Prime Standard | Steinhoff Aktie Kurskapriolen: 0,23 – 0,06 und am Ende 0,18 EUR: Gestern zweimal JA und Wiese sagt für Donnerstag das dritte JA zu, Südafrika erledigt, fehlend Amsterdam und Tekki Urteil.

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07.09.2021 –  Die Aktie von Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) steht möglicherweise vor einem Schwung nach oben. aber gestern war erstmal Kurs-chaos angesagt – irrational und nur durch die extreme  Unsicherheit erklärbar. Wenn eine der Gläubigerversammlungen (in Südafrika  Abstimmungen in drei Gruppen, in Amsterdam eine) den Vergleichsvorschlag Steinhoffs ablehnen sollte, wäre der Konzern wahrscheinlich vor dem Ende. Andererseits könnte ab Donnerstag bei insgesamt viermal JA eien „neue chance“ für den Steinhoff Konzern bestehen. Wenn die Klage der Ex-Tekki Town eigentümer auf Liquidation des Konzerns abgelehnt werdne sollte vom Highcourt der Western Cape Region.

Wieder eien weitere – bekannte Hürde – auf dem weg. Und gestern gab es schon genug Aufregung:  Nachdem bereits die Abstimmung der Gläubigerversammlung in Amsterdam am Freitag vertagt werden musste auf Mittwoch, gab es gestern Morgen um

08:00 Uhr, 06.09.2021, Steinhoff meldet einstweilige Anordnung des Western Cape High Court eine der drei für heute angesetzten Abstimmungen zu verschieben – auf Antrag Steinhoffs

Eigentlich sollten „Nägel mit Köpfen“ in Südafrika gemacht werden: Entschieden werden solllte über die Forderungen gegen die „Vorgängergesellschaft“ der niederländischen Holding. Die Steinhoff Ltd. war seinerzeit an der Börse Johannesburg börsennotiert und deren Aktionäre „tauschten“ ihre Aktien vollständig in Aktien der neugegründeten niederländischen Holding, die am Frankfurter Aktienmarkt gelistet worden war.

Am 06.09. sollten in drei getrennten Versammlungen die verschiedenen Gläubigergruppen über den Vergleichsvorschlag der Steinhoff International Holding NV abstimmen.

Contractual Claimants Abstimmung auf den 09.09.2021, 11:00 Uhr verschoben!

Bedeutet: Wenn die beiden anderen Gruppen der „Geschädigten“ dem Vergleichsvorschlag zustimmen sollten, dann hängt alles an der Zustimmung der letzten „Gruppe“, den durch vertragliche Vereinbarungen „Geschädigten“ (Übertragung von börsennotierten Steinhoff Ltd. Aktien gegen Einbringung von Assets/Geld in die Steinhoff Gruppe). am Donnerstag.

HIER SCHEINT EINER DER EIGENTLICH BEREITS AUF LINIE GEBRACHTEN GLÄUBIGER „NICHT MITSPIELEN ZU WOLLEN“. Jedenfalls sah sich Steinhoff gezwungen am Sonntag beim High Court der Western Cape Region eine einstweilige Verfügung gegen die Titan Gruppe, die mit Christo Weise in Verbindung steht,zu beantragen, weil die eigentlich vertraglich zugesicherte Zustimmung zum Vergleich wohl erzwungen werden muss.

Wenn H2 die Zukunft wäre: Nel & Plug Power als Pureplayer oder lieber weniger riskant auf Linde oder beispielsweise Siemens Energy setzen?

2G Energy AG steigerte im ersten Halbjahr 2021 den Umsatz um 21,3 Mio. Euro auf 106,9 Mio. Euro. Wasserstoff soll Teil der KWK-Zukunft sein.

Evotec. Achtung stark gelaufen, warnen die Platow Briefe

Evotec’s Plattformansatz erhält von Bristol Myers Squibb Bestätigung, die erstmal 20 Mio EUR bringt, aber zukünftig noch mehr möglich macht.

Zustimmung von Christo Wieses Titan Gruppe eigentlich bereits am 24.03.2021 vertraglich zugesichert mit festem Zahlungsplan – aber offensichtlich Sand im Getriebe

Bereits am 24.03.2021 konnte Steinhof eigentlich das Thema „Titan“ als erledigt betrachten – es gab einen verbindlichen Vertrag oder besser gesagt eine „V ERGLEICHSUNTERSTÜTZUNGSVEREINBARUNG. ALLES HIERZU und ZUM HINTERGRUND DER FORDERUNGEN DER TITAN-Gruppe HIER.

