16.07.2021 – Es gilt: Steinhoff International Holdings NV (ISIN: NL0011375019) muss durch die beiden Schutzschirmverfahren versuchen das – noch? – alles beherrschende Problem der Rechtsstreitigkeiten im Laufe dieses Jahres abschliessend und „gerade noch tragbar“ zu lösen.
Und seit der Niederlage Steinhoffs vor dem Western Cape Highcourt läuft die Zeit gegen Steinhoff. Der Sieg der klagenden Trevo Capital und der beiden Hamilton Gesellschaften bringt das ganze „Vergleichsgebäude“ der beiden koordinierten Schutzschirmverfahren mit zwei Gläubigerversammlungen allein von der Zeitplanung her durcheinander.Daneben gibt es aber“noch“ den operativen Part. Und während gerade die Pepco Group NV (ISIN: NL0015000AU7) beeindruckende Quartalsergebnisse lieferte, brennt es an anderer Stelle:
PepKor Holdings Ltd erleidet hohe Schäden – derzeit rund 10 % der Geschäfte betroffen durch Unruhen
Und insbesondere da Pepkor-Aktien rund 50 % des Vergleichsangebots ausmachen, kommen diese Probleme für den Steinhoff-Konzern zur Unzeit. Bis jetzt halten sich die Aktien der PepKor Holdings Ltd (ISIN: ZAE000259479) an der Börse Johannesburg noch relativ gut bei 19,44 ZAR ( nur 10 % unter dem vor kurzem erreichten Jahreshöchststand von 21,75 ZAR). Aber auf Eurobasis sieht es schlechter aus. Hier machen sich die Währunsgturbulenzen durch die Unruhen bemerkbar: In Frankfurt liegt die Aktie mit 1,09 EUR rund 20 % unter dem vor kurzem erreichten Jahreshöchststand von 1,36 EUR. Und da die aggressivsten Vergleichsgegner in EUR respektive GBP „buchen“, wirkt sich die Entwicklung eher negativ auf die Vergleichschancen aus.
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Und die Folgen sind ja noch gar nicht absehbar – ebenso wenig wie die weitere Entwicklung
Also ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Aktionäre der Steinhoff International Holdings NV. Konkret sieht es derzeit so aus: Die eskalierenden Unruhen und Plünderungen, ausgelöst durch die Festnahme des Expräsidenten Jacob Zuma, die seine Anhänger auf die Strasse brachte, traf auch den südafrikanischen Retailkonzern schwer. Es sind viele Tote zu beklagen.
In den Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng wurden 489 Stores PepKor’s beschädigt und geplündert
Und hierbei reden wir von rund 9 % aller Stores des Konzerns. Zusätzlich wurde eines der 16 Auslieferungslager der JD Group in Cato Ridge, Provinz KwaZulu-Natal, zerstört und geplündert. Bei eine rWiedereröffnung der derzeit geschlossenen Stores wäre ein zumidnest für kurze Frist eine Belieferung durch die anderen 15 Lager möglich. Derzeit sind weitere Stores in schwankender Menge in den betroffenen Provinzen und angrenzenden Gebieten zum Schutz der Mitarbeiter in der letzten Woche geschlossen worden und bleiben dieses.
Schwere Schäden der Konzern-Infrastruktur und Assets in den betroffenen Provinzen, teilweise versichert.
Derzeit besteht noch grosse Unsicherheit für die zukünftige Entwicklung – enge Kontakte zu Sicherheitsbehörden , Behörden und Securityfirmen werden gepflegt. Die Schäden sind derzeit noch nicht abschätzbar! Auf jeden Fall besteht zumindest teilweise VERSICHERUNGSSCHUTZ für die entstandenen Schäden.
