26.08.2019 – MOLOGEN AG (ISIN: DE000A2LQ900) schrumpft die Gesellschaft um zwei Drittel zusammen, selten hat eine Studie eine ganze firma so auf den Kopf oder besser gesagt auf die Beine gestellt. Der Vorstand gibt heute bekannt, dass er mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Umsetzung eines neuen Strategieprogramms beschlossen hat. Kern des Strategieprogramms wird eine Fokussierung auf Kombinationsansätze für Lefitolimod sowie für die Nachfolgetechnologie EnanDIM(R) in den Therapiegebieten Krebs und HIV sein. Damit einhergehende Restrukturierungsmaßnahmen werden die operativen Kosten der Gesellschaft mittelfristig deutlich reduzieren und planmäßig den monatlichen Barmittelverbrauch von derzeit rund 1,4 Mio. EUR auf ca. 0,8 Mio. EUR senken. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der Top-Line Ergebnisse der Phase III-Studie IMPALA, die Anfang des Monats bekannt gegeben wurden und der in diesem Zusammenhang angekündigten Überprüfung der Unternehmensstrategie.
Teil dieser strategischen Neuausrichtung ist die Reduzierung des Personalbestands auf etwa ein Drittel der mit dem Halbjahresergebnis veröffentlichten Zahl von Mitarbeitern. Dieser Personalabbau, der umgehend eingeleitet wird, betrifft alle Teile der Organisation.
Die Gesellschaft wird ihre künftigen Anstrengungen auf die Entwicklung eines Nachfolgeproduktkandidaten aus der EnanDIM(R)-Familie im Bereich Onkologie konzentrieren und plant, diesen in 2020 in die klinische Entwicklung zu bringen. Darüber hinaus soll Lefitolimod in Kombinationsansätzen in Krebsindikationen in Zusammenarbeit mit dem strategischen Partner Oncologie Inc. sowie im Bereich HIV durch Zusammenarbeit mit akademischen Partnern weiterentwickelt werden.
Der Vorstand wird den Aktionären das Strategieprogramm auf der für den 29. August 2019 geplanten ordentlichen Hauptversammlung vorstellen. Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs wird der Hauptversammlung vorgeschlagen werden, neues Genehmigtes sowie Bedingtes Kapital zu schaffen.
Anfang des Jahres holte man 4,2 Mio. EUR – für die IMPALA
Im Rahmen der Kapitalerhöhung im Frühjahr 2019 hat MOLOGEN insgesamt 2.012.220 Aktien platziert und einen Bruttoemissionserlös von rund 4,2 Mio. EUR erzielt. Im Rahmen der Bezugsfrist vom 19. März 2019 bis einschließlich zum 1. April 2019 wurde den bestehenden Aktionären der Bezug Neuer Aktien zu einem Preis von je 2,10 EUR angeboten. Das Bezugsverhältnis betrug 1:5 (d.h. eine Neue Aktie pro fünf Altaktien der Gesellschaft).
Der Bruttoemissionserlös von rund 4,2 Mio. EUR wird für die Finanzierung des Geschäftsbetriebs über Juli 2019 hinaus und insbesondere für die Finanzierung der laufenden Phase III Zulassungsstudie IMPALA mit Lefitolimod in der Indikation Darmkrebs verwendet. Mit dem Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung ist die Finanzierung der MOLOGEN bis voraussichtlich Ende 2019 gesichert{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
…und dann enttäuschte
anfang August die IMPALA Studie auf ganzer Linie. Dr. med. Stefan M. Manth, Vorstandsvorsitzender der MOLOGEN AG, fasste am 5.08.2019 die Ergebisse so zusammen:: „Wir sind von diesen Top Line-Ergebnissen enttäuscht und werden nun die umfangreichen Daten der IMPALA-Studie eingehend analysieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden in die weitere Entwicklung von Lefitolimod und seinen Nachfolgemolekülen der EnanDIM(R)-Plattform für Krebs- und HIV-Patienten eingehen. Wir danken den Patienten und Prüfärzten für ihre Teilnahme an dieser wichtigen Studie.“
Wer ist die MOLOGEN AG?
MOLOGEN AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das mit einzigartigen Technologien und Wirkstoffen zu den Wegbereitern auf dem Gebiet der Immuntherapien gehört. Neben dem Schwerpunkt Immuno-Onkologie entwickelt MOLOGEN zudem Immuntherapien zur Behandlung von Infektionskrankheiten.
Der Schwerpunkt der Entwicklungsarbeiten liegt auf der Produktfamilie DNA-basierter TLR9-Agonisten. Dazu zählen das Immuntherapeutikum Lefitolimod und die Nachfolgemoleküle EnanDIM(R).
Das Immuntherapeutikum Lefitolimod ist das Hauptentwicklungsprodukt des Unternehmens und wird derzeit in einer Phase III Studie getestet. Es wird als „Best-in-Class“ TLR9-Agonist angesehen. Die Behandlung mit Lefitolimod führt zu einer breiten und starken Aktivierung des Immunsystems. Aufgrund dieses Wirkmechanismus besitzt Lefitolimod das Potenzial, in verschiedenen Indikationen eingesetzt zu werden. Lefitolimod wird zurzeit im Rahmen einer pivotalen Studie für die Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Darmkrebs entwickelt. 2017 wurden wesentliche Daten der Phase II Studie IMPULSE in kleinzelligem Lungenkrebs veröffentlicht und die finale Auswertung im ersten Quartal 2018 bestätigte die Daten. Darüber hinaus wurden 2017 wesentliche Ergebnisse der TEACH-Studie in HIV bekannt gegeben. Zudem wird Lefitolimod derzeit in einer Phase I Kombinationsstudie mit dem Checkpoint Inhibitor Ipilimumab (Yervoy(R)) in verschiedenen Krebserkrankungen untersucht. Neben verschiedenen Checkpoint Inhibitoren ist Lefitolimod, das sich in einer klinischen Studie Phase III befindet, einer der wenigen marktnahen Produktkandidaten im Bereich der Immuno-Onkologie.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Die Pipeline von MOLOGEN steht für neue innovative Immuntherapien, insbesondere zum Einsatz gegen Krankheiten, für die ein hoher medizinischer Bedarf besteht. Die MOLOGEN AG hat ihren Sitz in Berlin und ist börsennotiert.
Aktuell (26.08.2019 / 08:08 Uhr) notieren die Aktien der MOLOGEN AG im Tradegate-Handel mit einem Plusvon +0,03 EUR (+2,59%) bei 1,19 EUR.