Prime Standard | Steinhoff Aktie: Pepkor liefert starke Zahlen. Und löst Bedenken über wirtschaftliche Folgen der Unruhen auf.

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23.07.2021 – Nachdem  Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) vor kurzem ihr Vergleichsangebot – wohl auch durch die Niederlage gegen die Hamiltons & Trevo Capiatl „motiviert“ und möglicherweise wegen Zweifeln am Erreichen der notwendigen Quoren auf den Gläubigerversammlungen kräftig erhöht hatte (Für die Market claimants bedeutet das neue Angebot eine Erhöhung um rund 66 %) und Pepco mit seinen Zahlen zum 30.06.2021 ein positives Signal sendete,verunsicherten die Meldungen über Schäden bei der Südafrika-Tochter PepKor aufgrund der lokalen Unruhen. Und heute gibt es hier eine Entwarnung! Im Rahmen der heute präsentierten Quartalsergebnisse zum 30.06.2021 nimmt Pepkor auch zu den Folgen der Unruhe Stellung:

Umsatz steigt um 13,9 % auf 53,9 Mrd ZAR in den ersten Neun-Monaten- stark auch wenn der Basiseffekt…

Positives berichtet die SüdafrikaTochter Pepkor Holdings Ltd. über die vorläufigen Zahlen des am 30.06. 2021 geendeten Q3 ihres Geschäftsjahres 2020/21. Alles weist auf ein sehr gesundes Recovering nach den Lockdown-bedingten Geschäftsschliessungen hin. Während im April „nur“ von eienr signifikanten Gewinnsteigerung die Rede war, wird es jetzt konkret.

KW 29/2021 | Wochenrückblick auf die Kursachterbahn. Und weiter? Steinhoff, Shop Apotheke, BioNTech, GFT, Steico, Nel, Plug Power mit News…

Pepkor Holdings Ltd.  wirtschaftliche Prosperität ist auch für die Annahme des Vergleichsvorschlags wichtig

Denn 50 % des vorgeschlagenen Vergleichs, der rund 8-10 Mrd EUR strittige Forderungen gegen Steinhoff „erledigen soll“,  könnte die Steinhoff Holding in Form von Pepkor Aktien erbringen. Dazu kämen bei Vergleichsschluss mindestens weitere rund 620Mio EUR in Cash, Klappt natürlich nur, wenn die Pepkor-Beteiligung attraktiv für die Geschädigten des Bilanzskandals ist.

Und allein der Immobiliendeal zwischen Steinhoff International Holdings NV, im Dezember vereinbart , seit dem 14.04. freigegeben durch die Behörden, bedeutet bei der „Kaufpreiszahlung“ von 70 Mio neuen Pepkor Aktien einen kräftigen Buchgewinn von weit mehr als 50 % gegenüber der Pepkor-Bewertung im Dezember – gut für die Steinhoff-Bilanz.

Umsatz steigt im aktuellen Quartal sogar um 27,9 %

Und die jetzt veröffentlichten Zahlen sehen so wirklich gut aus. Daher überrascht der heutige Kurssprung börsennotierten Pepkor Holdings Ltd. auf 2.055,00 ZAR mit einem Plus von 3,06 % (JSE, 12:54 Uhr, 23.07.2021). Bereits eine starke Kursperformance in diesem Jahr. Bei den Zahlen zum Q2 (zum 31.03.2021) sprang der Kurs bereits auf 1.840,00 ZAR mit einem Plus von 3,45  %  an.  So liegt der Kurs immer weiter über den Corona-Tiefs im „Lockdown-Tal“ von 931 ZAR. Und Luft nach oben hat die Aktie. Wachstumszahlen stimmen trotz oder wegen Corona. Mit dem Fintech-Arm macht man jetzt bereits rund 10% des Gesamtumsatzes – mit hohen Wachstumsraten und profitabel.

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Während bis Ende März ein wachstum von 8,1 % erreicht werden konnte, erreichte man im letzten Quartal 27,9 % mit stark schwankenden Umsatzzahlen: Während der April schwach war, der Mai sehr stark beruhigte sich das wachstum im Juni wieder. Hierbei muss jedoch beachtet werdne, dass im Vorjahresquartal viele Stores (insbesondere Möbel und Elektronik) coronabedingt bis juni geschlossen waren. und gleichzeitig konnten die Konzernunternehmen  hohe Marktanteilsgewinne erzielen. Nur konservative Konsumkreditvergabe verhinderte höheres Wachstum.

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Gleichzeitig wurden  im Quartal 2,5 Mrd ZAR kurzfristige Verbindlichkeiten zu günstigeren Zinsen in längerlaufende Finanzierungen (Fälligkeiten 2024 und später) geswitcht.

Und zu den Schäden wegen der Unruhen gibt es eine klare Entwarnung – zumindest die wirtschaftlichen Auswirkungen betreffend!

Ein Grossteil der Schäden und auch die Betriebsunterbrechungen sind versichert. So dass wohl nur geringe bilanzielle Auswirkungen aus diesem „Schadensereignis“ zu erwarten sind: „As previously reported, the group has the necessary insurance cover in place to mitigate losses incurred for damage to assets, stock losses and business interruption. The process to quantify damages and initiate claims has started. Additional costs have been incurred to secure and safeguard assets and infrastructure. While these costs may not be fully recoverable, it is not expected to have a material impact from a group perspective.“

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Die genaue Schadenshöhe konnt enoch nciht ermittelt werden. auch die Wiedereröffnungen der stores erfolgen sukzessive und hängen von vielen externen Faktoren ab. Insgesamt 529 Stores (knapp 10 % aller Geschäfte des Konzerns) wurden zerstört und geplündert, dazu ein Auslieferungslager der JD Group.

