Die Schaltbau-Gruppe (ISIN: DE0007170300) hat im vierten Quartal 2017 wie erwartet eine positive operative Entwicklung erzielt.
Entsprechend der Ankündigung des Managements stieg der Konzernumsatz von 509,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 516,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern – EBIT – des abgelaufenen Geschäftsjahres war wie angekündigt negativ und betrug -23 Mio. EUR. Nicht-operative sowie nicht-zahlungswirksame Einmalbelastungen durch die Wertberichtigung der zum Verkauf gestellten Tochtergesellschaft Albatros S.L.U. („Schaltbau Sepsa“) beliefen sich auf insgesamt 24,2 Mio. EUR. Im Rahmen des Wertminderungstests der mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 veräußerten Tochtergesellschaft Schaltbau Pintsch Bubenzer entstanden zudem einmalige Belastungen in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Ohne Einbezug dieser beiden Sachverhalte lag das EBIT von Schaltbau für das Geschäftsjahr 2017 bei 2,4 Mio. EUR.
Sehr deutlich, um 7,8 %, stieg der Auftragseingang im Schaltbau-Konzern im Jahr 2017 an. Mit den erwartet hohen Auftragseingängen im vierten Quartal wurden 2017 in Summe 594,0 Mio. EUR (Vorjahr: 551,2 Mio. EUR) neue Aufträge verbucht. Der Auftragsbestand des Konzerns zum 31. Dezember 2017 lag mit 508,3 Mio. EUR ebenfalls wesentlich – 18,3 % – über dem Vorjahreswert (429,8 Mio. EUR).
„Finanzlage stabilisieren, Kosten senken, Wettbewerbsfähigkeit stärken – mit dieser Agenda ist der neue Vorstand im letzten Jahr angetreten, um die Schaltbau-Gruppe wieder auf Kurs zu bringen. Bei allen drei Zielsetzungen waren wir erfolgreich. Zudem haben wir operativ eindeutig wieder Tritt gefasst. Schaltbau ist wesentlich robuster aufgestellt und aussichtsreicher positioniert als noch vor zwölf Monaten, auch wenn immer noch ein anspruchsvoller Weg vor uns liegt,“, kommentiert Dr. Bertram Stausberg, seit 1. April 2017 Sprecher des Vorstands der Schaltbau-Holding AG, den heute vorgelegten Konzern-Abschluss des Unternehmens für 2017 sowie die Prognose zur weiteren Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2018.
Das Management bekräftigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Fokussierung der Schaltbau-Gruppe auf strategische Kernkompetenzen und zur Steigerung der Profitabilität konsequent fortgeführt werden. Schaltbau schließt auch künftig nicht aus, sich von Geschäftsfeldern zu trennen, die perspektivisch nicht zum Kerngeschäft zählen bzw. nicht nachhaltig profitabel sind. Mit dieser Zielsetzung wird das Unternehmen bis zum Geschäftsjahr 2020 zwar gegebenenfalls nominelle Umsatzrückgänge verbuchen, gleichzeitig jedoch eine schrittweise, deutliche Steigerung der Profitabilität erzielen können und mit seinen Kerngeschäftsbereichen expandieren.
Im laufenden Geschäftsjahr 2018 wird die gerade abgeschlossene Veräußerung der Schaltbau Pintsch Bubenzer-Gruppe zu einem Umsatzrückgang führen, der durch das geplante moderate organische Wachstum der verbleibenden Gesellschaften nur zu einem Teil ausgeglichen werden kann. Im aktuellen Konsolidierungskreis, d.h. ohne die Umsätze von Schaltbau Pintsch Bubenzer, jedoch einschließlich der Umsätze von Schaltbau Sepsa erwartet das Management für das laufende Jahr einen Konzernumsatz von 480 Mio. EUR bis 500 Mio. EUR und einen Konzernauftragseingang im Bereich von 500 Mio. EUR bis 520 Mio. EUR. Auf der Grundlage der schon in 2017 verbesserten Auftragslage soll sich die EBIT-Marge 2018 (vor Einmaleffekten) auf etwa 3 % vom Umsatz verbessern. Hierzu werden erste positive Auswirkungen der im Jahr 2017 begonnenen Restrukturierung beitragen können. So sollen Produktivitätssteigerungen durch optimierte Fertigungsprozesse und verbesserte Einkaufskonditionen zu geringeren Material- und Personalkosten führen. Nicht-operative Sondereffekte werden möglicherweise auch 2018 aus Restrukturierungsmaßnahmen und negativen Ergebniseffekten im Zusammenhang mit der Veräußerung von Tochtergesellschaften resultieren.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 waren Produkte für Schienenfahrzeuge des Segments Mobile Verkehrstechnik der wesentliche Wachstumstreiber der Schaltbau-Gruppe, während die Stationäre Verkehrstechnik deutlich nachgab. Wesentliche Beiträge zu Umsatz und Ergebnis lieferte das Komponentengeschäft.
Auftragseingang und Umsatz im Segment Mobile Verkehrstechnik stiegen deutlich an: Der Auftragseingang kletterte um 26,7 % auf 333,4 Mio. EUR, der Umsatz um 19,4 % auf 265,3 Mio. EUR. Das EBIT des Segments war aufgrund der Neubewertung der Schaltbau Sepsa-Gruppe deutlich negativ (-26,4 Mio. EUR). Ohne diesen Effekt hat das Segment Mobile Verkehrstechnik ein leicht negatives EBIT (-2,2 Mio. EUR) erreicht. Der Verlust resultierte vor allem aus dem negativen operativen Beitrag von Schaltbau Sepsa in Höhe von -6,5 Mio. EUR und negativen Beiträgen weiterer Auslandsgesellschaften.
Das Segment Stationäre Verkehrstechnik litt während des Geschäftsjahres 2017 unter dem massiven Bestellrückgang in der Bahnübergangs- und Eisenbahnsignaltechnik in Deutschland. Zudem wirkte sich die bewusste Zurückhaltung bei der Auftragsgewinnung im Ausland aus. So war der Auftragseingang um 27,6 % auf 114,3 Mio. EUR rückläufig und der Umsatz verringerte sich um 19,4 % auf 120,5 Mio. EUR. Das EBIT des Segments war aufgrund des rückläufigen Geschäftsvolumens mit -5,5 Mio. EUR negativ, verbesserte sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr (-28,1 Mio. EUR) auch aufgrund von Kostensenkungsmaßnahmen deutlich.
Das Segment Komponenten kam 2017 sehr gut voran. Der Auftragseingang verbesserte sich um 12,5 % auf 146,3 Mio. EUR, der Umsatz blieb mit 130,7 Mio. EUR nur leicht unter Vorjahr, und das EBIT stieg um 24,8 % auf 21,4 Mio. EUR.
Aktuell (16.04.2018 / 09:41 Uhr) notieren die Aktien der Schaltbau Holding AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,10 EUR (+0,39 %) bei 26,00 EUR.
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