiben des Expansionskurses an. Was haben Sie konkret geändert und welche Impulse erwarten Sie durch diesen Umbau?
Arne Dehn: STEMMER IMAGING ist der anerkannte herstellerunabhängige Technologieanbieter im Bereich der industriellen Bildverarbeitung. Kunden bleiben bei uns und neue Kunden kommen zu uns, weil sie bei uns einen echten Mehrwert in der Beratung mit zuverlässiger Umsetzungskompetenz finden. Wir legen verstärkten Wert darauf, dass wir dieses Know-how, das echte Zeit- und Kostenvorteile für unsere Kunden bringt, über konkrete Portfolioangebote mit eigener Technologie und Service mithilfe unserer differenzierten Vertriebsstruktur in Marktanteilsgewinne umsetzen. Konkret muss dieser Mehrwert sowohl durch eigene Produkt- und Lösungsentwicklung und einen aktiven Vertrieb durchgängig über unsere gesamte Organisation beim Kunden deutlich wahrnehmbar ankommen. Dafür drehen wir an allen Schrauben, damit wir das in Wachstum und Steigerung unserer Profitabilität ausweisen können.
Herr Böhrnsen, der Auftragseingang hat sich mit einem Plus um 5,6 % auf 112,9 Mio. Euro erfreulich entwickelt. Sehen Sie bei den Ordereingängen erste Anzeichen einer konjunkturellen Eintrübung in einzelnen Märkten und wie schnell könnten Sie gegebenenfalls darauf reagieren?
Lars Böhrnsen: Eine signifikante Eintrübung können wir aktuell nicht erkennen. Das Plus beim Auftragseingang und das positive Book-to-Bill-Ratio zeigen, dass unsere Bildverarbeitungslösungen und -dienstleistungen gefragt bleiben. Dabei profitieren wir neben der erweiterten Produkt- und Servicepalette auch von einer langen und stabilen Kundenbindung. Und dank unserer großen Kundennähe und unserer angesprochenen breiten regionalen Aufstellung können wir auf Marktentwicklungen schnell und flexibel reagieren. Dies verschafft uns sicherlich einen weiteren Wettbewerbsvorteil, ebenso wie die bereits angesprochene geringe Abhängigkeit von einzelnen Endmärkten.
Was sagt die Unternehmensanalyse von HEUTE zu den Perspektiven für den Anleger?
Wie ist das neue Geschäftsjahr angelaufen? Und wann werden Sie eine konkrete Guidance veröffentlichen?
Lars Böhrnsen: Wie angesprochen sind wir mit einem soliden Auftragsbestand ins neue Geschäftsjahr gestartet. Entsprechend positiv blicken wir auf das laufende erste Quartal. Die Kombination aus wertsteigernden Akquisitionen sowie einem optimierten Produkt- und Servicemix liefert uns eine solide Basis, um auch im aktuellen Umfeld weitere Marktanteile hinzuzugewinnen.
Eine konkrete Guidance werden wir mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018/2019 am 26. September bekannt geben.
Herr Dehn, der Wechsel in den Prime Standard der Deutschen Börse hat bisher nicht die erhofften Kursimpulse gebracht. Mit welchen Argumenten wollen Sie neue Investoren überzeugen?
Arne Dehn: Die Kursentwicklung der letzten Wochen muss man sicherlich im Kontext mit der schwachen Entwicklung des Gesamtmarktes bzw. unserer Peer-Group sehen. Der jüngste Kursrückgang hatte unseres Erachtens keine unternehmensspezifischen Gründe – wir haben uns mit unseren vorgelegten vorläufigen Zahlen deutlich von unserer Peer-Group absetzen können. Die Rückmeldungen von Investorenseite waren durchaus ermutigend, entsprechend werden wir an unserem eingeschlagenen Wachstumspfad festhalten und unsere ehrliche, transparente und nachhaltige IR-Arbeit konsequent fortsetzen. Dabei werden wir einen Schwerpunkt darauf setzen, dass STEMMER IMAGING noch mehr als bisher als dynamisches, hoch digitalisiertes Unternehmen mit hoher Technologiekompetenz wahrgenommen wird.
Herr Dehn, Herr Böhrnsen, vielen Dank für das Gespräch.
Arne Dehn | Vorstandsvorsitzender der STEMMER IMAGING AG
– Geboren 1969
– Mehr als 20 Jahre Führungserfahrung in Technologieunternehmen der Kommunikations- und Sensortechnologie
– 1996 Verschiedene Fach und Leitungspositionen im Produktmanagement und Vertrieb der Siemens AG
– 2004 Vertriebsleiter, ab 2007 Geschäftsführer der Novar GmbH, ein Honeywell Automation Control Solutions Unternehmen
– 2011 Vorstand Technologieunternehmen TKH Group NV, Niederlande. Geschäftsverantwortung für Business Segment, das unter anderem Systeme und Lösungen im Bereich der industriellen Bildverarbeitung entwickelt und vertreibt.
– Seit Januar 2019 Vorstand der STEMMER IMAGING AG, seit März 2019 Vorstandsvorsitzender
– Arne Dehn trägt als Vorstandsvorsitzender der STEMMER IMAGING AG die Verantwortung für die Bereiche Konzernstrategie und -entwicklung, M&A, Vertrieb, Marketing, Einkauf und Personalwesen.
Lars Böhrnsen | Vorstand Finanzen
– Dipl.-Kaufmann, Steuerberater
– Geboren 1975
– Mehr als 13 Jahre Erfahrung im Finanzwesen
– 2004 ‒ 2010 Mazars Hemmelrath
– 2010 ‒ 2012 Siemens
– 2013 Eintritt bei STEMMER IMAGING als Leiter Finanzen & Controlling
– Seit 2017 Vorstand Finanzen
– Lars Böhrnsen war maßgeblich an der Integration neuer Tochtergesellschaften beteiligt.
Über die STEMMER IMAGING AG
STEMMER IMAGING ist einer der führenden Anbieter von Bildverarbeitungstechnologie für den Einsatz in Industrie und Wissenschaft in Europa. Mit einer perfekten Kombination aus innovativen Produkten, kompetenter Beratung und umfassendem Service unterstützt STEMMER IMAGING Kunden dabei, Bildverarbeitungsaufgaben einfach, sicher und schnell zu lösen. In 19 Ländern Europas stehen erfahrene Spezialisten für eine einfache Kontaktaufnahme und lokale Beratung zur Verfügung.
Kunden von STEMMER IMAGING profitieren von der Kombination aus einzigartiger Produktvielfalt weltweit führender Hersteller (z. B. Kameras, Optiken, Beleuchtungen, Bildverarbeitungssysteme, Software) und dem Lösungs-Know-how erfahrener Experten. Neben der technisch und wirtschaftlich optimalen Kombination von Komponenten für die jeweilige Aufgabenstellung kommt der lösungsorientierten Kundenbetreuung u. a. durch Machbarkeitsstudien, Entwicklungsdienstleistungen, Schulungen und einem kundennahen Support besondere Bedeutung zu.
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