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Die Aufräumarbeiten und Wiedereröffnung einzelner Geschäfte nimmt Fahrt auf – noch auf geringem Level. Und wird sich bei weiterer Beruhigung der Lage beschleunigen. Entsprechende Task Forces wurden eingerichtet, um planvolles Weidernalaufen der Geschäfte zu ermöglichen. Und Leon Lourens, CEO von Pepkor stellt fest: “The vast majority of the stores across our footprint remain operational and as a group we are focused and determined to rebuild and restore affected operations as quickly as possible. It is a key priority for us to serve all our loyal customers as soon as possible and continue to make a positive difference in their lives – especially during this challenging time.“
ABER DER BLICK MUSS AUF DIE VERGLEICHSFRAGE MIT TREVO UN DHAMILTON FOKUSSIERT WERDEN
Seit der Niederlage Steinhoffs vor dem Western Cape Highcourt läuft die Zeit gegen Steinhoff. Der Sieg der klagenden Trevo Capital und der beiden Hamilton Gesellschaften bringt das ganze „Vergleichsgebäude“ der beiden koordinierten Schutzschirmverfahren mit zwei Gläubigerversammlungen allein von der Zeitplanung her durcheinander. Und ein Sondervergleich mit Hamilton und Trevo Capital könnte die
Büchse der Pandora öffnen
Allein die Zustimmung der Anleihegläubiger zu gewinnen auf rund eine Milliarde EUR Haftungsmasse zu verzichten, um den Vergleichsvorschlag für die klagenden Parteien „zusammenzuzimmern“, scheint nicht wesentlich steigerbar. Aber durch den Gerichtsentscheid werden bereits erbrachte Leistungen der Steinhoff International LTD (!) in Frage gestellt – weil der entsprechende Vorstandsbeschluss jetzt vom Gericht als nichtig bewertet wurde. Und jedes Nachverhandeln oder Nachbessern für eine Partei wird von den anderen -bisher zähneknirschend zustimmenden Beteiligten – möglciherwiese Anlass sein, für sich selber weitere Verbesserungen „herauszuverhandeln“. Unendliche Geschichte, die am Edne in einem Scheitern des Gesamtkonstrukts enden sollte.
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Revision gegen das Urteil? Ja, aber dann
Natürlich könnte Steinhoff versuchen gegen das ergangene Urteil Revision einzulegen, aber das würde die Zeitplanung für die Gläubigerversammlung in Südafrika weit in die Zukunft verschieben. Und dann ist die frage, wie würde die niederländische Gläubigerversammlung entscheiden, wenn bewust ist, das nur beie einem positiven Votum BEIDER Gläubigerversammlungen der Vergleich aktiv werden kann? Werden nicht alle zweifelnden Gläubiger – in Amsterdam grösstenteils „market claimants“ – gegen den Vergleich stimmen? Insbesodnere wenn dessen Umsetzung „irgendwann in einer unbestimmten Zukunft“ liegen würde? Also sollte eine Revision wahrscheinlich eine schlechte Alternative für Steinhoff sein. Und wohl auch für Trevo und die Hamiltons. Die drei Entities wollen eigentlich etwas ganz einfaches: Mehr Geld!
Also bleibt nur: Verhandeln!
Und dann hat Steinhoff immer noch eine Reihe interessanter, werthaltiger Assets, deren Wert in den letzten Monaten beträchtlich gestiegen ist – beid en börsennotierten Beteiligungen Pepco Group und Pepkor group am Börsenkurs ablesbar. Bei Mattres Inc. sollte der beeindruckende Turn-Around eine „Wertaufhellung“ bewirkt haben. Und der geplante Börsengang einer Beteiligung der Greenlit Brands – der Fantastic Furniture – sollte auch zumidnest deren Wert sichtbar machen.
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Es ist eigentlich erschreckend: Kurz vorm Ziel mit operativ wieder „Geld verdienenden“ Töchtern weltweit steht alles wieder in Frage
Und so ist der Druck auf Steinhoff eine Einigung mit den Hamiltons und Trevo Capital zu finden immens. Aber auch für die Hamiltons und Trevo Capital steht einiges auf dem Spiel: Ohne Einigung sollte im Rahmen eienr Abwicklung der Steinhoff Holding International NV der grösste Batzen für die Fremdkapitalgeben übrig bleiben. Und die „anderen Gläubiger“ müssten erstmal ihre Forderungen belegen und im rahmen der Insolvenz bewertet bekommen – sehr langwierig und mit vielen Unsicherheiten behaftet.
