08.12.2021 – Der Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG (ISIN: DE0007314007) setzt auf die Wallbox und Ladestationen von EnBW. Und will so (mit-)reiten auf E-Mobilitätswelle. Als – noch kleine – Ergänzung zum schwächelnden klassischen Geschäft. Während das klassische Geschäft langsam wieder on track ist, gelang gestern im Bereich E-Mobilität ein wichtiger Schritt, die Angebotspalette sinnvoll zu erweitern. Erfolgreiche Restrukturierungen im „Altgeschäft“, Fokussierung, Trennung von Verlustbringern und die neue Karte E-Mobilität halfen der Aktie in den letzten Monaten „aus dem Tal der Tränen“. Von gut 0,70 EUR noch im Dezember letzten Jahres erholte sich die Aktie aktuell auf rund 2,70 EUR.
Zwischenschritt: Wiederaufnahme in den SDAX am 20.12.2021
Im März letzten Jahres musste die Heidelberger den SDAX verlassen – Ausdruck einer langwährenden Unternehmenskrise, die bereits mit schrumpfenden Umsätzen in 2000 begann. Jetzt scheint man kleiner, effektiver und flexibler aufgestellt. Alte Zöpfe aus der „RWE-Zeit“ mussten abgeschnitten werden, die Filetgrundstücke in Heidelberg versilbert werden, schmerzhafte Restrukturierungen umgesetzt werden.
Neue Heidelberger Druckmaschinen schaut über den Tellerrand hinaus
Die neue Produktgruppe „Wallboxen“, die im richtigen Moment die steigende Nachfrage nach Ladestationen „zuhause“ bedient, bietet dem Konzern Perspektive: Steigende Absatzzahlen der Wallboxen von Heidelberg in Österreich und der Schweiz zeigen die auch internationale Konkurrrenzfähigkeit. So konnte das Unternehmen bisher in beiden Ländern zusammen eine mittlere vierstellige Anzahl an Ladelösungen der beiden Modelle Heidelberg Wallbox Energy Control bzw. Heidelberg Wallbox Home Eco verkaufen. Damit etabliert Heidelberg sich auch in diesen beiden Ländern als einer der führenden Anbieter.
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Vierte Wallbox-Produktionslinie geht in Betrieb
Aufgrund der gerade auch international weiter ansteigenden Nachfrage nach Ladelösungen für Elektrofahrzeuge im privaten Bereich hat Heidelberg erneut am Standort Wiesloch-Walldorf investiert und im November früher als geplant eine vierte Produktionslinie im Bereich E-Mobilität in Betrieb genommen. Damit steigen die Produktionskapazitäten konstant weiter, nachdem sie bereits zu Beginn des Jahres verdoppelt worden waren. Vor dem Hintergrund rasant zunehmender Absatzzahlen liegt auch die Umsatzentwicklung im Bereich Elektromobilität bei Heidelberg bereits jetzt deutlich über dem für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 geplanten Gesamtvolumen.
„Die Entwicklung in unserem Geschäft mit Ladetechnologie boomt“, sagt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender bei Heidelberg. „Wir sind trotz nach wie vor nicht reibungslos funktionierender Logistikketten lieferfähig und treiben mit dem Ausbau unserer Produktion das Wachstum im Bereich Elektromobilität weiter voran.“
Und jetzt auch im öffentlichen Bereich Dank EnBW
Heidelberger meldete gestern, die Ladesäulentechnologie des Energieunternehmens EnBW aus Karlsruhe übernommen zu haben. Das neue Angebot richtet sich vor allem an Stadtwerke, Kommunen, Unternehmen und für Kundenparkplätze, vornehmlich in Deutschland und Europa. Mit dem rasanten Hochlauf an E-Autos wird in Deutschland und der EU auch das Netzwerk an flächendeckenden Ladepunkten bis zum Jahr 2030 deutlich erweitert. Der Verkaufsstart der Ladesäule von Heidelberg ist für Mitte 2022 vorgesehen. Zukünftig sollen die neuen Produkte auch in Betreibermodellen, beispielsweise im Flottenmanagement eingesetzt werden.
„Wir bauen unser Portfolio im boomenden Markt für Elektromobilität Schritt für Schritt aus“, sagte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Mit dem Angebot an intelligenten Ladesäulen erschließen wir uns ein neues Marktsegment für unser Zukunftsfeld. Damit werden wir Umsatz und Profitabilität in diesem Bereich weiter steigern können.“
Gute Portfolioergänzung
Die angebotene Ladesäule ist die erste barrierefreie Ladestation für den öffentlichen Raum. Sie bietet einen 2×22 kW Typ 2 Anschluss (IEC 62196) an und ist TAB-konform. Auf Kundenwunsch kann das Branding der Ladestationen individuell gestaltet werden. Für den Endverbraucher bietet ein 10-Zoll-Klartextdisplay eine bequeme und einfache Menüführung für den Ladevorgang. Zudem ist die Ladesäule vernetzbar und mit eichrechtskonformen Abrechnungsmöglichkeiten ausgestattet.
Dazu ist das System an alle marktüblichen Backendlösungen über OCPP 1.6 JSON/SOAP, unter anderem auch SAP, anzubinden. Erst kürzlich hat Heidelberg mit SAP eine strategische Zusammenarbeit bekanntgegeben, um das einfache Betreiben, Überwachen und Abrechnen über Cloud-Software sicherzustellen. Ein wichtiger Schritt, um die Verwaltung der Ladestationen und die Geschäftsprozesse rund um Abrechnung, Rechnungsstellung und Zahlung automatisch abwickeln zu können.
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Dass dieses Geschäft Zukunft hat, kann man wohl ohne weiteres bestätigen. Ob dieses Zukunftsfeld ausreicht den ganzen Heidelberger Druckmaschinen Konzern wieder „on track“ zu bringen, wird von einigen bezweifelt. Eine eher vorsichtige Einschätzung des Platow Briefs zur Heidelberger veröffentlichten wir vor einiger Zeit.
Aktuell (08.12.2021 / 08:04 Uhr) notiert die Aktie der Heidelberger Druckmaschinen AG im Frankfurter-Handel unverändert bei 2,74 EUR.