Prime Standard | Grammer stellt sich den Herausforderungen

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Das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres der Grammer AG (ISIN: DE0005895403) war insbesondere durch den Abschluss der Übernahme durch die Jiye Auto Parts GmbH sowie die Absatzschwäche der Pkw-Hersteller in Europa geprägt.

Das Übernahmeangebot der Jiye Auto Parts GmbH – ein verbundenes Unternehmen des strategischen Partners Ningbo Jifeng – an die Aktionäre der Grammer AG führte dazu, dass der chinesische Automobilzulieferer mit 84,23 Prozent nun größter Ankeraktionär ist. Im Automotive-Bereich ist die saisonale Belebung nach dem Ende der Sommermonate im September nicht erfolgt, so dass die Umsatz- und operative Ergebnisentwicklung von Grammer dadurch negativ beeinträchtigt wurde.

Operative Profitabilität trotz schwieriger Marktbedingungen im Automotive-Bereich nahezu auf hohem Vorjahresniveau

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres steigerte der Grammer Konzern seinen Umsatz um 1,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (Vj. 1,3). Maßgeblich verantwortlich für das Wachstum war die anhaltend starke Entwicklung im Segment Commercial Vehicles, die den marktbedingten Umsatzrückgang im Segment Automotive kompensierte.

Das operative EBIT, bereinigt um Währungs- und Einmaleffekte, lag in den ersten neun Monaten mit 56,6 Millionen Euro nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau von 58,6 Millionen Euro. Die operative EBIT-Rendite blieb mit 4,2 Prozent fast konstant (Vj. 4,4).

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im Zeitraum Januar bis September 2018 mit 27,9 Millionen Euro allerdings deutlich unter dem Vorjahreswert von 45,8 Millionen Euro. Die EBIT-Rendite reduzierte sich dementsprechend auf 2,1 Prozent (Vj. 3,4). Das dritte Quartal 2018 war stark geprägt von den veränderten Rahmenbedingungen der Automobilbranche und der damit verbundenen allgemeinen Absatzschwäche der Pkw-Hersteller vor allem in Europa. Außerdem belasteten einmalige Sondereffekte in Höhe von insgesamt 27 Millionen Euro (Vj. 6,9) das Ergebnis von Grammer im dritten Quartal, im Wesentlichen typische einmalige Transaktionskosten im Rahmen der Übernahme der Grammer AG durch ein verbundenes Unternehmen von Ningbo Jifeng sowie Restrukturierungs- und Akquiseaufwendungen. Entsprechend lag das Ergebnis nach Steuern bei 14,9 Millionen Euro (Vj. 25,7) und damit deutlich unter dem Vorjahr.

Starkes Umsatzwachstum im asiatischen Markt

Auf regionaler Ebene verzeichnete Grammer im Heimatmarkt EMEA einen Umsatzrückgang in Höhe von 1,2 Millionen Euro auf 918,2 Millionen Euro, der hauptsächlich auf den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringerten Umsatz im Segment Automotive zurückzuführen war. Durch das Wachstum des Segments Commercial Vehicles kompensierte der Konzern diesen Rückgang jedoch nahezu vollständig. In der Region Americas konnte Grammer den Umsatzrückgang des ersten Halbjahres weitgehend aufholen und liegt mit 215,0 Millionen Euro nur noch leicht unter dem Vorjahresniveau von 216,6 Millionen Euro. In der Region APAC erzielte Grammer hingegen einen deutlichen Umsatzanstieg von 11,4 Prozent auf 226,0 Millionen Euro (Vj. 202,9). Die hohe Nachfrage in den wichtigen Teilmärkten Deutschland, USA und China wirkte sich im Wesentlichen sehr positiv auf das Segment Commercial Vehicles aus.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Anhaltend hohe Umsatzzuwächse im Segment Commercial Vehicles

Aufgrund steigender Absätze in den Märkten Landtechnik, Baumaschinen und Truck erzielte Grammer in den ersten neun Monaten im Segment Commercial Vehicles einen erfreulichen Umsatzanstieg um 14,6 Prozent auf 456,0 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Vj. 397,8). Bedingt durch die positive Marktentwicklung in allen Regionen erhöhte sich das operative Segment-EBIT im Berichtszeitraum von 34,3 Millionen Euro auf 43,5 Millionen Euro. Aufgrund der Umsatzsteigerung stieg auch die operative EBIT-Rendite auf 9,5 Prozent (Vj. 8,6).

Der Umsatz im Segment Automotive lag in den ersten neun Monaten 2018 mit 942,7 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahresniveau von 973,9 Millionen Euro. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf die hohe Anzahl von Neuanläufen und den damit einhergehenden geringeren Umsatzvolumina in der Hochlaufphase sowie dem modellbedingten Absatzrückgang in der Region Americas zurückzuführen. Hinzu kam gegen Ende des dritten Quartals die sich verstärkende Absatzschwäche der Pkw-Hersteller in der Region EMEA. Das operative EBIT im Segment Automotive lag in den ersten neun Monaten mit 24,6 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau (Vj. 33,1). Ergebnisbelastend wirkte sich in diesem Segment neben dem geringeren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr die damit verbundene Minderauslastung in den betroffenen Produktionswerken aus. Die operative EBIT-Rendite des Segments lag bei 2,6 Prozent (Vj. 3,4).

Übernahme der Grammer AG durch strategischen Partner Ningbo Jifeng

Die Jiye Auto Parts GmbH, ein verbundenes Unternehmen von Ningbo Jifeng, hält nach dem Abschluss der Übernahme insgesamt 84,23 Prozent des Grundkapitals und ist damit der Mehrheitsaktionär des Amberger Automobilzulieferers. Durch die hohe Annahmequote des Übernahmeangebots haben sich die Eigentumsverhältnisse in der Aktionärsstruktur deutlicher verschoben als erwartet.

Anpassung der Gesamtjahresprognose

Für das Gesamtjahr 2018 geht der Grammer Vorstand weiterhin von einem sehr herausfordernden konjunkturellen Umfeld aus. Vor allem im Bereich Automotive wird die verstärkte und sich weiter fortsetzende Absatzschwäche vor allem im europäischen Pkw-Markt die Geschäftsentwicklung auch im vierten Quartal beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Effekte aus der Erstkonsolidierung der US-amerikanischen TMD Gruppe zum 1. Oktober 2018 erwartet das Unternehmen einen Konzernumsatz von rund 1,85 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2018. Ausgelöst durch die im Jahr 2018 entstandenen signifikanten Sonderbelastungen erwartet der Vorstand des Grammer Konzerns im laufenden Geschäftsjahr ein weiter deutlich positives EBIT von nun in etwa 50 Millionen Euro und ein operatives EBIT leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Für das Folgejahr 2019 geht Grammer ohne Sonderbelastungen bei einer Fortsetzung der stabilen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen von einer positiven Entwicklung von Umsatz und Ergebnis aus.

Aktuell (13.11.2018 / 09:27 Uhr) notieren die Aktien der Grammer AG im Xetra-Handel mit einem Plus  von +1,06 EUR (+2,97 %) bei 36,76 EUR.


Chart: Grammer AG | Powered by GOYAX.de
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