Die CropEnergies AG (ISIN: DE000A0LAUP1), ein Tochterunternehmen des MDAX-Konzerns Südzucker AG (ISIN: DE0007297004), hat das Geschäftsjahr 2015/2016 mit einem deutlichen Gewinn beendet.
Anleger reagieren bisher positiv auf das vorgelegte Zahlenwerk. Die Aktie notiert am Mittag bei 4,26 EUR mit +4,16% im Plus.
Weniger Bioethanol, weniger Umsatz, aber deutlich besseres Ergebnis
Das Ziel des Mannheimer Bioethanol-Herstellers, profitabler zu werden, ist im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich umgesetzt worden.
Aufgrund der temporären Stilllegung der Produktionsanlage in Wilton (Großbritannien) kam es zu einem Rückgang bei der Bioethanol-Herstellung und in der Folge auch zu einem geringeren Umsatz. Die Anlage soll aber bis spätestens Juli 2016 wieder in den Testbetrieb gehen. Insgesamt rechnet CropEnergies durch den Stillstand der Anlage mit weiterem Sonderaufwand im laufenden Jahr in Höhe von 17 Mio. EUR.
Die Menge an hergestelltem Bioethanol sank 2015/2016 deutlich von 1,06 Mio. Kubikmeter um -21% auf nunmehr 837.000 Kubikmeter. Der Absatz ging derweil von 1,28 Mio. Kubikmeter um über -22% auf 997.000 Kubikmeter zurück. Parallel dazu verringerte sich der Umsatz von 827,17 Mio. EUR um -12,64% auf 722,60 Mio. EUR. Damit lag CropEnergies jedoch in der zuletzt genannten Prognose-Spanne von 700 Mio. EUR bis 750 Mio. EUR.
Während der Umsatz also gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückging, erzielte die Südzucker-Tochter beim Ergebnis wesentliche Verbesserungen. Das EBITDA stieg von 25,18 Mio. EUR (2014/2015) um +382,69% auf 121,54 Mio. EUR. Das operative Ergebnis fiel mit 86,70 Mio. EUR wieder positiv aus. Im letzten Jahr stand noch ein negatives Ergebnis von -11,23 Mio. EUR zu Buche. Bei beiden Kennzahlen lag CropEnergies jeweils im oberen Bereich der zuletzt prognostizierten Zielkorridore.
Positives Konzernergebnis und gesunkene Verschuldung bringen Aktionären Dividende
Der Aufsichtsrat und der Vorstand wollen den Aktionären auf der Hauptversammlung am 12. Juli eine Dividende von 0,15 EUR je Aktie vorschlagen. Bei 87,25 Mio. ausgegebenen Aktien entspräche dies einer Ausschüttungssumme von insgesamt 13,1 Mio. EUR.
Grund für diese Entscheidung ist zum einen der am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres stehende Gewinn in Höhe von 42,6 Mio. EUR, nachdem man im letzten Jahr noch einen Verlust von -58 Mio. EUR erzielte. Darüber hinaus konnte CropEnergies aber gleichzeitig zudem noch die Schulden von 150,15 Mio. EUR auf jetzt nur noch 65,68 Mio. EUR reduzieren.
Verhaltene Prognose aufgrund von niedriger erwartetem Bioethanol-Preis
Während das abgelaufene Geschäftsjahr besser lief, als zuvor erwartet, geht der Vorstand für das neue Jahr 2016/2017 von niedrigeren Preisen für Bioethanol aus. Im letzten Jahr konnte sich der Bioethanol-Preis zum Teil vom niedrigen Ölpreis abkoppeln. In den letzten Monaten folgte allerdings doch noch eine Angleichung.
Ausgehend davon, rechnet man bei CropEnergies im laufenden Jahr mit einem Umsatz von 625 Mio. EUR bis 700 Mio. EUR. Auch beim EBITDA und beim operativen Ergebnis erwartet man einen Rückgang im Vergleich zu 2015/2016. Das EBITDA wird zwischen einer Spanne von 65 Mio. EUR und 105 Mio. EUR erwartet, das operative Ergebnis zwischen 30 Mio. EUR und 70 Mio. EUR.
Allerdings ist das Mannheimer Unternehmen bestrebt, seine Abhängigkeit vom Bioethanol-Preis zu verringern. Dazu wurden im letzten Jahr insbesondere in die Produktionsanlage in Zeitz investiert, wo bis zu 60.000 Kubikmeter Bioethanol zu hochwertigem Neutralalkohol in Lebensmittelqualität veredelt werden kann.
Ein Großteil von den 8,1 Mio. EUR, die das Unternehmen im letzten Jahr in die Tochter CropEnergies Bioethanol GmbH investierte, floss in den Ausbau des Neutralalkoholgeschäfts. Insgesamt investierte CropEnergies mit 13,1 Mio. EUR deutlich weniger als noch im Vorjahr (2014/2015: 31,4 Mio. EUR)
Aktie springt im Tageshoch auf 4,50 EUR
Die Aktie von CropEnergies traf es in den ersten Monaten des neuen Börsenjahres zunächst knüppelhart: Von 5,33 EUR (30. Dezember 2015) ging es bis Anfang März im Tief bis auf 3,40 EUR runter. Ein Minus von satten -36,21% binnen zwei Monate.
In den folgenden Wochen bewegte sich das Papier dann in einer Range von 3,40 EUR bis 3,80 EUR, ehe Ende April wieder der Sprung über die 4 EUR-Marke gelang. Mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/2016 gelang nun ein weiterer Anstieg. In der Spitze sprang der Titel bis auf 4,50 EUR und lag damit auf Tagesbasis zeitweise +10% im Plus.
Die Aktie der im MDAX notierten Südzucker AG hingegen profitierte im heutigen Handel bisher nicht vom guten Ergebnis der Tochter. Das Papier steht mit 15,43 EUR mit -0,39% leicht im Minus.