Prime Standard | PNE: Und plötzlich waren es 5% weniger

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Die „Übernahme“ der PNE-Gruppe (ISIN: DE000A0JBPG2) durch Morgan Stanleys Infrastrukturfonds läuft ja weiter und es scheint Bewegung aufzukommen.

Zur Erinnerung: Frist wurde verlängert, da man auf die Mindestannahmeschwelle von 50% verzichtete. Und jetzt kommt Bewegung ins Aktionariat: Heute meldete die PNE eine Veränderung, die rund 5,05 % der Aktien betrifft. Die zuvor von Goldman Sachs gehaltenen 5,09 % – lediglich über Derivate, nicht in Form von Aktien – reduzierten sich auf unbedeutende 0,04%. Jetzt kann man darüber spekulieren, was passiert ist: Wurden die Derivate liquidiert? Waren bedingt und sind verfallen? Wurden veräußert? Jedenfalls sind rund 5% der Aktien wieder frei, frei für Morgan Stanley?

Jedenfalls gibt der Aktienkurs, der sowieso die gesamte Zeit um den Übernahmepreis mit geringen Schwankungen handelte, gibt einen Hinweis, langweiliges Kursniveau. Natürlich wurde diskutiert „es werde zu wenig geboten“, aber eine richtige Gegenstimmung konnte man eigentlich nicht ausmachen. Irgendwie kommt kein Fieber auf, scheinbar hat man sich auch von der Vorstellung eines eventuell höheren Angebots verabschiedet. Morgan Stanley wird wohl enwteder doch auf einmal oder zumindest im Zeitablauf bekommen, was es will.Schade um eine interessante Aktie aus einem interessanten Markt.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Erinnert sei an die „guten Argumente“ für einen verkauf an Morgan. EIN NICHT NAMENTLICH ZU NENNENDER SPRECHER VON MSIP MIT FOLGENDEM STATEMENT:

„Der Verzicht auf die Annahmeschwelle spiegelt unser Vertrauen in die Attraktivität unseres Angebots für PNE-Aktionäre wider. Ein Beleg dafür ist die Tatsache, dass sich MSIP bereits nahezu 40 Prozent des gesamten Aktienkapitals der PNE gesichert hat. Mit dem Verzicht auf die Annahmeschwelle schaffen wir nunmehr Transaktionssicherheit für alle Aktionäre, die ihre Aktien bereits angedient haben. Als Infrastrukturinvestor mit einem sehr langfristigen Anlagehorizont freuen wir uns, das Unternehmen als neuen größten Aktionär zu unterstützen.“

UND PNE kämpft – muss man ja wohl für den auf-jeden-Fall Hauptaktionär

Seitens der Gesellschaft scheint man sich schon auf die Übernahme eingerichtet zu haben und teilt nochmals bei der Fristverlängerung mit: „Vorstand und Aufsichtsrat der PNE AG halten nach ihrer jeweiligen eigenständigen und unabhängig voneinander vorgenommenen Prüfung den Gesamtbetrag der Gegenleistung, basierend auf dem Angebotspreis je PNE-Aktie, weiterhin für angemessen. Auf Grundlage der eingehenden Prüfungen und der Ausführungen in ihrer ergänzenden Stellungnahme empfehlen Vorstand und Aufsichtsrat den PNE-Aktionären weiterhin, das Angebot anzunehmen. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen, dass das Angebot von MSIP bereits von einem Großteil der Aktionäre der PNE AG angenommen worden ist. Dies bestätigt Vorstand und Aufsichtsrat in ihrer Unterstützung für das Angebot“

Die Investmentvereinbarung

„Gegenstand der ergänzenden Prüfungen zu der geänderten Angebotsunterlage durch Vorstand und Aufsichtsrat war vor allem der Verzicht der Mindestannahmeschwelle der Bieterin von ehedem 50% plus 1 Aktie, welcher die Änderung des Angebots ausgelöst hat. In Folge der Angebotsänderung hätte die PNE AG von ihrem Recht auf Kündigung der am 10. Oktober 2019 mit der Bieterin geschlossenen Investorenvereinbarung Gebrauch machen können. Vorstand und Aufsichtsrat sind nach unabhängiger sorgfältiger Analyse und Abwägung der Vor- und Nachteile einer Kündigung der Investmentvereinbarung der Auffassung, dass ein Festhalten an der Investmentvereinbarung unter den gegenwärtigen Umständen im Interesse der Gesellschaft liegt.

