Heute meldet die Manz AG (ISIN: DE000A0JQ5U3) einen schönen Liquiditätszuwachs. Im zweistelligen Millionenbereich liegt dieser – soviel muss nämlich Lam Research Corporation (USA), der Joint-Venture-Partner der Manz Taiwan Ltd. , zahlen.
Aufgrund einer gezogenen Kaufoption zum Erwerb der Beteiligung der Manz Taiwan Ltd. von 80,5 % an der Talus Manufacturing Ltd., Chungli City (Taiwan), muss sich Manz von dieser Wachstumsperle trennen. aber für ein „angemessenes Schmerzensgeld“. Und bilanziell wirkt sich der Wegfall des Ergebnisbeitrags der Talus Manufacturing Ltd. kaum aus. Der Umsatz belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 8,8 Mio EUR (Vorjahr: – 2,6 Mio EUR) und in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2020 auf 9,3 Mio EUR.
„Der Erlös soll unter anderem in die Expansion des dynamisch wachsenden Segments Energy Storage investiert werden
und damit das Kerngeschäft stärken.“ heisst es von Manz dazu.
Martin Drasch, Vorstandvorsitzender der Manz AG, kommentiert: „Mit der Talus Manufacturing blicken wir auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lam Research in Taiwan zurück, die sich nicht zuletzt in der positiven Ergebnisentwicklung des Unternehmens widerspiegelte. Seit der Gründung 2016 hat sich der Wert unserer Beteiligung an Talus Manufacturing deutlich gesteigert. Der daraus resultierende ergebniswirksame Einmaleffekt ermöglicht es uns also, noch einmal verstärkt in unser strategisches Kerngeschäft zu investieren und bestehende Wachstumschancen noch effizienter zu nutzen.“
Wachstumsperle mit jährlich 125% geht, aber Umsatzmultiple passt
Die Talus Manufacturing hatte 2016 den operativen Betrieb in Taiwan aufgenommen und wurde seitdem im Segment Contract Manufacturing geführt. Als „Global Refurbishment Center“ liegt der Schwerpunkt des Unternehmens in der Modernisierung und Wiederaufbereitung bestehender Anlagen zur Herstellung von Halbleitern. Und eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 125% seit Gründung der Talus Manufacturing zeigt einerseits die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Manz und Lam Research. Und andererseits erklärt sie, warum die Option gezogen wurde von den Amerikanern.
In letzter Zeit lieferte man bei Manz gute Nachrichten in „Serie“: Einen „schönen“ Folge-Auftrag im zweistelligen Millionenbereich im Bereich Energy-Storage („führender Batteriehersteller“), guten Aufragsbestand, Anfang Oktober noch ein LOI über einen Auftrag im zweistelligen Millionenbereich aus dem Bereich „Zellkontaktiersystemen und ein Initial-Auftrag mit einem Volumen über 20 Mio. EUR Anfang Oktober (mit Erweiterungsplänen des Auftraggebers) Und in den ersten Neun Monaten erreichte Manz eine Verdreifachung des EBITDA.
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Noch am 03.11.2020 gab es die Quartalsergebnisse: Der Umsatz von 172,4 Mio. EUR blieb zwar unter Vorjahresniveau, aber das EBITDA hat sich mit 17,6 Mio EUR im Vorjahresvergleich mehr als verdreifacht (9M 2019: 5,8 Mio EUR). Das EBIT ist mit 8,2 Mio EUR signifikant verbessert; Gewinnerwartung für 2020 bestätigt
Martin Drasch, CEO der Manz AG, kommentierte seinerzeit: „Unsere erfreuliche Ergebnisentwicklung ist ein starkes Zeichen, dass die Manz AG in der Vergangenheit die richtigen Weichen gestellt hat. Wir haben dabei nicht nur unsere organisatorischen Prozesse verbessert, sondern auch frühzeitig auf die Themen Elektromobilität und Energiespeicherung gesetzt. Dadurch konnten wir trotz einer einschneidenden weltweiten Krise unsere Profitabilität deutlich steigern. Auch die Manz AG blieb jedoch von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie nicht vollständig verschont, wie die Umsatzverschiebungen in unseren Segmenten Solar und Electronics zeigen. Wir korrigieren daher unsere bestehende Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht nach unten, behalten unsere positive Ergebnisprognose allerdings klar bei und sehen die Manz AG auch über 2020 hinaus auf einem sehr guten Kurs.“
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Umsatzrückgang zwang zur (Teil-)Prognosereduktion
Aufgrund der rückläufigen Umsatzentwicklung hat sich der Vorstand der Manz AG dazu entschlossen, die Umsatzprognose nach unten zu korrigieren. Statt eines geringen bis moderaten Umsatzwachstums wird nun ein leichter Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr für das Gesamtjahr erwartet. Die Ergebnisprognose wird hingegen bestätigt: Der Vorstand rechnet weiterhin mit einer EBITDA-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer EBIT-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Auch mit Blick auf die Auftragslage zeigt sich der Vorstand der Manz AG optimistisch für die weitere Geschäftsentwicklung im restlichen Geschäftsjahr und darüber hinaus. Über alle Segmente hinweg stieg der Auftragseingang sehr deutlich auf 181,9 Mio EUR (Vorjahr: 128,7 Mio EUR). Der Auftragsbestand lag mit einem Wert von 177,0 Mio EUR auf einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls deutlich verbesserten Niveau (Vorjahr: 140,6 Mio EUR).
