Die ElringKlinger AG (ISIN: DE0007856023) als Automotivewert klassischer Ausprägung sieht und sah sich den „üblichen“ Branchenproblemen gegenüber. Und bisher sehr wenig Beachtung fand ein potentieller Ausweg aus einer schwierigen Situation: DIE BRENNSTOFFZELLE.
Nach der wegweisenden Kooperation mit Airbus im Bereich Brennstoffzelle „in der Luft“, die Elringklinger am 15.10.2020 melden konnte (Eckdaten finden sich in unserem Beitrag vom 15.10.2020) und der Einbringung der Brennstoffzellen- Aktivitäten der ElringKlinger in ein Joint-Venture mit Plastic Omnium, gestern der nächste Schritt. Auf dem Weg zum angestrebten Umsatz von einer Milliarde EUR mit Brennstoffzellen.
Mit 100 Mio. von Plastic Omnium, ElringKlinger’s Expertise und VDL Bus&Coach BV die Schwerlastverkehrseinsatzmöglichkeiten
Und der nächste Mosaikstein ist die frisch vereinbarte strategische Partnerschaft im Bereich der Brennstoffzellentechnologie zwischen Elringklinger und VDL Bus & Coach BV (Wir berichteten bereits Gestern). Der Kooperationsvertrag sieht die Entwicklung und Industrialisierung von Brennstoffzellenstacks und -systemen für mobile und stationäre Anwendungen vor.
Bei dieser Partnerschaft wird sich die ElringKlinger AG auf die kundenspezifische Entwicklung und Produktion von Brennstoffzellenstacks fokussieren. VDL wird vorrangig für die Systemintegration sowie die Erprobung unter Realbedingungen zuständig sein. Und passend dazu die anderen Akteure aus dem ElringKlinger Kosmos:
Dreamteam steht
Weiterer Kooperationspartner sind die ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH (EKAT), die ihre Expertise im Bereich von kompletten Brennstoffzellensystemen hat. Nach der Gründung der EKPO Fuel Cell Technologies, dem Joint Venture zwischen ElringKlinger und Plastic Omnium im Bereich Brennstoffzellen-Stacks, und der abgeschlossenen Übernahme der österreichischen Tochtergesellschaft von ElringKlinger (EKAT), was jeweils für Anfang 2021 vorgesehen ist, wird Plastic Omnium sein Know-how ebenfalls zusammenfassen.
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„Mit dieser Kooperation vertiefen wir nicht nur unsere Zusammenarbeit mit VDL in der Brennstoffzellentechnologie, sondern schaffen auch die Grundlage, um die wasserstoffbasierten Antriebstechnologien im Schwerlastverkehr weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit unserem Vertragspartner arbeiten wir darauf hin, die Brennstoffzelle als richtungsweisende Antriebstechnologie im Nutzfahrzeugsektor in den kommenden Jahren zu etablieren“, kommentierte Armin Diez, Vice President Fuel Cell der ElringKlinger AG.
Kooperation bis 2021 und dann geht’s in die Praxis
Das erklärte Ziel der Partnerschaft besteht darin, die entwickelten Brennstoffzellensysteme im kommenden Jahr bis zur Produktionsreife zu bringen. Und dafür sollen diese in mobilen und stationären Anwendungen wie Stromaggregaten, Hybridfahrzeugen oder Fahrzeugen mit Range Extender zum Einsatz kommen. Der Kooperationsvertrag ist daher zunächst bis 2021 befristet. Daran anschließend sind bereits konkrete Kundenprojekte geplant und in Verhandlung, die noch vor Auslaufen des Kooperationsvertrags zur Unterschrift kommen sollen.
Henk Coppens, Vorstandsvorsitzender von VDL Bus & Coach BV, sagte dazu: „Als Vorreiter auf dem Gebiet nachhaltiger Mobilitätslösungen ist VDL Bus & Coach fest davon überzeugt, dass Wasserstoff zu einem wichtigen und strategischen Teil unseres Portfolios werden wird. Das Motto von VDL lautet ‚Stärke durch Kooperation‘ und ich freue mich, dass wir dieses Motto für das Thema Wasserstoff mit der Kooperation mit ElringKlinger erfüllen können.“
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…
H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?
H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
Ausblick 2020 – Automotive macht weniger Freude
Nachdem ElringKlinger die Produktion in seinen Werken Ende März bedarfsgerecht angepasst hatte, begann der Konzern Ende April, den Betrieb in Deutschland und an den übrigen europäischen Standorten schrittweise wieder hochzufahren. Nordamerika und Brasilien werden mit einem zeitlichen Abstand folgen. Bis auf Indien konnten sich die asiatischen Werke weiter stabilisieren und zeigten eine positive Entwicklung.
Nach 9-Monaten sieht es bei ElringKlinger so aus: Auch wenn der Umsatz mit 381,2 Mio. EUR noch um 11,7 % hinter dem Niveau des Vorjahres zurückbleibt, konnte der Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal wieder deutlich um 129 Mio. EUR gesteigert werden. Im dritten Quartal spielten Währungseffekte eine spürbare Rolle: Bereinigt man den Umsatz um Effekte aus der Wechselkursentwicklung und M&A-Aktivitäten, ist er gegenüber dem Vorjahresquartal um 32,4 Mio. EUR oder 7,5 % zurückgegangen. Damit lag die Umsatzveränderung auf dem Niveau des europäischen Marktes. Weltweit lag der Rückgang der Automobilproduktion aufgrund der starken Entwicklung in China bei 3,5 %.
Und immerhin erzielte ElringKlinger im dritten Quartal ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 18,9 Mio. EUR, was einer Ergebnismarge von 5,0 % entspricht. Insgesamt wird man im Jahresverlauf unter 3% liegen, Wobei man noch keine Prognose für das Jahr abgeben will – corona ist zu unberechenbar.
Aktuell (13.11.2020 / 05.17 Uhr) notieren die Aktien der ElringKlinger AG im XETRA-Handel zum Schluss Donnerstag mit einem Plus von +0,56 EUR (+5,33 %) bei 11,06 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.