Der Vorstand der Schaltbau Holding AG (ISIN: DE000A2NBTL2) hat heute die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 vorab veröffentlicht.
Der Auftragseingang lag im Geschäftsjahr 2020 bei EUR 538,3 Mio. (+1,1 % auf vergleichbarer Basis). Der Konzern erzielte einen Konzernumsatz von EUR 502,3 Mio. Ohne die in 2019 desinvestierten Unternehmenseinheiten Alte und Sepsa-Gruppe ergab sich trotz des Einflusses der COVID-19-Pandemie ein organisches Wachstum von 2,1 %. Die EBIT-Marge beträgt 4,3 %. Auftragseingang, Konzernumsatz und EBIT-Marge liegen damit jeweils am oberen Ende der zuletzt kommunizierten Prognose für das Geschäftsjahr 2020.
„Wir sind mit unseren gezielten Gegenmaßnahmen gut durch das Krisenjahr der COVID-19-Pandemie gekommen“, sagt Dr. Jürgen Brandes, CEO der Schaltbau Holding AG. „Dabei hat sich die aktuelle Portfoliostruktur in der Schaltbau-Gruppe als besonders robust gezeigt. Alle Einheiten arbeiten weiter intensiv an beschlossenen Maßnahmen, um die Profitabilität des Unternehmens bei moderatem Wachstum nachhaltig zu steigern.“
Pintsch: Projekt „Digitales Stellwerk“ aus dem Corona Konjunkturpaket Schnellläuferprogramm spiegelt sich im Auftragseingang wider
Sehr erfreulich ist die aktuelle Entwicklung im Pintsch-Segment. Der Auftragseingang ist um 48,3 % auf EUR 112,1 Mio. angestiegen, was einer sehr gesunden Book-to-Bill Ratio von 1,5 entspricht. Der Anstieg im Auftragseingang ist insbesondere auf einen Großauftrag der DB Netz AG im vierten Quartal für die Pilotierung eines Digitalen Stellwerks zurückzuführen. Der Segment-Umsatz erhöhte sich um 4,6 % auf EUR 75,8 Mio., was unter anderem auf eine hohe Nachfrage nach Bahnübergängen und Achszählsystemen zurückzuführen ist. Das EBIT des Segments in Höhe von EUR 3,9 Mio. (Vorjahr: EUR 2,4 Mio.) war im Geschäftsjahr 2020 von höheren Umsatzvolumina und einem positiven Einmaleffekt aus der Entkonsolidierung der Pintsch Brasil geprägt. Die EBIT-Marge betrug im Berichtszeitraum 5,2 % (Vorjahr: 3,3 %).
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Bode: Wachstum trotz Nachfrageschwäche im Bereich Bus und Automotive
Der Auftragseingang lag bei EUR 250,9 Mio., ein Rückgang von 8,7 % im Vergleich zum Vorjahr (auf vergleichbarer Basis).
Ohne Berücksichtigung der im Jahr 2019 entkonsolidierten Alte und Sepsa-Gruppe ist der Umsatz im Bode-Segment um 3,6 % auf EUR 257,3 Mio. gestiegen. Das EBIT des Segments reduzierte sich in 2020 auf EUR 4,2 Mio. (Vorjahr auf vergleichbarer Basis: EUR 6,9 Mio.). Damit lag die EBIT-Marge im Segment bei 1,6 % (Vorjahr auf vergleichbarer Basis: 2,8 %). Ursächlich hierfür ist vor allem der Produkt- und Kundenmix im Bereich Bus und Automotive sowie temporäre Produktivitätsrückgänge im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie. Zudem waren im Vorjahr hohe Versicherungserträge bei der deutschen Bode-Gesellschaft im Zusammenhang mit einem Hochwasserschaden enthalten.
Schaltbau: Ergebnis bereinigt um Einmaleffekte robust trotz COVID-19-Pandemie
Der Auftragseingang lag bei EUR 139,3 Mio., was einem Rückgang von 12,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Book-to-Bill Ratio lag im Berichtszeitraum bei soliden 1,0.