Manz- wer?
„Die 1987 gegründete Manz AG ist ein weltweit agierendes Hightech-Maschinenbauunternehmen. Die Geschäftsaktivitäten umfassen die Segmente Solar, Electronics, Energy Storage, Contract Manufacturing und Service.
Mit langjähriger Expertise in der Automation, Laserbearbeitung, Bildverarbeitung und Messtechnik, Nasschemie sowie Rolle-zu-Rolle-Prozessen bietet das Unternehmen Herstellern und deren Zulieferern innovative Produktionslösungen in den Bereichen Photovoltaik, Elektronik und Lithium-Ionen-Batterietechnik. Das Produktportfolio umfasst sowohl kundenspezifische Entwicklungen als auch standardisierte Einzelmaschinen und Module, die zu kompletten, individuellen Systemen verkettet werden können. Vor allem durch die frühzeitige Einbindung der Manz AG in Kundenprojekte leistet die Gesellschaft mit qualitativ hochwertigen, bedarfsorientierten Lösungen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Kunden.
Die seit 2006 in Deutschland börsennotierte Firmengruppe entwickelt und produziert in Deutschland, der Slowakei, Ungarn, Italien, China und Taiwan. Vertriebs- und Service-Niederlassungen gibt es darüber hinaus in den USA und Indien. Weltweit beschäftigt die Manz AG aktuell rund 1.500 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in der für die Zielbranchen des Unternehmens maßgeblichen Region Asien. Der Umsatz der Manz-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2019 rund 264 Millionen Euro.“
Auftragseingang beeindruckt – Energy Storage ist Zukunft – und Contract Manufacturing
Perspektiven bietet derzeit das Energy-Storage-Geschäft, wo man offensichtlich Großkunden „an sich zu binden wusste“: Sehr positiv hat sich das Segment Energy Storage entwickelt. Sowohl im Neu- als auch im Bestandskundengeschäft gewann die Manz AG neue Aufträge. Von der deutschen Akasol AG erhielt die Manz AG bereits im ersten Quartal einen Großauftrag über Montagelinien zur Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriemodulen für hybrid- und vollelektrische Nutzfahrzeuge.
Zudem platzierte ein führender Batteriehersteller einen Folgeauftrag im mittleren zweistelligen Millionenbereich für Produktionsanlagen für gewickelte Lithium-Ionen-Batteriezellen. Auch im Bereich Contract Manufacturing verzeichnete Manz ein sehr positives Ergebnis, zu dem insbesondere die Talus Manufacturing Ltd. beitrug. Neue Auftragseingänge für Standorte der Manz AG in der Slowakei und eine neu gegründete Partnerschaft mit einem Kunden aus dem Bereich Semiconductor in China belegen auch hinsichtlich Contract Manufacturing die hohe Wettberwerbsfähigkeit des Spezialmaschinenbauers.
Aktuell (11.11.2020 / 15:11 Uhr) notieren die Aktien der Manz AG im Frankfurter-Handel im plus mit 6,71% (+1,90 EUR) bei 30,20 EUR Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.