Der Umsatz der Grammer Gruppe (ISIN: DE0005895403) lag im ersten Quartal 2021 bei 503,7 Mio. EUR (Q1 2020: 454,9 Mio. EUR) und somit 10,7 % über dem Vorjahreswert. Nachdem das Vorjahresquartal bereits von den Folgen der COVID-19-Pandemie beeinträchtigt war, setzte sich damit die deutliche Erholung der Geschäftsentwicklung aus dem zweiten Halbjahr 2020 fort. Die positive Umsatzentwicklung der GRAMMER Gruppe im ersten Quartal resultierte insbesondere aus der signifikanten Umsatzsteigerung in der Region APAC von 84,9 % auf 103,2 Mio. EUR (Q1 2020: 55,8 Mio. EUR) sowie einem Anstieg der Umsätze in EMEA um 4,8 % auf 291,7 Mio. EUR (Q1 2020: 278,3 Mio. EUR). Weltweit verzeichneten beide Divisionen – Automotive und Commercial Vehicles – einen Anstieg der Umsätze um 4,9 % bzw. 24,6 %.
Positive Ergebnisentwicklung durch vorteilhaften Produktmix und effektive Kosten- und Prozessoptimierungsmaßnahmen
Die positive Umsatzentwicklung, die Fortführung der Kosten- und Prozessoptimierungs-maßnahmen sowie ein vorteilhafter Produktmix führten zu einem deutlichen Anstieg des Ergebnisses der GRAMMER Gruppe. So stieg das operative EBIT im ersten Quartal 2021 auf 21,0 Mio. EUR (Q1 2020: 0,4 Mio. EUR), was einer operativen EBIT-Rendite von 4,2 % (Q1 2020: 0,1 %) entspricht. Das operative EBIT wurde neben positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 2,2 Mio. EUR um direkt zurechenbare Kosten für Corona-Schutz- und Handlungsmaßnahmen in Höhe von 0,6 Mio. EUR bereinigt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im ersten Quartal 2021 auf 22,6 Mio. EUR (Q1 2020: -2,1 Mio. EUR).
„Wir sind sehr gut in das neue Jahr gestartet und konnten den positiven Trend, der sich bereits im zweiten Halbjahr 2020 gezeigt hatte, weiter fortsetzen. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal haben wir der guten Entwicklung in EMEA sowie tollen Zuwächsen vor allem in China zu verdanken“, erläutert Thorsten Seehars, Vorstandsvorsitzender der GRAMMER AG, die aktuelle Entwicklung.
Die im letzten Jahr begonnene Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen wurde im ersten Quartal 2021 fortgeführt. Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Konsolidierung von Werken in Europa und Nordamerika sowie den Abbau von rund 300 Stellen im indirekten Bereich in Deutschland, der bis Mitte dieses Jahres erfolgen wird. Mithilfe des zugrundeliegenden Freiwilligenprogramms ist es GRAMMER bereits jetzt gelungen, das für 2021 angestrebte Ziel einer nachhaltigen Strukturkostenreduktion sozialverträglich umzusetzen.
APAC und EMEA mit deutlichen Umsatzsteigerungen im ersten Quartal
In der Region APAC stiegen die Umsätze im ersten Quartal um 84,9 % auf 103,2 Mio. EUR (Q1 2020: 55,8 Mio. EUR). Diese signifikante Erhöhung resultiert einerseits aus den erhöhten Produktionsabrufen der OEMs und andererseits aus den vergleichsweise sehr niedrigen Absatzzahlen im Vorjahresquartal, die sich aus den COVID-19-bedingten Produktionsstopps ergeben hatten. Die Umsatzsteigerung resultiert aus positiven Entwicklungen in beiden Divisionen. So erzielte die Division Automotive einen Zuwachs von 73,0 % auf 64,2 Mio. EUR (Q1 2020: 37,1 Mio. EUR) im Vergleich zum Vorjahresquartal, während sich die Umsätze in der Division Commercial Vehicles mit einem Anstieg von 108,6 % auf 39,0 Mio. EUR (Q1 2020: 18,7 Mio. EUR) mehr als verdoppelten. Das operative EBIT der Region APAC belief sich im ersten Quartal 2021 auf 15,6 Mio. EUR (Q1 2020: 3,4 Mio. EUR), was einer operativen EBIT-Rendite von 15,1 % (Q1 2020: 6,1 %) entspricht.
In EMEA verzeichnete GRAMMER einen Umsatz von 291,7 Mio. EUR (Q1 2020: 278,3 Mio. EUR) und wuchs damit um 4,8 %. Dies resultierte insbesondere aus der sehr positiven Entwicklung in der Division Commercial Vehicles, die einen Umsatzzuwachs von 16,0 % auf 127,1 Mio. EUR (Q1 2020: 109,6 Mio. EUR) erzielte. Damit setzte die Region, in der sich die konzernweit umsatzstärksten Gesellschaften befinden, den positiven Trend aus dem zweiten Halbjahr 2020 fort. Das operative EBIT erreichte in EMEA 18,8 Mio. EUR (Q1 2020: 5,8 Mio. EUR); die operative EBIT-Rendite lag bei 6,4 % (Q1 2020: 2,1 %).