Die Umsatzerlöse im Schaltbau-Segment waren mit einem Rückgang von 9,7 % auf EUR 139,5 Mio. von einer weltweit reduzierten Nachfrage nach allen Produktgruppen und in allen relevanten Märkten infolge der COVID-19 Pandemie stark beeinflusst. Diese Entwicklung hat zu einem reduzierten Auftragseingang mit OEMs und Kunden im Bahnmarkt, insbesondere in China, den USA und den europäischen Märkten, geführt. Entsprechend dem Umsatzrückgang verringerte sich das Segment-EBIT auf EUR 19,7 Mio. (Vorjahr: EUR 24,2 Mio.). Die EBIT-Marge des Segments lag in 2020 aufgrund gezielter Kostensenkungsmaßnahmen im Rahmen der COVID-19 Pandemie mit 14,0 % weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau (Vorjahr: 15,6 %). Die im abgelaufenen Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigung auf den Geschäfts- und Firmenwert der SPII S.p.A., in Höhe von EUR 5,1 Mio. hat den Ergebnisrückgang maßgeblich beeinflusst.
SBRS: Sehr dynamisches Wachstum mit Ladeinfrastruktur für E-Busse / E-Mobility
Der Auftragseingang entwickelte sich im Berichtszeitraum ebenfalls sehr erfreulich. Der Auftragseingang lag bei EUR 36,0 Mio., was einem Wachstum von 60,0 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht (Book-to-Bill-Ratio von 1,2). Maßgeblichen Anteil daran hatten neue Projektvergaben in den beiden Geschäftsbereichen E-Mobility und Bahnmodernisierung.
Der Segmentumsatz der SBRS erhöhte sich mit 79,5 % erneut besonders dynamisch auf EUR 29,8 Mio., u. a. aufgrund der Realisierung größerer Projekte, die bereits in 2019 gewonnen wurden. Das Segment-EBIT erhöhte sich auf EUR 2,7 Mio. (Vorjahr: EUR 1,3 Mio.), was auf erfolgreich abgeschlossene Projekte in beiden Geschäftsbereichen zurückzuführen ist. Das entspricht einer EBIT-Marge von 8,8 % im Berichtszeitraum (Vorjahr: 7,9 %).
Höhere Kapitalrendite, Verschuldungsgrad reduziert, positiver Free Cash-Flow trotz Investitionen
Das investierte Kapital (Capital Employed) liegt mit EUR 269,5 Mio. nahezu auf Vorjahresniveau. Die Kapitalrendite (ROCE), die das Verhältnis des EBIT zum durchschnittlich eingesetzten Kapital angibt, erhöhte sich im Geschäftsjahr 2020 auf 8,1 % (Vorjahr: 6,4 %). Die Verbesserung der Kapitalrendite ist bei nahezu unverändertem investierten Kapital auf die im Vorjahresvergleich gestiegenen Profitabilität zurückzuführen. Der Konzern wird zukünftig einen verstärkten Fokus auf die Steigerung der Kapitalrendite legen.
Die Nettofinanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel, ohne Avale) betrugen zum 31. Dezember 2020 bei EUR 79,8 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 82,2 Mio.). Der Verschuldungsgrad verbesserte sich im Berichtsjahr auf 1,9 nach 2,5 im Vorjahr.
Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um EUR 6,7 Mio. auf EUR 90,7 Mio. verringert. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2020 bei 22,0 % (31. Dezember 2019: 24,3 %). Der freie Mittelzufluss (Free Cash-Flow) lag im Geschäftsjahr 2020 trotz verstärkter Investitionen bei EUR 13,7 Mio.
Prognose 2021: Umsatz von EUR 520-540 Mio. EUR, EBIT-Marge von rund 5 %
Die Gesellschaft geht davon aus, dass sich die gute Auftragslage im laufenden Geschäftsjahr bei einem nicht dauerhaften COVID-19-Einfluss fortsetzen wird und erwartet für das Geschäftsjahr 2021 einen Konzern-Auftragseingang im Bereich von EUR 550 Mio. bis 580 Mio. Zudem strebt die Schaltbau-Gruppe unter den getroffenen Annahmen Umsatzerlöse in der Bandbreite von EUR 520 Mio. bis 540 Mio. an. Auf der Grundlage der höheren Umsatzvolumina, weiteren Produktivitätssteigerungen sowie Einsparungen beim direkten und indirekten Material strebt der Vorstand dabei eine EBIT-Marge im Konzern von rund 5 % an.
