Prime Standard – Ergebnis der Bauer AG in 2015 von Sondereffekten bestimmt

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Der Bau- und Maschinenkonzern Bauer AG  (ISIN: DE0005168108) hat den Geschäftsbericht 2015 vorgelegt. Die Schrobenhausener haben ihre Prognosen dabei übertroffen.

Allerdings waren insbesondere positive Sondereffekte in der Maschinen-Sparte für den Anstieg beim EBIT und Jahresüberschuss verantwortlich. Die Aktie reagierte auf die Zahlen bisher mit einem leichten Minus von -0,51%, sie notiert aktuell bei 14,61 EUR.

Verkauf von SPANTEC und Beteiligung von Schlumberger sorgen für Gewinnsprung

Bauer konnte den operativen Gewinn (EBIT) im abgelaufenen Jahr von 76,4 Mio. EUR um +18,72% auf 90,7 Mio. EUR verbessern. Der Konzerngewinn stieg gar um +84,71% auf 29 Mio. EUR (Vorjahr: 15,7 Mio. EUR).

Allerdings hatte man dies in erster Linie dem Verkauf von 50% der Anteile an der SPANTEC Spann- und Ankertechnik GmbH  und einer anschließenden Neubewertung der restlichen 40% sowie der Beteiligung von Schlumberger im Zuge eines gemeinsamen Joint Ventures (JV) an zwei US-Tochtergesellschaften zu verdanken. Der US-Konzern kaufte sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit je 49% in die Bauer Deep Drilling GmbH und Bauer Manufacturing LLC ein.

Insgesamt wirkten sich diese Sondereffekte mit 76,8 Mio. EUR auf das EBIT und mit 71,6 Mio. EUR auf das Konzernergebnis positiv aus. Demgegenüber belasteten gleichzeitig negative Sondereffekte wie notwendige Restrukturierungsmaßnahmen oder auch Probleme rund um das Bauprojekt Center Hill Damm in den USA das Ergebnis. Rechnet man alle Sondereffekte heraus, war das reine operative Geschäft jedoch ebenfalls positiv.

Gesamtleistung, Auftragseingang und Auftragsbestand steigen an

Wenngleich das Ergebnis aufgrund der Sondereffekte wenig aussagekräftig für die Einschätzung der Geschäftsentwicklung des Konzerns ist, so zeigen doch andere Kennzahlen einen positiven Trend auf Konzernebene.

So stieg die Gesamtleistung von 1,56 Mrd. EUR um +6,2% auf 1,66 Mrd. EUR an. Hoffnung macht zudem der letztjährige Auftragseingang und –bestand.

Den Auftragseingang konnte man um +19,1% auf 1,81 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,52 Mrd. EUR) verbessern, der Auftragsbestand stieg gar um +30,5% auf 995,6 Mio. EUR (Vorjahr: 762,7 Mio. EUR).

Vor allem in den Sparten Bau mit 591,1 Mio. EUR (+29,8%) und Resources mit 276,5 Mio. EUR zeigte sich beim Auftragsbestand eine deutliche Verbesserung. Im Bereich Resources profitierte Bauer vor allen Dingen vom größten Einzelauftrag der Unternehmensgeschichte im Volumen von 100 Mio. EUR. Im Segment Maschinen blieb man hingegen mit 128,1 Mio. EUR klar hinter dem Wert des letzten Jahres zurück (Vorjahr: 154,2 Mio. EUR). 

Bauer traut sich für 2016 einen Gewinn von mindestens 20 Mio. EUR zu

Die Prognose von Bauer sieht auf den ersten Blick zunächst konservativ aus. So strebt der Konzern mit seinen zahlreichen Tochtergesellschaften bei einer avisierten Gesamtleistung von 1,65 Mrd. EUR ein EBIT von 75 Mio. EUR und einen Gewinn in einer Spanne von 20 Mio. EUR bis 25 Mio. EUR an.

Alle drei genannten Kennzahlen liegen unter dem jeweiligen Wert aus 2015. Berücksichtigt man jedoch den positiven Einfluss der in 2015 angefallenen Sondereffekte, so zeigt sich vor allem in Hinsicht auf den angestrebten Konzerngewinn eine durchaus optimistische Einschätzung des Vorstands für das laufende Jahr.

Betrachtet man darüber hinaus auch noch das Geschäftsjahr 2013, in dem Bauer einen Verlust von -19,4 Mio. EUR erzielte und das Geschäftsjahr 2014, in dem der Konzern einen Überschuss von 15,7 Mio. EUR erwirtschaftete, so zeigt sich die Überzeugung an einen positiven Trend.

Dividende zwecks Eigenkapitalstärkung auf gleichem Niveau

Die Aktie von Bauer ist seit Ende Dezember 2015 von 17,40 EUR auf aktuell 14,61 EUR zurückgelaufen. Ein Minus von über 16% in 2016 steht zu Buche.

Und auch die heute bestätigten Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr und die Prognose für 2016 haben Anleger bisher nicht veranlasst, das Papier zu kaufen. Obwohl das KGVe 2016 bei einem prognostizierten Gewinn von 20 Mio. EUR bis 25 Mio. EUR bei derzeitigem Kurs zwischen ca. 10 und 12,5 noch Potenzial nach oben zulassen würde.

Ebenfalls wenig Beifall bei Aktionären und Anlegern dürfte die Ankündigung des Vorstands gebracht haben, der Hauptversammlung trotz des „Gewinnsprungs“ in 2015 unverändert eine Dividende von 0,15 EUR je Aktie vorzuschlagen. Allerdings sind die Gründe, die Kapitalbasis zu schonen und die Eigenkapitalquote von 27,2% mittelfristig wieder über 30% zu steigern, unternehmerisch voll und ganz nachvollziehbar.    

 


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