01.10.2021 – Die Paragon GmbH &Co KGAA (ISIN: DE0005558696) hatte es sich so einfach vorgestellt: Verkauf seiner 60%-Beteiligung an der Tochtergesellschaft Voltabox AG, Geld in die Kasse und Kerngeschäft stärken. Nach mehr als einem Jahr scheint man nun am Ziel zu sein: Verkaufsverhandlungen seien über Voltabox-Aktienpaket abgeschlossen und gleichzeitig habe man einen Käufer für das getrennt verkaufte Voltabox-US-Geschäft. Aber die Erlöse aus diesem Verkauf werden nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was man im März letzten Jahres vor Augen hatte – hierfür braucht man kein Hellseher zu sein. Es sollen Schweizer Investoren sein.
Ehemaliger Hoffnungsträger sollte am Ende – so scheint es – nur noch weg!
Und so stehe lediglich noch auf Seiten des Käufers eine behördliche Befreiungsentscheidung aus, nach deren Eingang ein bereits ausverhandelter Kaufvertrag zwischen paragon und einer Erwerbszweckgesellschaft abgeschlossen werden soll. paragon rechnet mit einer Vertragsunterzeichnung über den Verkauf der Voltabox-Mehrheitsbeteiligung im Oktober 2021.
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Unterdessen konnte auch mit dem Käufer der Voltabox-US-Aktivitäten, die separat veräußert werden, in allen wesentlichen Vertragspunkten Einigung erzielt werden, so dass auch dieser Vertrag in den nächsten Tagen abgeschlossen werden sollte. Die Veräußerung der US-Aktivitäten wäre auch eine Bedingung für den Vollzug des Verkaufs der Anteile an der Voltabox AG gewesen.
„Nahezu gleichzeitig konnten wir sowohl mit dem Käufer unserer Voltabox-Beteiligung als auch mit dem Käufer der US-Aktivitäten von Voltabox Einigung erzielen. Wir sind sehr zufrieden, nunmehr fast alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss des Prozesses geschaffen zu haben“, sagt Klaus Dieter Frers, Gründer und CEO von paragon.
Wievile letztendlich erlöst wird ist fast ggal – operativ läuft es langsam wieder rund bei paragon. Stammgeschäft innerhalb der Guidance
Und so bestätigte paragon gleichzeitig mit der „Verkaufsmeldung“ nochmals, dass das eigene „Automobilzulieferergeschäft“ rund laufe. Trotz der Chip-Knappheit lägen die Umsätze im Plan, so dass die Prognose mit 145 Mio Euro Umsatz und einer EBITDA-Marge von 12 bis 15 % aufrechterhalten werden könne.
Zum Halbjahresschluss meldete Paragon sowohl in Bezug auf die Erlösentwicklung als auch die Profitabilität „in line“ Ergebnisse. Und gleichzeitig stieg die Bedeutung erklärter Zukunftsfelder, wenn auch von geringem Niveau: Während der im Frühjahr gegründete Geschäftsbereich Power (Fokus auf Elektromobilität) im zweiten Quartal erstmals zum Umsatz beitrug, hat der junge Geschäftsbereich Digitale Assistenz in diesem Zeitraum einen Umsatzanstieg um 127,9 % auf 5,3 Mio Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) erzielt. Damit beträgt der Anteil dieses Bereichs am Gesamtumsatz von paragon Automotive nunmehr 7,0 % (Vorjahr: 4,7 %).
Die Zahlen
Auf Gesamtkonzernebene (inkl. der zum Verkauf stehenden Aktivitäten im industriellen Bereich der Elektromobilität, abgebildet über die Voltabox AG) beläuft sich der Umsatz im Berichtszeitraum auf 79,0 Mio Euro (Vorjahr: 59,4 Mio Euro). Während der Voltabox-Umsatz enttäuscht sieht es im Kerngeschäft gut aus: Umsatzwachstum im Automobilgeschäft um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Feinstaubsensor DUSTDETECT(R) sowie neue Produkte aus den Bereichen Cockpit und Akustik erfreuen sich einer anhaltend hohen Nachfrage. Der kumulierte Umsatz der Segmente Elektronik und Mechanik (paragon Automotive) beläuft sich im ersten Halbjahr auf 75,7 Mio Euro (Vorjahr: 50,0 Mio Euro). Mit einem EBITDA von 11,2 Mio Euro (Vorjahr: 3,4 Mio Euro) im ersten Halbjahr bestätigt das Unternehmen die nachhaltige Wirksamkeit der initiierten Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.
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„Unser starkes Umsatz- und Ergebnisniveau aus dem zweiten Halbjahr hat sich verstetigt. Die Positionierung von paragon zahlt sich nicht nur temporär aus“, sagte bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Klaus Dieter Frers, Gründer und CEO von paragon. „Wir haben uns frühzeitig auf die aktuellen Beschaffungsprobleme eingestellt und bewusst die Vorräte erhöht, auch wenn das vorrübergehend mehr Kapital bindet.“
Die Zahlen sind auch besser als 2019 – Trendwende scheint erreicht
Ein Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 zeigt, dass die Steigerungsraten nicht unmittelbar auf die Werksschließungen in Q2/2020 zurückzuführen sind. So setzte paragon im Berichtszeitraum fast ein Fünftel (H1/2019: 64,0 Mio Euro; H1/2020: 75,7 Mio Euro) mehr um als im ersten Halbjahr 2019. Der Geschäftsbereich Digitale Assistenz sticht mit einem Wachstum um 197,9 % im Vergleich zu H1/2019 hervor, während der Geschäftsbereich Sensorik im gleichen Zeitraum einen Umsatzsprung um 44,2 % verzeichnen konnte.
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Aktuell (01.10.2021 / 08.26 Uhr) notieren die Aktien der paragon AG im Stuttgarter-Handel zum Vortagsschluss mit einem Minus von 0,15 EUR (-1,45 %) bei 10,45 EUR.