Die Schaltbau Holding AG (ISIN: DE000A2NBTL2) sieht in Nachhaltigkeit einen wichtigen potenziellen Umsatz- und Innovationstreiber. Und das Unternehmen ist auf einem strammen Wachstumskurs. Das haben auch andere gesehen: Schaltbau wird übernommen. Sicher. Denn bereits 69 % der aktien sind „sicher“. Schade für das Börsenparkett. Wieso?
Nach der „Übernahme“ wird es wahrscheinlich nach bekanntem Muster weitergehen. Und am Ende: Squeeze Out
Und das ist um so wahrscheinlicher, weil es sich beim übernehmenden um einen „Hedgefonds“ handelt. Aber der gebotene Preis von 53,50 EUR je Schaltbau-Aktie ist durchaus attraktiv – für den Moment. Schaltbau hat bereits vor einiger Zeit ein überzeugend erscheinendes „Zukunftskonzept“ – die Strategie 2023 – vorgestellt, die im Erfolgsfalle durchaus eine grössere, profitablere Schaltbau „schaffen“ könnte. Weitere Informationen zur Strategie in dem seinerzeit vom nwm mit den Vorständen der Schaltbau geführten EXCLUSIVINTERVIEW.
Wahrscheinlich droht mittelfristig ein Delisting der Aktie. Ein bekanntes Muster um die Anteile weiter auszubauen. Und die restlichen Aktionäre mürbe zu machen. Wobei eine Handelbarkeit der Aktie weiterhin an der Hamburger Börse gewährleistet sein sollte. Also kein Grund nervös zu werden. Und viel später – oder auch eher – wird es nach Erreichen der der entsprechenden Aktienmehrheit wohl zu einem Squeeze Out kommen. Mit einem wahrscheinlich noch höheren Angebot. Erinnert an VTG, die vor einigen Tagen „beim letzten Akt“ ankam: „Was PNE Aktionäre oder Tele Columbus Aktionäre von VTG lernen können. Aus 53,00 EUR werden mindestens 88,11 EUR.“
Erfolgreich Restrukturierung abgeschlossen und jetzt auf profitablen Wachstumskurs – Carlyles Timing ist gut
„Carlyle hat sich mit einer Reihe erfolgreicher Investitionen auch im deutschen Markt als sehr verlässlicher, verantwortungsvoller und starker Partner erwiesen“, so Dr. Jürgen Brandes, CEO der Schaltbau Holding AG. „Das Angebot wie es sich derzeit darstellt, ist eine große Chance für alle unsere Stakeholder. Mit der zusätzlichen finanziellen Unterstützung, dem globalen Branchenzugang und Netzwerk von Carlyle können wir unsere Wachstumspläne, die wir in unserer Strategie 2023 dargelegt haben, deutlich beschleunigen.“
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Natürlich hilft das Geld Carlyle’s verbunden mit entsprechender Expertise und Netzwerk auf dem Expansionspfad der Schaltbau. Und so muss sich der Aktionär eigentlich nur fragen: Kurzfristig einen „schönen Kursanstieg“ mit einer Prämie 32 % auf den Schlusskurs der Aktie am 6. August 2021 und von 44 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate mitnehmen. Oder „an Bord bleiben“ in der Hoffnung auf mittel- und langfristig höhere Kurse. Auch wenn nach „Durchführung der Übernahme“ wohl das Kursniveau erstmal unter den Übernahmepreis von 53,00 EUR fallen sollte, könnte bei Verbesserung der Eckdaten zukünftig mehr drin sein.
Und wenn es am Ende zum Squeeze Out kommen sollte, dann wird der Preis sowieso von unabhängigen Gutachtern ermittelt. Er sollte bei wirtschaftlichem Erfolg der Strategie 2023 höher liegen können. Das muss zumindest die Erwartung Carlyles sein. Warum sonst sollte man jetzt 53,00 EUR zahlen?
Übernahmen häufen sich in letzter Zeit – die Kassen scheinen voll
Oder Rocket Internet mit Delisting, RIB Software mit Squeeze Out, Tele Columbus mit Übernahme, AKASOL, VTG mit Squeeze Out usw. Eine lange Liste in den letzten Monaten. Anlagenotstand lässt Übernahmen noch interessanter erscheinen. Gerade bei Gesellschaften, die
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