30.03..2021 – Nach dem Großauftrag im Bereich E-Mobility im November, einem im „deutlich“ zweistelligen Millionenbereich für den Bereich Energy Storage im Dezember meldete die Manz AG (ISIN: DE000A0JQ5U3) am 12.01.2021 wieder ein Auftrag für Energy Storage Sparte von einem „US-amerikanischen Hersteller von Elektrofahrzeugen“ im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Dann die Zusage von „wesentlichen“ Fördermitteln aus dem EU-Förderprogramm „EuBatIn – European Batteries Innovation“ Ende Januar und am 23. Februar gab es einen Folgeauftrag von TE Connectivity im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich – E-Mobility auch hier.
Und passend dazu jetzt die Zahlen des Vorjahres:
Auch wenn Corona den Umsatz belastete zeigt die Verdopplung der Marge, das Manz zu einem Gewinner der E-Mobility & Energiespeicherung (Batteries) werden kann
Und die nackten Zahlen können sich sehen lassen: Umsatz sinkt – auch wegen Lockdown-Massnahmen im Frühjahr 2020 – um 10,5 % auf 236,8 Mio EUR (Vorjahr: 264,4 Mio EUR). Das EBITDA stieg deutlich auf 19,4 Mio. EUR (Vorjahr: 9,2 Mio. EUR) an. Hieraus resultiert eine stark verbesserte EBITDA-Marge von 8,0 % (Vorjahr: 3,5 %). Auch das EBIT verzeichnet einen deutlichen Zuwachs in Höhe von 14,8 Mio. EUR auf 7,2 Mio EUR (Vorjahr: -7,6 Mio. EUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 3,0 %. Eine Entwicklung als perfekte Vorlage für 2021. Dazu die derzeitigen Auftragspolster in Höhe von mehr als 200 Mio EUR.
Und Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG, kommentiert: „In Anbetracht der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die internationale Wirtschaft sind wir mit der Geschäftsentwicklung 2020 sehr zufrieden. Zwar kam es in den Segmenten Solar und Electronics unter anderem aufgrund der Corona-bedingten Reiserestriktionen zu Umsatzeinbußen, jedoch konnten wir gerade in unserem Wachstumssegment Energy Storage die Marktdynamik ausnutzen und neue Großaufträge gewinnen. Unser Auftragseingang lag in diesem Segment in 2020 bei etwa 130 Millionen Euro. Wir sind mit unserer Expertise im Bereich der Produktionsanlagen zur Lithium-Ionen-Batterieherstellung und bezüglich Montagelösungen rund um weitere Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs bestens aufgestellt, um auch in 2021 vom großen Wachstumstrend Elektromobilität profitieren zu können.“
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Somit Prognose für 2020 „getroffen“
„Aufgrund der rückläufigen Umsatzentwicklung durch die Folgen der Pandemie hatte sich der Vorstand der Manz AG bereits früh dazu entschlossen, die Umsatzprognose nach unten zu korrigieren. Statt eines geringen bis moderaten Umsatzwachstums wird nun ein leichter Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr für das Gesamtjahr erwartet. Die Ergebnisprognose wird hingegen bestätigt. Der Vorstand rechnet weiterhin mit einer EBITDA-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer EBIT-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich.“
Und genau so schloss man 2020 ab. Vielleicht ist ein 10-prozentiges Umsatzminus mehr als ein „leichtes Umsatzminus“, aber letztendlich wichtiger für die Zukunft ist die erreichte Profitabilität.
Aussichten sind gut – „fettes Auftragspolster“ – Prognose 2021
Auch wenn es eine konkrete Prognose für 2021 erst heute bei Vorlage der endgültigen Zahlen gibt, legte der CEO bereits jetzt die Messlatte hoch. Für das Jahr 2021 zeigt sich CEO Drasch bei Präsentation der vorläufigen Zahlen optimistisch:
„Die sehr positive Entwicklung im Bereich der Elektromobilität 2020 steht nach unserer Einschätzung erst am Anfang. Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Montageautomatisierung und Batterieproduktion sind wir sehr gut positioniert für weiteres Wachstum im Zuge der weltweiten Mobilitätswende.“ Nicht zuletzt durch die Bekanntgabe der Förderung der Europäischen Kommission zur Weiterentwicklung der Li-Ion Batterietechnologie im Rahmen des Important Projects of Common European Interest (IPCEI), sieht Drasch die Manz AG in ihrer Ausrichtung auf diesen Wachstumsmarkt bestärkt. Die Anfang 2021 zugesagten europäischen Fördermittel plant Manz zur Umsetzung des Projektes „Lithium-Ionen-Batteriefabrik der Zukunft“ zu verwenden. Und auch der Anfang 2021 vollzogene Anteilsverkauf an der Talus Manufacturing Ltd fügt sich in diese Fokussierungsstrategie. Der erzielte Gewinn im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich steht bereit für Investitionen der Manz AG in die Wachstumsbereiche Batterie und Elektromobilität.
