Der Grammer Konzern (ISIN: DE0005895403) befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Begründung eines Joint Ventures für Automobil Interiorkomponenten in Changchun, China mit Changchun FAWSN Group Co., Ltd., einem mit der FAW-Gruppe verbundenen Unternehmen.
Grammer wird 50 Prozent an dem zukünftigen Joint Venture GRAMMER FAWSN Vehicle Parts Co. Ltd. halten. Die restlichen 50 Prozent werden von der Changchun FAWSN Group Co., Ltd. gehalten.
Das Joint Venture wird eine breite Palette von Komponenten für den Fahrzeuginnenraum produzieren, die vor allem in die von der FAW-Gruppe hergestellten Fahrzeuge eingebaut werden. Die FAW-Gruppe ist der drittgrößte chinesische OEM und hatte im vergangenen Jahr mit eigenen Marken und zusammen mit anderen Joint Venture-Partnern einen zweistelligen Marktanteil in China, dem größten Automobilmarkt der Welt. Grammer erwartet aus diesem Joint Venture eine erhebliche zukünftige Umsatzsteigerung. Und schon wieder besser als der Wettbewerb. Man kann offensichtlich auch in schwierigen Zeiten wachsen.
Anders als Leoni, ElringKlinger oder wie sie alle heißen
…. hatte Grammer im ersten Halbjahr 2019, Zulieferer für Innenraumkomponenten und Sitzsysteme, bei Umsatz und operativem Ergebnis deutlich zulgelegt: Der Umsatz wuchs um 13,4 Prozent auf 1.051,5 Millionen Euro (Vj. 927,6 Millionen Euro). Zu diesem deutlichen Anstieg trug die positive Umsatzentwicklung in beiden Konzernsegmenten bei. Klar, die Diskussion um Elektromobilität betrifft die von Grammer produzierten Komponenten nur am Rande, aber trotzdem gilt es mit insgesamt sinkenden Absatzzahlen im Automobilbereich umzugehen – bei Grammer gelingt dieses offensichtlich.
Ebenfalls deutlich über Vorjahresniveau lag das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): Es verbesserte sich um 19,8 Prozent auf 50,2 Millionen Euro (Vj. 41,9 Millionen Euro). Die EBIT-Rendite stieg trotz der Belastungen aus den Integrationsmaßnahmen der TMD Gruppe auf 4,8 Prozent (Vj. 4,5 Prozent).{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Einen starken Anstieg um 15,7 Prozent verzeichnete auch das um die Währungs- und Sondereffekte bereinigte operative EBIT mit 50,1 Millionen Euro (Vj. 43,3 Millionen Euro). Die operative EBIT-Rendite lag wie das Konzern-EBIT bei 4,8 Prozent (Vj. 4,7 Prozent). Das Konzernergebnis nach Steuern steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 27,6 Millionen Euro (Vj. 25,2 Millionen Euro).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Beide Konzernsegmente konnten im ersten Halbjahr 2019 bei Umsatz und EBIT deutlich zulegen. Im Segment Automotive war das Umsatzwachstum von 15,2 Prozent auf 745,0 Millionen Euro (Vj. 646,7 Millionen Euro) auf die im Oktober 2018 erfolgreich durchgeführte Akquisition des US-amerikanischen Automobilzulieferers Toledo Molding & Die Inc. (TMD) zurückzuführen. Das Segment-EBIT verbesserte sich auf 28,4 Millionen Euro. Die EBIT-Rendite lag mit 3,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres von 3,5 Prozent.
Das Segment Commercial Vehicles setzte seine erfolgreiche Entwicklung in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres fort. Absatzsteigerungen in wichtigen Kernmärkten führten zu einem Umsatzanstieg um 7,8 Prozent auf 332,2 Millionen Euro (Vj. 308,3 Millionen Euro). Das Segment-EBIT verbesserte sich ebenfalls leicht um 4,2 Prozent auf 32,5 Millionen Euro (Vj. 31,2 Millionen Euro) bei einer im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich gebliebenen EBIT-Rendite von 9,8 Prozent (Vj. 10,1 Prozent)
Grammer ist in einer schwierigen Branche unterwegs: DIE aktuelle Analyse hier.
Amerika TOP
Auf regionaler Ebene behaupteten die Americas bezüglich der Umsatzentwicklung ihre Spitzenposition. Insbesondere aufgrund der Übernahme der TMD Gruppe, jedoch auch mit organischem Wachstum durch die Anläufe neuer Projekte, hat sich der Umsatz im Berichtszeitraum mehr als verdoppelt. Insgesamt stiegen die Umsätze in der Region Americas auf 304,6 Millionen Euro (Vj. 139,0 Millionen Euro). In der Heimatregion EMEA verzeichnete Grammer aufgrund der anhaltend angespannten Situation in der europäischen Automobilbranche einen deutlichen Umsatzrückgang auf 595,2 Millionen Euro (Vj. 636,7 Millionen Euro). In der Region APAC lag der Umsatz mit 151,7 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau (Vj. 151,9 Millionen Euro){loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Geld für die Zukunft…
Die Investitionen des Grammer Konzerns fielen mit 56,0 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2019 doppelt so hoch aus wie im Vorjahr (Vj. 23,0 Millionen Euro). Dieser Anstieg resultiert insbesondere aus dem im Jahr 2018 begonnenen Bau des neuen Grammer Technologiezentrums und der neuen Konzernzentrale in Ursensollen bei Amberg. Der erste Bauabschnitt soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Hinzu kamen Investitionen in der neu erworbenen TMD Gruppe. Außerdem sind seit dem 1. Januar 2019 gemäß den erstmalig anzuwendenden Bilanzierungsvorschriften des IFRS 16 neue langfristige Mietverträge in Höhe von 9,4 Millionen Euro in den Investitionen enthalten.
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Prognose optimistisch
Für das Gesamtjahr 2019 geht der Grammer Vorstand von einem unverändert sehr herausfordernden konjunkturellen Umfeld aus. Insbesondere die Entwicklungen im Automobilmarkt sowie Einflüsse aufgrund anderer geopolitischer Problemfelder könnten negative Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ertragslage von Grammer haben.
Durch den zusätzlichen Umsatz aus dem Erwerb der TMD Gruppe und das Wachstum im Segment Commercial Vehicles prognostiziert der Vorstand in 2019 einen Konzernumsatz von rund 2,1 Milliarden Euro. Dementsprechend wird ein absolut gesehen gutes EBIT erwartet, das sehr deutlich über dem EBIT des Geschäftsjahres 2018 von 48,7 Millionen Euro liegen wird.
Aktuell (24.10.2019 / 14:55 Uhr) notieren die Aktien der Grammer AG im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +0,10 EUR (+0,32 %) bei 31,65 EUR. Im Branchenvergleich sollte die Aktie durchaus Potential haben.
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