DIE ZAHLEN im Einzelnen

Und den anfang macht die mit Abstand grösste Sparte:

Kleidung und Haushaltswaren plus 8,1 % auf 26,3 Mrd ZAR Umsatz, operativer Gewinn plus 15,1 % auf 4,1 Mrd ZAR

Mit  4 477 Geschäften und  154 Neueröffnungen (in 9 Monaten) bei insgesamt 163 Schliessungen – hiervon  111 JohnCraig Stores, die im Februar abgegeben wurden. So steht diese Sparte für weiterhin über 70 % des Konzernumsatzes. Pep und Ackermans ist die Hauptmarke in Südafrika. Die auserdem zum Segment gehörende ausserhalb Südafrikas tätige Pep Africa leidet immer wieder unter extremen Währúngsgverlusten aus 14 % Umsatzanstieg (like-for-like sogar 16,5 %) wurden mit geänderten Wechselkursen „auf ZAR-Basis“ MINUS 9,9 %. Aus Uganda zog sich der Konzern plangemäss bis zum 31.12.2020 vollständig zurück.

Das „Bekleidungsgeschäft“ steigerte den Umsatz im letzten Quartal um 28,7 %, im Neunmonatszeitraum um 14 %. Interessante Randnotiz: Tekki Town steigert seinen Marktanteil in Südafrika weiterhin kräftig im Markenschuhsektor – dieselbe Tekki Town deren Ex-Eigentümer derzeit den Vergleichsvorschlag torpedieren.

Pep and Ackermans  schaffte in Südafrika ein Wachstum von 31.8% im Quartal und 15.5% im Neunmonatszeitraum. Like-for-like (gleicher Verkaufsfläche) 29 % bzw. 13.3 %. Die „Spezialitäten“ insbesondere Tekki town wuchsen noch stärker: 36,5 % im letzten Quartal (ohne die abgegebene JohnCraig-Gruppe), 21,5 % im Neunmonatszeitraum.

Möbel, Haushaltsgeräte und Elektronik plus 22,1 % im Neunmonatszeitraum, plus 50,1 5 im letzten Quartal

Und diese Sparte steht mit rund 10 600 Mitarbeitern in ca. 900 Geschäften für gut 15,0 % des Konzernumsatzes. Zum Umsatzplus trug das erworbene Abacus Versicherungs Geschäft bei. Die Konsumentenkredite wurden in dieser Sparte zurückgefahren, was auch zu Lasten des Umsatzzuwachses ging. Aber hier legte man Wert auf die Qualität des Kreditbuches, welches im aktuellen Neunmonatszeitraum nur noch für rund 7  % der Verkäufe in Anspruch genommen wurde, im Vorjahreshalbjahr lag man noch bei 14%. Vorsicht aufgrund der Corona-Verwerfungen, die sich in geringeren Ausfallquoten niederschlagen sollte.

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Super lief es bei der Brokergruppe „Flash Group“, die mit zweistelligen Wachstunm weiterhin begeistern kann und ständig ihre Produktpalette erweitert und derzeit rund 200.000 Brokerkunden betreut. Bremsend wirkte auf den Spartenumsatz das Fintech Capfin, die wegen niedrigerer Zinseinnahmen und geringeren Darlehensvergaben zurückblieben. CapFin’s Kreditbuch reduzierte sich.  Insgesamt rund 1.600 Mitarbeiter sind in dieser Sparte tätig.  Anteil am Konzernumsatz: unter 10%.

Baumärkte und Bauzubehör – bereits verkauft, zum letzten Mal „in der Bilanz“ – plus 25,9 % beim Umsatz im Neunmonatszeitraum, im Quartal sogar plus 80 % – like-for-like 95,2 % bzw. 29,9 %

Beeindruckend ist das Wachstum der Sparte im Vergleich zum „Vorcorona“ Quartal 2019: Selbst hier steht ein Pluds von 9,9 %. Die unter Ertragsgesichtspunkten relativ lahme Sparte betreibt insgesamt 120 Baumärkte oder Baustoffhandlungen mit rund 7.000 Mitarbeitern. Der Verkauf sollte eigentlich schon  im ersten  Halbjahr 2021 abgeschlossen werden können. Bis dahin erzielt die Sparte „zum Abschied“ befriedigende Wachstumstahlen. Und hier läuft weiterhin die Prüfung durch die lokalen Kartellbehörden. Eine ABLEHNUNGSEMPFEHLUNG DES VERKAUFS DURCH EINE KOMMISSION VOM 28.05.2021 WIRD VOR EINEM „Wettbewerbsgericht“ geprüft werden, Termin ist noch offen.

Prognose – Lockdown bremst, aber man will weitere Marktanteile in der Krise gewinnen. Und das scheint zu gelingen. Die Wachstumsraten sind überzeugend – gerade für einen Retailkonzern. Möglicherweise ein zukunftsträchtigeres Investment als die um ihr Überleben kämpfende Mutter. Hier muss gewartet werden, ob es eine Resonanz zum erhöhten Vergleichsangebot gibt. Bisher hört man dazu nichts: Weder Hamilton, noch Steinhoff, noch Trevo Capital äussern sich, ob und wenn ja wie fortgeschritten eventuelle Verhandlungen gekommen sind. Bis zu den Gläubigerversammlungen muss hier Klarheit herrrschen, insbesondere da die Terminierung des südafrikanischen Gläubigertreffens auch noch an den Folgen des Urteils zugunsten Hamiltons und Trevo’s hängt. Revision läuft ohne Termineirung eine rmöglcihen Verhandlung.

Eine aussergerichtliche Einigung scheint im Interesse vieler Stakeholder sinnvoll und notwendig, um den gesamtvergleich nicht zu gefährden.

 

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