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„Wir sehen uns dank unseren Kompetenzen und dem exzellenten Zugang zu führenden Automobilherstellern, Automobilzulieferern und Batterieproduzenten für die Elektromobilität, Consumer Electronics und Wearables auf einem sehr guten Weg,“ zeigt sich Drasch überzeugt. „Egal welches Batterie-Design, Manz ist der richtige Ansprechpartner für Innovation, Qualität und Effizienz auf diesem Gebiet. Unser strategisches Ziel ist es, die Manz AG zu Europas größtem Integrator für Maschinen und Anlagen zur Batterieherstellung zu entwickeln.“
KONKRET
Für 2021 geht der Vorstand aufgrund der insgesamt positiven Branchenaussichten in den für die Manz AG relevanten Ländern und Märkten von einem profitablen Wachstum aus. Gegenüber dem Jahr 2020 wird daher ein geringer bis moderater Umsatzanstieg, eine EBITDA-Marge im oberen, positiven einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren, positiven einstelligen Prozentbereich prognostiziert. Die Prognose steht weiterhin unter der Annahme, dass die COVID-19-Pandemie keine zusätzliche negative Wirkung auf die Entwicklung des Geschäfts im Geschäftsjahr 2021 hat.
Und damit bleibt die Prognose in der Presseerklärung sehr schwammig und wenig greifbar.Auf Seite 88 des Geschäftsberichts wird es deutlicher:
„Auf Segmentebene rechnet der Vorstand für Electronics mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau und einer EBIT-Marge im niedrigen einstelligen negativen Prozentbereich.
Für Energy Storage prognostiziert der Vorstand einen Umsatzanstieg zwischen 20 % und 40 % bei ei–ner EBIT-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Im Segment Solar soll der Umsatz vorbehaltlich einer Fortsetzung der Arbeiten an den CIGS-Aufträgen im ersten Halbjahr 2021 und einer Finalisierung zum Ende des Geschäftsjahres 2021 deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die EBIT-Marge wird im niedrigen einstelligen negativen Prozentbereich erwartet.
Für Contract Manufacturing prognostiziert der Vorstand einen Umsatz zwischen 20 % und 30 % unter Vorjahr sowie eine EBIT-Marge im mittleren zweistelligen positiven Prozentbereich.
Im Segment Service soll der Umsatz in etwa auf Niveau des Vorjahres liegen, bei einer EBIT-Marge im niedrigen einstelligen positiven Prozentbereich.„
Und der erwartete Umsatz-Rückgang im lukrativsten Segment Contract Manufacturing (Marge 12% in 2020) liegt in der durch Ziehen einer Option erzwungene Verkauf der 80,5 % Beteiligung an der Talus Manufactoring Ltd.. Wobei der Gewinn aus der Vervielfachung des ursprünglichen Investitionsbetrags für die Talus-Beteiligung bereits in die Prognose eingerechnet ist.
Manz- wer?
„Die 1987 gegründete Manz AG ist ein weltweit agierendes Hightech-Maschinenbauunternehmen. Die Geschäftsaktivitäten umfassen die Segmente Solar, Electronics, Energy Storage, Contract Manufacturing und Service.
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Mit langjähriger Expertise in der Automation, Laserbearbeitung, Bildverarbeitung und Messtechnik, Nasschemie sowie Rolle-zu-Rolle-Prozessen bietet das Unternehmen Herstellern und deren Zulieferern innovative Produktionslösungen in den Bereichen Photovoltaik, Elektronik und Lithium-Ionen-Batterietechnik. Das Produktportfolio umfasst sowohl kundenspezifische Entwicklungen als auch standardisierte Einzelmaschinen und Module, die zu kompletten, individuellen Systemen verkettet werden können. Vor allem durch die frühzeitige Einbindung der Manz AG in Kundenprojekte leistet die Gesellschaft mit qualitativ hochwertigen, bedarfsorientierten Lösungen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Kunden.
Die seit 2006 in Deutschland börsennotierte Firmengruppe entwickelt und produziert in Deutschland, der Slowakei, Ungarn, Italien, China und Taiwan. Vertriebs- und Service-Niederlassungen gibt es darüber hinaus in den USA und Indien. Weltweit beschäftigt die Manz AG aktuell rund 1.500 Mitarbeiter. Davon rund die Hälfte in der für die Zielbranchen des Unternehmens massgeblichen Region Asien. Der Umsatz der Manz-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2019 rund 264 Millionen Euro.“
Aktuell (30.03.2021 / 09:35 Uhr) notieren die Aktien der Manz AG im Frankfurter-Handel unverändert bei 49,10 EUR.