06.07.2021 – Die RIB Software SE (ISIN: DE000A0Z2XN6), weltweit führender Anbieter der iTWO 4.0 Cloud Enterprise Plattformtechnologie, war seit dem 11.06. ein heisser Kandidat auf einen Squeeze Out. Schneider Electric überschritt die 95% Beteiligungsschwelle.
Und heute folgen die Tatsachen auf die Annahmen:
„Die Schneider Electric Investment AG, Düsseldorf, hat der RIB Software SE heute das förmliche Verlangen gemäß § 327a Abs. 1 Satz 1 AktG übermittelt, dass die Hauptversammlung der RIB Software SE die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) auf die Schneider Electric Investment AG gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließen soll (sog. aktienrechtlicher Squeeze-Out).
Die Schneider Electric Investment AG ist mit rund 96,41 % am Grundkapital der RIB Software SE beteiligt und ist damit deren Hauptaktionärin im Sinne des § 327a Abs. 1 Satz 1 AktG. Der Übertragungsbeschluss soll in einer außerordentlichen Hauptversammlung der RIB Software SE gefasst werden, die voraussichtlich im vierten Quartal 2021 stattfinden soll. Die Höhe der angemessenen Barabfindung, die die Schneider Electric Investment AG als Hauptaktionärin den Minderheitsaktionären der RIB Software SE für die Übertragung der Aktien bezahlen wird, steht derzeit noch nicht fest.“
Schade – aber eigentlich seit dem 11.06.2021 klar. Wenigstens gab es einen kräftigen Kurssprung seinerzeit –
47,00 EUR Kaufpreis für die Anteile des CEO und CFO bedeuteten kräftigen Aufschlag. Und die Aktie ging immerhin von rund 28,00 EUR auf 40,00 EUR – immer noch Luft zum seinerzeit gezahlten Kaufpreis. Ob eine Indikation für die Barabfindung? Man wird sehen, was herauskommt. Könnte ein langwieriger, schliesslich vor gericht ausgefochtener Kampf um den Preis werden.
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11.06.2021 – Übernahme von weiteren 8,9 % der Aktien vom Management. Gleichzeitig Generationswechsel und Machtübergang zum Mehrheitsaktionär
Bisher hielt die Schneider Elektrik Investment AG einen Anteil von 87,32 % an der RIB Software AG – Stand 12.03.2021. Seit dem 11.06.2021 kommt man locker über die wichtige 95 % Grenze, die für einen Squeeze Out berechtigt:
„Tom Wolf und Michael Sauer, CEO und CFO der RIB Software SE, und ihre Ehefrauen haben heute ihre verbleibenden Anteile von 8,4 % bzw. 0,5 % an der Gesellschaft zu einem Preis von EUR 47 pro Aktie an Schneider Electric verkauft. In vollem Einvernehmen mit Schneider Electric beabsichtigen Tom Wolf und Michael Sauer, ihre Ämter als CEO bzw. CFO im ersten Halbjahr 2022 niederzulegen, wenn eine Nachfolgeregelung umgesetzt werden kann, um einen reibungslosen Übergabeprozess an ihre Nachfolger zu gewährleisten.“
Bleiben also noch 4,01 % Aktien im Streubesitz – wenig für einen liquiden Handel
Wie bereits in den letzten Monaten festgestellt, ist der Handel in Aktien der RIB Software seit der erfolgreichen Übernahme der Mehrheit an der RIB Software durch die Schneider Electric im Juli 2020 immer dünner geworden. Mit zunehmendem Anteil der Schneider Electric am gesamten Kapital ist die Tendenz zu einem Squeeze Out erkennbar. Spannend wird jetzt nur noch die Frage sein: In welchem Zeitraum wird zu welchem Preis den verbleibenden Aktionären ihr Anteil „genommen“.