10:00 Uhr, 06.09.2021: Gruppe der Financial Creditors stimmt im Gläubigerausschuss für den Vergleichsvorschlag Steinhoffs mit der notwendigen 75% Mehrheit.
11:00 Uhr, 06.09.2021: Christo Wiese erklärt in einem Interview, dass die Probleme der Titan einzelnen Vergleichsfragen geklärt werden konnten und die Titan Gruppe nun am Donnerstag dem Vergleichsvorschlag zustimmen werde – wohl entscheidend für die letzte Gläubigergruppenabstimmung am Donnerstag, 13:00 Uhr.

Auf der Internetseite www.news.com wird ein Interview der fin24 mit christo Wiese vom Montag Morgen veröffentlicht, in dme er klarstellt, dass nun alle fragen geklärt seien und Titan für den Vergleichsvorschlag nunmehr stimmen könne. So führt Jan Cronje in seinem Artikel „Christo Wiese’s Titan group to support Steinhoff settlement after removal of ‚uncertainties'“ aus. „Steinhoff’s former chairperson Christo Wiese says his Titan group of companies will vote in favour of Steinhoff’s multibillion-rand settlement proposal after „uncertainties“ were removed.“There are now no uncertainties. The terms are crystal clear,“ he told Fin24 on Monday morning.“  (fin24, „Christo Wiese’s Titan group to support Steinhoff settlement after removal of ‚uncertainties'“, Jan Cronje, 06.09.2021)

13:00 Uhr, 06.09.2021: Gruppe der „MPC“s – Käufer der Steinhoff Ltd. Aktie über den Markt stimmt im Gläubigerausschuss für den Vergleichsvorschlag Steinhoffs mit der notwendigen 75 % Mehrheit
15:00 Uhr, 06.09.2021: Aktienkurs de rSteinhoff fällt im XETRA-Handel von 0,23 EUR auf 0.06 EUR innerhalb kürzester Zeit
Wie erst um 17:30, 06.09.2021 in einer Steinhoff Unternehmensmeldung für den europäischen Kapitalmarkt veröffentlciht wird, hat am Nachmittag der Highcourt der Western Cape Region einen Antrag auf Abweisung der Klage der Ex-Tekki Town Eigentümer auf Liquidation der Steinhoff International Holding NV abgelehnt.

Auch wenn der gerichtshof noch nicht in der Sache entshcieden hat – hierzu sind Anhörungen am 09./14./15. 09. vom Highcourt angesetzt, so ist der Entscheid gegen die Einflussnahme der niederländischen Sachwalter der Steinhoff im Rahmen des niederländischen Gläubigershcutzverfahrens definitiv ein kräftiger Schuss vor den Bug. Und zeigte nochmals die Unberechenbarkeit des noch laufenden Verfahrens. Eine Liquidationsanordnung würde – selbst wenn gegen sie Revision eingelegt werdne kann – erstmal die Steinhoffsituation ins ungewisse stürzen. Auch wenn alle relevanten Gläubigerversammlungen zustimmen sollten. Und zumindest für das südafrikansiche $155-Verfahren sieht es nach Christo Wieses Abnicken und dem bereits zweifachen Ja der anderen beiden relevanten Gruppen sehr gut aus.

Gleichzeitig sollten die bereits gesehenen hohen Zustimmungsquoten in zwei Gläubigergrupopen und Christo wieses Ja für die grösste Fraktion der dritten Gläubigergruppe Rückenwind für die Amsterdamer Abstimmung am Mittwoch bringen – sahen wohl letztendlich auch die Aktienmärkte so –

Die Steinhoff Aktie erholte sich wieder vom Tagescrash und schloss letztendlich bei über 0,18 EUR im XETRA-Handel um 17:35 Uhr, 06.09.2021.

FAZIT DES TAGES: Zwei Gläubigergruppen stimmten dem Vergleichsvorschlag zu, die Zustimmung der dritten Gruppe scheint durch Chrsito Weises Zusage relativ sicher – wenn auch erst am Donnerstag abgestimmt wird. Die Highcourt Entscheidung im Tekki Town Verfahren zeigt jedoch wieder einmal wie fragil das Vergleichsgebäude ist – und das es noch kein Urteil zum Liquidationsantrag der Tekki Town Ex-Eigentümer gibt. Und ein Erfolg dieser Kläger könnte den gesamten vergleich hinfällig machen.

