Prime Standard | Senvion noch mal davongekommen?

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Die Senvion S.A. (ISIN: LU1377527517)hat mit seinen Kreditgebern und wesentlichen Anleihegläubigern heute einen Massekreditvertrag über EUR 100 Mio. unterzeichnet.

Der Kredit ermöglicht Senvion die Fortführung der Geschäftstätigkeit, nachdem vergangene Woche für bestimmte Gruppengesellschaften Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt wurden. Der Kredit hat sämtliche erforderlichen Gremienzustimmungen erhalten und ermöglicht substanzielle Ziehungen bereits in dieser Woche, die das Unternehmen zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs und zur Finanzierung der nicht insolventen Tochtergesellschaften verwenden kann.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Yves Rannou, CEO von Senvion, sagte: „Wir möchten sowohl unseren Kreditgebern als auch unseren wesentlichen Anleihegläubigern für ihre Unterstützung im Rahmen der Gewährung des Massekredits danken, der es uns ermöglicht, unseren Geschäftsbetrieb fortzusetzen. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Tatsache hilfreich, dass es uns gelungen ist, unsere Installationen im ersten Quartal erheblich zu steigern. Das sind ermutigende Neuigkeiten für uns alle und natürlich auch für unseren Transformationsprozess. Viele unserer Kunden und Lieferanten haben uns bereits ihre Unterstützung zugesichert und wir werden den engen Dialog mit ihnen fortsetzen. Auch den Einsatz und das Engagement unserer Mitarbeiter, Senvion bei diesem Prozess zu unterstützen, schätzen wir sehr.“

Der vorranging besicherte Massekredit mit einer Laufzeit von zwölf Monaten wird genutzt, um Senvion die finanzielle Flexibilität zu verschaffen, den zu Beginn des Jahres begonnenen umfassenden Transformationsprozess fortzusetzen. Das Management unter der Leitung von CEO Yves Rannou hat Maßnahmen zur Stärkung des Unternehmens, zur Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit, zur Konzentration auf die attraktivsten Märkte, zur Straffung des Produktportfolios, zur Verbesserung der Installationsausführung sowie zur Effizienzsteigerung im Servicegeschäft eingeleitet.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}

Eigentlich läufts

Diese Transformationsinitiativen zeigen erste positive Ergebnisse. Im ersten Quartal 2019 installierte Senvion weltweit 366 MW, mehr als doppelt so viel wie im ersten Quartal 2018. Der Großteil der neuen Kapazität wurde für Kunden in den Wachstumsmärkten in Südamerika und Australien installiert, wo Senvion die Projektumsetzung deutlich verbessert hat. Mit rund 120 MW in Chile und Argentinien und fast 110 MW in Australien, machen diese Wachstumsmärkte über 60% der Installationen im ersten Quartal aus. In Indien, einem weiteren wichtigen Wachstumsmarkt, hat Senvion zudem seine erste Turbine gebaut und installiert.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (5 Aktien)}

Servicegeschäft mit großem Auftragsbestand und Gewinn

Senvions wichtiges Servicegeschäft entwickelt sich weiterhin positiv. Ende des ersten Quartals 2019 betrug die installierte Gesamtleistung 14,1 GW, sodass Senvions starkes und profitables Servicegeschäft weiter gewachsen ist. Rund 80% von Senvions installierten Windenergieanlagen werden durch das Unternehmen selbst gewartet, das Auftragsbuch im Servicegeschäft beläuft sich aktuell auf rund EUR 2,8 Mrd. Die durchschnittliche Vertragsdauer liegt im Servicebereich bei mehr als zehn Jahren, was eine langfristige Visibilität von Umsatz und Cashflow ermöglicht.

Senvion – in der Insolvenz

Senvion ist ein weltweit führender Hersteller von Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Windkraftanlagen für nahezu jeden Standort – mit Nennleistungen von 2 MW bis 6,33 MW und Rotordurchmessern von 82 Metern bis 152 Metern. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden projektspezifische Lösungen in den Bereichen Turnkey, Service und Wartung, Transport und Montage sowie Fundamentplanung und -bau. Die Senvion-Systeme werden hauptsächlich in den großen TechCentern in Osterrönfeld und Bangalore entwickelt und in den deutschen und portugiesischen Werken in Bremerhaven, Vagos und Oliveira de Frades sowie in Żory-Warszowice, Polen und Baramati, Indien, hergestellt.

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Mit rund 4.000 Mitarbeitern weltweit nutzt das Unternehmen die Erfahrung aus der Herstellung und Installation von mehr als 8.200 Windkraftanlagen weltweit. Die operative Tochtergesellschaft Senvion GmbH mit Sitz in Hamburg ist durch Vertriebspartner, Tochtergesellschaften und Beteiligungen in europäischen Märkten wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Rumänien, Portugal, Spanien, Schweden und Polen sowie weltweit in den USA, China, Australien, Japan, Indien, Chile und Kanada vertreten. Und dann kam die Krise – zu wenig Liquidität, wohl zu oft weitergereicht als Cash Cow, Managementfehler wohl auch und nun der Versuch umzubauen und die Konjunktur für Windkraftanbieter zu nutzen – Nordex machts vor oder Vestas. Was die derzeitigen Aktionäre am Ende davon haben, falls der Turn-Around beginnt ist noch vollkommen offen – ein Roulette Spiel: Schwarz oder Weiß.

 

Aktuell (18.04.2019 / 10:16 Uhr) notieren die Aktien der Senvion SE  im Xetra-Handel mit einem Erleichterungsschub mit sagenhaften 78% im Plus  bei 1,48 EUR. Man glaubt wieder an die Überlebensfähigkeit der Gesellschaft oder will man nur daran glauben?


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