So deutet einges darauf hin, das eine Einigung im Interesse aller Beteiligten liegen sollte. Pokerspiel. Und das erschreckende dabei: Selbst wenn Steinhoff diese Hürde überwindet und letztendlich ebide Gläubigerversammlungen einem wie auch immer gearteten – nachgebessserten ? – Vergleich zustimmen, ist immer ncoh offen, ob danach noch genug Masse vorhanden sein sollte, die Überschuldungsproblematik und die überhöhten Zinskosten zu lösen. Deshalb: Viel Speilraum hat Steinhoff nicht ebi den Verhandlungen mit Trevo Capital und den Hamiltons.
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Was zuvor geschah:
Nur durch Zustimmung beider Gläubigerversammlungen in den angestrengten Schutzschirmverfahren könnte eine Annahme des Vergleichs erfolgen. Und durch Festlegung des Amsterdamer Bezirksgerichts auf den 03.09.2021 steht der Termin einer der beiden entscheidenden Gläubigerversammlung in Amsterdam. Aber letzten Freitag gab es dann einen Rückschlag für Steinhoff – Vermögensüberträge der südafrikanischen Steinhoff International Ltd. wurden per Gerichtsentscheid aufgehoben mit noch nicht absehbaren Folgen für den Vergleichsprozess. Und für die Terminierung der südafrikanischen Gläubigerversammlung.
Zielsetzung ist klar – und bleibt unverändert bei den Hamilton Gesellschaften: Mehr Geld!
Um eine möglichst hohe „Entschädigung“ für Verluste aus „Steinhoff -Engagements über die Börse“ zu erhalten, dazu erhielten die SPV’s Hamilton I und JHamilton II die Forderungen der Anleger, Versicherungen und Banken übertragen. Hamilton’s Geschäftskonzept ist im Endeffekt ein Hedgefondsansatz: Distressed Assets weit unter pari/zu geringen Kursen in einer Krisensituation erwerben/einbuchen und dann zu einem möglichst hohen Gewinn „verwerten“ mit entsprechender Gewinnbeteiligung/Prämie. Dieses Konzept funktioniert deshalb meisst sehr gut, weil Banken, Versicherungen und andere Vermögensanlagevehikel in Verlustsituationen bevorzugt Gewinne realisieren und die „leidenden Assets“ fast um jeden Preis aus den Büchern haben wollen. Und mögliche Besserungen den „Spezialisten“ überlassen.
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Während die Anleihegläubiger/Darlehensgeber einen goldenen Handschlag im Vorfeld erhielten, sehen sich die „über den Markt eingestiegenen“ Investoren benachteiligt
Das Fremdkapital, welches nach Entdeckung der Betrugshandlungen des alten Managements in „Gefahr“ geriet, wurde über sehr komfortabel erscheinende Regelungen zu 100 % in de rHöhe erhalten, zeitlich egstreckt und mit hohen 10 % Zinskupons versehen. Dagegen bietet das vergleichskonzept für „über dne Markt“ eingestiegene Investoren eine Quote von unter 10 % – der Unterschied zwischen Eigen- und Fremdkapital scheint sehr hoch. Zu hoch für Trevo Capital die beiden Hamilton Gesellschaften und die Ex-Eigentümer von Tekki Town.