Die Region AMERICAS vermeldete für das erste Quartal einen Umsatzrückgang von 5,2 %. So lag der Umsatz im ersten Quartal 2021 bei 131,2 Mio. EUR (Q1 2020: 138,4 Mio. EUR). Ursächlich für diese Entwicklung war eine geringere Anzahl von Abrufen der OEMs aufgrund des globalen Lieferengpasses bei Halbleitern. So sank der Umsatz in der Division Automotive um 5,9 % auf 112,5 Mio. EUR (Q1 2020: 119,6 Mio. EUR), während er in der Division Commercial Vehicles mit 18,7 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahresquartals blieb. Das operative EBIT in AMERICAS lag bei -8,5 Mio. EUR (Q1 2020: -6,8 Mio. EUR), wobei sich die entsprechende operative EBIT-Rendite auf -6,5 % (Q1 2020: -4,9 %) belief.
Weitere Meilensteine zum Ausbau der lokalen Präsenz im chinesischen Markt
Die GRAMMER Gruppe baut ihre Präsenz auf dem chinesischen Markt weiter aus. Am 13. April 2021 hat GRAMMER eine Vereinbarung zur Gründung eines weiteren Joint Ventures mit der FAW Group unterschrieben. Gemeinsam mit einem Tochterunternehmen des größten chinesischen Nutzfahrzeugherstellers wird GRAMMER hochwertige Lkw-Sitze produzieren, die in zahlreichen Lkw-Plattformen von FAW Jiefang eingebaut werden sollen. Die beiden Partner des Joint Ventures profitieren so von dem anhaltenden Trend zu modernen, ergonomischen Lkw-Fahrersitzen, die am weltweit größten Nutzfahrzeugmarkt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für die OEMs darstellen. GRAMMER wird an dem Joint-Venture-Unternehmen die Mehrheit in Höhe von 60 % halten.
Als weiteren wichtigen Baustein in der Wachstumsstrategie von GRAMMER hat der Vorstand im April die Gründung eines chinesischen Headquarters in der Stadt Hefei (Provinz Anhui) beschlossen. Das neue Headquarter sehen wir als Plattform, um in der Provinz Anhui, einem aufstrebenden Zentrum für Elektromobilität in China, mit bestehenden und potenziellen Kunden einen noch intensiveren Austausch über die Anforderungen zukünftiger Mobilitätslösungen zu starten.
Inspiration für Premium-Interiors von morgen
Im April präsentierte die GRAMMER Gruppe auf der Messe „Auto Shanghai 2021“ ihr innovatives Innenraumkonzept „Pure“. Aus den globalen Megatrends für die Mobilität von morgen – darunter Autonomes Fahren, Konnektivität, Shared Mobility/Mobility-as-a-Service und Elektromobilität – hat GRAMMER vier Innovationsfelder abgeleitet: Living Space, Functional Upgrade, Premium Comfort und Sustainability. Sie stehen bei Produktentwicklungen für Fahrzeug-Innenräume im Fokus und werden durch den Input aus eigenen Trendanalysen, Nutzerbefragungen und Kundengesprächen ergänzt. Das von GRAMMER entwickelte Innenraumkonzept „Pure“ gibt Impulse, wie Individualisierung, Komfort und Variabilität in Mobilitätslösungen von morgen umgesetzt werden können.
Neue Berichtsstruktur
Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 hat die GRAMMER AG eine grundlegende Änderung ihrer Steuerung und Ressourcenverteilung vorgenommen. So wurden die Regionen AMERICAS, APAC und EMEA zu den führenden internen Berichtsstrukturen und stellen seitdem die berichts-pflichtigen Geschäftssegmente dar. Die bisherigen berichtenden Segmente Automotive und Commercial Vehicles wurden zu zwei Divisionen und fokussieren sich auf die Erstellung und Umsetzung der weltweiten Markt-, Kunden- und Produktstrategien. Die globalen Funktionen, d.h. die Konzernbereiche, unterstützen die drei Regionen und beiden Divisionen weiterhin durch die Bereitstellung von Systemen, Standards und Richtlinien sowie definierten Dienstleistungen z. B. im Bereich der Forschung und Entwicklung.
Ausblick 2021 bestätigt
Die GRAMMER AG erwartet, dass die herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere in den für sie relevanten Märkten, im Geschäftsjahr 2021 anhalten werden. Der weitere Verlauf der COVID-19-Pandemie in den einzelnen Ländern sowie die Entwicklung der globalen Engpässe in der Halbleiterindustrie werden außerdem einen maßgeblichen Einfluss auf die prognostizierte wirtschaftliche Erholung haben. Auch wenn GRAMMER seit Beginn der Pandemie Flexibilität und Agilität gezeigt hat, sind aus heutiger Sicht nachteilige Umsatzverschiebungen innerhalb des Geschäftsjahres nicht auszuschließen.
GRAMMER bestätigt die am 31. März 2021 veröffentlichte Prognose und rechnet für das Geschäftsjahr 2021 mit einer Erholung des Umsatzes auf rund 1,8 Mrd. EUR (Vj. 1,7 Mrd. Euro). Auf Basis der Planung der drei für die Geschäftsentwicklung maßgeblichen Regionen erwartet GRAMMER für das Jahr 2021 ein operatives EBIT von rund 65 Mio. EUR (Vj. -11,7 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2020 war das operative EBIT sehr stark durch die Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie sowie durch Kosten aus verschiedenen Einzelsachverhalten belastet.
Aktuell (28.04.2021, 09:16 Uhr) notieren die Aktien der Grammer AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,30 EUR (+1,20 %) bei 25,30 EUR.
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