Die SMT Scharf AG (ISIN: DE0005751986) musste in 2016 einen Umsatzrückgang hinnehmen, konnte aber den Konzerngewinn dennoch steigern.
Auch mit Blick auf das laufende Jahr 2017 geht man beim Unternehmen noch nicht von wesentlichen Umsatzsteigerungen aus. Dennoch ist CEO Hans Joachim Theiß positiv gestimmt, dass das Marktumfeld im Bereich der Bergbau-Ausrüstungen jetzt wieder eine konjunkturelle Trendwende vollzieht.
Der Vorstandsvorsitzende ist wegen der starken Marktstellung von SMT Scharf davon überzeugt, dass man von einem möglichen Aufschwung im Bergbausektor überdurchschnittlich profitieren wird. Weiterhin rechnet man durch das erwartete Wachstum in der Tunnelbaubranche, in der sich SMT Scharf in 2016 neu positioniert hat, mit zusätzlichen Einnahmen.
Konzernumsatz sinkt 2016 um -15,3%
Der Spezialist für Transporttechnik mit Fokus auf den Untertage-Bergbau verzeichnete im letzten Geschäftsjahr wie eingangs erwähnt einen deutlich gesunkenen Umsatz: Die Einnahmen gingen von 50,3 Mio. EUR in 2015 um -15,3% auf 42,6 Mio. EUR zurück.
Allerdings konnte man im vierten Quartal 2016 aufgrund einer sich abzeichnenden Erholung der Rohstoffpreise an den Weltmärkten wieder eine positive Umsatzentwicklung feststellen: Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Umsatz in den letzten drei Monaten des abgelaufenen Jahres von 14,9 Mio. EUR (Q4 2015) auf 15,9 Mio. EUR.
Diese positive Entwicklung wurde auch an der Börse honoriert: Die Aktie stieg von 10,60 EUR Anfang November 2016 binnen sechs Wochen um knapp +36% bis auf 14,415 EUR.
Bahnen bleiben wichtigster Umsatztreiber
Mit 91,4% (2015: 90,8%) bzw. 38,9 Mio. EUR entfiel erneut der Großteil des Gesamtumsatzes auf das Kernprodukt Bahnen. Demgegenüber trug die Sparte Sessellifte mit 3,7 Mio. EUR lediglich 8,6% (2015: 9,2%) zum Konzernumsatz bei.
Außerdem generierte das Unternehmen aus Hamm seine Umsätze hauptsächlich im Bereich des Kohle-Bergbaus. 35,8 Mio. EUR (2015: 41,2 Mio. EUR) wurden hier eingenommen. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz von 84% (2015: 82%). Die restlichen 6,8 Mio. EUR (2015: 9,1 Mio. EUR) wurden im Segment Nicht-Kohle-Bergbau generiert.
Darüber hinaus bleibt auch das Service-Geschäft weiterhin mit 68% (2015: 59%) bzw. 28,7 Mio. EUR (2015: 29,9 Mio. EUR) am gesamten Konzernumsatz gegenüber dem Geschäft mit Neuanlagen dominant.
Fokus auf Auslandsgeschäft
In Hinsicht auf die Regionen bleibt die prozentuale Umsatzverteilung ebenfalls weitestgehend wie im Vorjahr: SMT Scharf erwirtschaftete in 2016 mit 39,1 Mio. EUR (2015: 45 Mio. EUR) rund 92% (20105: 90%) im Ausland. Der Umsatz auf dem Heimatmarkt Deutschland schrumpfte indes unter anderem wegen der Schließung des Standorts im Saarland von 5,3 Mio. EUR (2015) auf 3,5 Mio. EUR.
Wichtigster Einzelabsatzmarkt ist nach wie vor Russland mit einem Anteil von 30% (2015: 25%) am Gesamtumsatz. China bleibt mit 19% (2015: 23%) ebenfalls ein wichtiger Zielmarkt. Hier sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr von 11,3 Mio. EUR (2015) auf 8,2 Mio. EUR. Eine positive Entwicklung gab es indes auf dem polnischen Markt: Hier stieg der Umsatz von 7,7 Mio. EUR (2015) auf 8,2 Mio. EUR, womit Polen in 2016 mit einem Umsatzanteil von 19% (2015: 15%) gleichauf mit dem Geschäft in China blieb.
Mehr Gewinn dank verbesserter Profitabilität
Auf Ergebnisseite konnte SMT Scharf durch eine Steigerung der Profitabilität, die EBIT-Marge ist von 4,6% (2015) auf 5,9% gestiegen, besser als im Vorjahr abschneiden. Das EBIT lag mit 2,5 Mio. EUR um +8,7% über dem Vorjahreswert (2015: 2,3 Mio. EUR).
Der Gewinn nach Steuern ist mit 1,9 Mio. EUR um +27,3% besser ausgefallen als in 2015 (1,5 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beläuft sich damit auf 0,45 EUR (2015: 0,36 EUR).
Verhaltener Ausblick für 2017
Aufgrund der positiven Auftragsentwicklung, der Auftragsbestand stieg zum 1. März 2017 um +16,6% auf 11,2 Mio. EUR, und wegen anstehender Aufträge aus Asien rechnet der Vorstand für 2017 mit einem Umsatz von mindestens 40 Mio. EUR bis 44 Mio. EUR. Das EBIT wird zwischen 2,2 Mio. EUR und 3 Mio. EUR erwartet.
Aktie seit Jahresanfang im Seitwärtsmodus
Die Aktie von SMT Scharf hatte Ende letzten Jahres deutlich zulegen können, tritt aber im neuen Börsenjahr bisher mehr oder weniger auf der Stelle. Der Kurs bewegt sich seit Jahresanfang in einer Range von etwa 13,30 EUR bis 14,20 EUR. Aktuell notiert die Aktie bei 14,00 EUR.
Bezogen auf das Konzernergebnis in 2016 ist SMT Scharf derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31,11 bewertet, was für sich gesehen erst einmal nicht günstig ist. Anleger, die jedoch davon ausgehen, dass ein nachhaltiger Aufschwung im Bergbausektor bevorsteht und SMT Scharf davon überdurchschnittlich profieren wird, können spekulativ auf eine Fortsetzung des im Februar 2016 (8,15 EUR) begonnenen Turnarounds der Aktie setzen.
Immerhin stand das Papier in 2013 noch bei Kursen um die 25 EUR. Allerdings hatte SMT Scharf in 2012 auf noch einen Umsatz von 105,4 Mio. EUR und einen Gewinn von 11,7 Mio. EUR vorzuweisen.
Mit Material von SMT Scharf AG