21.08.2017 – Die SolarWold AG (ISIN: DE000A1YCMM2) mit seinem Gründer Frank Asbeck sind im Mai dieses Jahres das zweite Mal in dies Insolvenz geschliddert. Und erneut – wie bereits 2013 – gaben die Gläubiger des einstigen Vorzeigeunternehmens der deutschen Solarbranche „Grünes Licht“ für einen Neuanfang.
Zusammen mit dem bekannten Geldgeber aus Katar kann Frank Asbeck mittels der neuen Gesellschaft SolarWorld Industries GmbH nun den neuerlichen Neustart durchführen. Allerdings mussten in diesem Zuge zunächst einmal mehr als die Hälfte der Belegschaft in den Werken freigestellt werden. Von den einst 1.700 Arbeitsplätzen in den Werken in Arnstadt (Thüringen) und Freiberg (Sachsen) bleiben gerade mal insgesamt 475 bestehen. Der Rest der Mitarbeiter kommt in eine Transfergesellschaft. Asbeck kündigte jedoch an, einige von ihnen künftig bei Bedarf wieder ins neue Unternehmen zurückzuholen. Die Frage ist dabei nur, ob sich das jemand noch einmal antun will.
Ferner sieht es so aus, dass die abgespeckte SolarWorld am Anfang rund 400 MW an geplanter Jahreskapazität produzieren wird. Asbeck will jedoch „in relativ kurzer Zeit“ wieder auf 1 GW kommen, was dann der Kapazität vor der Insolvenz entsprechen würde.
Ob diese Aussagen des Gründers dafür verantwortlich sind, dass der Kurs am letzten Freitag von 0,372 EUR (Schlusskurs 17.08.2017) um +46,51% auf 0,545 EUR (Schlusskurs 18.08.2017) hinaufschossen, ist eher zu bezweifeln. Auch die Nachricht aus den USA, dass das Urteil im Rechtsstreit über Lieferverträge mit dem Siliziumhersteller Hemlock Semiconductor auch in zweiter Instanz bestätigt wurde sowie der umstrittene Umstand, dass Hemlock nicht zur Gläubiger-Versammlung zugelassen wurde, können ebenso wenig der Grund für den kräftigen Anstieg gewesen sein.
Warum die Aktie zuletzt so stark stieg, bleibt somit das Geheimnis einiger Marktteilnehmer, welche die Aktie nun gekauft haben. Dass dieser „Insolvenzzock“ jedoch für alle gut ausgeht, ist eher unwahrscheinlich. Auch wenn das Papier heute noch einmal kräftig anzieht: Zumindest in Frankfurt notiert sie aktuell (21.08.2017 / 10:20 Uhr) bei 0,59 EUR und steht damit noch einmal um +7,27% höher als am letztem Freitag. Auf dem elektronischen Handelsplatz Xetra allerdings findet bis dato heute noch kein Handel statt.
Mit Material von dpa-AFX und Handelsblatt