Wirecard AG (ISIN:. DE0007472060) und Financial Times – nächster Schlag aber Wirecard taumelt nur.
Was ist heute passiert? Eine schon als erledigt eingestufte Geschichte: Die Fehde zwischen der FT und Wirecard schien erledigt. Die Singapur-Vorwürfe erwiesen sich als größtenteils haltlos, die „unabhängige“ Untersuchung von der FT beauftragt erbrachte keine Belege für eine Zusammenarbeit des Redakteurs mit den Shortsellern.(4.10.2019 veröffentlicht). Die Anzeige und wohl auch Prozesse von Wirecard gegen die FT liefen so vor sich hin – Ruhe halt. DANN heute Morgen der KNALL:
Umsätze Wirecards seien manipuliert, Dubai Gesellschaft sei einigen der angeblichen Kunden unbekannt, die Umsätze dieser Geselslchaft zweifelhaft, interne Wirecard-Papiere lägen vor, die WP-Täuschung und wesentliche Umsatzerfindungen in Dubai und Irland wahrscheinlich erscheinen ließen. UND hier spricht die FT von wesentlichen Umsatzanteilen der Wirecard (gesprochen wird von 2016er Manipulationen) die reine Luft seien!{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Umsätze Fake?
Wirecard schießt zurück, mit klaren Worten. Den Schaden kann man dadurch nicht verhindern. DAS STATEMENT läßt keinen Zweifel:
„Wirecard weist diese Anschuldigungen von Fehlverhalten kategorisch zurück. Der heutige Artikel der Financial Times ist eine Zusammenstellung von falschen und irreführenden Behauptungen, die Dan McCrum bereits früher in verleumderischen Artikeln aufgebracht hatte und die bereits vor einiger Zeit widerlegt wurden. Es ist sehr bedauerlich, dass die Financial Times immer noch die Veröffentlichung eines derartig unverantwortlichen Artikels unterstützt, insbesondere nachdem wir der Financial Times über ihre Anwälte Nachweise übersandt haben, die ein Zusammenwirken mit Shortsellern zeigen und Zweifel an deren Motivation bei der Veröffentlichung ihrer Artikel aufwerfen“
Hier ist kein Zurück mehr möglich. Wird ein DAX-Unternehmen ein solches Statement veröffentlichen, wenn ein Drittel des Umsatzes Fake ist? Wird Ernst&Young einen solchen Umsatz ungeprüft akzeptieren und sein Testat erteilen? Wäre Wahnsinn, aber es gab ja Beispiele: Enron, Madoff, Steinhoff, Flowtex…
Jedenfalls die DZ Bank bezieht Position
Der Analyst der DZ Bank beläßt seine Einschätzung von Wirecard bei einem Kursziel von 185,00 EUR UND scheint die FT-Aussagen als falsch zu betrachten.Er ignoriert bewust die Umsatzmanipulationsvorwürfe und urteilt so eindeutig zu Gunsten Wirecards. Die anderen Analysten halten sich bis jetzt ncoh zurück. Mal schauen, ob sich morgen jemand exponiert und Stellung bezieht?
Sein Stabdpunkt ist mutig (ungewohnt für einen Analysten), aber auch nachvollziehbar: Derselbe Reporter, der bereits die – größtenteils – falschen Singapurmanipulations-Vorwürfe von sich gegeben hat, liefert nun eine weitere „gewhistleblowerte“ Story aus dem Wirecard-Konzern. Man sollte eigentlich davon ausgehen, dass die FT einen solchen Artikel konkret aufgrund der Vorgeschichte geprüft hat oder reichte der FT als Freibrief der Freispruch durch die Anwälte bezüglich der „nicht gefundenen Belege“ für eine Zussammenarbeit des FT-Reporters und den Shortsellern?
{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
…auf jeden Fall MILLIARDEN vernichtet
Der Kurs von Wirecard brach erst mal ein auf 107,00 EUR (von 140,10 EUR am Vortag) und erholte sich dann im Laufe des Tages wieder auf 122,75 (18:47 Uhr, Frankfurter Handel). Wenn man die Kursentwicklung des Tages sieht, scheint man wohl eher an Wirecard zu glauben. Die nächsten Tage werden für die Aktie entscheidend sein: Entweder liefert die FT überzeugende Beweise oder die Vorwürfe fallen in sich zusammen, was für die FT wahrscheinlich Konsequenzen hätte. Wirecard am Scheideweg! Während wir heute Morgen noch – vor dem FT Schock – einen Vergleich mit der Adyen Aktie zogen und eigentlich Wirecard bevorzugten – außer wegen des schlechteren Chartbildes (aufgrund der alten FT-Vorwürfe) dann doch eher bei Adyen Chancen sahen. Kommt heute der nächste Meldungsgetriebene Einbruch.