RIB Software ist ein spannendes, wachstumsstarkes Unternehmen, das in seiner Nische zum Marktführer aufgestiegen ist und jedes Jahr sowohl anorganisch als auch organisch auf Expansionskurs ist. Und das bei einer äusserst zufriedenstellender Marge und einem immer höheren Anteil wiederkehrender Umsätze. Und man bedenke: Die Anteile wurden zu 47,00 EUR verkauft – Kurs am 10.06.2021 zum Handelsschluss VOR der Nachricht 27,20 EUR – AKTUELL: PLUS mehr als 50 % auf 40,95 EUR. Rechnen sich einige etwas aus. Mit Recht?
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RIB Gruppe zeigte solides Wachstum im ersten Quartal 2021
Wichtigste Eckdaten: Umsätze plus 9,4 %, EBITDA plus 46,8 % und nach Steuern sogar plus 112,2 %.
Und hier die Zahlenflut im Einzelnen: Die Gesamtumsatzerlöse konnten um 9,4% auf 68,8 Mio EUR (Vorjahr: 62,9 Mio EUR) gesteigert werden. Die Softwareumsätze (ARR + NRR) stiegen um 3,1% auf 50,6 Mio EUR (Vorjahr: 49,1 Mio EUR. Die Serviceerlöse wuchsen um 32,8% auf 18,2 Mio EUR (Vorjahr: 13,7 Mio). Das organische Umsatzwachstum im Konzern betrug 2,3%. Das EBITDA stieg im Vergleich zum Vorjahr um 46,8% auf 22,6 Mio EUR (Vorjahr: 15,4 Mio EUR). Die EBITDA-Marge lag mit 32,8% um 8,3 Prozentpunkte kräftig über dem Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern stieg deutlich um 112,1% auf 7,0 Mio EUR (Vorjahr: 3,3 Mio EUR).
Entwicklung der Segmente
Der Gesamtumsatz stieg im Segment iMTWO um 9,2% auf 68,7 Mio EUR (Vorjahr: 62,9). Die Softwareumsätze (ARR + NRR) stiegen um 2,9% auf 50,5 Mio EUR (Vorjahr: 49,1 ). Die EBITDA-Marge konnte stark verbessert werden und erreichte 33,0% (Vorjahr: 24,6%).
Und bisher nur Kostenfaktor – mit Zukunftsvision: Im Segment YTWO lag der Gesamtumsatz bei 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €). Das Segment EBITDA betrug -0,1 Mio. € und ist weiterhin stark geprägt von Anlaufkosten im Bereich YTWO. In den Vorjahren haben wir das Berichtssegment xYTWO in die beiden Geschäftssegmente YTWO (SCM) und xTWO (E-Commerce) unterteilt. Da das Geschäftssegment xTWO nicht zu unserem Kerngeschäft gehört, haben wir uns im August 2020 von diesem Bereich getrennt und den Geschäftsbereich insgesamt veräußert. Somit erfolgt zukünftig keine weitere Untergliederung des Berichtssegments YTWO in Geschäftssegmente.
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Weitere Geschäftsentwicklung
„Aufgrund der Unsicherheiten durch Covid-19 haben wir unsere M&A Aktivitäten derzeit stark eingeschränkt was wiederrum einen Einfluss auf den geplanten Umsatz und EBITDA Beitrag aus diesen Deals haben wird. Im Rahmen von weiteren Kostenreduzierungen und Schonung von Liquidität haben wir Investitionen in neue Geschäftsbereiche, wie z.B. YTWO stark reduziert und fokussieren uns auf den erfolgreichen Ausbau von dem Segment iMTWO.
Nach dem ersten Quartal 2021 halten wir an unserer Guidance fest und prognostizieren für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz in der Bandbreite von 280 Mio EUR bis 310 Mio EUR und ein operatives EBITDA zwischen 65 Mio EUR und 75 Mio EUR.“ – RIB Software am 30.04.2021, Presseerklärung.
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