Und in Südafrika fällt die letztendliche Entscheidung: „Ende des Schwebezustands zwischen Zwangsliquidation oder „Dahinvegetieren“ bedroht durch für das Unternehmen nicht stemmbare Schadensersatzforderungen“ für den Steinhoff Konzern am Donnerstag um 13:00 Uhr. Rspektive durch den Highcourt der western Cape Region in einem der letzten offenen Verfahren, die einen Vergleich verhindern könnten.

Solllten alle drei Gläubigergruppenin Südafrika  jeweils mit ausreichender Mehrheit für den Vergleichsvorschlag stimmen – UND in Amsterdam am 08.09.2021 der „niederländische Arm“ abgesegnet worden sein, dann wird das gesamte Vergleichskonstrukt EFFEKTIV – WIRKSAM. Und danach sollte die Aktie – trotz bereits gesehener Kursavancen – möglicherweise vor einer Neubewertung stehen.

Und die möglcherwiese entscheidende Gläubigergruppe – hauptsächöich von Christo Wiese, dem Ex-Eigentümer von Pepkor, und verknüpften Unternehmen repräsentiert – wird nun am 09.09. voraussichtlich um 11:00 Uhr den Schlusspunkt für die Gläubigerversammlungen setzen – so oder so! Vor dem Highcourtentscheid.

Abstimmung des niederländischen Verfahrens VERTAGT auf den 08.09.2021 um 13:30 – ein wenig überraschend. Aber kein Beinbruch. Hält die Spannung aufrecht.

Ab 09.30 Uhr wurde am Freitag in einem Hearing vor dem Amsterdamer District Gericht von Gläubigervertretern in einerAnhörung über den Vergleichsvorschlag des Steinhoff Konzerns für die Beilegung der Streitigkeiten/Schadensersatzforderungen gegen die niederländische Steinhoff International Holdings BV..gesprochen. Hierbei ging es um die Verluste der Käufer der Aktie an der Börse und um Verluste aufgrund vertraglicher Vereinbarungen (beispielsweise Transaktionen, die mit Steinhoff -Aktien „bezahlt“ wurden). Insgesamt stehen für den „niederländischen Arm“ der Vergleiche 679 Mio EUR zur Verfügung.

Was solange währt, kann auch noch ein paar Tage mehr dauern – so könnte man sagen. Jedenfalls gab es Freitag um 17;25 Uhr eine Unternehmensmeldung der Steinhoff, die die Spannung aufrechterhält. Zu Beginn der Unternehemnsmeldung wurde darüber informiert, dass jetzt die notwendigen, teilweise noch ausstehenden Zustimmungen der Fremdkapitalgeber zum zweifach nachgebesserten Vergleichspaket vorliegen. Also endgültige Entwarnung an dieser Front. Und dann eine kalte Dusche für die Ungeduldigen, die dachten, das am Montag in Südafrika das letzte Kapitel der Schadensersatzforderungen gegen den Steinhoff Konzern eingeläutet würde:

Wenn H2 die Zukunft wäre: Nel & Plug Power als Pureplayer oder lieber weniger riskant auf Linde oder beispielsweise Siemens Energy setzen?
KW 35/2021 | Handelswoche in enger Range. Steinhoff. Nel. Evotec. Bitcoin Group,.STO. Encavis u.a. mit News. Wie geht’s weiter?
Die sog, „Rechters-Commissarissen“ – Führer des niederländischen Verfahrens – vertagten die Entscheidung über die Annahme des Vegleichspakets

Offensichtlich benötigte man mehr Zeit, um die vorliegenden und angemeldeten Forderungen im Rahmen des niederländischen Gläubigerschutzverfahrens zu werten und abschliessend zu akzeptieren oder eben abzulehnen, als gedacht. Und die Diskussion des Vorschlags wird auch mehr Raum eingenommen haben als erwartet – zu viele verletzte Gefühle, zu viel kriminelle Energie der „alten Führung“, zu viel passiert.  So wurde die Abstimmung über die Annahme des Vergleichspakets vertagt, was sicherlich im Interesse der berechtigten Forderungsinhaber liegen sollte. Denn die Vergleichssumme soll anteilig auf alle akzeptierten Forderungen verteilt werden. Also würde jede gestrichene Forderung die Anteile der anerkannten Forderungsinhaber erhöhen. Nach einem wahrscheinlich positiven Votum der Gläubigervertreter am 08.09.2021 wird das District Gericht die Entscheidung auf rechtmässiges Zustandekommen überprüfen und wahrscheinlich freigeben – „confirmation hearing“. Normalerweise ein eigentlich rein formaler Akt.