Strategie 2023: Steigerung der finanziellen Performance, profitables Wachstum im Kerngeschäft und Erschließung neuer, attraktiver Märkte insbesondere für das Komponentengeschäft
Im Rahmen des vollzogenen Wechsels mit Dr. Jürgen Brandes als neuem CEO seit 1. Januar 2021 und Steffen Munz als neuem CFO seit 1. März 2021 hat die Schaltbau Holding die Unternehmensstrategie weiterentwickelt und konkretisiert. Demnach wird sich das Unternehmen auf vier wesentliche strategische Stoßrichtungen fokussieren. Priorität hat dabei die Steigerung der finanziellen Performance der gesamten Unternehmensgruppe, insbesondere aber der aktuell margenschwächeren Segmente. Außerdem soll das profitable Wachstum im Bahn-Kerngeschäft weiter forciert werden.
Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Servicebereich: das Aftersales-Geschäft und Serviceleistungen wie Modernisierung bzw. Neuausstattungen sollen ausgeweitet werden. Als viertes strategisches Ziel will die Schaltbau Holding das technologische Know-how für Gleichstromkomponenten und Applikationen aus dem Bahn-Kerngeschäft dazu nutzen, neue Märkte über neue Anwendungen mit Energiespeichern zu erschließen, insbesondere im Bereich New Energy, New Industry und E-Mobility. Mit dieser strategischen Ausrichtung will die Gruppe bis 2026 einen Umsatz zwischen EUR 750 und 800 Mio. mit einer hohen einstelligen EBIT-Marge für das Gesamtunternehmen erreichen.
Energiekontor verkauft 50 MW-Wind-Park in Schottland. Subventionsfreie Energiegewinnung nachhaltig – Energiekontor vorne dabei
BioNTech legt Basis für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg mit dem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19
Evotec legt Basis für Erfolge – mittel- und langfristig. Aber kurzfristig ist der Aktienkurs durch „GameStop“-Spekulation weit weg…
„Unsere Strategie 2023 fokussiert auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes der Schaltbau Gruppe. Die Verbesserung der finanziellen Performance hat die höchste Priorität. Unsere engen Kundenbeziehungen im Kerngeschäft des Rail-Sektors stärken wir mit unserer professionellen Service- und Modernisierungs-Kompetenz. Als Experten für Zuverlässigkeit und Sicherheit sehen wir zudem im Einsatz von modernen Energiespeichern zahlreiche neue Anwendungen für unser Komponenten- und Applikationsgeschäft. Wir arbeiten mit zahlreichen, namhaften Kunden im Bereich New Energy, New Industry und E-Mobility an Projekten im vorangeschrittenen Stadium. Unser neues, modernes Produktionswerk ermöglicht uns den Eintritt in diese attraktiven Wachstumsmärkte.“
Kapitalmaßnahme zur Finanzierung des weiteren Unternehmenswachstums abgesichert
Um das weitere Unternehmenswachstum mit den vier strategischen Stoßrichtungen zu finanzieren, plant die Schaltbau Holding AG im Zeitraum vom 1. bis 16. April 2021 Pflichtwandelanleihen im Volumen von EUR 60 Mio. zum Bezug anzubieten. Die vollständige Platzierung der Anleihen ist bereits durch eine abgeschlossene Vereinbarung mit den Investoren der AiC-Gruppe unter der Führung von Luxempart, Active Ownership Gruppe, Shareholder Value Management und Teslin Capital Management (Manager der Midlin und Gerlin Fonds) vollständig abgesichert. Der anfängliche Wandlungspreis, zu dem die Inhaber der Pflichtwandelanleihen diese in Aktien der Gesellschaft wandeln können, wird EUR 29,00 betragen. Die Pflichtwandelanleihen werden zum Nominalwert von 100 % mit einer Stückelung von jeweils EUR 1.000,00 ausgegeben, mit einem Nominalzinssatz in Höhe von 0,5 % p.a. verzinst und am 30. September 2022 endfällig sein.
„Die vollständige Absicherung der Wandelanleihen im Wege einer Vorab-Platzierung zu marktüblichen, attraktiven Konditionen ist ein Beweis für das große Vertrauen, das unsere Investoren in unser Unternehmen und unsere Strategie 2023 haben“, sagt Steffen Munz, CFO der Schaltbau Holding AG.
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