04.09.2020 – Die Paragon GmbH &Co KGAA (ISIN: DE0005558696) hatte es sich Anfang März so einfach vorgestellt: Verkauf seiner 60%-Beteiligung an der Tochtergesellschaft Voltabox AG – Teilverkauf bis zu einem Verkauf der gesamten Beteiligung, alles möglich. Soll Geld freisetzen für das automobile Kerngeschäft. Dann machte Voltabox klar Schiff in seiner Bilanz – Riesenabschreiber, durchschlagend auf paragon, die – so geplant zukünftige Ex- Mutter. Und heute bei der Vorlage des Halbjahresberichts nutzt paragon die Chance „mal etwas Positives“ zu liefern – Prognose erhöht. Natürlich auf sehr niedrigem Niveau. Alles deutet für den Zulieferer auf eine V-förmige Erholung hin. Die Marge sprang so im Juni wieder in den zweistelligen Bereich 817%), was sich jetzt wohl fortsetzen soll – anders würde die neue Prognsoe keinen Sinn machen.
„Unser Blick geht klar nach vorne. Die Folgen aus der sechswöchigen Schließung unserer Produktionsstandorte erschienen zunächst schwerwiegend – letztlich konnten wir hier aber zeitnah und effektiv gegensteuern. Die Delle in unserer Umsatzentwicklung war bereits im Juni nachhaltig behoben, wobei uns die hohe Nachfrage im chinesischen Markt geholfen hat, der zu rund 40 % direkt oder indirekt beliefert wird. Aber auch das Wiedererstarken des Fahrzeugabsatzes einiger Schlüsselkunden trägt dazu bei, dass unsere Auslieferungen wieder auf Vorjahresniveau sind.“, sagt Klaus Dieter Frers, CEO und Gründer von paragon.
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„Wir stellen dabei fest, dass die schnelle Erholung des Absatzes noch nicht für alle Produkte gilt; es hat Verschiebungen zugunsten von Produkten gegeben, die wir aktuell in insgesamt neun Sonderschichten produzieren und unter Hochdruck die Kapazitäten ausbauen. Wir rechnen im Gesamtjahr mit einem Umsatz, der im günstigsten Fall nur um ca. 14 % unter dem des Vorjahres liegt. Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass unsere Umsatzerwartung für 2020 vor der Corona-Pandemie bei 140 Millionen Euro lag. Die gute Entwicklung im zweiten Halbjahr ermöglicht es uns, die Prognose für 2020 wieder anzuheben und erste Trends für 2021 und 2022 abzuleiten.“ Die Geschäftsleitung sieht die Chance, im kommenden Jahr einen Umsatz in der Größenordnung des Jahres 2019 und damit ein deutliches Wachstum zu erzielen. Eine Rückkehr zur ursprünglichen mittelfristigen Umsatzplanung wird für 2022 als möglich erachtet. Aktuell arbeitet paragon an der Erweiterung des Produktportfolios. „Wir erwarten bekanntlich in absehbarer Zeit den Verkauf unserer Voltabox-Beteiligung. Danach werden wir noch schärfer als bisher unser Profil als Technologieanbieter herausstellen können. Auch wenn wir seit Jahrzehnten im Automotive-Markt tätig sind, habe ich das Gefühl, dass wir jetzt erst richtig anfangen“, betont Klaus Dieter Frers.
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Und paragon wird durch den im Q3 geplanten Voltabox-Verkauf Liquidität erhöhen
Das Konzernergebnis 2019 war tiefrot: „Der paragon-Konzern erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein Konzernergebnis von -123,5 Mio. Euro (Vorjahr: 3,4 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von -18,29 Euro (Vorjahr: 0,52 Euro).“ Ein Großteil verursacht durch Voltabox, die sich wiederfinden im Bilanzpunkt „Immaterielle Vermögenswerte“: Die Vermögenswerte des paragon-Konzerns haben sich zum Bilanzstichtag im Wesentlichen durch Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Vorräte sowie gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 24,4 % auf 274,1 Mio. Euro verringert (31. Dezember 2018: 362,3 Mio. Euro). Zumindest hier sollte es bei einem erfolgreichen Verkauf der Beteiligung keine negativen Überraschungen mehr geben. Natürlich zu einem Verkaufserlös, der weit unter den ehemals erreichten Voltabox-Kurshöchstständen entfernt ist. Ob das Timing des Verkaufs günstig gewählt ist? Hängt natürlich davon ab, ob es Voltabox gelingt die Probleme der letzten Monate zu lösen und wieder den eingeschlagenen Konsolidierungskurs mit neuen Wachstumsimpulsen zu „krönen“. Der Markt, den Voltabox bedient, ist jedenfalls für positive Überraschungen gut.{loadmod.ule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Auch im ersten Halbjahr blieb es ROT: Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,4 Mio. Euro (Vorjahr: 5,1 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von 6,8 % entspricht (Vorjahr: 8,0 %). Nach erhöhten Abschreibungen von 8,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,9 Mio. Euro) ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf -5,6 Mio. Euro (Vorjahr: -1,8 Mio. Euro) zurück. Die EBIT-Marge beläuft sich entsprechend auf -11,2 % (Vorjahr: -2,8 %).
Und die Prognose? Wird jetzt erhöht:
Auf Basis der positiven Entwicklung der Kundenabrufe hebe die Geschäftsführung die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2020 an. Demnach wird nun erwartet, im Automotive-Geschäft einen Umsatz zwischen 110 und 120 Mio. Euro zu erzielen. Im automobilen Kerngeschäft strebt paragon eine EBITDA-Marge von 8 bis 12 % an. Die Geschäftsführung von paragon plant im laufenden Jahr mit einem Investitionsvolumen (CAPEX) im Bereich Automotive in Höhe von 15 bis 20 Mio. Euro. BEDEUTET: Umsatzerwartungskorridor wird um 5 Mio. EUR „nach oben verschoben“, Margenerwartung bleibt. Und was heisst das jetzt: paragon hat den Markt bisher nicht gerade mit guten Nachrichten „überflutet“ und der kräftig gesunkene Preis der Voltabox-Beteiligung und der damit kräftig gesunkene potentielle Verkaufserlös trugen auch nicht gerade zu einem positiven Sentiment bei. Die Prognoseerhöhung macht so ewtas stimmung,a ber für eine Meinungsänderung vielleicht noch etwas früh.
Aktuell (04.09.2020 / 08.11 Uhr) notieren die Aktien der paragon AG im Tradegate-Handel mit einem Plus von 0,83 EUR (8,95 %) bei 10,10 EUR. Achtung nicht durch den kräftigen Kursanstieg täuschen lassen – die aktie handelt stark schwankend auf dem Niveau der Vortage. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.