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Ausübung des Kündigungsrechts unabhängig und sorgfältig analysiert und abgewogen. Dabei haben sie insbesondere berücksichtigt, dass ein wesentlicher Teil der Verpflichtungen, die die PNE AG unmittelbar treffen, wie z.B. die Pflicht zur Unterstützung des Angebots, ohnehin bereits weitgehend erfüllt sind und damit bei der Entscheidung von vornherein nicht mehr zu beachten waren. Die darüber hinaus in der Investmentvereinbarung gemachte Zusage des Vorstands, die Privatisierungsstrategie der Bieterin durch ein mögliches Delisting unter dem Vorbehalt der organschaftlichen Pflichten des Vorstands zum jeweiligen Zeitpunkt zu unterstützen, gilt nach wie vor nur für den Fall, dass die Bieterin innerhalb der Laufzeit der Investmentvereinbarung, d.h. bis April 2022, eine Beteiligungsquote von mehr als 50 % an der PNE AG erreicht. Solange die Bieterin diese Beteiligungsquote nicht erreicht, besteht keine Unterstützungszusage des Vorstands zur Privatisierungsstrategie.“

Das alles spricht dafür, das man im weiteren Zeitablauf Aktien der PNE erwerben wird und bis 2022 ist ja genug Zeit, warum die Organe an der Vereinbarung festhalten? Relativ einfache Erklärung: Die wahrscheinlich 40% werden auf der nächsten Hauptversammlung, je nach Präsenz, die Mehrheit bilden, also…{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Höherer Preis?

Ein höherer Angebotspreis ist wohl das einzige sichere Mittel, die Aktionäre zur Annahme des Angebots in größerer Zahl zu bewegen, um kurzfristig bereits das Delisting durchzusetzen, aber bis 2022 ist ja alles gesichert für den Erwerber und auch für die Organe der Gesellschaft. Wäre ein Scheitern ein Drama? Es wäre für einige wahrscheinlich peinlich, wahrscheinlich würde PNE operativ – ungewiss in welchem Umfang (SCALE UP -Strategie hört sich gut an, muss aber auch erst Mal mit Leben gefüllt werden) – durch die Übernahme profitieren, aber es geht, wie die Zahlen zeigen, auch ohne. Die Aktionäre können also entspannt an der Seitenlinie stehen und die Entwicklung abwarten.

Die ersten Neun

Die PNE  hat sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 operativ und strategisch weiterentwickelt. Dabei wurden sowohl im Ausland als auch im deutschen Heimatmarkt bemerkenswerte Erfolge erzielt. Diese schlagen sich in einem guten Ergebnis nieder. PNE ist damit sehr gut in den Märkten aufgestellt.

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Der Konzern erzielte in den ersten neun Monaten Umsatzerlöse in Höhe von 72,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 39,9 Mio. Euro), eine Gesamtleistung von 98,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 57,7 Mio. Euro), ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 19,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 10,6 Mio. Euro), ein Betriebsergebnis (EBIT) von 9,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 3,7 Mio. Euro) und ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von -0,07 Euro (im Vorjahr: -0,03 Euro) auf.

Vorstandsvorsitzender Markus Lesser bei Vorlage der Zahlen: „Mit diesen Ergebnissen liegen wir auf Jahressicht gut im Plan. Dementsprechend bestätigen wir erneut unser Ziel, im Gesamtjahr ein deutlich positives EBITDA im Konzern in Höhe von 25 bis 30 Mio. Euro und ein EBIT in Höhe von 15 bis 20 Mio. Euro zu erreichen.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Die noch börsennotierte PNE

„Die international tätige PNE-Gruppe mit den Marken PNE und WKN ist einer der erfahrensten Projektierer von Windparks an Land und auf See. Auf dieser erfolgreichen Basis entwickelt sie sich weiter zu einem „Clean Energy Solutions Provider“, einem Anbieter von Lösungen für saubere Energie. Von der ersten Standorterkundung und der Durchführung der Genehmigungsverfahren, über die Finanzierung und die schlüsselfertige Errichtung bis zum Betrieb und dem Repowering umfasst das Leistungsspektrum alle Phasen der Projektierung und des Betriebs von Windparks. Neben der Windenergie sind Photovoltaik, Speicherung, Dienstleistungen und die Lieferung sauberen Stroms Teil unseres Angebotes. Wir beschäftigen uns dabei auch mit der Entwicklung von Power-to-Gas-Lösungen.“

DER wahrscheinliche KÄUFER – Morgan Stanley Infrastructure Partners

MSIP, gegründet in 2006, ist eine führende globale Plattform für Infrastrukturinvestitionen, die Kapitalzusagen über etwa USD 8 Mrd. in 26 Portfoliounternehmen investiert hat. MSIP verfolgt einen etablierten, disziplinierten Prozess für die Anlage und Verwaltung eines diversifizierten Portfolios von Infrastrukturanlagen, vorwiegend in OECD-Ländern. Als Infrastrukturinvestor sucht MSIP nach Vermögenswerten mit langer Nutzungsdauer, die grundlegende Dienstleistungen für die Gesellschaft erbringen und gleichzeitig stabile und planbare Cashflows erzeugen, die an die Inflation gekoppelt sind. Schwerpunktsektoren von MSIP sind insbesondere Stromerzeugung und Versorger, Erdgas, Transport und digitale Infrastruktur. Das Team verfügt über umfassende Erfahrung in den Bereichen Infrastrukturanlagen und Vermögensverwaltung. Es ist eines der größten der Branche und verfügt über weltweite Niederlassungen. Die beitende Photon Management GmbH ist eher als Vehikel zu sehen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Aktuell (11.122019 / 09:55 Uhr) notieren die Aktien PNE AG im Frankfurter-Handel weiter um die 4,00 EUR- Marke, den Übernahmepreis…


Chart: PNE AG | Powered by GOYAX.de

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