Und für Steinhoff bleibt es wacklig, denn bisher gab es noch kein Klarstellung zum Fazit kurz nach südafrikansichen Urteil:
„SIHPL and the Company are considering the implications of the judgment, including for SIHPL’s proposed section 155 proposal, and will provide an update in due course.“ – übersetzt heisst es, dass die börsennotierte Steinhoff International Holding NV („company“) und die private ehemalige Steinhoff International Holdings Ltd. („SIHPL“), deren Aktionäre ihre Anteile seinerzeit 1:1 in die Steinhoff International Holdings NV tauschten und die ihre Vermögensgegenstände auf diese übertragen hatte, relativ ratlos über die möglichen Folgen des Gerichtsentscheids sind. HIER DAS URTEIL IM ORIGINAL – vom Southern African Legal Information Institute veröffenlicht.
Timing der Gläubigerversammlungen gestört – in Südafrika sollte es zumindest zu einer Verschiebung kommen, wenn nicht schnellstmöglich ein „Sondervergleich“ mit Hamilton/Trevo Capital geschlossen werden kann
Und nur wenn BEIDE Schutzschirmverfahren endgültig mit einem positiven Gläubigervotum abgeschlossen werden können, greift das gesamte Vergleichspaket. Ohne Südfrika keine Zahlungen für die Gläubiger im Amsterdamer Verfahren – so klar sind die Vergleichsvorgaben: Nur wenn beide Verfahren positiv entschieden werden, greifen die Zusagen, übrigens gilt dieses auch für die Zusatzzahlungen DELOITTE’s und der D&O-Versicherungen, die ja insgesamt im dreistelligen Millionenbereich „zulegen wollten“.
SNP, Nagarro und MBB. Lukas Spang bleibt dabei: Spannende Aktien. Warum? Im Gastbeitrag mehr dazu…
Auf einmal arbeitet die Zeit jetzt gegen Steinhoff
Jetzt muss schnell Klarheit her: Welche Auswirkungen hat das Urteil konkret für die südafrikanische Entity, für den Gesamtkonzern und für den Ablauf des südafrikanischen Schutzschirmverfahrens. Vermutlich wird man seitens Steinhoff versuchen die verbleibende Zeit für eine Einigung mit den wenigen, aber jetzt gestärkten, verbliebenen Opponenten zu lösen:
Neben den in Südafrika klagenden Ex-Eigentümern von Tekki Town wären das in erster Linie Trevo Capital und die beiden Hamilton Entities, die u.a. in Amsterdam noch eine Revision laufen haben, und auch beispielsweise die mit Seifert laufenden Verhandlungen zur Beilegung der Conforama-Streitigkeiten stehen noch im Raum. Diese hofft Steinhoff laut Quartalsbericht mit weiteren 100 Mio EUR beilegen zu können – übrigens ausserhalb der „Vergleichspakets“, welches durch den Gerichtsentscheid von Freitag auf einmal ins Wackeln geraten ist ( Zuvor wurde bereits in 2016 ein Betrag von 147 Mio EUR an Seifert gezahlt). Aber es bleibt dabei: Basis für Lösungen dieser existentiellen Probleme sind operativ „laufende“ Geschäfte/Töchter. Und das ist im Moment das einzig unbestritten positive:
Mattres Inc. und Greenlit Brands werden zu Gewinnmaschinen – beiden gelingt überzeugender Turn-Around!
Und dazu liegt jetzt seit dem 25.06.2021 der Halbjahresbericht zum 31.03.2021, ungeprüft, der Steinhoff International Holdings NV vor. Eins der positiven Highlights ist der extreme Ergebnisswing , der ehemals im Chapter 11 verfahren gerade noch mal geretteten Mattres Inc, an der Steinhoff immerhin noch rund 50 % hält. Den Rest musste man an Gläubiger abtreten, um das Unternehmen zu retten. Umstrukturiert, unter neuer, alter Vor-Steinhoff, Führung macht man so wieder kräftig Gewinne. Und auch Greenlit Brands gelang ein überzeugender Turn Around! Vorab Generelles, direkt danach Operatives. SEHRV GUTE ZAHLEN AUSFÜHRLICH ZUM 31.03.2021.
Chart: Steinhoff International Holding NV | powered by GOYAX.de