24.08.2021 – Die Paragon GmbH &Co KGAA (ISIN: DE0005558696) hatte es sich so einfach vorgestellt: Verkauf seiner 60%-Beteiligung an der Tochtergesellschaft Voltabox AG, Geld in die Kasse und Kerngeschäft stärken. Nach mehr als einem Jahr sieht sich das Management hier auf der Zielgeraden. Aber die Erlöse aus diesem Verkauf werden nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was man im März letzten Jahres vor Augen hatte – hierfür braucht man kein Hellseher zu sein. Es sollen Schweizer Investoren sein.
Egal – operativ läuft es langsam wieder rund bei paragon
Paragon meldet sowohl in Bezug auf die Erlösentwicklung als auch die Profitabilität „in line“ Ergebnisse. Und gleichzeitig steigt die Bedeutung erklärter Zukunftsfelder, wenn auch von geringem Niveau: Während der im Frühjahr gegründete Geschäftsbereich Power (Fokus auf Elektromobilität) im zweiten Quartal erstmals zum Umsatz beitrug, hat der junge Geschäftsbereich Digitale Assistenz in diesem Zeitraum einen Umsatzanstieg um 127,9 % auf 5,3 Mio Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) erzielt. Damit beträgt der Anteil dieses Bereichs am Gesamtumsatz von paragon Automotive nunmehr 7,0 % (Vorjahr: 4,7 %).
Die Zahlen
Auf Gesamtkonzernebene (inkl. der zum Verkauf stehenden Aktivitäten im industriellen Bereich der Elektromobilität, abgebildet über die Voltabox AG) beläuft sich der Umsatz im Berichtszeitraum auf 79,0 Mio Euro (Vorjahr: 59,4 Mio Euro). Während der Voltabox-Umsatz enttäuscht sieht es im Kerngeschäft gut aus: Umsatzwachstum im Automobilgeschäft um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Feinstaubsensor DUSTDETECT(R) sowie neue Produkte aus den Bereichen Cockpit und Akustik erfreuen sich einer anhaltend hohen Nachfrage. Der kumulierte Umsatz der Segmente Elektronik und Mechanik (paragon Automotive) beläuft sich im ersten Halbjahr auf 75,7 Mio Euro (Vorjahr: 50,0 Mio Euro). Mit einem EBITDA von 11,2 Mio Euro (Vorjahr: 3,4 Mio Euro) im ersten Halbjahr bestätigt das Unternehmen die nachhaltige Wirksamkeit der initiierten Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.
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„Unser starkes Umsatz- und Ergebnisniveau aus dem zweiten Halbjahr hat sich verstetigt. Die Positionierung von paragon zahlt sich nicht nur temporär aus“, sagt Klaus Dieter Frers, Gründer und CEO von paragon. „Wir haben uns frühzeitig auf die aktuellen Beschaffungsprobleme eingestellt und bewusst die Vorräte erhöht, auch wenn das vorrübergehend mehr Kapital bindet.“
Und paragon bestätigt die Prognose
„Da in der Vergangenheit das zweite Halbjahr stets umsatz- und ergebnisreicher war, erwartet die Geschäftsführung im Gesamtjahr für den Automotive-Bereich weiterhin einen Umsatz von rund 145 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge wird bei 12 bis 15 % erwartet, während sich der Free Cashflow auf rund 12 Mio. Euro belaufen soll. In Abhängigkeit des weiteren Marktverlaufs sieht die Geschäftsführung Chancen, die Prognose zu übertreffen.“
Die Zahlen sind auch besser als 2019 – Trendwende scheint erreicht
Ein Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 zeigt, dass die Steigerungsraten nicht unmittelbar auf die Werksschließungen in Q2/2020 zurückzuführen sind. So setzte paragon im Berichtszeitraum fast ein Fünftel (H1/2019: 64,0 Mio Euro; H1/2020: 75,7 Mio Euro) mehr um als im ersten Halbjahr 2019. Der Geschäftsbereich Digitale Assistenz sticht mit einem Wachstum um 197,9 % im Vergleich zu H1/2019 hervor, während der Geschäftsbereich Sensorik im gleichen Zeitraum einen Umsatzsprung um 44,2 % verzeichnen konnte.
Aktuell (24.08.2021 / 08.22 Uhr) notieren die Aktien der paragon AG im XETRA-Handel zum Vortagsschluss mit einem Plus von 0,06 EUR (0,61 %) bei 9,94 EUR.