Sollte die Versammlung jetzt am 08.09.2021 zustimmen, wäre der ursprünglich „erste Teil des Vergleichskomplexes“ erledigt –

und der weitere Ablauf wäre für die Forderungsinhaber gegenüber der niederländischen Entity folgender: Sobald das niederländische  UND das südafrikanische Gläubigerschutzverfahren die verbindliche Annahme des Vergleichsangebots erklärt haben – mit ausreichender Mehrheit – ist der Vergleich WIRKSAM. Und eine Abwicklung der Zahlungen sollte drei Monate danach erfolgen – sofern de rWestern Cape Highcourt nicht querschiesst.

AUSFÜHRLICH HABEN WIR DIE AKTUELLE OPERATIVE STÄRKE DES RETAILKONZERNS ZUM 30.06.2021 UND DIE PERSPEKTIVEN AUS EINEM BÖRSENGANG DER 50% BETEILIGUNG MATTRES FIRM – DIE VON WERTLOS ZUM MILLIARDENKONZERN IN RASENDER GESCHWINDIGKEIT VORANKAM – IN UNSEREM LETZTEN BEITRAG DARGESTELLT:

Operativ unterlegt könnte der Konzern mit Zustimmung der Gläubiger ab dem 09.09. einen neuen Anfang wagen – wenn auch mit dauerhaft nicht tragbaren über 11 Mrd EUR Schulden

Alle Töchter wachsen kräftig, arbeiten operativ profitabel und bieten so derm Konzern eine gute Basis für ein Leben nach den Schadensersatzforderungen. Denn diese könnten durch die beiden Schutzschirmverfahren erledigt sein. Am 03.09 resp. 06.09. entscheiden die jeweiligen  Gläubiger-Versammlungen über die Annahme des Vergleichspakets.Das in den letzten Wochen noch zweimal nachgebesserte Angebot des Steinhoff-Konzerns bedeutet letztendlich eine Zahlung des Konzerns über insgesamt rund 1,426 Mrd EUR. Könnte die Lösung sein – vorerst.

Neben den namhaften Zusatzzahlungen von DELOITTE Niederlande und Südafrika, den D&O Versicherungen des Managements (ausser für die Haupttäter) und Zahlungen des nicht strafrechtlich verfolgten Managements erklärt sich der Steinhoff Konzern bereit folgende Zahlungen zu leisten, Stand 16.07.2021:

Original
settlement
amount (July 2020)
Revised total
settlement
amount (inc. 16 July 2021 & 11 August 2021 offers)
Total increase in settlement amount since July 2020
EURm ZARm EURm ZARm EURm ZARm % Inc.
SIHNV & SIHPL Market Purchase Claimants 267 442 175 66%
SIHNV Contractual Claimants 103 171 68 66%
Hemisphere CPU 40 66 26 66%
SIHPL Contractual Claimants: Titan 7,904 7,904
SIHPL Contractual Claimants: Other 1,653 1,653
SIHPL Market Purchase Claimants (current increase) 3,214 3,214 n.m.
EUR Total (of EUR and ZAR amounts) 969 1,426 457 47%
AUSFÜHRLICH HABEN WIR DIE AKTUELLE OPERATIVE STÄRKE DES RETAILKONZERNS ZUM 30.06.2021 UND DIE PERSPEKTIVEN AUS EINEM BÖRSENGANG DER 50% BETEILIGUNG MATTRES FIRM – DIE VON WERTLOS ZUM MILLIARDENKONZERN IN RASENDER GESCHWINDIGKEIT VORANKAM – IN UNSEREM LETZTEN BEITRAG DARGESTELLT:
Prime Standard | Steinhoff Aktie Krimi. Einstweilige Verfügung auf Antrag Steinhoffs wegen Wiese’s Titan: Teil-Abstimmung auf Donnerstag verschoben.
Freiverkehr | Mutares: Kräftiges Umsatzwachstum, Guidance hoch – und Geld von den Aktionären?

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